Montag, 21. Dezember 2015

Everything Else: Porn without Plot

Dear Everything Else.


Oder wie auch immer man es nennen möchte. Schlicht ''Porn'' wäre ja meiner Meinung nach auch okay, hätte ich absolut kein Problem mit. Weil ich kein Problem damit habe, Porn zu schreiben und weiß, dass ich das manchmal (zu oft und auch zu lang) tue. Wirklich, ich bin mir dessen voll und ganz bewusst!

Was mir nicht bewusst war: auf Fanfiktion.de ist das Posten von solchem Zeug nicht erlaubt, also das Posten von ausschließlich Porn. In diesem Fall wird es dann als PWP, Porn without Plot, bezeichnet und ''alles'', was nur dahin führt, ist dann ''Alibihandlung'', also Handlung, die nur zum Sex führt.
Schon allein an dieser Definition ist so einiges falsch. Ich sage nicht, dass es grundsätzlich falsch ist. Man kann es durchaus auf diese Weise sehen, wenn man es will. Aber es ist Ansichtssache und Geschmackssache! Fanfiktion.de hat sich für diese Meinung entschieden.
Ich allerdings bin der Meinung, dass es 1. sowas wie PWP, Porn without Plot, nicht direkt geben kann. Ich weiß, was damit gemeint ist, keine Frage. Aber meiner Meinung nach, gehört immer auch Plot zu Porn. Wie langweilig und uninteressant wäre es denn sonst? Einfach nur irgendwelchen Sex zu lesen, hat meiner Meinung nach, ziemlich wenig wert. Und dementsprechend schreibe ich sowas ja auch nicht! Es sind immer Gefühle und Gedanken und auch eine Hintergrundgeschichte dabei! Und der Sex erfüllt dann eine bestimmte Funktion und ist verdammt nochmal Teil der Handlung!
Sex ist Handlung! Genauso wie Dialog oder ein Kampf Handlung ist! Klar, zur eigentlichen Handlung gehören dann natürlich noch die Konsequenzen des Ganzen und so weiter und man muss es ja auch nicht besonders ausführlich beschreiben, so wie es einem eben gefällt. Und mir gefällt es ausführlich!
Das ist aber noch lange kein Grund und keine Begründung mein Zeug dann gleich als Porn without Plot abzustempeln. Es ist Porn, ja. Aber hallo, es hat einen Plot!?
Und dann dieses ominöse Wort ''Alibihandlung''. Wie bitte soll man das denn genau definieren!? Dann kann ja theoretisch alles Alibihandlung sein! Es kann ja schließlich alles zu Sex führen. Weil Sex ja immer die logische Folge aus allem ist. Ja.
Ich mag es manchmal auf diese Weise zu denken, weil es lustig ist und Spaß macht. Aber hallo!? Eine gewisse Handlung gleich als ''Alibi'' für eine andere Handlung abzustempeln, klingt für mich schon sehr nach einer Beleidigung und Herabwürdigung. Bei mir ist es sogar sehr oft so, dass ich nicht einmal plane, ob die Charaktere Sex haben sollen oder nicht, sondern es passiert einfach! Demnach kann die vorherige Handlung gar nicht zwangsweise darauf hingeführt haben! Und selbst wenn, so hat diese Handlung dennoch etwas eigenständiges und auch ein Recht darauf, als eigenständige Handlung gesehen und verstanden zu werden.
Denn der Grund, warum ich eine Sex-Szene schreibe, ist niemals bloß die Sex-Szene! Der Sex ist bloß eine der intimsten und intensivsten Weise, wie zwei oder mehrere Charaktere sich nah sein können, meiner Meinung nach.

Konkret ging es bei mir um die Sperrung meines Shipping-Adventskalenders, in dem ich zu jedem Tag einen OS zu einem anderen Pairing schreibe. Zwei von diesen OSs enthielten eine Sex-Szene und ja, die geraten bei mir immer etwas länger. So, wegen diesen zwei OSs wurde das Ganze dann gesperrt, weil es ja PWP, Porn without Plot ist.
Ich so: Okay, hm, das ist nicht erlaubt auf Fanfiktion.de!? Hallo, ich hab früher total viel sowas hier gelesen?! Seit wann!?!? O.O
Ja, gut, dann haben sie das halt eingeführt. Ist blöd und ich sehe es als Zensur, aber na ja, die Szene rauszuschneiden, ist wohl das Einzige, was mir übrig bleibt. Stelle ich auf meinem Blog eben die ungekürzte Szene rein und verweise darauf.
Hab ich das getan und ja, dann kam die Nachricht: Ne, das geht nicht. Ist Alibihandlung. Der OS funktioniert nicht ohne die Sex-Szene.
WTF!? DIE SEX-SZENE IST DOCH JETZT WEG!? WIE KANN DAS DENN DANN IMMER NOCH PORN SEIN?! WOLLT IHR MICH VERARSCHEN!?
Ja gut, dann lösche ich eben die zwei OSs. Hinweis über dem nächsten OS, dass sie auf meinem Blog zu finden sind. (Kein dirkter Link!)
Und dann: Ja ne, das geht auch nicht. Du darfst nicht auf jugendgefährdendes Material hinweisen, wenn es dann frei zugänglich ist.
SERIOUSLY!?!?!?!?!?!??!?!?!?!?!??!?!?!?

Sorry, aber da hört mein gesunder Menschenverstand wirklich auf! Das ist einfach nur noch Kindergarten und kleinkarierter Blödsinn!

Ach! Und Gewalt beim Sex ist ja offensichtlich okay, solange man es markiert und das Ganze nur nachts bzw. mit Perso zugänglich ist, oder wie? Das ist eher okay, als einfach nur Porn!?
Nichts dagegen, dass es okay ist, aber hallo!? Dann ist nur Porn doch erst recht okay, oder nicht? Wo ist da der logische Sinn? Wenn man das miteinander vergleicht, sollte Porn – markiert als sowas und nur nachts oder mit Perso zugänglich – doch viel eher erlaubt sein, als Sex mit Gewalt!?!?

Also das kann mir echt niemand logisch erklären!

Das Argument, dass es ja Pornographie ist, wenn man ''nur'' eine Sex-Szene beschreibt, kann ich an sich noch verstehen. Finde ich auch völlig okay, dass man Kinder davor schützen will und alles, kein Ding.
Aber wie leicht kommt man denn heutzutage bitte an so etwas heran! Wenn man Porn will, wird man auch Porn bekommen und finden! Da finde ich es 1000 Mal besser, wenn man dann Sex-Szenen auf Fanfiktion.de liest, die auch noch eine Art tieferen Plot haben und vielleicht gut geschrieben sind und nicht einfach nur schlecht gespieltes Irgendwas mit viel Gestöhne sind.
Porn-Bilder, ob jetzt aus Anime oder nicht, sind auf Tumblr oder auch überall anders ganz öffentlich zugänglich und das juckt auch keinen so wirklich, weil why not? Was zum Teufel spricht denn überhaupt dagegen!?

Wirklich, Sex ist eins der natürlichsten Dinge überhaupt und ja, vielleicht übertreibe ich ein bisschen, gleich soweit zu gehen, aber es ist doch wahr!
In Deutschland darfst du sogar schon ab 14 mit einer anderen 14-jährigen Person Sex haben! Und es bei anderen oder auf andere Weise zu sehen, zu lesen, was auch immer, ist dann so viel verstörender, oder wie? Hä?

Überhaupt ist Sex viel zu sehr tabuisiert in unserer Gesellschaft! Daher kommt nämlich so ein Blödsinn, dass es dann auf einmal auf solchen Seiten wie Fanfiktion.de nicht mehr erlaubt ist.

Für mich haben Fanfiktions einfach ganz oft damit zu tun, dass man zwei Charaktere gerne mehr miteinander machen sehen würde und vor allem Sex-Szenen sind ja auch eigentlich nie besonders ausführlich gezeigt/beschrieben und deshalb kann man das in Fanfiktions dann nachholen und seine Fantasien für andere Charaktere ausleben.
Das ist Fanfiktion für mich: Das Ausleben von Fantasien zu bestimmten Geschichten. Nicht mehr und nicht weniger.
Und ich würde sogar fast soweit gehen, zu sagen, dass in Fanfiktions alles erlaubt ist. Das sind verdammte Fantasien und nichts anderes! Und wenn ich meine Fantasien nicht in Form von Geschichten frei ausleben darf, in welcher Hinsicht darf ich das denn dann überhaupt noch!?

Aber hey, vielleicht bin ich inzwischen auch einfach zu sehr an manche Dinge gewöhnt und zu offen für vieles. Wenn meine Ansicht nicht auf Fanfiktion.de passt, suche ich mir eben eine andere Seite.

Archiv of our own sieht sehr vielversprechend aus.

Samstag, 19. Dezember 2015

Anime: Tokyo Ghoul


Endlich, endlich habe ich diesen gehypten Anime auch mal geschaut und ja, die zweite Staffel muss ich auch noch gucken und ich bin so halb gespoilert und argh!

