Dienstag, 11. Juni 2019

TV Show: Shadowhunters

Dear TV Shows.


Eine kleine Vorwarnung, dass dieser Post wahrscheinlich sehr nostalgisch sein wird und ich viel zu viele Vergleiche zu der Buchreihe machen werde.

Genre: Fantasy, Action, Drama
Länge:
13 Episoden je 42 Minuten (Staffel 1)
+ 20 Episoden je 42 Minuten (Staffel 2)
+ 22 Episoden je 42 Minuten (Staffel 3)
~ 55 Folgen, 2310 Minuten
Jahr: 2016 bis 2019
Kurzbeschreibung: After her mother disappears, Clary must venture into the dark world of demon hunting, and embrace her new role among the Shadowhunters.

Gesamteindruck: Dass die Shadowhunter-Reihe überhaupt eine Netflix-Serie bekommen hat, finde ich noch immer so unglaublich und ich feiere es noch immer so so sehr! Wer meinen Blog hier vielleicht schon etwas länger verfolgt, weiß dass ich auch zu vielen Büchern aus der Schattenjäger-Welt Kommentare geschrieben habe und die ganze Welt schon sehr sehr lange kenne und nach wie vor sehr sehr liebe. Ich habe das Alles damals fast zeitgleich oder sehr kurz nach Twilight kennengelernt, habe Fanfiktions in dem Fandom geschrieben, war Teil eines RPG-Forums dazu (habe Simon geschrieben ;D) und in dem Forum haben wir damals auch über unsere Vorstellungen geschrieben, welche Schauspieler welche Charaktere spielen sollen.
Dann gab es ja damals auch mal eine Film-Verfilmung, die allerdings floppte. (Obwohl ich da den Jace-Schauspieler sooo viel besser und passender finde, aber oh well.)
Und dann halt diese Netflix-Serie, bei der sich ja irgendwie viele, die die Bücher kennen, streiten: Die einen finden die Serie sogar besser als die Bücher und die anderen finden die Bücher besser und kritisieren die Serie eher. Ich gehöre eher zur letzten Kategorie, aber es ist halt auch immer so, dass Buch und Serie sehr verschiedene Medien sind und deshalb auch sehr getrennt voneinander betrachtet werden sollten, was ich auch immer versuche, aber da ich eben gerade an dieser Buchreihe und dieser Welt sehr hänge, kann ich natürlich auch nicht das ganze Zeug daraus ignorieren. Immerhin basiert die Serie ja auch nach wie vor darauf, eine Verbindung ist also so oder so da.
Jetzt aber mal konkret zur Serie: Doch echt ziemlich gut gemacht, muss ich sagen. Besonders Magnus ist so so gut getroffen. Ach. ♥

