Samstag, 27. Februar 2016

Dear Person #3

Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Davon wie verrückt das mit Uns angefangen hat? Davon wie verrückt es immer noch für mich ist? Davon wie verrückt es ist, dass du mich so sehr magst? Ich weiß es nicht.
Ich weiß gar nichts.
Nein. Nein, das ist natürlich nicht wahr. Ein paar Dinge weiß ich schon. Zum Beispiel, dass du mich sehr magst. Dass du mich liebst. Ich weiß das und ich weiß das auch schon länger. Es ist nichts Neues, was ich erst durch den Brief erfahren habe oder so. Es ist nichts Neues.
Trotzdem fühlt es sich an, als würde es mir den Boden unter den Füßen wegreißen und gerade mehr auf eine schlechte Weise, als auf eine gute.

Ich weiß nicht, was mit mir nicht stimmt. Also, ich weiß, dass eine ganze Menge wahrscheinlich nicht mit mir stimmt, aber hey, mit vielem habe ich umzugehen gelernt und es beeinträchtigt mich jetzt nicht so groß, dass ich direkt sagen würde, dass ich irgendwelche schlimmen Probleme habe. Es ist okay. Für mich ist es okay. Ich komme damit klar.
Ich weiß nicht, ob das runterspielen ist, ob ich mich damit selbst belüge. Vielleicht. Vielleicht tue ich das. Vielleicht erzähle ich mir die meiste Zeit über nur selbst Lügen.

Dabei empfinde ich Ehrlichkeit als das Wichtigste überhaupt. Ohne Ehrlichkeit funktionieren keine Beziehungen. Ich will ehrlich sein können. Ehrlich sein können und verstanden werden.
Aber in vielen Punkten verstehe ich mich selbst kaum und es ist etwas, dass nur für mich Sinn macht, ich aber niemand anderem erklären kann, zumindest nicht so, dass er es auch versteht.
Dabei ist das doch so wichtig, oder nicht? Einander verstehen zu können.
Für mich ist das wichtig, sehr wichtig.

Liebe ist für mich eine Art von Verstehen, von einander so gut zu kennen oder so sehr kennen zu wollen, dass man so gut wie alles über die andere Person weiß. Liebe heißt auch, die Dinge, die man nicht verstehen kann oder will, zu verstehen, sie zu akzeptieren und der anderen Person zuzuhören. Liebe ist, einfach Zeit miteinander verbringen zu wollen und nur dadurch oder durch die kleinsten Nachrichten der Person, glücklich sein zu können.
Liebe ist etwas so schlichtes und doch so großes, dass niemand es so wirklich begreifen kann. Ich kann es nicht begreifen und ich glaube nicht, dass ich das je werde tun können.
Es fängt bei so kleinen Dingen an und ist dennoch so allumfassend und mächtig. Liebe ist groß in ihrer Kleinheit.

Liebe fängt schon bei einfacher Zuneigung zu einer Person an. Und von dort aus kann sie noch viel, viel weiter gehen, kann wachsen und wachsen und wachsen. Sie nimmt immer unterschiedliche Wege, diese Liebe. Wichtig ist, dass am Anfang etwas da ist. Das ist das Wichtige.

Ich weiß, dass da etwas ist. Da muss etwas sein. Sonst hätte ich dieser ganzen verrückten Sache nicht zugestimmt. Sonst wären wir nicht zusammen. Da muss etwas sein.
Nur was?
Oder vielleicht nicht was, sondern eher: Wie stark?

Liebe ist immer unterschiedliche. Die Liebe zu jedem Menschen und auch jeder Sache ist anders. Sie ist nie gleich. Das, was geliebt wird, ist ja immer anders. Diese Andersartigkeit hat nicht unbedingt was mit der Stärke zu tun. Wie stark man etwas liebt, das lässt sich nicht miteinander vergleichen, weil die Liebe jedes Mal anders ist.

Was heißt das jetzt? Heißt das irgendetwas? Bringt mich das irgendwie weiter? Und geht es überhaupt darum – weiterzukommen, wie stark dieses Gefühl ist? Ist das überhaupt wichtig?

Ich weiß es nicht.
Ich weiß es nicht.

Aber eines glaube ich zu wissen und ich denke, das ist der Grund, warum ich so zurückhaltend und unsicher und einfach überfordert dir gegenüber und durch dich bin.

Deine Liebe ist laut.
Du würdest sie mir am liebsten ins Gesicht schreien. Ich weiß das. Ich merke das. Und du bist einfach so jemand und verdammt, ich will das ja auch nicht ändern! Auf keinen Fall. Ich will nicht, dass du dich für mich änderst. Durch mich vielleicht. Weil Menschen einander eben verändern. Aber nicht wegen mir, weil ich dich in irgendeiner Weise dazu treibe, dazu zwinge. Nein, ganz bestimmt nicht. Das würde ich niemals wollen.

Aber das ändert nichts daran, dass diese Direktheit und Lautheit und allgemein wie du damit umgehst, deine Zukunftsträumerei und all das, in mir den Wunsch hervorruft, weglaufen zu wollen. Ich will am liebsten rennen und nicht mehr stehen bleiben!

Allerdings weiß ich, dass ich vor meinen Gefühlen nicht werde wegrennen können und vor deinen auch nicht. Sie sind ja längst da. Es ist alles längst da und es ist nichts, das einfach so wieder verschwindet. Es ist nichts, das plötzlich wieder weg ist und ich glaube, wenn dem so wäre, würde ich damit auch nicht klarkommen.