Kurzbeschreibung:
Mitten in Japans Hauptstadt Tokyo leben sie: Ghule, die sich von Menschen ernähren. Das muss auch der 18-jährige Bücherwurm Ken am eigenen Leib erfahren, als ihm sein Schwarm Liz bei einem Date die köstlichen Innereien aus dem Leib reißen will. Der Schwerverletzte erwacht kurz darauf im Krankenhaus – und erfährt, dass ihm die Organe seiner Angreiferin transplantiert wurden. Schnell stellt er fest, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt: Normales Essen riecht und schmeckt verdorben, nichts, was er zu sich nimmt, kann er verdauen. Dafür bekommt er bei Hunger ein rotes Auge und entwickelt, sehr zu seinem Verdruss, Appetit auf Menschenfleisch – selbst auf seinen besten Freund Hide. Ob Ken will oder nicht, seine Entwicklung zum Ghul schreitet unaufhaltsam voran…

Die Kurzbeschreibung ist ganz gut. :D Verrät eindeutig nicht zu viel. :)

Story:
Ist der Hype nun gerechtfertig oder nicht? Hm. Ja, ein bisschen schon. Aber zum Beispiel Attack on Titan finde ich auch wirklich richtig gut. Tokyo Ghoul auch eigentlich, aber hm. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich die Folgen jeweils immer eine pro Woche geschaut habe und dadurch hat eine ganz andere Wirkung, wie wenn man etwas alles auf einmal schaut (wie ich das bei Attack on Titan hatte :'D).
Ich mag Tokyo Ghoul und es ist ein wirklich guter Anime und es hat sehr viele tolle Elemente. Es ist ein Anime, den es wirklich anzuschauen lohnt. Aber er ist jetzt nicht über alle Maßen überragend.
Da ich jetzt schon wieder so lange gebraucht habe, bis ich diesen Blogpost wirklich geschrieben habe, ich Dummkopf, sind meine Erinnerungen natürlich auch nicht mehr so frisch, aber ich glaube, meiner Meinung nach hat sich die Story etwas gezogen. Es gab nicht so viel Action, wie man vielleicht vermutet hätte, wie vielleicht wünschenswert gewesen wäre.
Aber andererseits finde ich das auch wiederum gut. Dadurch kann eine Geschichte und besonders die Charaktere sich meist besser entfalten, aber da hatte bei Tokyo Ghoul nicht wirklich den Eindruck, wenn ich so drüber nachdenke. Dinge wurden angedeutet und fast alle Charaktere wurden recht gut mit einbezogen, aber irgendwie, hm. Ich hab auch nicht so direkt eine emotionale Verbindung zu den Charakteren gefühlt, teilweise schon, bei den Dingen, die ihnen passiert sind. Aber irgendwas hat da irgendwie gefehlt.
Bei Dingen, die sehr gehypt werden, hat man aber auch einfach komische Erwartungen. Die Story bei Tokyo Ghoul braucht nämlich recht lange, meiner Meinung nach, bis sie richtig anfängt und richtig spannend wird. Teilweise werden Ken einfach Lösungen präsentiert und das ist eigentlich nie gut für eine Geschichte. Zwischendurch hat die Story irgendwie ein bisschen ihr Ziel verloren, hatte ich das Gefühl, weil immer andere Elemente hinzukamen. Wobei diese Elemente nicht schlecht waren, sondern auch wichtig, um die Story voranzubringen. Aber hm.
Vielleicht habe ich auch einfach erwartet, es mehr zu mögen. ;D
Und ich muss auch noch die zweite Staffel schauen. 12 Folgen sind eben doch immer recht wenig.

Charaktere:
Sind auf jeden Fall eigentlich alle recht interessant. :D Touka hat es mir irgendwie angetan, ich weiß auch nicht. ;D Hab das ja nicht oft bei weiblichen Charas, aber sie ist irgendwie echt toll. :D Ken... ist auch ganz okay. Ah, wie sehr ich auf das gewartet habe, was am Ende passiert ist. :'D Und da bin ich wirklich sehr gespannt auf die zweite Staffel, wie er sich verändert und ja. Das wird bestimmt ziemlich cool sein. :D
Auch die anderen Charas wachsen einem eigentlich ziemlich ans Herz. Besonders Toukas Bruder finde ich auch seeeeeeehr interessant und Suzuya hat auch echt was und Uta natürlich! Also Toyko Ghoul hat schon echt tolle und faszinierende Charas, die nicht unbedingt wie alle anderen sind. ;D
Mit den beiden Detektives konnte ich allerdings nicht besonders viel anfangen, die haben mich eher ziemlich genervt. Na ja.^^

Hintergrund:
Ah, mein Lieblingspunkt in diesem Fall. :DD
Weil ich liebe, liebe, liebe die Idee, die hinter allem steckt! :D Es ist ja irgendwie ein bisschen die Seite der ''Bösen'', die hier mit den Ghulen gezeigt wird. Das hab ich irgendwo gelesen. Aber genau das ist es wiederum nicht – die Seite der ''Bösen''. Die gibt es nämlich gar nicht bzw. beide sind Böse und Gut. Die Welt ist verdammt nochmal nicht schwarzweiß!
Und das ist es, was Tokyo Ghoul zu vermitteln versucht. Es gibt immer unschuldige Opfer. Es gibt immer Leute, die aus den richtigen Gründen, für das richtige kämpfen. Und Leute, die aus den richtigen Gründen für das falsche kämpfen. Und Leute, die aus den falschen Gründen kämpfen. Es gibt das Alles und zwar auf beiden Seiten. Niemand ist richtig oder gut oder falsch oder böse. Manche Dinge, manche Taten, manche Leute sind falsch oder böse oder richtig oder gut. Aber niemals ist eine ganze Gruppe, eine ganze Rasse, einen Wesen von Grund auf falsch oder böse.
Tokyo Ghoul zeigt, dass die Ghule und die Menschen eigentlich genau gleich sind. Sie haben alle Gefühle, haben alle Leute verloren, kämpfen, haben gute oder schlechte Motive.
Nur, weil die Ghule sich von Menschen ernähren müssen, sind sie nicht automatisch schlecht. Die Menschen kennen sie nicht, verstehen sie nicht und das wollen sie auch gar nicht. Sie fürchten das Unbekannte und wollen es nicht an sich heranlassen.
Das ist das, was Ken letztendlich so unheimlich cool macht. Er ist wie das Bindeglied zwischen beiden, Menschen und Ghulen. Er kann sehen, das weder die einen noch die anderen schlecht, böse sind, sondern dass sie alle für das kämpfen, was sie für richtig halten, was auch dennoch falsch und böse sein kann, aber eben auch richtig und gut.
Ich hoffe, das ergibt jetzt noch irgendeinen Sinn. :'D Aber ich denke, wenn ihr den Anime gesehen habt, wisst ihr auf jeden Fall was ich meine. :)
Ich hoffe, von dieser Grundidee wird in der zweiten Staffel noch mehr zu sehen sein ODER es wird alles eine heftige Wendung nehmen, weil Ken sich verändert hat. Wäre beides sehr interessant. :D

Fazit:
Ich muss die zweite Staffel endlich gucken. xD
Ist auf jeden Fall ein Anime, den es sich echt zu schauen lohnt und der eine tolle Botschaft vermittelt und die Charaktere sind auch eigentlich alle klasse und ziemlich interessant. Der Hype hat schon seine Gründe, auch wenn die Story an sich jetzt nicht unbedingt überragend ist oder unheimlich überragend erzählt wird.



Nein, ich shippe die Beiden natürlich nicht.
Kein bisschen.
Und die Beiden auch nicht. Ne.


Donnerstag, 17. Dezember 2015

PWP: I'm your toy

Ein weiterer OS, der zum 11. Dezember, den ich ebenfalls für meinen Shipping-Adventskalender geschrieben habe.
Viel Spaß beim Lesen. :D
Pairing: AkaKuro
Fandom: Kuroko no Basuke