Story (& Vergleich zu den Büchern): Ich bin mir jetzt gerade unsicher, inwieweit ich wirklich konkret was zur Story schreiben soll, vor allem weil ich ja auch diese so oder so nicht getrennt davon sehen kann, dass ich sie an sich ja bereits aus den Büchern kenne. Es ist auf jeden Fall alles sehr cool dargestellt und ich glaube auch, dass die Handlungsgeschwindigkeit ähnlich ist, wie in den Büchern – also dass quasi ständig was passiert und immer was Neues passiert und viel Action ist mit zwischendurch mal ruhigeren oder auch nachdenklicheren oder romantischen Momenten, das aber eher das ist, was nebenbei passiert.
Wobei die Serie jetzt schon auch viel Zeit mit den Beziehungen der Charaktere zueinander verbringt, sobald sich diese im Laufe der Geschichte zu entwickeln beginnen. (Was in den Büchern ab Band 4 auch passiert.) Das Drama bei den Genres oben bezieht sich auch am ehesten auf diese Beziehungen und gewisse Familienumstände sowie einige charakterliche Hintergründe, sodass das alles auch mit im Vordergrund der Serie steht. Meiner Meinung nach ist das in der Serie etwas weniger gut ausbalanciert als in den ersten drei Bänden der Buchreihe, was mich persönlich aber nicht besonders stört, auch wenn gerade dieses Actionreiche plus seltene besondere ruhige Momente das waren, was ich an den Büchern sehr liebe.
Was mich am allermeisten stört, ist wie modern vieles gemacht wurde, obwohl es in den Büchern ein sehr großes Ding ist, dass die Schattenjäger eben nicht sehr viel mit Technik am Hut haben und sich damit so gut wie gar nicht auskennen. An sich ändert es jetzt nicht so viel und ist nur mehr oder weniger ein kleines Detail, aber ich finde, dass es sehr viel von dem Feeling und der Lebensdarstellung der Schattenjäger verändert und finde das irgendwie schade. Ich konnte aber beim Schauen der Serie trotzdem ziemlich gut darüber hinausschauen. Wie geschrieben, an sich ist es eher eine Kleinigkeit.
Ansonsten wurden einige Sachen am Plot verändert und es sterben sogar teilweise Charaktere, die in den Büchern nicht sterben, Raphael zum Beispiel ist in der Serie ein paar Jahre älter. Ein paar dieser Plotänderungen finde ich ziemlich unsinnig und eher unvorteilhaft für die Serie und die Geschichte und es gibt unter anderem auch eine gewisse Sache, die in den Büchern für sehr viel Spannung sorgt, in der Serie aber quasi für die Zuschauenden direkt aufgelöst wird, was mich ärgert, aber gut, Leute, die die Bücher nicht kennen, wissen eben schlicht nicht wie viel es dort ausmacht.
Jetzt auch mal was Gutes: Dadurch, dass die ersten drei Bücher sich sehr viel mehr rein auf Clarys Sicht konzentrieren, hat die Serie da natürlich einiges mehr an Freiheiten und kann viele Sachen in dem Sinne ausführlicher und flexibler einbinden und zeigen. (Was die Bücher spätestens ab dem 4. der Chroniken der Unterwelt/The Mortal Instruments Reihe aber auch tun.)
Allgemein hat sich die Serie halt viele Sachen auf eine etwas andere, ausgeprägtere Weise erlaubt oder auch Themen oder Beziehungen eingebaut, die es so in den Büchern nicht gibt und dort auch nicht wirklich geben kann. In dem Sinne ist die Serie wie eine Art Alternatives Universum und diese Sichtweise mag ich auch am meisten. (Auch wenn die Bücher für mich immer das „wahre“ Canon sein werden, schon allein weil sie zuerst da waren.)
Was mich auch noch genervt hat, ist wie die Serie sich manchmal in irgendwelchen unsinnigen Handlungen verstrickt. Da gab es so ein paar Folgen, die mich ziemlich aufgeregt haben, weil da eine in sich geschlossene Logik gefehlt hat oder auch die Charaktere einfach nicht so gehandelt hätten. Aber na ja.
Ich will eigentlich auch nicht, dass das hier jetzt negativer klingt, als die Serie eigentlich ist. An und für sich finde ich die Serie sehr gut. Ich mag alle Darstellungen der Charaktere und mit Abstrichen an die modernen Elemente mag ich auch die Umsetzung der Welt in der Serie sehr. Spannend ist es auch auf jeden Fall ziemlich durchgehend, würde ich sagen. Und ach, ich liebe das Alles so sehr und die Serie ist ohne Zweifel gut gemacht, also wie könnte ich sie nicht mögen!? Trotz allem, was ich mir vielleicht irgendwie anders gewünscht hätte. Letztendlich spielt das alles ohnehin nicht mehr so wirklich eine Rolle, eben weil die Serie gut ist.

