Samstag, 15. April 2017

Wochenrückblick #14

Alles oder nichts?

Ich bin ein 'Alles oder nichts'-Mensch, in vielerlei Hinsicht. Wenn ich etwas will, wirklich will, dann will ich es – no matter what. Sorry, gibt es dafür irgendwelche guten deutschen Worte? Ich weiß es nicht. No matter what kam mir als erstes in den Sinn. No matter what beschreibt es am besten. No matter what beschreibt ziemlich vieles für mich und über mich am besten, denke ich.

Mit Freundschaften, oder vielleicht besser: mit Menschen bin ich auch so. Wenn ich jemanden mag, wirklich mag, würde ich fast alles für diese Person tun. Ich weiß, das mag vielleicht etwas eingebildet klingen, als würde ich mich für eine besonders befähigte Person in Sachen Freundschaft fühlen. Direkt so meine ich es nicht.
Ich will damit viel eher sagen, dass ich recht schnell Gefahr laufe, mich für andere aufzugeben und mich darin zu verlieren, meinen Blick für mich selbst zu verlieren.

Nicht nur, was Menschen betrifft, sondern eben auch alles andere. So bin ich eben. Ich verliere mich und ich liebe es, weil es eins der allerschönsten Gefühle ist, in etwas vollkommen aufzugeben, sich etwas voll und ganz zu verschreiben und alles dafür zu geben. Diese Leidenschaft! Ich glaube, dafür lebe ich.

Das macht es allerdings nicht leichter und es ändert auch nichts an den Nachteilen der ganzen Sache, im Gegenteil. Ganz im Gegenteil. Eigentlich macht es alles sogar sehr viel schwieriger und komplizierter.

Halbherzig
Eines, was mich sehr oft verfolgt, weil ich diese Leidenschaft kenne und diese Leidenschaft will und brauche, ist das Gefühl, etwas nicht aus vollem Herzen zu tun, sondern nur halb, nur so nebenbei, nur so hin und wieder. Ich hasse das. Ich hasse das so sehr.

Es deckt und überschneidet sich mit einigem, das ich schon mal in diesen Blogposts angerissen habe, woran ja auch ziemlich gut zu sehen ist, dass es mich tatsächlich sehr verfolgt. Und das wird es immer. Dieses Gefühl, nicht genug zu tun, nicht genug zu sein, nicht genug Herz in etwas hinein zu stecken, nicht genug Aufmerksamkeit und Energie für etwas aufzuwenden...

Es ändert auch absolut gar nichts, dass ich weiß, dass es eben nicht geht, dass ich eben nicht alles von mir in alles hineinstecken kann, das ich tue. Und eigentlich will ich das ja auch wiederum nicht. Nichts wäre mehr etwas besonderes, wenn ich bei allem alles geben würde und könnte. Das hätte auch keine Leidenschaft, kein Herz mehr.

Aber selbst die Dinge, die mir wirklich sehr viel bedeuten und die etwas besonderes sind, bei denen ich alles geben will, selbst da kann ich nichts sein, was ich nicht bin, nicht mehr geben, als ich habe.
Und trotzdem versuche ich es, wieder und wieder und wieder und es wird auch nicht aufhören. Ich werde das immer versuchen.

Keine Ahnung, ob das gut oder schlecht ist. Es ist wie und was es ist.

Ich glaube, dass es mir, trotz der damit verbundenen Schwierigkeiten, helfen kann, herauszufinden, was und wie ich Dinge tun möchte, wer ich sein möchte und womit und mit wem ich sein möchte. All dieses Zeug eben, das es herauszufinden gilt.

Beschäftigt = Happy?
Eine etwas andere Sache ist eine Erkenntnis, die mir jetzt zum wiederholten Mal kommt: Ich bin um einige zufriedener, wenn ich etwas tue. Etwas, in dem ich einen Sinn sehe. Etwas, das mir das Gefühl gibt, für mich wertvoll zu sein und mich in irgendeiner Weise weiterzubringen. Und etwas, woran ich auch irgendwie Spaß habe, denn das geht bei mir schon ziemlich Hand in Hand.
Etwas, für das ich mich nicht begeistern kann, kann auch nichts sein, dass mich in irgendeiner Weise weiterbringt. (Mal abgesehen von so Dingen, die eben getan werden müssen.)

Etwas kann nicht so anstrengend sein, wenn es mir gefällt und für mich eine Funktion hat, dann werde ich es verfolgen und gegen mich selbst und alles mögliche andere kämpfen, um es durchziehen zu können.

Auch hier verliere ich mich gerne wieder und weil ich nicht alles tun kann, wird einiges eben auf der Strecke bleiben, was mich wiederum weniger glücklich macht und ich weiß nicht, ob ich abschätzen kann, was ich wirklich will, wirklich brauche. Dafür gehe ich dann doch zu oft nach meiner Stimmung, die zwar nicht ständig wechseln mag, aber doch hin und wieder was über den Haufen wirft, was allerdings gut ist. Veränderung ist gut.