Es macht mir Angst. Es macht mir Angst, weil ich es nicht kennen, weil es so viel und so laut ist. Es macht mir Angst, weil es etwas von mir verlangt, von dem ich nicht weiß, ob ich es geben kann. Es macht mir Angst, weil Menschen mir Angst machen.
Menschen, die sind wie ich; Menschen, von denen ich denke, dass sie mich verstehen oder zumindest verstehen wollen – bei denen ist es einfacher.
Bei Freunden ist es einfacher. Bei der Familie ist es einfacher. Bei manchen Menschen ist es einfacher als bei anderen.

Bei dir ist es irgendwie schwer und leicht gleichzeitig.
Ich weiß nicht, es ist komisch. Manchmal habe ich das Gefühl, das mir mein Kopf eine Menge Dinge einredet, meinem Herzen und mir. Da ist es schwer, noch zu wissen, was denn nun eigentlich Sache ist. Aber andererseits, wenn mein Kopf es schafft, meine Gefühle auf eine Weise zu verändern, dass ich nicht mehr weiß, was ich eigentlich fühle...
Wenn ich bei dir bin, ist es leichter. Leichter, nicht nachzudenken. Leichter, einfach nur zu sein. Und ist das nicht eigentlich der Sinn? Einfach zu sein, miteinander? Oder was ist der Sinn einer Beziehung? Gibt es einen Sinn? Muss es einen geben?

Reicht es nicht, wenn es einem einfach irgendwie gefällt? Ist das nicht genug? Es sollte doch genug sein, oder?

Irgendwie fühlt es sich nicht so an.
Vielleicht ist das die Gesellschaft. Vielleicht habe ich da irgendwie eine komische Vorstellung. Vielleicht bin ich einfach nur sehr, sehr kaputt. Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht.

Ich weiß, dass du wahrscheinlich sagen wirst, dass ich genug bin. Du liebst mich. Natürlich würdest du das sagen. Für dich ist es dadurch wahr. Für dich. Aber für mich?
Wenn es dir reicht, aber mir nicht... Ist das dann trotzdem okay? Ist es einfach nur etwas, das ich akzeptieren muss? Oder etwas, das noch mit der Zeit wachsen wird? Geht das? Wird es mir dann irgendwann auch genug sein? Und wann ist dieses Irgendwann? Und wenn dieses Irgendwann nie kommt? Was dann? Was dann, wenn es dann keinen Weg zurück mehr gibt? Was mache ich dann?

Ich weiß, dass du dir Mühe gibst, mich zu verstehen, auch wenn ich das selbst oft nicht tue. Und verdammt, es sollte reichen. Das sollte es.
Aber im Moment und das ist normal, weil wir ja noch am Anfang stehen, im Moment weiß ich nicht, ob du mich je verstehen wirst. Ob es reichen wird. Ob du mich überhaupt verstehen kannst, ob das überhaupt möglich ist. Ob ich das überhaupt will.

Natürlich will ich verstanden werden und ich will von dir verstanden werden. Aber was es da alles zu verstehen gibt, wie tief manche Dinge gehen, was da vielleicht begraben liegt – will ich das herausfinden und fühlen? Will ich, dass du das siehst? Musst du das sehen?

Ich habe das Gefühl, du musst es sehen und dass du es auch willst und dass du damit klarkommen würdest. Aber würde ich das? Will ich dich so nah an mich heranlassen? Kann ich das?

Und ja, diese Gedankengänge gehen schon viel zu weit. Müssen sie das? Muss ich mir über all das jetzt Gedanken machen? Muss ich diese Dinge wissen, um mit dir zusammen sein zu können?

Was ist überhaupt eine Beziehung, verdammt!? Worum geht es? Was soll das Ganze?
Beziehung, Beziehung! Das klingt so ernst! So furchtbar und bitter ernst!

Ich mag keine ernsten Dinge. Ich hasse ernste Dinge. Warum gibt es die? Warum machen sie uns den Spaß so oft kaputt? Was wollen sie? Wofür sind sie gut?
Nein, ich will nicht, dass alles immer Friede-Freude-Eierkuchen ist. Nein, ich will nicht ständig lustig sein. Nein, so meine ich das nicht.
Aber warum sollte man sich durch starre Ernsthaftigkeit, den Spaß verderben lassen? Warum sollte man sich durch Ernsthaftigkeit, Gefühle zerstören lassen? Warum sollte man sich selbst Dinge wegen dieser Ernsthaftigkeit verbieten?

Ich liebe dich“ klingt so ernst. Es klingt nach etwas so starkem, nach einer Art Verantwortung. Ich habe jetzt die Verantwortung, das du mich liebt.
Klingt bescheuert, oder? Es ist bescheuert. Aber so fühlt es sich nun einmal an. So fühlt es sich an.

Mir macht es Angst, wie sehr ich dir weh tun könnte. Ich, ich habe auch Angst verletzt zu werden. Aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass du mich verletzten würdest? Ich weiß nicht. Vielleicht ist es auch einfach, dass ich mit meinem Schmerz schon irgendwie umgehen kann, dass ich meine Gefühle nicht so tief gehen lasse(n kann). Ich weiß es nicht.
Aber ich will dir nicht wehtun und ich habe solche Angst, dass ich das tun werde. Ich will dich nicht verletzten. Ich will dich nicht verlieren! Und ich werde dieses Gefühl nicht los, dass ich das werde. Dass ich dich mit meiner Art verletzten werde, einfach weil ich... weil ich...

Weil ich eben so bin wie ich bin.
Weil ich eben so fühle wie ich fühle.

Und wenn ich sage, dass deine Liebe laut ist und mich überfordert, meine ich damit auch, dass meine Liebe, meine Zuneigung zu dir so leise ist, dass ich sie kaum hören kann. Sie ist da! Aber sie ist so leise und ich weiß nicht, ob sie je lauter werden wird. Muss sie das? Muss meine Liebe auch laut sein? Ist es nur dann „richtige“ Liebe? Gibt es das überhaupt – „richtige“ Liebe, „die richtige Liebe“, „das richtige Maß an Liebe“, „die richtige Stärke an Liebe“!? Und was soll das überhaupt sein!?