I'm your toy

Kurokos Sicht


Ich weiß nicht mehr, wie es anfing, wann es anfing, warum es anfing. Ob ich glücklich darüber gewesen war. Ob ich es gewollt hatte. Ob ich ihn vielleicht geliebt hatte. Ob er mich vielleicht liebte. Trotz allem. Wegen allem. Ich weiß es nicht mehr.
Nein, die Wahrheit ist, dass ich es noch ganz genau weiß. Ich kann mich an jede Sekunde erinnern, jede einzelne. Ich weiß, wie es anfing und wann und warum. Ich weiß, dass ich am Anfang glücklich war. Ich weiß, dass ich es wollte. Und ich weiß, dass ich ihn liebe.
Was er fühlt, was er denkt, was seine Gründe, seine Motive sind, das weiß ich nicht. Ich habe es nie gewusst und wahrscheinlich werde ich es nie wissen, nicht vollkommen, nicht wirklich. Manchmal, manchmal war es, als könnte ich es sehen, könnte es erahnen, in seinen Augen, im Unterton seiner Stimme, in dem, was er nicht sagte, in den kleinen Gesten, die er unbewusst tat. Doch andererseits tat er nichts unbewusst. Alles, was er machte, war beabsichtigt, verfolgte einen Plan, war von einer Strategie bestimmt. Selbst die Dinge, die er nur zum Spaß tat. Nichts war unkontrolliert an ihm, rein gar nichts.
Und ich hasste das! Alles! Gleichzeitig konnte ich nicht anders, als deshalb zu ihm aufzublicken, ihn deshalb noch mehr zu lieben und noch intensiver dahinter kommen zu wollen, wer er denn nun wirklich war, welcher Kern hinter all dem steckte. Die Frage nach dem Warum. Warum er so war, wie er war.
Doch ich dachte oft, dass Akashi das selbst nicht einmal wusste. Er war sich seiner Selbst vollkommen bewusst. Aber das, was tief in seinem Herzen verborgen lag, was er vergraben und verdrängt hatte, was er nicht sehen, nicht wahr haben wollte, davon wusste er nichts und davon wollte er auch nichts wissen. Aber ich wollte es wissen, mehr als alles andere.
Vielleicht war das der Grund, warum ich ihn machen ließ. Immer und immer wieder, egal wann und wo und egal was, ich ließ ihn machen. Selbst wenn es mich manchmal wütend machte, mich verletzte, ich ließ ihn machen. In der Hoffnung irgendwann, eines Tages hinter seine Fassade blicken zu können, ihm nah genug zu sein, um ihn zu verstehen, wirklich zu verstehen und dann würde ich ihn besser kennen, als jeder andere, besser, als er sich selbst.
Bis dahin war ich gerne sein Spielzeug, vielleicht manchmal etwas zu gerne.
Es war... seltsam. Es machte mir Angst. Die meiste Zeit über machte es mir eine Heidenangst. Aber es war auch aufregend und faszinierend. Es war wie eine fremde Welt, von der ich ein Teil war. Und in dieser Welt gab es nur Akashi und mich. Es war unsere Welt.
Es gab Zeiten, da wartete ich tagelang darauf, wieder in diese Welt einzutauchen. Begierig, sehnsüchtig konnte ich es kaum aushalten. Zu anderen Zeiten fürchtete ich fast, dass es passierte. Furcht, Furcht war fast immer da. Es war wie ein Adrenalin-Kick. Es gehörte dazu. Es machte das besondere Etwas aus.
Inzwischen sollte ich mich vielleicht ein wenig daran gewöhnt haben, aber es war jedes Mal wieder wie eine Art Schock. Zuerst erstarrte ich. Dann kam die Angst, das Adrenalin. Vorfreude, Aufregung und Ungeduld mischten sich darunter. Dieser Gefühlscocktail wurde gut durchgeschüttelt und langsam aber sicher wurden die Gefühle auf die Spitze getrieben. So war es jedes Mal.
Als ich dieses Mal im Unterricht kurz vor der zweiten Pause Akashis Blick spürte, lähmte der Schock wieder meine Glieder. Gleich darauf rauschte die Angst und das Adrenalin durch mich hindurch. Ich schnappte nach Luft, als auch der Rest der, teilweise widerstreitigen Gefühle, mich überkam. Für den Rest der Stunde war es unmöglich, mich zu konzentrieren.
Mit angezogenen Schultern, angespannten Muskeln packte ich nach der Stunde meine Sachen ein. Ein Teil von mir wollte sich ganz viel Zeit lassen, der andere wollte losrennen. Welcher Teil nun eigentlich genau was wollte, war schwer zu sagen. Beides konnte dazu führen, dass Akashi und ich schneller alleine waren oder es länger dauerte. Je nachdem, was Akashi im Sinn hatte.
Dieses Mal führte es dazu, dass er zu mir an den Tisch kam. Mit einer Hand stürzte er sich auf dem Tisch ab. Im ersten Moment konnte ich nicht aufsehen, obwohl ich unbedingt wollte. Wollte ich? Oder wollte ich nicht? Ich wusste es nicht mehr. Ich wusste gar nichts mehr.
Ich wusste in etwa, was Akashi tun würde. Oder? Nein. Nein, ich wusste nicht einmal das. Selbst nach all der Zeit konnte ich ihn kaum einschätzen. Gut, so viel Zeit war es nun auch wieder nicht gewesen. Aber genug eigentlich. Doch für Akashi war nie etwas genug. Ob ich ihn je entschlüsseln würde? War das überhaupt das, was ich eigentlich wollte? Es war das, was ihn faszinierend und anziehend machte. Aber ich hatte dieses Ziel eigentlich schon seit einer Weile etwas aus den Augen verloren, hatte vielleicht sogar schon meine Hoffnung verloren.
Da ich es aber trotzdem weiter zu ließ, trotzdem weitermachte, konnte es nur heißen, dass ich es wollte. Ich wollte, was Akashi mit mir tat. Ich wollte es. Alles davon. Ich wollte nicht bloß ihn. Ich wollte dieses Spiel, diese Angst, die Aufregung, den Schmerz. Ich wollte das.
Trotzdem zuckte ich etwas zusammen und riss die Augen auf, als Akashi eine Hand in mein Haar schob, grob hineingriff und es zu sich zog, während er sich zu mir beugte. Seine Lippen waren überraschend weich, die Bewegungen seiner Zunge bedacht. Es war ein zärtlicher Kuss. Er küsste mich selten auf diese Weise, sehr selten.
War ich enttäuscht, weil ich mehr wollte, weil ich härter, leidenschaftlicher, verlangender geküsst werden wollte? Oder war ich glücklich, weil er so selten auf diese Weise küsste und es somit nur etwas ganz Besonderes, ein ganz spezielles Geschenk sein konnte?
Beides. Es war wohl eine Mischung aus Beidem. Bei Akashi war alles eine Mischung aus Beidem. Ganz am Anfang hatte ich das nicht gedacht, nicht für möglich gehalten. Doch inzwischen wusste ich es, zumindest das wusste ich. Er konnte auch sanft sein, furchtbar sanft manchmal, aber hin und wieder auch auf eine gute, liebevolle Weise. Auf eine solche Weise, dass ich dachte, ich könnte ihm vielleicht wirklich etwas bedeuten.
„Tun wir es gleich hier, hm? Was denkst du?“, seufzte er an meinem Ohr. Sein Atem war heiß. Ich erschauderte und konnte schon jetzt kaum mehr normal atmen.
An der Hand in meinem Haar zog er mich von meinem Platz hoch, legte die andere Hand an meinen Rücken und presste mich an sich. Kurz schaute er mich aus lustverschleierten Augen an. Er lächelte, ein vorfreudiges, herausforderndes Lächeln und amüsiert, amüsiert sah er auch aus, fast ein wenig spöttisch, aber auf eine gute Weise. Wie unschuldig ich schaute jedes Mal am Anfang, das erregte ihn immer wieder unheimlich.
„Ja“, hauchte ich, bevor unsere Lippen erneut aufeinander trafen, härter und ungestümer dieses Mal. Er packte mich noch fester, ließ die Hand an meinem Rücken unter mein Oberteil wandern und kratzte leicht über meine Haut. Eine Welle der Erregung überkam mich und kribbelte bis in meine Zehen- und Fingerspitzen. Ich stöhnte laut in den Kuss hinein. Ruckartig löste er sich von mir.
„Wir sind hier in einer Schule, weißt du. Da solltest du nicht so ungezügelt sein“, sagte er tadelnd und biss mir in die Unterlippe. Ich schmeckte Blut und schaffte es endlich, die Arme um seinen Nacken zu schlingen, drückte mich meinerseits an ihn, rieb mich an ihm, schlang ein Bein um seine Mitte.
„Ungezügelter, süßer, unschuldiger Kuroko“, murmelte er und seine Hand glitt von meinem Rücken runter hinten in meine Hose. Aufreizend rieb er über meinen Anus.
„Ahhhhhh!“ Ich warf den Kopf in den Nacken und drückte den Rücken durch, wodurch meine Härte sich noch mehr gegen seine rieb. Unsanft drückte er meinen Kopf wieder in eine aufrechte Position, um seine geschickte Zunge wieder in meinen Mund zu schieben.
Er quälte mich eine Weile, schob einen Finger in mich, zwei. Aber es war kaum Platz in meiner Hose. Seine Hand war zwar ziemlich gelenkig, aber er kam dennoch nicht sehr tief in mich hinein, was mich verzweifelte Laute von mir geben ließ. Doch vor allem wollte ich auch vorne berührt werden, wollte, dass er meine Hose öffnete, mein Glied rausholte und es berührte oder seinen Mund darum legte, es in seinen Mund aufnahm, an mir saugte. Ich wollte, dass wir beide nackt waren, wollte über seine Brust lecken, sein Glied in meinen Mund nehmen... Es gab nur noch das – nur noch all dieses Verlangen, all diese Dinge, die ich wollte, nach denen ich mich sehnte, nach denen mein Körper schrie.
