Freitag, 12. Oktober 2018

TV Show: Prison Break (Staffel 1 bis 4)

Dear TV Shows.

Eine Serie, von der ich wirklich nicht gedacht hätte, dass ich sie so bald und dann auch noch gleich so viel auf einmal schaue. Tja, mein kaputter alter Laptop und die ewig währende, erfolglose Reparatur hat es möglich gemacht.

Genre: Action, Crime, Drama
Länge:  
22 Episoden je 44 Minuten (Staffel 1)
+ 22 Episoden je 44 Minuten (Staffel 2)
+ 13 Episoden je 44 Minuten (Staffel 3)
+ 24 Episoden je 44 Minuten (Staffel 4)
(noch nicht gesehen: Staffel 5)
Jahr: 2005 - 2017
Kurzbeschreibung: Due to a political conspiracy, an innocent man is sent to death row and his only hope is his brother, who makes it his mission to deliberately get himself sent to the same prison in order to break the both of them out, from the inside.

Gesamteindruck: Die genaue Situation, wegen der ich die Serie in dem Sinne überhaupt erst angefangen und auch gleich so viel geschaut habe, habe ich ja gleich am Anfang des Posts schon beschrieben. Den Großteil der Serie habe ich nicht in der allerbesten Stimmung geguckt und ich hatte in der Zeit diese Serie ausgewählt, weil sie mich schon interessiert hat, viele Folgen hat und ich etwas schauen wollte, worauf ich mich nicht zu sehr konzentrieren muss und was mich nicht noch mehr nicht vorhandene Energie kostet.
Das beeinflusst meine Sicht auf diese Serie natürlich sehr. Deshalb
vorweg: Für diese lustlose Stimmung, in der ich meistens war, wenn ich die Serie geschaut habe, war sie wirklich perfekt und ich in dem Sinne echt sehr froh, diese Serie als willkommene Ablenkung gehabt zu haben.
Ich habe mit dieser Serie auch sehr oft dieses Ding getan, dass ich sie genutzt habe, um mich zu etwas aufzuraffen, zum Beispiel aufräumen und Geschirr spülen. Mir hilft es sehr, zur Ablenkung dabei etwas zu schauen, vieles geht mir dann leichter von der Hand.

Story: So, genug von den Umständen und nun zur eigentlichen Serie und deren Handlung. Ich versuche natürlich, so wenig wie möglich zu spoilern, aber bei ein paar Kleinigkeiten werde ich nicht drumherum kommen, sie zu erwähnen.
Der Plot in der ersten Staffel, der auch in der Kurzbeschreibung beschrieben wird, hat mir von den vier Staffeln am allerbesten gefallen. Die Ziele der Charaktere waren hier am klarsten, die Spannung fand ich am mitreißendsten und alles schien auch gut durchdacht, von den Entscheidungen der Charaktere bis hin zu den verschiedensten Wendungen in der Story. Vielleicht mag ich es schlicht deshalb am meisten, weil es der Anfang der Geschichte ist und irgendwo der Kern der Geschichte, wenn man es so sagen kann, auch wenn da später natürlich noch eine Menge mehr Hintergründe dazukommen.
Die zweite Staffel hatte für mich den wenigsten Reiz. Ich kann mich gerade nicht einmal wirklich daran erinnern, was da genau alles passierte. Aber ich glaube, dass es einfach daran liegt, dass ich dieses „Auf der Flucht“-Ding nicht so sehr mag. Und ich finde irgendwie, das in der zweiten Staffel viele Handlungsstränge und -ansätze ein bisschen sehr auseinandergefallen sind und sich im nichts verlaufen haben. Wobei es durchaus sein kann, dass ich da einfach zu kritisch bin und zu viel Wert auf solchen Kram lege. Bei Serien verlaufen sich bestimmte Ansätze von Ideen irgendwie oftmals recht schnell, was ich wirklich schade finde.
Die dritte Staffel hat mir wieder besser gefallen, was wahrscheinlich daran liegt, dass es wieder Prison-Content gibt und damit ist es so ein bisschen „Back to the roots“ von Staffel 1. Ich glaube, ich mag den richtigen Prison-Content am meisten, weil das eben das ist, was die Serie einem verspricht und was man dementsprechend erwartet. Und ich mag dieses „Die Charaktere sind auf einem engen Raum und müssen irgendwie miteinander klarkommen und sind auch voneinander abhängig“-Ding. Das hat irgendwie sehr was, vor allem was Beziehungsdynamiken und auch Charakterentwicklung betrifft.
Die vierte Staffel schlägt dann wieder eine ganz neue Richtung ein, die bereits in der dritten und auch der zweiten schon stark angedeutet und dann immer weiter ausgebaut wurde. Dass mehr hinter dem Ganzen steckt, wurde ja bereits im Ansatz in der ersten Staffel sehr deutlich. In der vierten Staffel steht dieses Mehr, das große Ganze nun endgültig im Vordergrund und hm... In der ersten Staffel fand ich diese Hintergründe wirklich spannend und war sehr neugierig darauf und ich denke, ich mag es, wie sich all das über die Staffel hinweg mehr und mehr aufgeklärt hat und immer mehr ans Licht kam.
Trotzdem finde ich auch, dass diese gesamte, seit Staffel 1 stattfindende Hetzjagd irgendwann doch sehr ermüdend wird und viel an Spannung einbüßt. Klar gibt es immer mal wieder neue Entwicklungen, aber gerade dieses „Können wir der Person nun vertrauen? Eher nicht, aber wir haben keine Wahl. Oh, sie hat uns wie alle anderen zuvor hintergangen!“ ist nach einer Weile etwas sehr bescheuert, auch wenn es trotz allem noch recht glaubwürdig rüberkommt, was schon eine Leistung ist.
Auch hier bin ich aber der Meinung, dass sich durch diese vielen, sich wiederholenden Elemente alles sehr verläuft und vieles nicht mehr die heftige Tragweite hat, die es sonst vielleicht haben könnte. Mich hat das Schicksal der Charaktere dennoch genug interessiert, um zumindest noch teilweise mitzufiebern.
Allzu intensive Gefühle haben diese vier Staffel nicht in mir ausgelöst. Die erste Staffel war da echt am einprägsamsten und meiner Meinung nach am besten. Danach hat sich einfach vieles verlaufen. Einiges davon hat sich zum Glück auch wieder gefunden und so manche Entwicklungen haben wirklich wieder viel Spannung zurückgeholt, aber vieles hat mich dann doch nicht so sehr gepackt.