Fühle ich nicht genug für dich, nur weil ich nicht „Ich liebe dich“ sagen würde?

Muss ich das sagen können, nur weil du es sagen kannst? Muss ich es fühlen, nur weil du es fühlst?

Beziehungen sind auch immer Geben und Nehmen, oder nicht? So funktioniert das doch. Geben und Nehmen von Liebe. Das ist es doch. Das sollte es doch sein. Oder?
Ich habe das Gefühl, dass du mir so viel gibst und ich nichts habe, dass ich dir zurückgeben kann. Nichts ist vielleicht nicht ganz wahr. Aber es ist viel weniger als das, was du mir gibst.
Das macht es so schwer für mich, das, was du mir gibst, anzunehmen. Es einfach nur anzunehmen. Ich kann es nicht einmal richtig annehmen.

Dabei erwartest du ja erstmal gar nicht unbedingt mehr, oder? Du... möchtest einfach nur mit mir zusammen sein, richtig?
Du möchtest, dass ich glücklich bin.

Ich wäre nicht glücklich damit, dir jetzt auf dein „Ich liebe dich“ mit „Ich dich auch“ zu antworten. Für mich sind das viel zu große Worte und ja, es gibt abgesehen von meiner Familie zwei Personen zu denen ich das wahrscheinlich sagen würde. Aber zumindest das eine ist eine ganz andere Art von Liebe und sowieso ist es immer eine andere Art von Liebe. Ich kann und will das nicht miteinander vergleichen.

Und eigentlich will ich auch nicht deine Gefühle mit meinen vergleichen müssen. Ich will das nicht tun! Ich will das nicht tun müssen!
Ich will mich nicht fühlen, als gäbe es irgendwelche Erwartungen an mich. Ich mag keine Erwartungen!

Ich will einfach nur... sehen wie es weitergeht. Ohne Druck. Ohne Erwartungen. Ohne irgendetwas. Einfach nur das, was es ist und das, was daraus werden kann, werden wird. Nur das. Mehr nicht.
Ich will, dass mir das reicht. Ich will, dass es nicht mehr braucht. Ich will, dass es genug ist.

Ich will nicht, keine Angst haben. Angst ist auch gut. Angst macht es irgendwie realer. Realer ist gut. Realer heißt fühlen.
Aber ich will keine Angst davor haben müssen, dass meine Gefühle nicht genug sind. Ich will nicht, dass das ein Grund ist, etwas zu bereuen oder zu beenden. Ich will nicht, dass es Dinge kaputt macht. Ich will nicht, dass es dich verunsichert. Ich möchte, dass du es verstehst und dass du weißt, dass es nichts schlimmes ist. Es ist einfach so.
Ich will auch nicht, dass es für mich etwas schlimmes ist. Es ist so. Ich kann daran nichts ändern. Ich kann es nur akzeptieren und damit leben. Vielleicht für immer. Vielleicht nicht.

Niemand kann wissen, was morgen sein wird. Und ich mag keine Erwartungen. Ich will nicht sagen, es wird so sein und so werden. Das will ich nicht.
Ich will, dass es wird. Irgendwie. Einfach nur irgendwie. Es soll ein gutes Irgendwie sein, ein schönes Irgendwie. Das wünsche ich mir. Und das zählt doch auch, oder nicht?

Ich will nicht wegrennen. Ich will nicht wegrennen wollen. Ich will... einfach nur schauen, was passiert. Schauen, wie weit es gehen wird. Schauen, was ich kann. Einfach nur schauen.
Und ich glaube, ich kann das und ich glaube, es ist okay. Ich will, dass es okay ist. Es muss okay sein.

Warum sollte es nicht? Warum sollte es nicht auf diese Weise okay sein?
Es wird schon werden. Irgendwie wird es schon werden. Und irgendwie ist doch genug, oder? Ich glaube, für mich ist irgendwie genug.

Und ich hoffe, für dich auch. ♥

Donnerstag, 25. Februar 2016

Anime: K-Project (2. Staffel)

Dear Anime.



So, bevor ich vollkommen meine Erinnerungen verliere, schreibe ich jetzt endlich diesen Blogpost, meine Güte! Demnächst sollte ich das echt am Besten direkt machen, wenn ich mit dem Anime durch bin und nicht gefühlt Jahre später. o.o

Kurzbeschreibung:
(1. Staffel) Ashinaka Highschool ist dafür bekannt, dass der gesamte Campus auf einer Insel gebaut wurde. Yashiro Isana oder kurz Shiro, isst auf einem Schuldach, mit einer Katze zu Mittag. Nach seiner Mittagspause, macht Shiro ein paar Besorgungen für Kukuri, um das baldige Festival vorzubereiten. Dabei wird er von beängstigend aussehenden Männern verfolgt. (Quelle)
(2. Staffel, Spoiler!) Anna Kushina wird von ihrem Clan als neuer roter König akzeptiert und der Anführer des grünen Clans tritt endlich in Erscheinung. Adolf K. Weismann (Isana Yashiro) kommt wieder zurück, um den Kampf gegen den grünen König, gemeinsam mit seinen Kameraden, aufzunehmen. (Quelle)

Story:
Also wenn man von der Kurzbeschreibung zur ersten Staffel ausgeht und absolut nichts weiß, dann ist die Story schon wirklich sehr cool. :D
Die ganze Idee mit den Clans und allem drumherum gefällt mir wirklich gut. Das hat schon was.
Aber hm, ich weiß nicht. Irgendwie wirkt es mir teilweise zu oberflächlich? Und manche Probleme lösen sich irgendwie... zu leicht?
Ich weiß nicht, irgendwie hätte ich mir mehr Drama gewünscht? Es gibt schon Drama und auch wirklich richtiges Drama, teilweise sogar etwas übertrieben vielleicht, wenn ich mich richtig erinnere, aber hm.
Ich weiß nicht, irgendwie hat was gefehlt, um mich wirklich richtig berühren zu können und mich in den Bann der Geschichte und der Charaktere zu ziehen.