„Es ist so unbefriedigend“, murmelte er. „Und doch so erregend.“ Als hätte er meine Gedanken gelesen. „Hmmmmm...“ Er leckte über die Haut an meinem Hals, biss leicht hinein, saugte. Es war noch immer recht sanft, fast vorsichtig. Als hätte er Angst, dass es zu intensiv sein könnte. Oder, dass wir erwischt wurden. Oder er wollte es einfach auskosten, mich quälen. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit war es letzteres.
Mit einem Ruck drehte er mich plötzlich um und riss mir mit einem weiteren Ruck die Hose runter. Wann hatte er meinen Gürtel und den Reißverschluss aufgemacht? Ich hatte es gar nicht mitbekommen, derartig gefangen war ich in meinen widerstreitigen Gefühlen.
„Auf den Tisch“, befahl er und drückte meinen Kopf nach unten, bis ich mit dem Gesicht und der Brust auf meinem Tisch lag, den Hintern ihm entgegen gestreckt. An der Seite nach hinten zu ihm schauend sah ich, wie er sich die Lippen leckte, bevor er erneut seine Finger in mir versenkte und mich jetzt richtig zu weiten begann.
„Ahhh... Ahhh...“ Ich presste mir eine Hand auf den Mund und hielt mich am Rand des Tisches fest. Meine Beine wurden ganz weich. Mein entblößter Penis rieb jetzt gegen eines der Tischbeine, was sich furchtbar verboten und furchtbar gut anfühlte.
Akashi beugte sich über meinen Rücken, leckte über mein Ohr und stöhnte tief. „Du fühlst dich immer noch so wunderbar eng an, kein bisschen ausgeleihert“, murmelte er. „Du machst es dir gar nicht selber, oder? Wartest immer auf mich. Sparst dich für mich auf. Hmmm... So romantisch. So sexy.“ Seine säuselnde Stimme machte mich schwindelig, besinnungslos. Ich war ganz sein.
Mit einem schmatzenden Geräusch zog er seine Finger aus mir und an ihre Stelle trat sein hartes, geschwollenes Glied. Er biss sich auf die Unterlippe. Weil ich kurz die Augen geöffnet hatte, konnte ich es sehen.
„Tetsuya“, stöhnte er, ein Geräusch, das er bedacht über seine Lippen ließ. Selbst jetzt, als er dabei war, mich hier in unserem Klassenraum zu ficken, war er voll und ganz bei sich. Sein Gesichtsausdruck, der zwar losgelöst wirkte, war dennoch ganz genau so gewollt. Er überließ nichts dem Zufall, tat nichts unbeabsichtigt. Er gab sich mir nicht hin. Er nahm mich.
„Tue es“, stieß ich ungeduldig hervor. „Tue es, Akashi.“ Mein Körper zitterte vor ungeduldiger Erwartung. Meine untere Körperhälfte pochte. Nicht Herr über meinen Körper rieb ich meinen Penis gegen das Tischbein, um mich irgendeiner Art der Erlösung näher zu bringen. Aber es gab keine Erlösung, keine wirkliche, keine von Akashi.
„Du bist so ungeduldig.“ Er schüttelte mit dem Kopf, schob seinen Penis langsam zwischen meinen Arschbacken auf und ab. „Ich sollte dich dafür bestrafen. Für deine Zügellosigkeit.“
„Tue es. Tue es“, kam es mir nur erneut über die Lippen und ja, damit meinte ich auch die Strafe. Ich wollte das, wollte von ihm ''schlecht'' behandelt werden.
Er durfte das. Er durfte alles. Denn ich war sein. Sein allein. Er konnte mit mir machen, was immer er wollte. Ich wollte es. Ich wollte alles. Alles von ihm. Er hatte mich und ich wollte, was immer ich von ihm bekommen konnte.
War das krank? War ich krank? Es war doch nur normal, nur logisch, dass ich ihm alles von mir gab und er mir dafür alles von sich gab. Auch wenn ''alles'' bei mir und bei mir unterschiedliche Bedeutungen hatten. Es war einfach seine Art, seine Art menschlichen Kontakts, seine Art von Nähe, seine Art zu... zu lieben.
„Du stehst drauf, hm? Wenn ich dir über den Rücken kratze, dich warten lasse, dich ein bisschen quäle, dich beiße, bis es ein wenig blutet. Du bist gar nicht so unschuldig.“ Seine Fingernägel gruben sich in meine Haut, kratzten über meine Schulter. Der Schmerz war elektisierend.
„Du hast sie mir genommen“, flüsterte ich heiser. „Du hast sie mir genommen, meine Unschuld.“
Er lachte leicht. „Ja. Und wie ich das genossen habe. Wie ich es immer wieder genieße, zu sehen, wie du deine Unschuld verlierst und ganz ungestüm in meinen Armen wirst.“ Er beugte sich wieder über meinen Rücken, ließ jetzt seine Zunge über meine Haut kratzen, hinterließ kleine Bissmale. Tief mich immer höher und höher. Allein dadurch. Allein durch dieses kleine Schmerzspiel.
„Tue es“, kam es mir [wieder] über die Lippen. „Nimm sie mir nochmal. Nimm mir nochmal meine Unschuld. Ahhhhhhh!“ Ich hatte den Satz kaum beendet, da war er bereits mit einem einzigen harten Stoß in mich eingedrungen.
„Leise“, sagte er. „Du musst leise sein.“ Befehlston. Ich schob mir meine eigene Hand in den Mund, biss auf sie. Das Alles erregte mich nur noch mehr. Unablässig drückte ich jetzt meinen Penis gegen das Tischbein. Da war keinerlei Beherrschung, keinerlei Zurückhaltung mehr übrig.
„Was machst du denn da? Böser Junge.“ Seine Stimme klang ein wenig verärgert. Zuerst wusste ich nicht, was er meinte. Doch dann schloss sich seine Hand um mein Glied. „Hahhhnghhh“, stöhnte ich unterdrückt und bewegte meine Hüfte noch heftiger, wollte, dass er mich befriedigte, aber er schloss seine Hand nur fester um mein Glied, den Daumen auf meine Spitze drückend. „Dummer Junge.“
„Aka... shi...“ Endlich begann er sich in mir zu bewegen und er hielt sich nicht zurück. Wie er gesagt hatte, wir hatten nicht viel Zeit.
„Haaahh... Haaaahhh...“ Er atmete mehr schwer, als wirklich zu stöhnen. Seine Finger gruben sich tief in meine Seite, während er sich immer wieder rein und raus bewegte und das immer schneller und immer härter.
Er traf meinen Punkt, mehrmals. Aber er ließ mich nicht kommen, hielt mein Glied eisern umfasst. Irgendwann verlor ich jegliches Gefühl für Raum und Zeit. Wie lange taten wir das hier schon? Würde es jemals ein Ende haben? Oh bitte, es sollte niemals ein Ende haben, niemals! Einfach immer auf dieser Lustwelle weiterreiten... Ich nahm die Hand aus dem Mund und stöhnte lauter und lauter, um den Druck, der sich in meinem Unterleib aufbaute, irgendwie Ausdruck und ein wenig Erleichterung zu verschaffen.
Akashi hielt inne. Verwirrt und keuchend sah ich zu ihm. Er schüttelte bloß mit dem Kopf, beugte sich über mich und presste mir seine Hand auf den Mund. Hilflos stöhnte ich dagegen, als er weitermachte. Ich fasste nach seinem Arm, wollte... Seine Finger glitten in meinen Mund. Das war besser. Das war sehr viel besser. Ich umspielte sie mit meiner Zunge, saugte an ihnen, biss leicht in sie.
„Tetsuya“, seufzte er meinen Namen dicht an meinem Ohr. Sanft, er sagte meinen Namen irgendwie sanft. Sanft und vorsichtig, wie dieser Kuss am Anfang. Hatte... Hatte er vor irgendetwas Angst?
Der Gedanke verflog gleich wieder, ging unter im Meer der Lust. Denn er fing an, mit seinem Daumen über meine Eichel zu reiben und das gab mir den Rest. „Ahhhhhhhghhhh!“, stöhnte ich, gedämpft durch seine Finger und spritzte unter den Tisch ab.
„So... eng...!“, murmelte Akashi genießerisch und bewegte sich weiter grob in mir, rieb heftig über meine Eichel. „Ahhhhhhhhh!“, stöhnte er schließlich leise direkt an meinem Ohr, als er kam. Er küsste mich, stöhnte in meinen Mund und ich kam tatsächlich ein zweites Mal.
„Ah, wir können nicht... Verdammt, ich würde wirklich gerne...“, seufzte er zusammenhangslos und schüttelte über seine eigenen Worte den Kopf. Er lächelte mich an, ein ehrliches Lächeln, das gleich wieder verschwand. Er schüttelte erneut mit dem Kopf, lehnte sich zurück und zog sich aus mir raus, entsorgte das Kondom, schloss seine Hose wieder und verließ einfach den Klassenraum.
Ich schaffte es irgendwie, mir die Hose hochzuziehen und mir das Oberteil, das Akashi irgendwann auf meinen Stuhl gelegt hatte, wieder überzuziehen. Dann sank ich auf den Boden, zog die Beine an die Brust. Mit dem Handrücken wischte ich mir über die feuchten Augen, lachte freudlos, lachte mich selbst aus. Warum weinte ich denn? Ich wusste es nicht.
Vielleicht wollte ich doch etwas anderes. Vielleicht war das Alles nicht richtig. Akashi war nicht richtig, das dachte ich manchmal. Etwas mit ihm, an ihm war nicht richtig. Er war nicht richtig für mich. Er machte mich falsch, machte mich kaputt, machte mich schmutzig.
Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper, versuchte das Zittern verschwinden zu lassen, versuchte, mich zusammenzureißen. Ich konnte das. Ich konnte tun, als wäre alles normal. Als wäre Akashi bloß mein Mitschüler, der Captain des Basketballteams. Nicht mehr und nicht weniger.
Doch was hatte das für einen Sinn? Was hatte das Alles überhaupt für einen Sinn? Hatte es einen? Gab es überhaupt sowas wie ''Sinn''?
Ich drückte das Gesicht auf meine Knie und dachte an sein Lächeln von eben. Er war so schön, so wunderschön, wenn er so ehrlich lächelte. Er strahlte dann. Ich wollte dieses Lächeln öfter sehen, wollte ihn immer so lächeln lassen. Ob ich das könnte? Ob ich es schaffen könnte, bevor er mich zerstörte? Ich würde es probieren. Ich würde alles probieren, für ihn.

