Dienstag, 1. Mai 2018

Anime: Zankyou no Terror

Dear Anime.



Hm… Ein Teil von mir würde ganz gerne, gar nicht über diesen Anime schreiben. Deshalb habe ich es auch länger vor mir hergeschoben. Aber gut, ich will auch nicht nur nichts zu dem Anime schreiben, weil das in gewisser Weise angenehmer wäre. Immerhin ist und bleibt es ein Anime, den ich geschaut habe und den ich sogar sehr lange schauen wollte.

Genre: Drama, Mystery
Länge: 11 Episoden je 23 Minuten (Staffel 1)
Jahr: 2014
Kurzbeschreibung: Tokyo has been decimated by a terrorist attack, and the only clue to the culprit's identity is a bizarre internet video. While paranoia spreads, two mysterious children form "Sphinx," a clandestine entity determined to pull the trigger on this world.

Story: Wie schon oben erwähnt, wollte ich den Anime schon seit einer Weile schauen, was unter anderem viel damit zu tun hatte, dass jemand auf Twitter viel über den Anime geschrieben hat, weil die Person ihn sehr liebte. Diese Leidenschaft hat dann bei mir den Wunsch verstärkt, mir den Anime endlich mal anzuschauen, was ich auch davor schon seit einer Weile tun wollte.
Als ich dann wirklich in der Stimmung für das war, was er Anime zu sein schien, habe ich ihn angefangen zu schauen und leider sehr schnell gemerkt, dass ich bereits eine viel zu genaue Vorstellung von dem hatte, was ich wollte, was der Anime ist. Ich hatte Erwartungen entwickelt und das scheinbar nicht zu knapp.
Der Anime ist definitiv nicht schlecht. Er ist gut gemacht und sehr stimmungsvoll und ich kann nach wie vor nachvollziehen, warum die Person ihn so sehr mag, aber für mich haben meine Erwartungen alles ein bisschen kaputt gemacht.
Ich muss auch sagen, dass ich Krimi-Geschichten, was diese hier auch ein bisschen ist, meistens nicht sonderlich reizvoll finde. Auch hier verstehe ich wieder, warum es einem sehr gut gefallen kann, aber ich glaube, ich habe einfach zu viel Krimi-Zeug gesehen, da meine Mutter immer viele Krimi-Serien geschaut hat und ich sie mir mitangesehen habe.
Natürlich heißt das nicht gleich, dass ich gar nichts mag, was irgendwie in Richtung Krimi geht, aber hier war es einfach noch ein zusätzlicher Faktor, der für den Anime eher so meh gemacht hat. Dabei finde ich den Ermittler an sich als Charakter ziemlich cool. Aber dazu dann unter Charaktere mehr.
Es ist auch definitiv nicht allzu sehr krimilastig, da viel mehr auch die Seite der Täter, also der Terroristen, gezeigt wird und das wiederum mag ich sehr. In der Hinsicht geht es mehr in Richtung Thriller und ich fand es auch wirklich spannend, zu rätseln, was genau hinter den beiden Terroristen steckt, was ihre Geschichte, ihr Ziel ist.
Ich würde auch behaupten, dass es durchaus recht gut erzählt wird, aber… irgendwie zu wenig. Insgesamt, auch etwas auf das ich unter Charaktere noch mehr eingehen werde, habe ich nicht wirklich eine engere, emotionale Bindung zu den Charakteren aufbauen können und das ist mir eigentlich mit das allerwichtigste in Geschichten. Die Charaktere sind der Grundbaustein, also sollte die Story auf ihnen aufbauen und nicht alles ‚nur‘ Story sein. Vielleicht ist das aber auch nur eine etwas eigensinnige Sichtweise von mir selbst.
Die Story ist nicht schlecht erzählt und die Charaktere sind natürlich in alles eingewebt und sie sind diejenigen, die die Story vorantreiben. Besonders letzteres finde ich auch immer sehr wichtig. Auch hat alles seinen Sinn und seine Logik und den Storyansatz des Anime finde ich richtig gut.
Es war nur alles absolut nicht das, was ich erwartet habe und ich denke, ich hätte mir vor allem die Charaktere besser ausgearbeitet gewünscht bzw hätte ich gerne sehr viel mehr Einblick in sie erhalten. Es hat sich für mich alles sehr oberflächlich angefühlt und das finde ich schade.
Besonders auch Lisas Rolle in der ganzen Geschichte kam bei mir
sehr unüberzeugend und dementsprechend enttäuschend rüber. Ich wollte sie als Charakter, vor allem als weiblichen Charakter, wirklich mögen, aber in viel zu vielen Bereichen ist sie wieder das sehr klischeehafte, naive Mädchen und diese Art von Charakter mag ich einfach nicht. Auch dazu nochmal unter Charaktere mehr.
Insgesamt würde ich sagen, dass es vor allem meine vorherigen Erwartungen waren, die den Anime für mich weitaus weniger spaßig zu schauen gemacht haben, als er hätte sein können. Nichtsdestotrotz wären mir die Charaktere wahrscheinlich so oder so nicht besonders stark ans Herz gewachsen, da der Anime das für mich einfach nicht hergibt. Die Geschichte ist allerdings so oder so spannend erzählt und es ist ein relativ guter Anime mit einer bittersüßen Stimmung und tollen Visuals.