Animation:
Den Punkt hab ich ja schon lange nicht mehr behandelt. :'D
Aber K-Project hat eben einfach irgendwie eine ganz besondere Animation. Eine sehr besonders schöne, würde ich auch sagen. Es sind immer viele Farben im Spiel, klare Linien und viel auch mit Licht.
Die Kämpfe sind wirklich cool gemacht. Mir gefällt vor allem auch, dass es alles sehr dynamisch wirkt. Das gibt dem Ganzen irgendwie ein besonderes Gefühl.

Charaktere:
Sind, genau wie die Story eigentlich auch, schon recht interessant. Aber ich konnte gerade in der zweiten Staffel dieses Gefühl, das etwas fehlt, einfach nicht abschütteln. Es wurde irgendwie immer nur an der Oberfläche gekratzt. Außer bei Fushimi. Bei Fushimi hab ich das Gefühl, ihn auch wirklich auf gewisse Weise nachvollziehen zu können.
Aber gerade bei Shiro und Kuro und Neko auch fehlt mir irgendwie einiges. Man bekommt schon ein paar Dinge mit, aber wie gesagt, es ist irgendwie immer nur die Oberfläche und das ärgert einen auf Dauer etwas.
(Spoiler!) Besonders auch die Tatsache, dass Shiro sich ja verändert, wurde mir irgendwie nicht genug behandelt. Es war halt einfach auf einmal so und Punkt. Ober hab ich da was verpasst? Ich weiß nicht. (Spoiler Ende)
Na ja, hm, wahrscheinlich liegt dieses Gefühl von Oberflächlichkeit daran, dass es im Manga sicherlich ausführlicher ist. Aber da bekommen es andere Animes andererseits trotzdem hin, einen zu berühren. Hm.
Auch an den vielen Charakteren kann es eigentlich nicht liegen. Na ja.
Oh, in der zweiten Staffel hat mir der Anführer vom Grünen Clan aber irgendwie sehr gefallen. :DD Allgemein seine Sichtweise und so alles, das fand ich echt total interessant von der Thematik her. :D

Thematik 2. Staffel (Spoiler!):
Also das war schon sehr interessant!
Diese Frage, ob alle Menschen diese Kräfte besitzen sollten oder warum sie es nicht sollten.
Ich muss ehrlich sagen, dass mir da die Ansicht vom Grünen Clan fast besser gefallen hat, als die der ''Guten'' und irgendwie wirkte es für mich dadurch auch so, als wären der Grüne Clan eigentlich gar nicht ''der Böse'', sondern hatte eben einfach eine andere Ansicht, die ich nachvollziehen konnte.
Ich weiß nicht, ich mag den Gedanken, dass es eigentlich alle Menschen verdient haben, diese Kräfte zu besitzen.
Klar würde nicht jeder damit klarkommen und es ist ja schon richtig, dass die anderen die Menschen beschützen wollen und das Alles. Aber mir gefällt es nicht so, wenn die Menschen als schwach angesehen werden und die mit den Kräften eben was ganz besonderes sind.
Klar, okay, ja, das gefällt mir schon auch und so ist es ja oft auch einfach. Aber ich mag eben auch den Gedanken, dass alle Menschen Kräfte besitzen und ja, das hätte doch was! :D
Fast schade, dass es nicht dazu gekommen ist. Das hätte ich gerne gesehen. :D

Das Ende der 2. Staffel (Spoiler):
Ich weiß ja noch immer nicht so genau, was ich davon halten soll. Wie geschrieben war Shiro ja irgendwie einfach plötzlich weg gewesen und hm. Dann ist er am Ende der 2. Staffel halt wieder da und hm.
Ich weiß nicht, auf vieles wird irgendwie so unzureichened eingegangen. Sie waren doch in der ersten Staffel die ganze Zeit mit Shiro unterwegs, oder nicht? Und dann in der Zweiten dienen sie einfach so Weissmann. Ich weiß nicht. >.< Ich meine ja, er ist auch irgendwo Shiro, aber eben nicht wirklich und >____<
Vielleicht gab's in der zweiten Staffel auch einfach zu wenig Shiro und Kuro und es ärgert mich deshalb so sehr. :'D Ich weiß nicht, man hätte so viele schöne Szenen noch machen können und hm.

Fazit:
Ein guter Anime auf jeden Fall, kann und sollte man definitiv schauen, wenn man mal Clan Kriege mit Superkräften erleben möchte. :D
Die Idee ist ziemlich cool und die Charaktere haben auch alle so ihre Besonderheiten und Eigenarten, auch wenn oft gefühlsmäßig und was Hintergründe betrifft nur an der Oberfläche gekratzt wird.
Trotzdem auf jeden Fall zu recht ein beliebter Anime.




Not happening.^^






Montag, 22. Februar 2016

Buch: Fangirl von Rainbow Rowell (auf Englisch gelesen)

Dear Books.




Ist jetzt auch schon wieder etwas länger her, dass ich dieses Buch gelesen habe. o.O
Komisch, dass ich nicht gleich das Bedürfnis hatte, einen Blogpost zu schreiben und das so lange vor mir hergeschoben habe. Na ja.