PWP: Im Verlieren gefunden

Diesen OS habe ich als Beitrag zu meinem Shipping-Adventskalender geschrieben, zum 3. Dezember.
Viel Spaß beim Lesen. :)

Pairing: RinHaru
Fandom: Free!


Im Verlieren gefunden

Rins Sicht


In letzter Zeit kam er oft vorbei und blieb lange. Es störte mich nicht, überhaupt nicht. Wir redeten über Literatur, Literaturtheorien, Geschichten, die wir gelesen und gehört hatten, Geschichten, die wir uns selbst zusammenspammen. Manchmal saßen wir nur da und dachten uns Geschichten aus. Es war verrückt. Wir waren verrückt. Und ich liebte es. Ich liebte es so sehr.
Und ich liebte ihn.
Oh, wie sehr ich ihn liebte. Ich liebte alles an ihm. Wie abwesend sein Blick wurde, wenn er in einer Träumerei versank und vergaß, wo er war und dass er nicht alleine war. Wie stark die Gefühle in seinen Augen glänzen konnten, obwohl sein Gesichtsausdruck kaum verriet, dass er überhaupt in irgendeiner Weise berührt war. Wie leidenschaftlich er von manchen Dingen reden konnte. Wie fantasievoll seine Gedanken waren. Wie er formulieren und erzählen konnte. Wie weich und voller Begeisterung seine Stimme dabei war.
Wenn er bei mir war und wir redeten, schien er immer voller feuriger Leidenschaft zu sein. Ob da zum Teil auch Leidenschaft für mich drinsteckte? Das wusste ich nicht und ich war mir nicht sicher, ob ich es wissen wollte, wissen wollen sollte.
Es würde die Dinge sehr kompliziert machen, wenn wir... das Gleiche fühlen und... uns näher kommen würden. Es könnte alles zerstören, unsere beiden Leben, unsere beiden Träume.
„Rin?“
„Hm?“
Ich blickte zu ihm. Er saß mir gegenüber auf meinem Sofa, die Beine in meine Richtung ausgestreckt, sodass sie leicht meine berührten. Ich saß im Schneidersitz, ein paar Unterlagen auf den Beinen. Er hatte auch Sachen auf seinen Beinen liegen, Mappen, einen Ordner, einen Block, Hefte, ein mit Delfinen bedrücktes Mäppchen, in dem seine Stifte drin waren.
Allein, dass er mich Rin nannte, war eigentlich schon nicht richtig. Ich sollte Matsuoka-senpai oder wenn zumindest Rin-san für ihn sein, nicht einfach nur Rin. Er sollte mich nicht einfach so beim Namen nennen. Aber na ja... irgendwann hatte ich ihm das mehr oder weniger angeboten, weil ich außerhalb der Arbeit nicht wirklich auf meinen Nachnamen reagierte und er hatte entschieden, jegliche Höflichkeit wegzulassen und es hatte mich nicht gestört. Es störte mich auch jetzt nicht. Aber das sollte es! Das sollte es!
Ach verdammt.
„Ich hab keine Lust mehr“, seufzte Haru und begann kurzerhand die Sachen auf seinen Beinen aufzuräumen und in seine Tasche, die neben dem Sofa auf dem Boden stand, zu räumen.
„Hast du nicht gesagt, du musst das bis morgen fertig haben?“, fragte ich.
„Es bringt nichts, wenn ich mich nicht konzentrieren kann“, erwiderte er und ich wollte etwas erwidern, aber sein Blick war viel zu intensiv. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
Mit einem kleinen Seufzen legte ich meine Unterlagen ebenfalls zur Seite. „Ich denke, ich kann das auch später noch machen“, murmelte ich. Haru hatte ja recht. Wenn man sich nicht konzentrieren konnte, hatte es recht wenig Sinn und es war nicht fair den Dingen, die ich zu tun hatte und den Leuten, die von diesen profitieren sollten, gegenüber.
Aber ich fragte mich gerade, ob ich mich jemals wieder würde konzentrieren können, wenn das hier so weiterging. Vielleicht sollte ich ihm besser sagen, dass er nicht mehr kommen durfte. Ich sollte Arbeit und Privatleben strikter trennen, zumindest was den Umgang mit den Studenten anging. Nicht, dass ich jeden Student in meine Wohnung einladen und mit ihm den ganzen Rest des Tages oder auch meine freien Tage verbringen würde. Da war Haru der Einzige.
Haru. Ich sollte ihn auch nicht einfach Haru nennen. Nanase-san wäre das Richtige oder Haru-san. Nicht einfach nur Haru. Aber dafür war es zu spät, längst zu spät.
Es war wohl für alles längst zu spät, als Haru mir plötzlich näherkam, gefährlich nahe und er löste seinen Blick dabei nicht von mir, sodass ich gar nichts machen konnte. Ich starrte ihn bloß an, den Mund halb geöffnet, überrascht, erwartungsvoll, ein wenig ängstlich vielleicht. Ja, das Alles machte mir eine Scheißangst.
Das letzte Mal, als ich verliebt gewesen war, war das Ganze nicht sonderlich gut ausgegangen und jetzt hatte ich mich in einen Studenten, der bei mir die Vorlesung und das Seminar besuchte, verliebt! Das Schicksal schien es echt nicht gut mit mir zu meinen.
Haru schien mich auch quälen zu wollen, aber es war eine süße Qual, die süßeste Qual überhaupt. Er schob sich zwischen meine Beine und lehnte sich mit dem Rücken an meine Brust, den Kopf an meine Schulter gelehnt. Mein Herz stotterte und überschlug sich abwechselnd, was er sicherlich spüren konnte. Ob seines sich genauso verhielt? Er war doch nicht so ruhig, wie er nach außen hin wirkte, oder?
Obwohl wir uns jetzt schon fast seit zwei Monaten jeden Tag sahen und er mindestens zwei Mal unter der Woche und meist noch am Wochenende bei mir war, fiel es mir noch immer schwer, ihn einzuschätzen. Was dachte er? Was fühlte er? Was wollte er? Und wusste er, wie es mir ging? Was ich fühlte? Was ich dachte? Was ich wollte?
Wollte ich, dass er das wusste?
„Du bist ganz verkrampft“, meinte er und nahm einfach meine Hand. Ich hatte sie wohl zur Faust geballt. Behutsam strich er über meine Finger und ich öffnete meine Hand vorsichtig. Es kitzelte und kribbelte, als er mit dem Finger über die Innenfläche meiner Hand strich. Das Kribbeln strahlte bis in jeden Winkel meines Körpers. Ich konnte kaum noch atmen. Und das nur von einer so simplen Berührung! Ich träumte aber auch schon viel zu lange davon und er tat es einfach, als wäre es das Leichteste und Selbstverständlichste der Welt. Ich beneidete ihn darum, um diese Ungezwungenheit in allem, was er tat. Vielleicht war das aber auch nur ich, der ihn auf diese Weise sah. Ich wusste einfach nicht, was in ihm vorging. Ob ich...?
„W-Woran denkst du?“, brachte ich hervor und versuchte mich ein wenig zu entspannen. Er war warm, sein Körper und er roch gut, nach Apfel oder so, vielleicht auch Limette oder Zitrone.
„Daran, dass es nicht fair ist“, sagte Haru und drehte leicht den Kopf, dass er mich jetzt anblickte. Sein Gesicht war meinem so nah, ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Seine Lippen sahen einladend weich aus.
„W-Was meinst du?“ Ich wusste nicht, warum ich das sagte. Denn natürlich wusste ich, was er meinte, wovon er sprach. Er war nicht doof. Ihm war bewusst, dass wir etwas taten, was wir nicht tun sollten, was wir nicht tun durften, was eigentlich verboten war.
Mein Herz blieb fast stehen, als er sich umdrehte und mir nun ganz zugewandt war, auf den Knien zwischen meinem Beinen saß und mich ansah, sein Gesicht dicht vor meinem. In seinen Augen brannten seine Gefühle, doch sein Gesicht war unbewegt, wie so gut wie immer. Ich hatte keine Ahnung, was er als nächstes tun würde. Ein Teil von mir konnte es sich denken, aber der Rest von mir konnte und wollte und durfte es nicht glauben. Wir hatten doch schon genug Grenzen überschritten, wenn wir jetzt auch diese hinter uns ließen... Uns würde nichts mehr halten können.
Und fuck, das war genau das, was ich wollte.
Es war so falsch, aber es fühlte sich so richtig an. Er und ich, das war einfach... sowas wie Schicksal. Wenn es sowas wie Schicksal gab. Ich wollte, dass es das gab, für Haru und mich. Es sollte unser Schicksal sein, zusammen zu sein. Denn wir konnten nichts dagegen tun, gegen das Schicksal waren wir machtlos. Wir hatten keine Wahl. Selbst wenn wir uns zusammenreißen würden...
Er tat es. Seine Finger berührten die eine Seite meines Gesichts, seine Hand umschloss meine Wange. Gleich darauf berührten seine Finger auch die andere Seite meines Gesichts und seine Hand umschloss auch die Wange. Seine Lippen teilten sich und ein wunderschönes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Er lächelte so selten. Doch wenn er es tat, war es, als würde die Welt anhalten, damit sein Lächeln gebührend bewundert werden konnte. Dennoch war er immer viel zu schnell vorbei, dieser eine, unendliche Moment seines schönsten Lächelns.
Ich konnte meine Augen nicht gleich schließen, als er seine schloss und sein Gesicht sich auf meines zu bewegte. Er sah so losgelöst aus. Seine Mundwinkel waren noch immer ein wenig nach oben gerichtet. Er war glücklich. Wie könnte ich ihn jetzt von mir stoßen? Wie könnte ich jetzt sagen, dass er es lassen sollte? Ich wollte es viel zu sehr und meine Kehle war viel zu zugeschnürt. Es gab jetzt keine Worte mehr, kein Zurück, kein Nein, kein Aber. Nur uns.
Das hatte es schon immer gegeben, von Anfang an. Nur uns. Nur uns beide. Vielleicht war es wirklich Schicksal.