Charaktere: Wie bereits erwähnt, fehlt mir hier irgendwie einiges. Die Charaktere sind natürlich da und die guten Ansätze auch. Ich glaube, am liebsten mag ich tatsächlich den Ermittler, dessen Namen ich gerade leider nicht mehr weiß (danke, schlechtes Namensgedächtnis). Und ich glaube, das liegt auch tatsächlich daran, dass man abgesehen von Lisa am meisten Einblick in ihn gewinnt, er die Story am ehesten voranbringt und sich für mich einfach insgesamt am ehesten als vollständiger Charakter anfühlt.
Lisa ist die andere Geschichte… Am Anfang hatte ich noch ziemlich viel Hoffnung, was sie betrifft und von ihrer Backgroundstory wird auch etwas mehr gezeigt, was dann allerdings auch recht schnell wieder ziemlich bedeutungslos wird.
Es ist zwar das, was sie zu der Person macht, die sie ist, aber darüber hinaus ist sie einfach nicht viel und das finde ich sehr schade. Ich bin mir sicher, dass sie ein sehr interessanter Charakter hätte sein können, wegen der Rolle, die sie in der Geschichte einnimmt, aber diese Rolle scheint sie nicht einmal besonders gut auszufüllen.
Wie oben bereits erwähnt, ist sie eher ein sehr klischeehaftes, naives Mädchen, dass ‚nichts kann‘ und quasi einfach in alles mit reingezogen wird. Das ist einfach niemals eine besonders gute Rolle.
Was Nine und Twelve betrifft, die zwei Terroristen, mochte ich das ganze Mysterium, das sich um sie rankt. Die Frage danach, was sie wollen und warum. Davon hat mir auch die Auflösung ziemlich gut gefallen, obwohl man es hat kommen sehen und es jetzt meiner Meinung nach nichts wirklich bahnbrechendes war. Die Charaktere an sich haben mir gut gefallen und ich war neugierig auf sie, aber eben diese Neugierde wurde nie so richtig befriedigt.
Für mich hat es sich sehr danach angefühlt, als wären die beiden einfach nur ihre Vergangenheit und das Ziel, was sie zu erreichen versucht haben, was vielleicht auch irgendwo der Gedanke war, aber ich hätte mir einfach sehr viel mehr gewünscht.
Five fand ich eigentlich nur nervig, auch wenn sie eine ebenso
interessante Rolle in der Geschichte einnimmt, wie Lisa es hätte tun können. Ich mag Fives Rolle als Charakter sehr, das hat mich auch am Ende ziemlich überrascht und ihr zum Schluss nochmal ein paar Punkte bei mir eingebracht.
Also insgesamt lässt sich zu den Charakteren sagen: Ja, weniger ist manchmal mehr, aber in diesem Fall ist es ein bisschen zu wenig. Die Hintergründe von den Charakteren sind ja da, aber einiges mehr an Ausarbeitung dieser Charaktere hätte mich sehr viel mehr in die Geschichte hineingezogen.


Fazit: Der Anime ist nicht schlecht und wahrscheinlich hätte er mir ein wenig besser gefallen, wenn ich nicht diese Erwartungen gehabt hätte. Aber die Erwartungen waren nunmal da und auch unabhängig davon, wären mir die Charaktere zu oberflächlich gewesen. Ich bin da aber auch etwas sehr anspruchsvoll. Die Geschichte an sich ist spannend und uninteressant sind die Charaktere definitiv nicht. Mir selber hat der Anime bloß an einigen Stellen ziemlich zu wünschen übrig gelassen, aber ich mochte die Spannung, die Idee und die düstere Stimmung, die auch viel durch die Farbgebung des Anime geschaffen wird. Wem die Kurzbeschreibung zusagt, also gerade eher dieser detektivische Aspekt und der Hintergrund dieser Terroristen, der kann sich den Anime durchaus ansehen und wird ihn wahrscheinlich auch mögen.

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