Kurzbeschreibung:
Cath and Wren are identical twins, and until recently they did absolutely everything together. Now they're off to university and Wren's decided she doesn't want to be one half of a pair any more - she wants to dance, meet boys, go to parties and let loose. It's not so easy for Cath. She's horribly shy and has always buried herself in the fan fiction she writes, where she always knows exactly what to say and can write a romance far more intense than anything she's experienced in real life.

Ich hab's auf Englisch gelesen, deshalb hier auch die englische Kurzbeschreibung.^^ Eine gute Kurzbeschreibung, wie ich finde. ;D

Story:
Ziemlich viel Alltagskram zusammen mit einigen aufwühlenden Ereignissen. Gut geschrieben. Sehr realitätsnah und nicht zu überdramatisiert. Mir hat auch der Humor gut gefallen. :D
Die meisten Dinge entwickeln sich langsam in der Geschichte, was mich am Anfang etwas irritiert hat. Ich bin's anscheinend irgendwie gewöhnt, viel Action zu lesen bzw. habe ich das einfach schon immer viel getan – Fantasygeschichten, wo so einiges passiert. Und ich mag anscheinend Action, was mir jetzt so eigentlich noch nie vorher aufgefallen ist. Aber gut. ;D
Das heißt aber nicht, dass es mich gestört hat, dass nicht genug ''Action'' da war, ganz im Gegenteil sogar. Besonders dieses ruhige Tempo war eigentlich sehr schön. :)
Und natürlich hat mir auch die Thematik der Geschichte sehr gefallen! Das klingt schon sehr danach, als wäre es für mich geschrieben. :'D Bzw. einfach für alle Leute, die viel fangirlen und so, sagt ja schon allein der Titel. xD Ich kam also gar nicht drumherum, es zu lesen. ;D
Und ich bereue es auch nicht. Aber ja, da klingt ganz leicht ein ''aber'' an.
Was die Story an sich angeht, bin ich mir nämlich nicht so ganz sicher, wie ich sie finde. Ich glaube, das liegt daran, dass sie so gut erzählt ist. Also es fühlt sich alles einfach an, als könnte es ganz genauso wirklich passiert sein und das ist unheimlich toll. Aber wie soll man über so etwas urteilen? Wie soll man dazu eine Meinung haben? Das ist Caths Leben und ja, ich mag es irgendwie, wie sie und ihr Leben sich verändert haben, aber ich habe dazu jetzt keine bestimmten Gefühle.
Haha, seltsames Gefühl. :'D
Vielleicht ist Cath als Person einfach zu sehr an mir selbst dran und doch zu eigenständig, als dass ich mich wirklich richtig in sie hineinfühlen könnte? Ach, ich weiß auch nicht.^^

Charaktere (Spoiler!):
Sind alle sehr toll und tatsächlich nicht solche Standard-Charaktere, wie das vielleicht im ersten Moment klingt. Wren hat auch eine sehr liebe, eine nerdige und auch eine verletzliche Seite und Cath kann auch ziemlich schlagfertig sein.
Den Dad der Zwei habe ich ja auch irgendwie sehr lieb gewonnen. :D Und Simon und Baz natürlich. ;D Caths Mitbewohnerin ist auch sehr interessant und Levi auch. :D Besonders dass Levi diese Schwächen hat, finde ich echt toll. Das gibt der ganzen Geschichte und auch Cath und Levis Beziehung noch mehr von diesen gewissen realistischen Etwas.
Überhaupt mag ich es, dass niemand in dieser Geschichte perfekt ist, jeder hat seine Fehler und muss mit ihnen umgehen und lesen und das ist wirklich schön zu lesen. <3

Tiefere Bedeutung (Spoiler):
So, was genau denke ich denn jetzt eigentlich über Cath und wie mit allem umgeht und so? Also als Charakter mag ich sie, sehr sogar. Und ich mag es auch, wie sie letztendlich mit allem umgeht. Aber hm.
Ich finde es gut, dass Caths Stärke, das Schreiben, auch das ist, was sie selbst selbstbewusster und stärker macht und das Levi genau das auch erkennt und ihm das auch sehr an ihr gefällt und sogar ein Großteil ihrer Beziehung dadurch darauf aufbaut.
Ich glaube, was mich so ein bisschen gestört hat, war Caths Verbissenheit, was ihr Fanfiktion Geschreibe angeht. Irgendwie hat sie sich, meiner Meinung nach, etwas zu sehr dagegen gewehrt, anderes zuzulassen. Das ist natürlich auch Teil von ihrem Charakter und Thema der Story und so, aber ich mochte irgendwie nicht so ganz, wie das dargestellt wurde bzw. was das nach außen hin bedeutet.
Argh, so schwer meine Gedanken und Gefühle dazu zu beschreiben!
Ich weiß nicht. Mir, als jemandem, der sehr viel schreibt, fliegen einfach ständig irgendwelche Inspirationen zu und ich denke, das ist mit eines der Dinge, die jemanden, der schreibt ausmacht. Man hat Ideen und sieht die Welt manchmal oder sogar fast immer durch die Sicht dieser Ideen und kann ihnen quasi nicht entfliehen.
Das heißt natürlich nicht, dass man durchgehend inspiriert ist oder so und man kann natürlich auch lange keine Ideen haben und so, aber irgendwie habe ich das etwas vermisst.
Für Cath gab es immer nur Simon und Baz und nichts anderes und ja, das ist ja auch ihr Rückzugsort und das alles, aber gerade wenn sie jemand ist, der sich so sehr für eine Geschichte begeistern kann, müssen ihr eigentlich auch andere Dinge begegnen, die sie sehr begeistern.
Na ja, davor hat sie sich wohl einfach verschlossen und wie sie es schafft da raus zu kommen, das beschreibt das Buch quasi. Ich bin wohl einfach schon einen Schritt weiter, vermute ich und deshalb stört mich das vielleicht ein bisschen.^^