Charaktere: Ich fange mal auch hier mit dem Negativen an, wobei ich hier sogar sehr viel Gutes zu sagen habe.
Die größten Abzüge gibt es für mich bei Jace. Die Art, wie er in der Serie dargestellt wird, ist einfach nicht das, was ich mir erhofft habe, wie ich mir Jace vorstelle, wie er in den Büchern ist. Dort ist er um einiges sarkastischer und auch sehr sehr viel verschlossener und zurückhaltender gegenüber Clary für eine sehr viel längere Zeit. Klar ist gerade dieser letzte Punkt viel dem geschuldet, dass es eben eine Serie ist, die zwar auch drei Staffeln besitzt, aber eben ja trotzdem niemals 1 zu 1 das wird abbilden können, was in den sechs Büchern passiert, was ja auch nie der Anspruch dieser Serie hier war und auch nicht sein kann. Darum geht es mir auch gar nicht. Ich finde nur, dass es hätte besser gemacht werden können. Auch Jace's Schauspieler sagt mir nicht so unbedingt für die Rolle zu und trägt dazu bei, dass mir Jace in dieser Serie einfach nicht gefallen hat, obwohl er in den Büchern mit einer meiner absoluten Lieblingscharaktere ist.
Nun spricht es tatsächlich wieder sehr für die Serie, dass ich darüber hinweg schauen kann, dass mir Jace nicht so gefällt. (Wobei ich ihn in den Szenen, wo er besonders verzweifelt ist, schon ganz gut finde, aber sonst insgesamt eben eher nicht.)
Mir gefällt in der Serie zum Beispiel Clary etwas besser als in den Büchern. In den Büchern, vor allem den ersten drei, kam sie mir doch immer recht viel so vor, als würde sie einfach ihre Nase in alles hineinstecken wollen, was irgendwo auch verständlich ist in Hinblick auf ihre Situation, aber mich hat ihre Art zu Anfang immer eher genervt und ich bin auch später nie so ganz warm mit ihr geworden, was aber auch okay ist. Mich stört sie jetzt nicht so sehr, dass sie die Bücher für mich kaputt macht oder so, absolut nicht. Aber ja, in der Serie fand ich sie um einiges angenehmer und irgendwie von Anfang an mehr badass, was natürlich auch als negativer Punkt angemerkt werden könnte, weil es eben nicht so ganz ihrem Buchchara entspricht, aber auch da wird sie später immer mehr badass und ja, ihre Darstellung in der Serie hat mir einfach viel besser gefallen und ich mag auch ihre Schauspielerin.
Isabelle, die auch in den Büchern sehr liebe, hat mir ebenfalls echt sehr gut in der Serie gefallen und mit Simon und Magnus zusammen finde ich sie am allerbesten als Charakter umgesetzt. Simon und besonders auch Magnus sind so unfassbar gut getroffen, da hätte ich mir echt nichts besseres erträumen können. Die Charaktere haben sie so verdammt gut hinbekommen, dass ich da 0 zu meckern habe. Ich mag es auch sehr, was sie bei Isabelle [Spoiler!] und in dem Sinne auch irgendwie bei der späteren Beziehung zwischen Isabelle und Simon [Spoiler Ende!] noch hinzugefügt haben. Das hat ihrem Charakter nochmal irgendwie eine neue Facette gegeben, was mir gut gefallen hat.
Ich erwähne an dieser Stelle auch mal ganz unverblümt und ohne es als Spoiler zu kennzeichnen: Danke für die asexuelle Repräsentation durch Raphael! :D Allgemein ist Cassandra Clare, die Autorin der Bücher, ja sehr unterstützend, was die queere Community betrifft und das macht mich jedes Mal wieder so unendlich happy. Wer meine Beiträge zu The Dark Artifices gelesen hat, wird das auch bereits wissen.
In dem Sinne ein Fun Fact: Ich glaube, Alec und Magnus waren tatsächlich das erste schwule Paar, das mir in den Medien begegnet ist und definitiv das erste fiktionale schwule Paar, mit dem ich mich sehr viel beschäftigt und das ich sehr sehr liebgewonnen habe. Noch vor Anime und dem ganzen Shipping und allem, was dann so damit kam. Es kann gut sein, dass ich vorher schon mal in Serien so nebenbei mitbekommen habe, dass es da schwule oder auch lesbische Paare, schwule und lesbische und bisexuelle Charaktere gibt, aber das waren dann Serien, die ich nie so richtig geschaut habe und dementsprechend war ich da dann nie so invested wie es dann bei Alec und Magnus der Fall war.
Zu Magnus habe ich ja bereits geschrieben, dass ich ihn sehr sehr gut in der Serie getroffen finde und da gibt es auch nicht viel mehr zu zu schreiben. Sie haben ihn einfach perfekt hinbekommen. Es gibt eine Folge, wo er, meiner Meinung nach, sehr out of character handelt, wobei es sich auch irgendwie erklären lässt und so, aber nya, mich hat diese Folge schon ziemlich aufgeregt und ich fand das Drama da ziemlich sinnlos, aber gut.