Charaktere: Auch hier lobe ich mir wieder sehr die erste Staffel, in der meiner Meinung nach die Charaktere einfach am allerbesten ausgearbeitet sind und wirklich sehr gute Grundsteine für späteres gelegt werden. Dass sich auch hiervon einiges wieder ziemlich verläuft oder sogar einfach in gewissem Sinne abgeschnitten wird, ist wiederum schade und fällt der manchmal doch etwas übertriebenen Dramatik der Serie zum Opfer, die später dann aber doch etwas sehr nachlässt, was auch wiederum doof ist. Da wäre mir Entweder Oder lieber.
Aber gut, Entweder Oder kennen die Charaktere irgendwie auch nicht so richtig. Insbesondere in Anbetracht des gesamten Verlaufs die vier Staffel hinweg ändert sich da doch sehr oft so einiges, was ich einerseits gut und andererseits auch etwas... hm... unglaubwürdig vielleicht finde. Einige Charaktere sind da dann aber auch wieder im Kontrast dazu sehr gleichbleibend in ihren Ansichten und Motiven, wodurch ihre Handlungen, wenn auch des öfteren vorhersehbar, wiederum sehr gut nachzuvollziehen sind.
Insgesamt balanciert sich das dadurch wieder ein bisschen aus und die Charaktere, die es nicht so ganz schaffen Entweder Oder zu sein, sind wahrscheinlich auch dazu gedacht, dieses „Gut oder Böse“ noch mehr aufzubrechen, was ich an sich sehr schön finde. Allerdings ist es auch schwierig, da die Serie trotzdem versucht einen klaren Gegner der Protagonisten zu schaffen. Das widerspricht sich irgendwo und ich finde, das ist schon spürbar.
Irgendwo mag ich diesen Widerstreit aber auch gleichzeitig, weil es dem Ganzen schon etwas Tiefe verleiht und gewisse Charaktere wirklich sehr interessant macht.
Als Lieblingscharakter müsste ich wahrscheinlich Gretchen nennen, gerade weil sie eine der Bösen ist. ;D Michael mag ich natürlich auch sehr, was ich gerade daran merke, dass ich mir wünsche, er hätte noch mehr gelitten. xD Wobei ich so das Gefühl habe, dass er das nach dem Ende der 4. Staffel auch auf jeden Fall tut.
Kalt gelassen haben mich die anderen Charaktere auch definitiv nicht. Mit Sara habe ich auch sehr mitgefühlt und sie gefällt mir als Charakter. Ich mag es, wie die Interaktion zwischen Michael und ihr eher etwas zurückhaltender sind, ist irgendwie eine sehr erfrischende Beziehungsdarstellung im Vergleich zu vielen anderen Serien. Könnte auch mit damit zusammenhängen, dass es eben nicht hauptsächlich um diese Beziehung geht, auch wenn sie auf vieles großen Einfluss hat.
Ich muss aber auch zugeben, dass das Schicksal einiger Charaktere mich eher weniger interessiert hat.

Fazit: Zum nebenbei Schauen und vor allem als Ablenkung und low-energy Beschäftigung war die Serie einfach genau das, was ich brauchte. Wirklich gut gefallen hat mir nur die erste Staffel, weil sie meiner Meinung nach am besten durchdacht ist. Vieles hat sich dann leider etwas im Nichts verlaufen und ich finde, dass die Spannung mit der Zeit sehr nachgelassen hat. Trotzdem waren das Mitfiebern noch stark genug und einige der Story-Entwicklungen interessant genug, um weiterzuschauen. An Action, Drama und Verschwörungskram lässt die Serie definitiv nichts zu wünschen übrig und wer darauf Lust hat, wird nicht enttäuscht werden.

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