Was nicht gut ist: Mich im Nichts tun verlieren, was durchaus auch vorkommen kann. Das ist es eben, was mir jetzt wieder so deutlich auffällt. Ich will und muss Dinge tun. Nicht, weil Gesellschaft und das alles, sondern weil ich. Weil ich will. Weil ich für mich will. Für mich.


Freunde, Familie und Geburtstag! :D
Wie und wann ich tatsächlich viel zu tun habe, ist wohl Ansichts- und Empfindungssache, aber diese Woche war und bin ich nun tatsächlich ziemlich durchgeplant.
An sich nichts unbedingt schlechtes. Es wird nur kritisch, wenn ich gar keine Zeit mehr für mich zwischen allem finde, aber das passiert eher selten, sonst wäre ich jetzt nicht am Schreiben dieses Blogposts.

Dieses Mal kann ich sogar aus voller Überzeugung sagen, dass es was sehr gutes ist, Sachen vorzuhaben, Sachen mit anderen zu tun. Das ist wohl der große Unterschied für mich – ob ich Sachen für mich oder mit anderen tue.

Diese Woche hatte ich zuerst einmal einen tollen Abend mit tollen Freunden, die ich immer als meine Uni-Freunde bezeichne, da ich sie dort kennengelernt habe und es das ist, was uns zusammengeführt hat und auch in vielerlei, aber nicht jeglicher, Hinsicht verbindet. Ich war zum ersten Mal in der Wohnung von der einen Freundin und ihrem Freund und wir haben Pizza selbst belegt und gequatscht und uns endlich endlich unsere Weihnachtsgeschenke gegeben – sind ja auch gar nicht inzwischen vier Monate vergangen, oder so. :'D
Das einzig Doofe war die Anbindung, da ich mit einer der Freunde erstmal ein bisschen in der Bahn festsaß, da es einen Brand an der Böschung der Schienen gab. Wir haben uns schließlich abholen lassen, da wir nicht so weit weg waren. Aus einem ähnlichen Grund mussten wir auch den Abend etwas überstürzt abbrechen, damit ich und die Freundin, mit der ich auch hergefahren war, noch nach Hause kommen.
Aber insgesamt war es einfach ein toller Abend und ich habe diese Menschen echt sehr gerne.

Den Tag darauf hieß es dann, ab nach Bremen zu meiner Familie, wo ich meinen Geburtstag verbracht und heute diesen im großen Familienkreis nachgefeiert habe. Überraschend kam mich eine Freundin aus der Schulzeit besuchen, mit der ich mich nach wie vor unfassbar gut verstehe und die ebenfalls eine sehr wertvolle Person für mich ist.
An meinem Geburtstag war ich mit meinen Eltern und meiner Schwester im Restaurant essen und heute gab es Kaffee und Kuchen und am Abend Pizza. Ich habe das schon mal geschrieben, aber hier nochmal: Ich bin froh, eine große Familie zu haben und zu so vielen aus meiner Familie Kontakt zu haben, auch wenn sie so ihre Macken hat. Genauso hat sie definitiv ihre sehr guten und schönen Seiten.
Das absolute Highlight heute: Ein paar meiner Cousinen, meine Schwester und ich haben Verstecken im Dunkeln, auch genannt 'Monster' gespielt. Keine Ahnung, ob irgendwer anders diese Spiele auch als Kind gespielt hat, auf jeden Fall geht es darum, das Zimmer, am besten nachts, komplett abzudunkeln, alles Licht auszuschalten und sich 'zu verstecken'. Eine Person ist das Monster und muss jemand anderen finden, ticken und 'Monsterwechsel' sagen und die getickte Person muss wiederum jemanden suchen und so weiter.
Als Kinder haben wir das geliebt und heute ist eine meiner Cousinen auf die Idee gekommen, dass wir es doch mal wieder spielen könnte. Inzwischen sind alle, die heute mitgemacht haben, 15 bis 21 Jahre alt. Aber oh, das hat nichts daran geändert, dass wir gekichert und gelacht, uns erschreckt und einfach Spaß gehabt haben, ganz im Gegenteil.

Ich will das nie verlieren – dieses Kindsein. Und auch die Verbindung zu meinen Cousinen und meiner Schwester, meiner ganzen Familie nicht. Genauso wenig wie die zu den Freunden, die ich jetzt habe. Das alles ist so wertvoll.

Noch etwas, dass sehr wertvoll ist: Die zwei Kater, die mit meiner Mutter und meiner Schwester zusammenleben. Der größere, ältere – Tigger – liegt gerade neben mir und schnurrt und ist im Augenblick sehr schmusig, was wirklich süß ist.
Jeder, der ein Haustier hat, wird verstehen, was für ein Gefühl das ist. Die Zuneigung, die schlichte Anwesenheit, dieses irgendwo Bedingungslose, das sie geben und das keinerlei Fragen bedarf. Ich kann das gerade nicht gut in Worte fassen, aber es ist ein sehr schönes Gefühl und ich bin so froh, auch das zu haben.

*

Am Montag geht es schon wieder zurück nach Frankfurt und dort heißt es dann wieder Uni und, worauf ich mich sehr freue, Wii U und Zelda Breath of the Wild! 

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