Jetzt mal zu Alec: Mein absoluter Fave in den Büchern, vor allem zusammen mit Magnus, logischerweise. Ich mag ihn in der Serie, auch wenn sie ihn mal wieder (war auch in dem Film so) nicht so darstellen, wie er eigentlich ist, vor allem am Anfang der Geschichte. Ich würde ihn fast als schüchtern bezeichnen und definitiv abweisend und verschlossen und sehr protective, was seine Geschwister betrifft. Er ist in den Büchern am Anfang ein sehr angespannter Charakter, der mit seiner Identität zu kämpfen hat und ja, das wird an sich in der Serie schon dargestellt, aber irgendwie wird auch hier wieder sehr der Fokus darauf gelegt, was für ein starker Schattenjäger er ist und ich finde es irgendwie so schade, dass das immer so in den Mittelpunkt gestellt wird und vieles andere, was seinen Charakter außerdem ausmacht, einfach so vergessen wird.
Aber gut, vielleicht nehme ich ihn auch einfach auf eine sehr bestimmte Weise wahr, weil ich ihn so mag und mich ihm irgendwie verbunden fühle und deshalb wünsche ich mir natürlich, dass er so dargestellt wird, wie ich ihn sehe. Und klar, auch in der Serie ist er mehr als nur der starke Schattenjäger und so. Er ist ja auch einfühlsam und kümmert sich viel und er ist genauso mutig wie in den Büchern und ach, ich will echt nicht zu viel über seine Darstellung meckern. Das da immer einiges weggelassen wird, was mir persönlich sehr wichtig ist, ist nämlich eben genau das: mir persönlich sehr wichtig.
Was mich auch noch ein bisschen in Hinblick auf Magnus und Alec gestört hat, ist dass sie ein bisschen was an der Beziehung der beiden geändert haben beziehungsweise andere Problematiken aufgemacht haben als in den Büchern. [Spoiler!] Dort dreht sich zum Beispiel von Alecs Seite aus recht viel um Eifersucht und die Sache, dass Magnus unsterblich ist, wovon ersteres in der Serie irgendwie in wenigen Sätzen abgehandelt und abgeharkt wird und einfach nicht Teil ihrer Beziehungsprobleme ist. Und ja, Eifersucht ist das Klischee-Thema schlechthin, gerade bei schwulen Paaren (vor allem oft in BL-Anime). Aber es hat eben auch wieder viel von Alecs Chara ausgemacht und seine Unsicherheiten und so gezeigt und auch diese ganze Sache, dass Magnus eben schon sehr sehr lange lebt und all das. [Spoiler Ende!] Na ja, ich kann mich damit trösten, dass es ja immer noch die Bücher gibt und die Serie ist eben einfach ein Alternatives Universum zu den Geschehnissen in den Büchern. Von daher ist es jetzt nicht allzu dramatisch.
Ah, jetzt hätte ich fast Jonathan vergessen! Ich weiß auch genau warum, weil meine Meinung zu seiner Serienversion echt durchwachsen ist und sich eher ins Negative neigt. Einige Sachen und vor allem Details haben mir echt sehr sehr gut gefallen und viel zu seinem Charakter hinzugefügt, dass so in den Büchern zwar auch sehr deutlich wurde, sich in der Serie aber einfach nochmal auf eine andere Art gezeigt hat und teilweise sogar irgendwie intensiver gewirkt hat. Allerdings gibt es auch einiges, dass mir irgendwie eher nicht so gut gefallen hat und hm, es ist echt schwer zu beschreiben.
Dazu sollte ich erstmal erwähnen, dass ich Jonathan in den Büchern, der sich zu Anfang und auch später selber Sebastian nennt, sehr als Bösewicht liebe und dementsprechend da auch ziemlich kritisch bin, was die Serienversion angeht. Sie haben ihn schon teilweise echt gut hinbekommen und ich kann auch gar nicht genau sagen, was mir da fehlt, aber... Hm. Wahrscheinlich liegt es vor allem daran, dass der ganze Part mit ihm jetzt in der dritten Staffel doch sehr schnell abgehandelt wurde und dadurch sicherlich einiges verloren ging. Ich habe die Bücher jetzt auch nicht mehr so frisch und genau im Kopf, dass ich exakt sagen könnte, was mir fehlt, aber mir fehlt was.
Vielleicht hätte ich mir auch einfach mehr Interaktion zwischen Jace und Jonathan gewünscht? Ich denke, das spielt auf jeden Fall auch mit rein und es fehlt halt der ganze Part mit den dunklen Schattenjägern und so, dafür haben sie ja quasi eine Verwandlung mit hineingebracht, ohne es jetzt mal zu sehr zu spoilern.
Ja... Auf jeden Fall schwer zu sagen, was genau ich von seiner Serienversion halte. Hätte deutlich besser sein können [Spoiler!] und sein Ende ist halt irgendwie ziemlich seltsam. Da merkt man sehr, dass sie die Serie eben einfach beenden mussten. [Spoiler Ende!]