Das Ende:
Da hätte ich mir irgendwie auch noch etwas mehr gewünscht. Ich mag es, dass es ziemlich offen ist und es ist auch ein gutes Ende, finde ich. Einfach ein ''Es geht noch weiter, aber ihr lest jetzt nicht mehr mit'' Ende. Ein gewisser Abschnitt in Caths Leben ist beendet und sie hat einige Hindernisse überwunden und dabei durften wir sie begleiten.
Aber es sind doch so ein paar Sachen irgendwie offen geblieben und es haben mir Dinge gefehlt, die ich mir aber gewünscht hätte. Vielleicht bin ich da auch zu sehr jemand, der gerne alles ausschreibt und etwas in die Länge zieht. ;D
In dem Sinne fand ich das Ende etwas unbefriedigend, aber es passt dennoch ganz gut zur Story und ist wirklich okay. :)

Fazit:
Ein Buch, das mich vor allem dazu gebracht hat, darüber nachzudenken, was ich eigentlich für ein Fangirl bin und wie sich das bei mir so entwickelt hat und in welcher Weise das mein Leben beeinflusst hat.
In dem Sinne ein wirklich tolles Buch mit tollen, authentischen Charakteren, einem angenehmen, ruhigen Tempo und einem etwas zu offenen Ende.

Sonntag, 7. Februar 2016

Film: Mockingjay II

Dear Movies.



Ach – wie könnte es anders sein – schon wieder sooooo lange her, dass ich den Film geschaut habe. ;D Gefühlt zumindest.^^

Kurzbeschreibung:
Der Krieg in Panem spitzt sich immer weiter zu. Die junge Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence), die mittlerweile ganz offen als Gesicht der Rebellion der Distrikte gegen Präsident Snow (Donald Sutherland) und sein totalitäres Regime gilt, bereitet sich auf die letzte große Konfrontation vor, die alles beenden und die Bevölkerung endgültig befreien soll. Mit jedem Erfolg der Aufständischen wird Snow nur noch besessener davon, Katniss zu stoppen. Unter Einsatz ihres Lebens will sie gemeinsam mit einer Einsatztruppe aus Distrikt 13, zu der auch ihre Freunde Gale (Liam Hemsworth), Finnick (Sam Claflin) und Peeta (Josh Hutcherson) gehören, das Kapitol erobern und Snow ein für alle Mal stürzen. Doch die Gefahren, die beim Kampf um die Zukunft auf sie warten, übertreffen alles, was die jungen Leute je in den Arenen der Hungerspiele durchleben mussten…

Oh, wie die Kurzbeschreibung einfach mal Peetas Zustand völlig außen vor lässt. O.o

Story (Spoiler!):
Ahhhhhhh, ich habe die zweite Häfte des letzten Buches nicht nochmal gelesen... Ich fühle mich schlecht deswegen...
Dann hätte ich das Review auch sicher vorher geschrieben und mir wäre mehr aufgefallen und ich hätte alles noch besser im Kopf... Oder so. ;D Und mehr Motivation diesen Blogpost zu schreiben!
Aber na ja, wäre ja irgendwie sehr doof, keinen zum letzten Teil zu schreiben. Das wäre komisch, unvollständig. Das muss jetzt genug Motivation sein!
Also die Story war natürlich gut. :D Der finale Schlag gegen Snow. Katniss nutzt endlich das, was sie hat, um zu bekommen, was sie will. Tote Charaktere... Charaktere, die nicht unbedingt so gut sind, wie sie scheinen... Loyale Charaktere.
Und ein Friede-Freude-Eierkuchen Ende.
Ja, hm. Also ich hatte das Ende in den Büchern etwas anders in Erinnerung. ;D Es ist schon das passiert, was auch im Film passiert ist. Aber diese letzte Szene war im Buch nicht ganz so überspitzt wunderbar. Dass Katniss eigentlich nur Kinder hat, weil Peeta welche wollte, wurde nicht erwähnt. Dass sie dieses Buch von Prim als Andenken weiterführen, wurde nicht erwähnt.
Außerdem ist nicht wirklich rübergekommen, wie schlecht es Katniss eigentlich mit der ganzen Peeta-Sache geht, wie sehr sie psychisch am Ende ist und dass sie quasi nur noch dieses eine Ziel sehen kann. Es war schon da, aber hm.
Keine Ahnung, Bücher sind ja eh immer intensiver, das können sie bei Filmen gar nicht so rüberbringen. Besonders nicht Gedanken und Gefühle.
Was auch in den Büchern schöner deutlich war, ist die Tatsache, dass 13 eben auch nicht gut ist, sondern auch sehr viel schlechtes beinhaltet. Das ist nur am Ende so richtig klar geworden und zwischendurch ein paar Mal. Hm, mir hat da einfach noch was gefehlt.
Aber das ist alles Kritik auf hohem Niveau. Ich finde auch den letzten Hunger Games Teil wirklich gut umgesetzt. :)

So, und jetzt habe ich schon keinen Plan mehr, was ich dazu schreiben soll. :'D

Von allem Dystopie-Zeug, das ich bisher gelesen/gesehen habe, hat mir Hunger Games am Besten gefallen. Ich mag alle Charaktere sehr. Ich mag die Geschichte sehr. Ich mag die Botschaft sehr. Ich mag es, wie alles aufgebaut ist. Ich mag die Protagonistin und sowieso irgendwie alle weiblichen Charaktere sehr und ja, ist einfach sehr toll. :D
Allerdings ist meine Hunger Games Zeit wohl jetzt auch leider vorbei. :/ Hab ja länger in einem RPG mitgemacht, ziemlich lange sogar. Aber seit der Uni hab ich nicht mehr wirklich die Zeit gefunden und als ich mir dann doch Zeit genommen habe, konnte ich mich nicht mehr einloggen. Und ja, hm, damit war mir die Entscheidung dann irgendwie abgenommen.
Hat sich auch gut angefühlt, tut es immer noch, aber tut auch weh. Meine armen Charas. :( Waren beides OCs... Ich muss die auf jeden Fall nochmal irgendwie anders verbauen. :)

