Dienstag, 16. Oktober 2018

Anime: Ao Haru Ride

Dear Anime.

Als jemand, der nur hin und wieder die Motivation aufbringt, (non-gay) Romance zu schauen, kann ich diesen Anime dennoch in jeglicher Hinsicht empfehlen! An dieser Stelle auch ein besonderes Dankeschön an meine beste Freundin, die die Geschichte sehr gerne mag und absolut recht damit hatte, dass ich sie auch mögen würde. :D

Genre: Comedy, Drama, Romance, School, Shoujo, Slice of Life
Länge: 12 Episoden je 23 Minuten
+ 2 OVA je 21 Minuten (Prologe + 13. Episode)
~ 14 Episoden, 318 Minuten
Jahr: 2014
Kurzbeschreibung: Futaba Yoshioka used to be an attractive and popular middle-schooler—well liked by the opposite sex, but ostracized by the girls. Nevertheless, she was able to brush all that off, because the only opinion that truly mattered to her was that of Kou Tanaka[…].
Now in high school, Futaba is not your typical adolescent girl. Determined to become a class favorite this time, she avoids all unwanted attention and, instead of acting cute and feminine, only stands out through her tomboyish behavior and disheveled look. But still, her world is soon turned upside down when the only boy she ever liked unexpectedly comes into her life once again—except he goes by the name of Kou Mabuchi now, and it is not his name alone that has gone through a sea change.

Gesamteindruck: Habe ich ja oben als Einleitung zu diesem Blogpost bereits ein bisschen beschrieben. Es ist definitiv ein sehr sehr guter Romance-Anime, auf so vielen Ebenen! Das ändert aber nichts daran, dass ich erwähnen sollte, dass ich mir ewig damit Zeit gelassen habe, die OVAs zu schauen, also damit auch die letzte Folge. Zuerst wusste ich nicht einmal, dass da noch eine Folge existiert, weil sie ja nicht bei den anderen 12 Folgen mit dabei war, sondern eben extra als OVA steht.
Immerhin das Anschauen der zwei OVAs ist bei mir noch ganz frisch, also ähm, ja. So ganz konkret erinnere ich mich an die 12 Folgen also nicht mehr, aber wie immer sehe ich das auch ein bisschen als Begünstigung dafür, dass ich wirklich das im Blogpost erwähne, was hängen geblieben ist.

Story: Manche würden vielleicht behaupten, dass es sich zieht und jein. Ich glaube, bei Romance ist das sowieso schwierig zu sagen, wann genau „etwas passiert“, da die Handlung eben auf einer ganz anderen Ebene stattfindet als zum Beispiel bei Action, logischerweise. Romance konzentriert sich sehr viel auf Gefühle, Gedanken und Stimmung und genau das macht Ao Haru Ride auf eine Weise richtig, wie ich das echt noch nicht oft erlebt habe.
Normalerweise bin ich selbst bei Romance-Anime, die ich wirklich gut finde, ein bisschen genervt davon, wie das Ganze aufgebaut ist und dass es oftmals so ein Hin und Her gibt oder Missverständnisse entstehen oder alles wird ständig aufgeschoben und so weiter und so fort. Die „eigentliche Handlung“ wird einfach immer weiter aufgeschoben und es passiert in dem Sinne nichts und das nervt. Bei Romance-Anime ist es sogar noch oftmals so, dass selbst wenn dann endlich etwas passiert, nicht wirklich was passiert und das ist einfach frustrierend.
Ob dieses Konzept an sich bei Ao Haru Ride existiert, da lässt sich sicher drüber streiten, aber selbst wenn, ist es dennoch so gut gemacht und ausbalanciert, dass ich es nicht als störend oder frustrierend empfunden habe. (Außer vielleicht bei der 13. Folge. Die war... na ja.)
Nichtsdestotrotz besteht der Anime natürlich größtenteils aus Schulalltag, Unternehmungen mit Freunden und dieser ganze Kram. So ist das eben bei Slice of Life Anime, deren Charaktere auf die gleiche Schule gehen. Trotzdem hatte ich bei dem Anime nicht das Gefühl, dass sich allzu viel unsinnig wiederholt oder ähnliches.
Ich mag es sehr, wie die Freundschaften der Protagonistin aufgebaut sind und wie die Mädchen miteinander umgehen. Auch wenn die eine Freundin zeitweise etwas sehr nervig ist, sind sie doch alle sehr süß miteinander und es hat mir unfassbar gut gefallen, wie sie Konflikte lösen und wie Probleme eben nicht, wie so oft, zu einem großen Drama aufgebauscht werden, weil irgendwer aus irgendwelchen Gründen nicht erzählt, was eigentlich Sache ist. Das fand ich sehr erfrischend und sollte definitiv öfters so gehandhabt werden.
Was den Romance-Part an sich betrifft, gibt es von mir ganz ganz viele Herzchen! Es ist einfach so gut gemacht! Und es trifft mein Herz dazu auch noch genau an dem richtigen Punkt. Ich würde sagen, dass es eine sehr unaufgeregte Liebesgeschichte ist, die nicht durch die allerheftigsten, überdramatisierten Momente glänzt, sondern eben durch eine gewisse Ruhe und eine ganz bestimmte Harmonie zwischen den Beiden.
Ich liebe liebe liebe es, wie sich die Beziehung von Futaba und Kou entwickelt! Gerade weil es so langsam passiert und trotzdem so deutlich ist, wie sie sich näher kommen und immer vertrauter miteinander werden. ♥
Was dann natürlich ziemlich nervig ist, sind die Hürden, die sich den Beiden ganz selbstverständlich in den Weg stellen. Richtig anstrengend und zum Augen verdrehen bringend wird es, wenn die Hürden einem einfach unsinnig erscheinen und super klischeehaft sind. Davon hat Ao Haru Ride aber tatsächlich gar nicht so viel zu bieten. Das Einzige, was wirklich nervig ist, ist die eine Freundin von Futaba, die ich auch als Charakter am allerwenigsten in dem Anime leiden kann. Ansonsten ist die „eine große Hürde“ tatsächlich das Näherkommen von Futaba und Kou, beziehungsweise das, was Kou eben verändert hat, worauf ich jetzt natürlich nicht weiter eingehe.
Ich erwähne es nur, um betonen zu können, wie sehr ich es mag, wie Futaba damit umgeht und auf der einen Seite zwar nicht locker lässt, Kou aber auch jede Menge Zeit lässt. Klar ist sie auch teilweise verunsichert und verwirrt und all das, aber die Dynamik der Beiden ist einfach wunderschön.