Fazit: Alles in allem ist es eine echt gute Serie, die mindestens ein gutes Alternatives Universum zu den Schattenjäger-Büchern darstellt. Mich hat es sehr glücklich gemacht, diese erste Geschichte der Schattenjäger als Serie zu sehen und ich hatte viel Spaß dabei, die Serie zu schauen. Manche Änderungen haben mich mehr aufgeregt als andere. Manche Folgen machen von der Logik her recht wenig Sinn. Die meisten Charaktere sind sehr gut getroffen und es war sehr cool, sie in Action zu sehen. Ich würde die Serie allen empfehlen, die Fantasie mögen und falls ihr die Bücher kennt, solltet ihr genug Abstand davon nehmen können, um die Serie als Serie zu betrachten und eben nicht als direkte Verfilmung der Bücher.


Dienstag, 4. Juni 2019

Buch: The Steel Remains von Richard Morgan

Dear Books.


Inzwischen habe ich schon das zweite Buch der Reihe angefangen. :D

Genre: Fantasy
Umfang: 391 Seiten (Taschenbuch Ausgabe)
Sprache (gelesen in): Englisch
Erstausgabe: 09.07.2009 Verlag: Gollancz
Kurzbeschreibung: A dark lord will rise. Such is the prophecy that dogs Ringil Eskiath—Gil, for short—a washed-up mercenary and onetime war hero whose cynicism is surpassed only by the speed of his sword. Gil is estranged from his aristocratic family, but when his mother enlists his help in freeing a cousin sold into slavery, Gil sets out to track her down. But it soon becomes apparent that more is at stake than the fate of one young woman. Grim sorceries are awakening in the land. Some speak in whispers of the return of the Aldrain, a race of widely feared, cruel yet beautiful demons. Now Gil and two old comrades are all that stand in the way of a prophecy whose fulfillment will drown an entire world in blood. But with heroes like these, the cure is likely to be worse than the disease.

Gesamteindruck: Hey, the main character is gay! \o/ Und ja, das ist der Grund, warum ich das Buch gelesen habe beziehungsweise ist es der Grund dafür, dass ich auf diese Buchreihe gekommen bin. Über Goodreads hatte ich nach Gay/Queer-Fantasybüchern geschaut. Eigentlich war dabei mein Ziel gewesen, mal nicht immer nur schwule Lovestories zu lesen, sondern eben auch mal andere queere Geschichten, aber da ich bisher eher reine Gay Romance, also größtenteils ohne irgendwelche Fantasy- oder sonst großartig andere Elemente. Deswegen habe ich hier mal eine Ausnahme gemacht und ich bereue es definitiv nicht! (Side Note: Der Hauptcharakter ist nicht der einzige queere Charakter.)