Fazit:
Die Hunger Games sind wirklich tolle Bücher und die Filme setzten die Bücher auch sehr toll um! Ich mag es, wie die Filme teilweise über die Bücher hinausgehen und Dinge zeigen, die außerhalb von Katniss's direktem Umfeld passieren, weil das die Bücher ja nicht können, da sie aus ihrer Sicht geschrieben sind. Und ich mag es, dass die Filme sich mit der Musik sehr zurückhalten und nur instrumentales spielen. :)
In den Filmen kommt die Botschaft fast genauso gut rüber, wie in den Büchern. Das Einzige, was die Filme nicht so hinbekommen, ist die Atmosphäre. Aber das ist auch irgendwie das Schwierigste. Teilweise schaffen sie es. Aber an manchen Stellen... Es kann eben auch einfach nie ganz der eigenen Fantasie entsprechen.
Aber dass man Bücher und ihre Verfilmungen sowieso immer getrennt betrachten sollte, ist ja nichts neues.^^
Es sind trotzdem sehr gute Filme und der letzte steht den anderen auch in nichts nach, meiner Meinung nach. :)




Donnerstag, 4. Februar 2016

04.02.2016 - Wir leben nicht, um zu funktionieren

Dear Sweet Heart

Zuerst war ich genervt von der ganzen Lernerei und wütend auf mich selbst, weil es nicht so klappen wollte und ich früher hätte anfangen sollen und all sowas. Danach habe ich mich selbst fertig gemacht und konnte kaum aufhören zu weinen, weil ich so traurig und auch verzweifelt war, dass ich es nicht hinbekomme.
Jetzt bin ich wieder wütend. Wütend auf dieses ganze System, auf diese ganze Leistungsgesellschaft, diesen ständigen Druck, dieses Funktionieren, diese Pflicht irgendetwas sein zu müssen.
Was soll denn der ganze Mist überhaupt!?

Es gäbe so viele bessere Möglichkeiten, wie man leben könnte, so viele bessere! Zumindest ist das in meinem Kopf so und es kommt mir auch so vor, als müsste es eigentlich so sein. Es muss andere Möglichkeiten geben. Ansonsten gehöre ich wirklich nicht auf diese Welt und viele andere mit mir.
Ich glaube sogar, dass niemand eigentlich für so etwas geschaffen ist, zumindest nicht wir Menschen. Irgendwann haben wir angefangen, uns das einzureden und manche können damit besser umgehen als andere, aber vollkommen glücklich ist damit niemand. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.
Das Leben ist doch mehr, als nur irgendwelchen Aufgaben nachzugehen und zu funktionieren! 1. ist es nicht so einfach und 2. sind wir verdammt nochmal keine Maschinen! Wir haben ein Herz, Gefühle, einen Verstand voller Ideen, Augen, um schönes zu sehen und Ohren um schönes zu hören, den Tastsinn um schönes zu fühlen. Wofür bräuchten wir all das, wenn wir bloß funktionieren sollten?

Wir vergessen es. Wir vergessen es so oft – dass wir nicht dazu gemacht sind, um einfach nur zu funktionieren. Die Gesellschaft sagt uns das, vermittelt uns dieses Bild. Sie vergisst aber eins dabei – den Zweck, den Nutzen. Wofür das Alles? Wofür sollen wir funktionieren? Einfach nur um zu überleben? Überleben, überleben ist nicht das Gleiche wie Leben.
Wofür haben wir denn eine halbwegs stabile Gesellschaft, wenn wir nicht einmal in ihr leben können? Was bedeuten schon Sicherheit und Freiheit, wenn wir vergessen haben, wie man lebt?
Immer heißt es nur „tue dies“, „sorge dafür“, „mach das noch“, „bezahle hierfür was“, „bezahle dafür was“, „geh zur Schule“, „schreib gute Noten“, „lerne viel“, „such dir einen ordentlichen Beruf“, „sieh zu, dass du Geld verdienst“!

Manche Verpflichtungen können auch schön sein. Manche Dinge zu lernen kann auch sehr viel Spaß machen. Manche Jobs können einem sehr viel Spaß machen.
Aber eben nicht allen. Wir sind alle verschieden. Das wird ja sowieso in diesem ganzen System immer und immer wieder vergessen.

Ich bin bisher recht gut zurechtgekommen. In der Schule hatte ich nie groß Probleme. Ich hatte nie Schwierigkeiten, Dinge zu lernen, hatte immer gute Noten und musste nicht einmal viel dafür tun. Ich war jetzt nicht die super Streberin und es ging mir auch nie darum super gute Noten zu haben, aber ich war zufrieden und oft auch sehr überrascht über meine guten Leistungen.
Trotzdem war ich natürlich froh, als ich dann aus der Schule raus war. Endlich keinen unnötigen Kram mehr lernen und endlich Dinge tun können, die ich wirklich tun wollte! Was ich natürlich dann auch erstmal nicht gemacht habe, aber gut. :'D

Jetzt studiere ich seit einem halben Jahr und es ist toll. Ich mag meine Studiengänge sehr und ich denke, ich werde sie auch beibehalten, eben weil ich sie mag und sie mich wirklich interessieren und inspirieren und mir Spaß machen. Das ist ja auch der Grund, warum ich überhaupt angefangen habe, diese Sachen zu studieren – weil sie mich interessieren und ich damit auch beruflich etwas tun möchte.
Daran wird sich wahrscheinlich auch nichts ändern, weil Literaturwissenschaften und Japanologie beides Dinge sind, die mich einfach sehr faszinieren und mich sehr geprägt haben.