Seine Lippen waren noch weicher, als ich gedacht hatte und sein Mund noch feuchter, seine Zunge unheimlich geschickt. Es fing zärtlich an, fast vorsichtig, aber ich konnte deutlich spüren, wie sehr er sich danach gesehnt hatte. Es ließ mein Herz verrückt spielen. Ihm war es genauso ergangen wie mir.
Der Kuss wurde härter, gröber, verlangender, haltloser. Es gab so viele wunderschöne Worte dafür. In diesem Moment fielen sie mir nicht alle ein, aber jedes Einzelne von ihnen traf es und traf es auch wieder nicht. Worte waren dafür, für dieses Gefühl, für diesen Moment nicht genug. Aber wer brauchte auch schon Worte? Körper sprachen eine so viel deutlichere Sprache.
Meine Hände fanden ganz von selbst den Weg an seine Hüfte, strichen über den Stoff seines Oberteils. Ich wusste schon in dieser Sekunde, dass es nicht dabei bleiben würde. Es war keine bewusste Entscheidung oder gar etwas Geplantes, rein gar nichts von all dem hier war in irgendeiner Weise geplant! Es passierte einfach, wir passierten.
Harus Hände wanderten in mein Haar und er saugte an meiner Unterlippe und ich dachte, ich müsste sterben.
Ich hatte nicht mehr daran geglaubt. Ich hatte meinen Glauben an die Liebe so gut wie aufgegeben gehabt. Ich war zu oft enttäuscht worden. Na ja, nicht wirklich zu oft, aber zu sehr. Jedes Mal hatte ich solche großen Hoffnungen, solche großen Erwartungen und so viele Vorstellungen und Wünsche und Träume. Die beiden Male, dass ich das Glück gehabt hatte, zumindest ansatzweise zurückgeliebt zu werden, war alles, was so schön in meinem Kopf gewesen war, auf die eine oder andere Weise, auf lange oder kurze Sicht zerstört worden. Ich war daran selber mit Schuld gewesen, eben wegen dieser bescheuerten, überspitzten Fantasien. Aber ich hatte stets mein Bestes gegeben, hatte nie aufgeben wollen, zu keinem Zeitpunkt. Ich hatte diese zwei Menschen wirklich geliebt und ich tat es immer noch, weil sie so wichtig für mich und mein Leben waren, immer sein würden, ob sie nun wirklich Teil meines momentanen Lebens waren oder nicht.
Jetzt kam mir das Alles unbedeutend vor. Ob Haru und ich eine Zukunft hatten? Ich wünschte es mir mehr, als alles andere. Aber es war nicht wichtig. Wichtig war nur dieser Moment. Bisher war es immer nur der Moment gewesen. Ich hatte nie gewagt, weiter zu denken. Ich würde jetzt nicht weiterdenken. Ich wollte nicht weiterdenken. Nur hier und jetzt.
„Rin“, löste Haru sich seufzend von mir. Tief ausatmend sah ich ihn an, hob eine Hand und berührte seine Lippen. Mir entwich ein kleines, ungläubiges, überraschtes Lachen. Als ich den Blick von seinen Lippen löste, musste ich doch tatsächlich feststellen, dass seine Wangen rot geworden waren. Er drehte das Gesicht zu Seite. Nervös. Er war nervös und es war ihm unangenehm und wichtig. Er tat das immer, wenn etwas... ein wenig zu viel war, ihn überwältigte. Das hatte ich schon herausgefunden.
Ich beugte mich vor und dieses Mal trafen meine Lippen auf seine. Wie er wollte ich eigentlich zärtlich und vorsichtig sein, aber ich konnte mich nicht zurückhalten, nicht mehr, nie wieder. „Haru“, flüsterte ich an seinen Lippen und legte meine Hände auf seine Schultern. Es passierte so schnell, dass ich es kaum mitbekam, aber im nächsten Moment lag er unter mir und blickte aus seinen wundervollen, blauen Augen zu mir auf. Seine Lippen waren gerötet vom Küssen und seine Wangen ebenfalls. Er atmete schwer. Ich wollte meinen Kopf auf seine Brust legen und seinem Herzschlag lauschen.
Aber vor allem wollte ich noch etwas ganz anderes tun und ich wollte nicht mehr warten, keine Sekunde länger. In einer Bewegung zog ich mir das Shirt über den Kopf und ließ in der nächsten Sekunde meine Hand unter Harus Oberteil gleiten. Er seufzte leise auf, fasste nach meinen Schultern und hob den Kopf. Ich neigte mich zu ihm runter und dieses Mal hörten wir nicht auf, uns zu küssen.
Seine Arme schlang er um meinen Nacken, hielt mich bei sich unten und grub die Hände in mein Haar, was einen heftigen Schauer über meinen Rücken schickte. Währenddessen fuhren meine Hände über seinen Oberkörper. Mit den Fingern der einen streifte ich seine Brustwarzen. Die andere Hand streichelte über seinen Bauch und steifte wie versehentlich den Bund seiner Hose.
„Rin!“ Es war schon fast ein Stöhnen, als mein Name erneut aus seinem Mund kam. Ich liebte es, wenn er meinen Namen sagte. Und ich liebte es, ihn so benommen und unkontrolliert wie jetzt gerade zu sehen. Er war völlig benebelt. Eine solche Wirkung hatte ich auf ihn. Unglaublich. Unfassbar. Und schön. Unglaublich und unfassbar schön.
Ich erschrak ein wenig, als Haru nach meinem Handgelenk griff und meine Hand tiefer nach unten schob. „Bitte“, flüsterte er. „Rin, bitte.“ E-Er flehte mich an. E-Er bettelte. Ich hätte nicht gedacht, dass es noch besser werden könnte. Ich hatte immer gedacht, ich würde irgendwann derjenige sein, der bettelte. Was wirklich erbärmlich gewesen wäre, als sein Professor. Aber ich hätte es ohne Frage getan. Mir wäre irgendwann nichts anderes übrig geblieben. So schlimm stand es um mich.
„Wir können dann nicht mehr zurück“, sagte ich mit zittriger Stimme. Meine Hände waren aber ganz ruhig, als sie er sich aufsetzte und ich ihm das Oberteil über den Kopf zog. Ich umarmte ihn, drückte unsere nackte Haut aneinander. Er umarmte mich genauso fest zurück.
„Zurück? Wo soll das sein?“ Er lächelte, ein kleines Lächeln, dass aber deshalb nicht weniger schön war. Er war immer schön, so wunderschön. Er war die perfekte Mischung aus süß und sexy. Ich bekam nicht genug davon, ihn einfach nur anzusehen. Ich würde nie genug von ihm bekommen können.
Unsere Lippen und Zungen gerieten in ein neues Spiel, einen neuen Kampf und schienen nie wieder stoppen zu wollen. Wir wollten nie wieder stoppen.
Seine Hände waren überall, fuhren über meinen Körper, spielten mit meinen Brustwarzen. Es gab keine Stelle mehr, die nicht kribbelte. Unterdessen leckte ich an seinem Hals und biss leicht in die weiche Haut. „Ahhhh“, entwich es ihm und er rekelte sich unter mir auf dem Sofa, sah mich auffordernd aus halb geschlossenen Augen an.
Ich zögerte nicht länger, sondern kam seiner Bitte nach und ließ meine Hand in seinen Schritt gleiten. Sanft strich ich über die Beule in seiner Hose. Sein Stöhnen war dieses Mal lauter. Er saugte wieder an meinen Lippen, schien mich aber nicht mehr richtig küssen zu können oder zu wollen. Fast unsanft drückte er meinen Kopf in Richtung seiner unteren Hälfte, als ich von seinem Hals abließ. „Bitte, Rin...“, kam es ihm wieder über die Lippen und wohl weil ich nichts tat, öffnete er die Augen für einen Moment ganz, seufzte erotisch. „Bitte, Rin-sensei.“
Mir wurde heiß, richtig heiß. Die Verbotenheit dieser Situation! Wäre er mein Schüler und ich sein Lehrer... Wäre er minderjährig... Hätte ich mich dann zusammenreißen können? Das hier war weniger schlimm, oder? Das Verhältnis von Professor zu Student war schließlich ein anderes als von Lehrer zu Schüler, nicht?
Egal. An diesem Punkt war es egal und sowieso, wenn beide es wollten... Es war nicht so, dass er irgendeinen Vorteil dadurch erhielt. Abgesehen vielleicht von der vielen Zeit, die ich mit ihm verbrachte und während der wir oft über unser Fach redeten... Aber das war etwas, dass ich in meiner Freizeit tat. Es hatte nicht direkt mit dem Ganzen zu tun. Es...
Diese Gedanken waren zu verwirrend. Ich konnte jetzt nicht denken. In Harus Nähe konnte ich sowieso nicht denken. Und jetzt gerade noch viel, viel weniger. Das mein Kopf überhaupt noch irgendetwas ausspuckte, war wirklich erstaunlich.
„Rin-sensei“, stöhnte Haru erneut und ich sah, wie eine seiner Hände in Richtung seiner Erektion wanderten. Ich umfasste sein Handgelenk und hielt ihn auf. Jetzt war ich es, der ihn verführerisch anblickte. Ich führte seine Hand an meine Lippen und schob mir jeden Finger einzeln nacheinander in den Mund. Aus großen Augen und immer wieder ruckartig einatmend sah Haru mich an. Ich lächelte bloß, als ich fertig war und öffnete den Verschluss seiner Hose.
Sein Glied war schon ganz feucht, fast als wäre er schon gekommen oder zumindest schon eine sehr lange Weile erregt. Hatte-Hatte er sich deshalb nicht konzentrieren können? Erneut jagte eine heiße Welle durch meinen Körper und ich spürte wie mein eigener Penis nach Aufmerksamkeit verlangend gegen den Stoff meiner Unterwäsche drückte.
„Ahhhhh... Nggghhh... Ahh... Haaaah!“, stöhnte Haru unter mir, kaum dass ich ihn anfasste. Die Hand, deren Finger ich in den Mund genommen hatte, war an seinen Hintern gewandert, ohne dass ich es gemerkt hatte. Sanft schob ich sie weg, leckte noch einmal über die Finger, lächelte und schob meine eigenen Finger in meinen Mund.
Oh fuck. Ich war wirklich schon hart an der Grenze. Es forderte alle Selbstbeherrschung mir nicht zwischen die Beine zu greifen. Ich hatte in letzter Zeit immer so viel zu tun gehabt. Nicht mal morgens unter der Dusche hatte ich Zeit gehabt. Und wenn ich seit gehabt hätte, hatte ich sie mit Haru verbracht, was in der Hinsicht ziemlich kontraproduktiv war. Ein Wunder, dass ich bisher keine größeren Probleme gehabt hatte.