Story & alles drum und dran: Ich muss an dieser Stelle echt sagen, dass ich viel zu sehr an englischsprachige Jugendromane gewöhnt bin und eher weniger Geschichten auf Englisch gelesen habe, die mehr für ein erwachseneres Publikum gedacht sind. Ich mag Jugendromane einfach sehr, aber es war jetzt auch keine bewusste Entscheidung von mir nur Jugendromane auf Englisch zu lesen.
Auf jeden Fall hat das dazu geführt, dass ich bei diesem Buch hier sehr deutlich gemerkt habe, dass das Englisch und auch der Schreibstil und das Vokabular etwas schwerer beziehungsweise anspruchsvoller sind und ein deutlich langsameres Lesetempo habe und bei manchen Sachen auch unsicher bin, ob ich die so richtig mitbekommen habe. Aber gut, dass ist jetzt keine Kritik an dem Buch, der Geschichte, nicht einmal dem Schreibstil oder ähnliches. Einfach nur eine kleine Anmerkung meinerseits.
Ansonsten hatte ich wirklich nicht viele Erwartungen, was die Charaktere, die Geschichte und alles drum und dran betrifft, außer eben ein Fantasybuch mit queeren Charakteren zu lesen und das habe ich bekommen. Erst während des Lesens habe ich dann die verschiedenen Elemente der Reihe kennengelernt.
Ich glaube, ich wusste, dass es nicht um Helden im klassischen Sinne geht, sondern eher um Anti-Helden, das hatte ich auch vorher gelesen gehabt, soweit ich weiß und war auch mit ein Grund, warum ich interessiert und neugierig war. In der Hinsicht bekommt die Geschichte auch echt 10/10, alles sehr anti-heldig.
In die Welt, die Geschichte und die Charaktere musste ich mich natürlich erstmal etwas hineinfinden, was ja normal ist, gerade wenn das Ganze etwas anspruchsvoller ist. Als Lesende wird eins da auch eher weniger an die Hand genommen. Die Charaktere kennen natürlich ihre Welt und ihre Leben und dementsprechend sind alle Infos eher untergestreut und springen einem nicht direkt ins Gesicht.
Da gib es dann hin und wieder einige Ausnahmen, da im Laufe der Geschichte ja auch neue Sachen eingeführt werden und manche Sachen dann doch etwas mehr Erklärung bedürfen. Aber auch diese Stellen sind dann so gut in alles andere eingearbeitet, dass es einem wirklich nicht auffällt und einfach nur dazu beträgt, alles besser zu verstehen und die Welt mehr kennenzulernen, ohne dass es langweilig oder zu viel Info auf einmal wäre.
Die Balance zwischen ruhigeren, eher nachdenklichen Abschnitten und actionreichen Momenten gefällt mir sehr gut. Vor allem die Beschreibungen der Gefühle und Gedanken der Charaktere finde ich echt toll, da ich dafür ja sowieso eine besondere Vorliebe habe und da immer sehr drauf achte. Hier macht es die Charaktere deutlich greifbarer, ohne diese gewisse Unvorhersehbarkeit wegzunehmen.
Ich wusste auch echt zu keinem Zeitpunkt, was nun genau als nächstes passiert und wie genau sich alles entwickeln würde, was ich immer sehr cool finde, da es die Spannung aufrecht erhält und ich würde auch behaupten, dass die Geschichte einiges an Überraschungen bereithält.
Die Fantasy bis SciFi (Völker aus anderen Dimensionen) Elemente haben mir echt alle sehr sehr gut gefallen und waren in gewisser Weise auch mal was ganz anderes, als das, was es sonst oft zu lesen gibt. Gerade in diesem ersten Buch der Reihe spielt der Mythos über ein bestimmtes Volk eine große Rolle. Ich möchte da aber wirklich nichts spoilern, aber es ist sehr spannend und interessant.
Auch Gottheiten nehmen einen sehr wichtigen Platz in der Geschichte ein.