Charaktere: Jetzt habe ich bereits im Zuge der Story schon so viel zu den Charakteren geschrieben, dass ich gar nicht mehr weiß, was hier genau hin soll. :'D
Was ich noch nicht erwähnt habe, ist Futaba als Charakter. Ganz viel Liebe an sie! Im Gegensatz zu sehr vielen anderen weiblichen Charaktere ist sie wirklich sehr angenehm und kein bisschen nervig. Ihre Reaktionen, Gedanken und Gefühle kamen mir an keiner Stelle irgendwie übertrieben vor und wie bereits beschrieben geht sie mit Kou wirklich sehr geduldig um, was ich so unendlich schön finde.
Fehlerfrei ist sie natürlich nicht, was ich auch sehr wichtig finde aufzuzeigen und was sehr gut dargestellt ist in diesem Anime. Besonders zu Anfang hat sie sehr damit zu kämpfen, wie sie von anderen wahrgenommen wird und versucht, jemand zu sein, der sie nicht ist, um nicht wieder in der gleichen Situation zu landen, in der sie in der Mittelstufe war. Ich liebe es, wie sie sich anhand dessen als Charakter weiterentwickelt und sich selbst zu akzeptieren lernt. Auch eine sehr schöne Message. ♥
Kou gefällt mir auch sehr sehr gut als Charakter. Er hat zwar etwas mysteriös-geheimnisvolles, aber ohne dass es übertrieben wirkt oder er dadurch etwas unmenschliches bekommt. Er ist sehr zurückhaltend und isoliert sich und es wird deutlich, dass er mit vielem nicht gut klarkommt. Ich will da jetzt natürlich nicht spoilern, deswegen bleibe ich da wage.
Natürlich ist es ein bisschen klischeehaft von wegen „dramatische Vergangenheit“ und so, aber ich finde, es ist wirklich sehr gut dargestellt und der Fokus liegt eben darauf, wie vor allem Futaba damit umgeht und wie es den Umgang der Beiden miteinander beeinflusst, was es vor allem mit Kou macht.
[Spoiler!] An dieser Stelle ist auch noch wichtig, dass im Anime nicht sehr viel zwischen Futaba und Kou passiert, wenn man das so sagen kann. Natürlich passiert schon etwas und es gibt wirklich sehr sehr schöne Momente. Aber auf der direkteren, romantischen Ebene gibt es nicht sonderlich viel, was für mich sogar genau das ist, was den Anime und diese Liebesgeschichte ausmacht. [Spoiler Ende!]
Das Zusammensein und Näherkommen der Beiden hat etwas wirklich sehr angenehmes und fast mehr freundschaftliches. Zumindest ist sehr deutlich, dass sie zunächst eine Freundschaft aufbauen und es eben absolut nicht nur darum geht zusammenzukommen und dass sie aufeinander stehen. Diese Elemente sind natürlich auch vorhanden und sind bei vielem auch der Auslöser und stehen dann und wann im Mittelpunkt, aber ich finde es sehr schön, dass Futaba Kou eigentlich vor allem näher kennenlernen und für ihn da sein möchte. Als Grundlage für eine Lovestory gefällt mir das sehr gut.

Fazit: Wer mal eine Lovestory sehen möchte, die sich wirklich auf die Gefühle und das Näherkommen der Charaktere konzentriert und nicht aus allem gleich ein riesig großes Drama macht, sondern im Großen und Ganzen den Fokus auf die Entwicklung von Vertrauen der Charaktere zueinander legt, ist bei Ao Haru Ride definitiv an der richtigen Adresse! Neben dem typischen Slice of Life und High School Zeug gibt es viele, süße Momente zwischen Futaba und Kou, die alle sehr angenehm ruhig sind und auch meist etwas amüsantes haben. Der Anime geht mit sehr vielen Story-Elementen, die in anderen Geschichten oft aufgebauscht werden, richtig gut um und stellt die Entwicklung der Charaktere und ihre Beziehungen zueinander in den Vordergrund, was sehr schön gemacht und angenehm mitzuverfolgen ist.

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