Haru streckte die Hände aus, während ich seine Lust langsam steigerte. Er streckte die Hände nach meiner Hose aus. Ich kam ein bisschen näher und er setzte sich ein wenig auf. Seine Finger waren kein bisschen zögernd, auch wenn er ein bisschen nervös zu sein schien. Danach sah zumindest die Geste aus, mit der er sich die Haare aus der schweißnassen Stirn strich. Sie fielen sofort wieder an ihren Platz zurück, weil sie zu kurz waren.
Mit der freien Hand fuhr ich durch sein Haar, griff hinein und zog sein Gesicht zu mir. Er stöhnte sehr laut an meinen Lippen und bewegte unruhig seinen Hintern. Wenn ich nicht aufhörte, würde er jede Sekunde kommen, so wie er die Lippen aufeinander presste und sich an meinen Armen festhielt.
Behutsam ließ ich seinen Penis los, schob nun doch ihm meine Finger in den Mund und brachte ihn wieder in eine liegende Position. Die Hose zog ich mir selbst runter. Er hatte es nur geschafft, sie zu öffnen, bevor sein Lustgefühl zu stark geworden war.
„Ich will...“, murmelte. „...will ich ihn vorher anfassen! Mhhh... Nghh... Ihn in den... Mund nehmen.“
Wieder eine Welle der Hitze. Dieses Mal musste ich nach meiner Erektion fassen. Ich wäre fast gekommen. In meiner Hose. Wie peinlich wäre das denn bitte gewesen.
„I-Ich glaube nicht, dass ich das... dass das so eine gute Idee wäre.“ Ich lachte und es klang super nervös. Haru sah mich aus traurigen Augen an, als wäre gerade eine Welt für ihn zusammengebrochen, was mein Herz fast brechen ließ. So hatte ich ihn auch noch nie gesehen, wirklich traurig und verlässt. Er schien ehrlich enttäuscht von mir. Auch wenn ich mir nicht ganz sicher war, ob er nicht vielleicht doch nur mit mir spielte und mich ein wenig ärgern wollte.
„Okay“, lenkte ich etwas widerwillig ein. „Aber nur kurz.“ Das klang, als wäre ich ein Elternteil, der ihm etwas zeitlich begrenzt erlaubte. Ob ihm das gefiel? Ob ihm der Altersunterschied gefiel? Es waren immerhin 10 Jahre. Das war eine große Zahl...
Jegliche Gedanken verschwanden endgültig aus meinem Kopf, als Haru sich zwischen meine Beine kniete und den Kopf nach unten an mein Glied führte. Auch dort fühlten sich seine Lippen unheimlich weich an, fast nicht wie Lippen, sondern wie warme Wolken, die mich streiften. Ich biss mir hart auf die Unterlippe, als er den Mund weit öffnete. Den Kopf legte ich in den Nacken, die Augenlider presste ich aufeinander, eine Hand in seinem Haar vergraben, mit der anderen die Lehne der Couch umfassend.
Es war gut, dass ich ihn nicht ansah. Ihn dabei anzusehen, hätte mich ohne Zweifel sofort kommen lassen. Jetzt war es auch hart an der Grenze, sogar über der Grenze eigentlich, aber ich schaffte es, in dem ich den Atem möglichst flach hielt, mich zusammenzureißen. Es war furchtbar schwer, aber ich schaffte es.
Das Prinzip von „nur kurz“ schien Haru allerdings nicht so ganz verstanden zu haben. Ich musste ihn ein wenig groben von meinem Penis lösen, damit ich nicht doch in seinem Mund kam. „Das war gefährlich“, sagte ich verärgert. Er machte ein unschuldiges Gesicht. Vielleicht wusste er es wirklich nicht besser. Allerdings grinste er dann, also war er vielleicht auch nur einfach sehr gut im Einschätzen und mich ärgern oder tat zumindest so. Was auch immer. Es gefiel mir, sehr, mehr als ich zugeben wollte.
Unsere Zungen und Lippen begegneten sich wieder, während ich unsere Penisse aneinanderdrückte und leicht pumpte. Immer wieder seufzten wir in den Mund des anderen. Ich wollte nicht, dass es aufhörte, niemals. Diese Nähe... Ich hatte kaum davon zu träumen gewagt und jetzt war es Wirklichkeit!
Zum zweiten Mal befeuchtete ich meine Finger und tastete nach seinem Eingang. Ein hoher, genussvoller Laut kam aus seinem Mund, als ich ihn gefunden hatte. Ich löste unsere Münder voneinander und betrachtete ihn dabei, wie die Lust ihn wieder und wieder aufs Neue überwältigte. Sein Glied in meiner anderen Hand, und meines eben so, zuckten unkontrolliert. Ob er wohl auch so lange, viel zu lange, auf diesen Moment gewartet hatte?
„Ich hab kein Gleitgel hier und auch kein Kondom“, sagte ich, nachdem ich ihn soweit hatte und meine Finger aus ihm zog. Keuchend hielt er sich an mir fest, den Kopf über meine Schulter gelegt. „Egal“, murmelte er. „Tue es, Rin.“ Das brauchte er mir nicht zwei Mal zu sagen.
Vorsichtig brachte ich uns wieder in eine liegende Position und schob mein pulsierendes Glied an seinen Eingang. „Ahhh!“, stöhnte er und krallte sich in meinen Rücken, mein Haar. Seine Beine schlangen sich um meine Mitte. Er lud mich geradezu ein oder zog mich eher in sich. Eine Einladung hatte ich sowieso nicht mehr gebraucht, nicht mehr lange zumindest. Nicht mehr lange und ich hätte mich einfach vergessen.
Ich vergaß mich auch jetzt, vergaß alles und ließ ihn alles vergessen. Wir waren einfach zwei schwitzende Körper, die Liebe miteinander machten.
Er war eng, furchtbar, wunderbar eng. Eine Weile musste ich warten, bis er sich etwas entspannte. Dabei verteilte ich Küsse auf seiner Brust, seinem Gesicht, leckte spielerisch über seine Lippen und biss leicht in eins seiner Ohren. Endlich begann er sich wieder unter mir zu bewegen. Er drückte den Rücken durch, sodass ich noch tiefer in ihn eindrang.
„Rin! Rin!“, schrie er haltlos. Ich küsste seine wundervollen Lippen, zog mich ein wenig zurück und stieß wieder in ihn. „Ahhhhhhhhh!“ Seine Fingernägel kratzten über meine Haut. Er umfasste mein Gesicht, küsste mich hart. „Mehr, mehr! Tiefer, härter...“, seufzte er ungehalten.
„Wie du willst“, lächelte ich und ließ ihn seinen Verstand verlieren und verlor dabei meinen eigenen ebenso, als ich mich immer schneller in und aus ihm bewegte. Mit einer Hand stützte ich mich neben seinem Gesicht ab, blickte auf ihn hinab. Meine andere Hand befriedigte noch zusätzlich sein Glied.
Wir erreichten schnell den Punkt, an dem ich mich für kurze Momente etwas zurückhalten musste. Ich wollte es vollkommen auskosten, so lange in die Länge ziehen, wie irgendmöglich.
Wer wusste schon, was hiernach kommen würde. Wer wusste schon, wann wir es wieder tun konnten, ob wir es überhaupt wieder tun würden. Das waren traurige Gedanken, aber in dieser Sekunde bedeuteten sie keine Traurigkeit. In dieser Sekunde beschrieben sie bloß die Wichtigkeit, die Bedeutsamkeit dieses Moments und machten ihn sogar besser, so viel besser.
„Haru.... Ahhhhhh... Haru...“ Wir küssten uns wieder, sahen uns in die Augen, lächelten. Ich war so verliebt. Ich war so glücklich. Alles war diesen Moment wert, alles.
„Ich habe mich in dich verliebt“, flüsterte Haru, als hätte er meine Gedanken gelesen. „Ich weiß, es ist bescheuert und wir kennen uns noch gar nicht so lange, aber ich liebe dich.“ Wie fand er jetzt die Zeit, die Geduld für solch klare Worte? Aber ich fühlte es auch, klarer als alles andere, selbst in diesem Zustand gesteigerter Lust.
„Scheiße, ich liebe dich auch. So sehr. Haru“, stieß ich hervor und küsste ihn leidenschaftlich. Ich konnte die Tränen nicht aufhalten und konnte nichts tun, als er sie mir von den Wangen leckte.
Als ich mich wieder mehr bewegte, schienen alle Gefühle noch einmal um ein vielfaches verstärkt worden zu sein. Ich fühlte, roch und sah alles. Es war so intensiv, jede Kleinigkeit. Es brannte sich in mein Gedächtnis, wie nichts jemals zuvor.
„R-Rin!“, schrie Haru plötzlich auf und klammerte sich noch fester an mich. „Ahhhhhhhhhhhh! Hahhhhhhh!“ Warm floss die weiße Flüssigkeit über meine Hand, spritzte auf seinen Bauch und seine Brust, meinen Bauch.
Ich wollte mich rechtzeitig aus ihm zurückziehen, aber er ließ mich nicht, hielt mich und ich konnte nichts tun. Nichts gegen und nichts für irgendetwas. Ich konnte nur loslassen, mich verlieren, wie ich das schon die ganze Zeit getan hatte.
„Ahhhhhhhhh, Haru! Ahhhhhhhh... Nghhh... Hahhhhhh!“, kam ich in ihm.
Bevor ich auf seine Brust fiel, schaffte ich es, uns umzudrehen, sodass er auf meiner Brust lag. Ich lauschte unserem lauten, sich langsam normalisierenden Atem, spürte seinen schnellen Herzschlag. Seine Finger streichelten über meine Haut.
„Das war heftig“, sagte er, legte seinen Kopf auf meine Brust und schloss die Augen.
„Ja“, erwiderte ich bloß und strich über seinen Kopf, spielte gedankenverloren mit seinem Haar. Verloren. Ich war wirklich verloren. Wir waren verloren. Wir hatten uns aneinander verloren.
Was auch immer aus uns werden würde, was auch immer passieren würde, wir waren bereits verloren und das war gut so. Wer wollte schon auf dem richtigen Weg sein und ihn kennen, wenn man sich in der Liebe verlieren konnte? Ich jedenfalls nicht und Haru, der gerade auf meiner Brust eingeschlafen war, auch nicht, da war ich mir sicher.
Wir hatten uns verloren und wollten nie wieder gefunden werden.