Charaktere: Ich würde schon sagen, dass der Fokus mehr auf der Geschichte und der Welt liegt als auf den Charakteren, die Geschichte aber gleichzeitig sehr durch die Charaktere vorangebracht und die Welt aus ihrem Blickwinkel gesehen wird. Ich schätze mal, das heißt, dass die Balance auch hier sehr gut getroffen ist.
Die drei Hauptcharaktere sind sehr unterschiedlich, kommen aus unterschiedlichen Hintergründen und bringen damit jeder für sich sehr unterschiedliche Aspekte der Fantasywelt mit sich. Das, was sie alle gemeinsam haben, ist das Anti-Heldenhafte, das auch wieder jeder für sich auf eine eigene Weise mitbringt.
Ringil zum Beispiel kommt aus gutem Haus, ist der jüngere Sohn einer wohlhabenden Familie und hat schon sehr früh die Brutalität und Ungerechtigkeit, die in der Großstadt, in der er aufgwachsen ist, herrscht, kennengelernt und durch den Krieg gegen die Echsen (Lizards, keine Ahnung, wie es in Deutsche übersetzt wurde) hat er nur noch mehr davon erlebt. Dass er schwul ist, findet dabei immer wieder auf die ein oder andere Weise Erwähnung und es ist sehr deutlich, dass es von der breiten Masse nicht akzeptiert wird, worauf er immer ziemlich direkt und schlagfertig reagiert.
Ich will hier jetzt aber nicht zu genau auf die einzelnen Lebensgeschichten der Charaktere eingehen, da ich es gut gemacht fand, wie die Lesenden das im Verlauf der Geschichte mitbekommen und ich mich hier auch nicht zu sehr in irgendwelchen Übersetzungsversuchen von bestimmten Begrifflichkeiten verstricken möchte.
Es sei nur so viel gesagt, um auch den anderen zwei Hauptcharakteren etwas vorstellen: Egar gehört einem Steppen-Volk an und hat auch mit im Krieg gegen die Echsen gekämpft. Letzteres gilt auch für Archeth, die dem Volk der Kiriath angehört, welches vor langer Zeit aus einer anderen Dimension kam und sie zurückließ, als sie zurückgingen. Im ersten Buch gibt es dazu und zu ihr insgesamt nicht ganz so viele Informationen. Erwähnenswert wäre noch, dass sie auf Frauen steht. Es gibt also zwei queere Hauptcharaktere. Bei ihr wird es deutlich weniger erwähnt als bei Ringil. Dass sie zum Teil eine Kiriath ist, spielt da eine sehr viel präsentere Rolle.
Sethlaw wäre auch noch wichtig zu nennen, aber das würde zu viel spoilern, also lasse ich das mal weg. Neben Ringil ist er für mich der interessanteste Charakter, wegen allem, was er so mit sich bringt. Um zu erfahren, was das ist, müsst ihr allerdings das Buch lesen.
Ein paar andere Charaktere übernehmen zwischendurch auch mal die Rolle, eine bestimmte Handlung oder ein bestimmtes Geschehen näher zu beleuchten, was einfach einige Hintergründe deutlicher werden lässt und der Geschichte noch mehr Tiefe gibt.

Fazit: Inzwischen habe ich das zweite Buch angefangen, weil mir tatsächlich gerade die Erwachsenheit und die Düsterkeit sowieso sehr zusagt und ich auch die Charaktere allesamt interessant finde. Die Geschichte ist sehr detailreich erzählt und bringt einem Stück für Stück die Welt, in der die Charaktere leben, näher. Die Handlung braucht etwas, um sich zu entfalten, was aber durch die interessante Welt perfekt ausbalanciert wird und mich persönlich wenig gestört hat.
Gerade dass zwei der Hauptcharaktere queer sind und das sich das Ganze schon auch irgendwo mit Game of Thrones vergleichen lässt, gefällt mir wirklich sehr gut.
Nur das Lesen auf Englisch, da es schon etwas anspruchsvoller geschrieben ist, war teilweise anstrengend, aber hey, so lerne ich und habe Spaß in einem.