Freitag, 6. Januar 2017

Dear Person #4

Ich weiß gerade gar nicht, was ich eigentlich genau schreiben will, aber ich wollte das hier schon sehr lange mal machen und irgendwie ist mir jetzt gerade danach, also warum sollte ich es nicht jetzt machen.
So ähnlich hat es mit uns damals überhaupt erst angefangen – dass ich dachte, ich könnte ja mal auf einen Tweet von dir antworten, weil ich das schon länger mal machen wollte und warum eigentlich nicht jetzt, wo dieser eine Tweet sich so gut anbietet.
Und ich bin so so froh, das damals getan zu haben. So unendlich froh. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh.

Haha, ich weiß, ich habe es dir auch schon oft geschrieben, aber irgendwie kann man sowas einfach nicht genug sagen. Du bist wirklich einer der allerwichtigsten Menschen in meinem Leben und ich fühle mich dir auf eine Weise nahe, wie noch nie zuvor einem anderen Menschen! Auch das habe ich dir, glaube ich, schon mal gesagt, aber ich habe das Gefühl, es wiederholen zu müssen.

Es ist seltsam, wie Dinge sich verändern. Was du alles an meinem Leben geändert hast. Ohne dich wäre ich nie auf die Idee gekommen, nach Frankfurt zu ziehen. Ohne dich würde ich heute nicht das studieren, was ich studiere. Ohne dich hätte ich nicht so jemanden wie dich, mit der ich Rin und Haru so sehr lieben kann. Mit der ich mich darüber freuen kann, eine Geschichte zu schreiben, in der wir beide schwule Männer sind, die sich ineinander verlieben.
Ohne dich hätte ich vielleicht längst vergessen, wie schön dieses Zwischenmenschliche sein kann.

Du bist für mich der Beweis, dass ich zu Recht mein Herz immer wieder öffne, dass es Menschen gibt, die das wirklich verdienen und es nicht am Ende auf irgendeine Weise gegen mich benutzen. Du bist für mich der Beweis, wie tief eine Verbindung zwischen zwei Menschen gehen kann.

Ein Teil von mir, sogar ein sehr großer Teil, hätte es eine Zeit lang absolut nicht für möglich gehalten, dass es eine solche Verbindung wirklich geben kann. Ich wollte immer daran glauben, aber eine Zeit lang hatte ich den Glauben daran tatsächlich verloren gehabt und hatte mich eigentlich nur noch alleine gefühlt.
Zu der Zeit hatte ich schon Twitter und das Schreiben als meinen Anker gefunden, aber in gewisser Weise warst es du, die mich da richtig rausgerettet hat und das werde ich dir einfach niemals vergessen. ♥

Ich weiß, ich bin nicht gut darin, meine Gefühle rüberzubringen und ich bin nicht gut darin, Kontakt zu halten und es kommen so oft so viele Dinge dazwischen und das tut mir in der Seele weh. Ich wünschte so sehr, dass das alles, vor allem auch das Leben um einiges einfacher wäre und wir einfach... keine Ahnung, einfach mehr Zeit miteinander verbringen könnten.

Ich verbringe so so gerne Zeit mit dir. Bei dir kann ich einfach ich sein und das ist so ein befreiendes Gefühl, weil ich so oft das Gefühl habe, mich zurückhalten und mich verstellen zu müssen, einfach weil das Leben das eben so mit sich bringt.
Aber bei dir muss ich das nicht. Bei dir muss ich das nicht.

Und du weißt auch, wie ich bin und ich weiß, wie du bist. Wir kennen einander inzwischen so gut. Das ist so wundervoll. Es macht mich so glücklich.

Wirklich, jemanden wie dich zu haben, das habe ich mir immer so sehr gewünscht! Ich kann einfach noch immer nicht glauben, dass dieser Wunsch tatsächlich wahr geworden ist.

Ein Teil von mir hat auch irgendwie Angst. Das letzte Mal, als ich irgendwie den Ansatz etwas solch Tiefen gefühlt zu haben glaubte... Ich wurde so hart fallen gelassen und ich weiß verdammt nochmal, dass du jemand ganz anderes bist und ich das absolut nicht vergleichen sollte! Und das tue ich auch nicht! Du bist ganz anders und bei dir kann ich ich sein, was sowieso schon mal alles anders macht.
Aber da ist trotzdem manchmal Angst. Angst, Dinge falsch zu machen. Angst, Dinge durch Kleinigkeiten kaputt zu machen. Angst, Dinge zu übertreiben oder zu unaufmerksam zu sein. Angst, dass alles irgendwie verloren geht, Distanz entsteht und wir uns auseinander leben oder sowas...

Ich glaube, dich zu verlieren, ist eins der Dinge, vor denen ich die größte Angst überhaupt habe.

Allein, der Gedanke, dass du irgendwann kein Teil mehr von meinem Leben sein könntest... Oder überhaupt, wenn wir Recht wenig Kontakt haben... Ich vermisse dich dann immer sehr.

Gerade an letzter Zeit muss ich irgendwie daran denken, wie alles angefangen hat und wo wir uns teilweise 10 Minuten lange Sprachnachrichten geschickt haben. Dass das schließlich dazu geführt hat, dass wir ganze Wochenenden miteinander verbringen, zeigt, wie gut Veränderungen sind.
Aber manchmal macht es mir auch einfach nur Angst, wie weit weg ich mich von dir fühle. Klar, da wir als Freunde über Twitter angefangen haben, ist das natürlich immer Teil davon gewesen und ständig aufeinander zu hocken, wäre vielleicht auch nicht das Wahre, aber ich habe schon zu oft Menschen einfach so aus meinem Leben verschwinden sehen...

Am liebsten wäre ich egoistisch und würde dich darum bitten, mir zu versprechen, das niemals zu machen, niemals zuzulassen.
Doch wer weiß schon, was die Zukunft bringt? Wer weiß schon, was noch passieren wird? Ich will und kann nicht so egoistisch sein und ich würde sowas nie von dir verlangen. Letztendlich solltest du an dich selbst denken, so wie wir alle das tun sollten, egal wie schwer das oft ist.

Oh wie gerne ich mich an dieser Stelle dafür entschuldigen würde, wie aufdringlich und nervig ich sein kann und dass ich dir sicherlich nie mit irgendetwas weh tun wollte, falls ich das getan haben sollte. Wirklich, ich möchte nur, dass du glücklich bist. Ganz egal wie.

Vielleicht macht das mich momentan so fertig. Je mehr man eine Person kennenlernt umso besser kennt man auch ihre tiefsten Gefühle. Oder vielleicht ist das auch unsere seltsame Verbindung. Aber ich habe zur Zeit teilweise wirklich das Gefühl, dass es dir nicht gut geht und ich kann gar nichts machen, kann nicht mal für dich da sein, nichts.
Vielleicht übertreibe ich auch, aber ich würde einfach so gerne helfen. Egal wie. Einfach irgendwie.

Ich bin immer für dich da, okay? Vergiss das nicht. Niemals. Bitte.

Haha, ich glaube, ich bin gerade viel zu emotional und ich habe dir das Alles in ähnlicher Form schon öfters gesagt, aber ja, sowas kann eben nicht genug gesagt werden. In dieser Welt kann es viel zu leicht vergessen werden.

Also: Ich werde immer da sein. Immer.
Und ich hoffe, du auch.

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