Darum geht es auch gar nicht.
Und es geht auch nicht direkt darum, dass Uni was ganz anderes ist, als Schule. Oder vielleicht eher die Schule, an der ich war.
Das Niveau an einer Uni ist anders. Das Niveau in meinen Studiengängen ist anders. Anders als was? Anders als ich es erwartet habe? Anders als ich es mir wünschen würde?
Wahrscheinlich das – anders als ich es mir wünschen würde. Oder nein, eigentlich ist es ganz gut so. Was mich stört, ist das System, die Art zu studieren. Nicht das Studieren an sich, sondern wie es aufgebaut ist, wie es einem den Spaß an der Sache kaputt machen kann.

Ich weiß, dass ich nicht doof bin und wenn ich etwas lernen will, dann kann ich das und ich bin überzeugt, dass das bei Jedem so ist. Die Gesellschaft, die Schule oder auch Personen oder andere Dinge pflanzen uns da gerne andere Dinge ein.
Aber verdammt nochmal, darauf sollten wir auf keinen Fall hören. Jeder hat seine Stärken, jeder. Nur die können eben verdammt nochmal nicht an Noten gemessen werden und schon gar nicht an Noten in der Art, wie sie in der Schule ermittelt werden!
Für die Uni gilt in gewisser Weise das Selbe bzw. sollte dort eigentlich die Moral noch einmal eine ganz andere sein.

In der Schule muss man gezwungenermaßen gewisse Dinge lernen, weil sie eben wichtig sind. Dagegen sage ich überhaupt nichts. Es gibt schon einen Grund, warum es die Schule gibt und das ist auch gut so.
Aber an einer Uni ist man, weil man dort sein will und nicht, weil man muss.

Das ist es auch, was einem die Professoren immer wieder sagen und woran man sich selbst auch immer wieder erinnern sollte – ich bin hier, weil ich hier sein will, weil es mich meinem Ziel näherbringt, weil es mich interessiert.
Klar kann das immer mal ein bisschen schwanken und so, aber der Grundgedanke sollte die ganze Zeit über vorhanden sein, sonst macht die ganze Sache nicht so viel Sinn.

Soweit, so gut. Man ist aus freien Stücken dort und natürlich muss man sich bis zu einem gewissen Grad einem System unterwerfen. Einiges ist schon deutlich freier gestaltet als in der Schule. Man kann sich ja den Studiengang aussuchen, stellt sich den Stundenplan selbst zusammen, entscheidet selbst, was man wann machen will. Mit gewissen Einschränkungen, aber das ist ja auch okay.
Was ich nicht okay finde, ist, was teilweise von einem verlangt wird. Man soll so vieles kennen und wissen und sich merken und lernen und O___________O

Da sagen sie, sie sind anders, als die Schule und tue dann genau den gleichen Mist.

Ich bin nicht an der Uni, um unter Druck gesetzt zu werden! Ich bin nicht an der Uni, damit Erwartungen an mich gestellt werden! Ich bin nicht an der Uni, um zu irgendetwas gezwungen zu werden oder mich zu irgendetwas gezwungen zu fühlen!
Ich bin da, weil ich da sein möchte.

Bis zu einem gewissen Grad lassen sich all diese Dinge natürlich nicht vermeiden und Druck ist grundsätzlich ja auch gar nichts schlechtes, mir hilft er oft sogar sehr, aber argh!

Jeder hat sein eigenes Tempo, seine eigene Welt, sein eigenes Leben. Das gilt an einer Uni in gewissem Maße nochmal mehr als an einer Schule.
In der Schule sollte es darum gehen, dass alle sich ein gewisses Grundwissen aneignen und an der Uni kann man sein Wissen um das erweitern und vertiefen, was man gerne noch wissen möchte. Möchte, nicht muss.

Da kann, da darf die Uni keine Erwartungen an mich stellen, außer einer – dass ich da sein möchte, weil die Dinge mich interessieren.
Natürlich folgt darauf, dass ich die Dinge auch lernen muss und all sowas, aber bitte so wie ich das möchte, in meinem Tempo, weil ich es anders sowieso nicht kann! Das gilt für die Schule wie für die Uni – man kann nur das tun, was man eben tun kann. Man stößt an seine Grenzen und ja, man kann und sollte über sich hinauswachsen, aber man sollte dafür keinen zu hohen Preis zahlen müssen und sich nicht wertlos fühlen müssen.

Und noch vor all diesen Dingen sollten diese bescheuerten Erwartungen einem nicht den Spaß an der Sache verderben.
Wenn man etwas will, wirklich will, aus vollem Herzen, dann wird es auch was. Das wird aber ganz sicher nicht mit Zwang und Druck erreicht, niemals.
Ein bisschen Druck ist okay, um zu spüren, dass man etwas tun muss. Aber Fehler und Schwäche und Pausen machen zu müssen und Dinge nicht auf Anhieb zu können und sich auch mal Ruhe zu gönnen, das Alles sollte verdammt nochmal auch okay sein!

Wir leben nicht, um zu funktionieren, um irgendwelchen Erwartungen zu entsprechen und Aufgaben zu erfüllen.
Wir leben, um zu sein, wer wir sind, um das herauszufinden, um uns selbst und andere kennenzulernen, um Dinge zu lernen, Erfahrungen zu sammeln, um auch mal inne zu halten und einfach nur tief Luft zu holen. Wir leben so, wie wir es möchten.
Und verdammt nochmal, ich werde auch so studieren, wie ich es möchte!