Mittwoch, 9. Dezember 2015

Anime: Akame ga kill

Dear Sweet Heart.


Ich hab ja manchmal das Gefühl, dass das Einzige, was ich wirklich regelmäßig mal beende, Animes sind. :'D Und ich denke, mit diesem Gefühl liege ich auch absolut richtig. Na ja.^^

Kurzbeschreibung:
Tatsumi ist ein Kämpfer, der sich auf Wanderschaft begibt, um Geld für sein von Armut gebeuteltes Dorf zu verdienen. Nachdem er von einer geheimnisvollen Frau überfallen und ausgeraubt wurde, lösen sich seine Träume schnell in Rauch auf. Er kommt bei der noblen Aristokratin Aria unter und trifft kurz darauf auf eine Gruppe von Assassinen, die sich Night Raid nennt. Als Tatsumi eine schreckliche Entdeckung macht, schließt er sich dieser Gruppe und ihrem blutigen Kampf gegen das Imperium an.

Ah, die Kurzbeschreibung ist toll. :D

Story:
Ich hatte schon relativ viel im Vorfeld über Akame ga kill gehört, aber nicht zu vieles und keine allzu großen Spoiler. Meine einzige Erwartung war eigentlich, dass es ''ganz anders ist, als man erwartet''. (Beste Erwartung ever. xD)
Und ja, ich verstehe absolut, wie Leute auf diese Aussage gekommen sind. Wenn man die erste Folge schaut und wirklich noch so gut wie gar nichts über den Anime weiß, könnte man denken, dass Tatsumi einfach Abenteuer erleben wird. Es gibt immerhin mehrere Animes, die einen ähnlichen Storyansatz verfolgen und es hätte irgendwie auch gepasst.
Aber der Anime entwickelt schnell und dennoch in einem sehr guten Tempo eine viel tiefgreifende Story, die sich immer weiter entwickelt und tatsächlich viele Überraschungen bereit hält.
Die Kämpfe sind auch sehr toll. Sie dauern nie zu lange und sind auch realistisch gehalten in Hinsicht auf die Verletzung der Charaktere, zumindest realistischer, als das in den meisten anderen Animes Gang und Gebe ist. [Kleiner Spoiler] Und es sterben sogar tatsächlich Leute! [Spoiler Ende]
Ein weiteres sehr wichtiges und unheimliches tolle Storyelement bei Akame ga kill ist, dass auch die ''böse Seite'' sehr viel gezeigt wird und die Motive der einzelnen Charaktere recht gut erkennbar werden. Es hebt dieses krasse ''Gut gegen Böse'' etwas auf und führt dazu, dass ''die Bösen'' nicht einfach nur vielleicht irgendwie etwas cooles haben eben weil sie ''böse'' sind, sondern es zeigt, dass sie alle in gewisser Weise auch eine Seele, ein Herz, ein Leben haben und aus einem Grund das tun, was sie tun und es mit Überzeugung und zwar mit guter Überzeugung tun.
Auch wurde mit Nichts irgendwie sonderlich groß übertrieben. Wie geschrieben, sind die Kämpfe sehr gut dargestellt und es fließt auch zum Teil Romance und ganz wenig Harem ein, aber es ist alles so sehr in Maßen gehalten und so gut in die Story eingeflochten, dass es einfach passt und nicht in irgendeiner Weise falsch oder kitschig oder seltsam oder sonst irgendwas wirkt. Es passt einfach.

Charaktere:
Auf eigentlich alle Charaktere wird unheimlich gut eingegangen, obwohl der Anime ja gar nicht soo lang ist. So gut wie jeder Charaktere hat seine Geschichte, seine Tiefe, seine ganz eigene Persönlichkeit und sie verändern sich auch bis zu einem gewissen Grad so gut wie alle. [Spoiler] Die halt so lange überleben, bis sie sich verändern können. :'D [Spoiler Ende]
Jeder hat seine Momente und der Anime schafft es sogar, dass man seine Sicht auf einige, vor allem ''böse'' Charaktere etwas ändert, zumindest wenn man selbst es zulässt und sich nicht zu sehr vom Schwarz-Weiß Denken leiten lässt.
Das Charakter Design bei Akame ga kill ist wirklich wundervoll! <3

Das Ende (SPOILER!):
Ich fand es toll. Ich fand es wirklich toll. Ich war unheimlich geschockt, aber es war toll.
Es hat einfach gepasst. Wie irgendwie alles in diesem Anime hat es gepasst. Ich war wirklich am Boden zerstört, aber es hat so gut gepasst!
Ich war bei so vielen Charaktertoden so geschockt und traurig in diesem Anime, weil sie alle auf ihre Weise so toll waren, aber es war alles so stimmig und schien nicht umsonst oder irgendwas in der Art. Es musste passieren, für die Story, weil es sonst unrealistisch wäre und das zeichnet diesen Anime, meiner Meinung nach, wirklich aus.
Das Ende rundet das Ganze dann nochmal ab. (Ja, ich weiß, dass der Manga noch weitergeht, aber ich spreche hier ja vom Anime!) Ich hatte zwar irgendwie nicht wirklich damit gerechnet, aber als Tatsumi dann wirklich gestorben ist, fand ich es schon fast zu passend und auch dass Akame einfach das weiter gut, was sie eben als einiges kann – töten.
Es ist diese Art von einem nicht ganz happy Happy End. Weil sie haben ja gewonnen, sie haben erreicht, was sie erreichen wollten. Die Regierung wurde gestürzt. Aber sie sind so gut wie alle tot und Akame kann keinen Frieden finden, weil sie nicht weiß, wie. Alles, was sie kennt, ist töten, also tut sie das weiter.
Ich finde, einen besseren Abschluss hätte es für den Anime nicht geben können. Es ist eben nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, selbst nicht, nachdem Night Raid gesiegt hat. Selbst eine so große Veränderung ändert nichts am Leben oder den Personen an sich. Und das ist eine so realistische und gute Botschaft, dass ich gar nicht anders kann, als dieses Ende zu mögen.

Fazit:
Ein wirklich, wirklich guter Anime mit einer überraschenden Storyline, realistischen Kämpfen, gut ausgearbeiteten Charakteren, in dem so gut wie alles wunderbar zusammenpasst. Wenn man sowas mal sehen will, ist man bei Akame ga kill auf jeden Fall an der richtigen Adresse. :)

Akame ist definitiv einer meiner liebsten Charaktere in diesem Anime! <3
Night Raid
Tatsumi und seine Freunde
Lubbock - wohl mein Lieblingscharakter aus Akame ga kill <333