Freitag, 27. März 2015

Everything Else: FSJ-Abbruch

Dear Everything Else.

Ich habe mich von Anfang an gequält. Punkt.
Aber ich habe fast acht Monate lang durchgehalten!
Plus ich war nicht feige, sondern mutig genug, mein FSJ vorzeitig abzubrechen, weil es mich zu sehr belastet hat.


Ich bin wirklich, wirklich sehr stolz auf mich.
Ich hätte niemals gedacht, dass ich je in einem Altersheim arbeiten und mich mit sowas auseinandersetzen würde und dann auch noch acht Monate lang! Das ist so eine verdammt lange Zeit und es ist mir völlig schleierhaft, wie genau ich das eigentlich geschafft habe und wie sehr ich mich verändert und weiterentwickelt haben muss, um es geschafft zu haben.


Ich kann's immer noch nicht fassen, dass ich das wirklich so lange und so gut hinbekommen habe. Ich hab so viel Lob bekommen und meine Kollegen waren alle so toll und lieb. <3 (Okay, es gibt natürlich Ausnahmen, aber selbst die waren am Ende super lieb. <3)


Und ja, dieser Post ist jetzt etwas durcheinander, aber das macht nichts, weil das Leben eben immer etwas durcheinander ist.


Einerseits bin ich sehr erleichtert, dass ich mein FSJ jetzt hinter mir lassen kann, andererseits macht es mich auch sehr traurig. Ich nehme so viel aus der Zeit mit und es hat viel Spaß gemacht und ich bin definitiv über mich selbst hinausgewachsen. Aber es ist auch sehr schön, jetzt nicht mehr hin zu müssen und mich durch den Tag zu quälen. Denn wie schön es auch oft war, mein Blick ging ständig zur Uhr.
Es ist einfach so viel Zeit, die es zu füllen gibt. Theoretisch hatte ich zwar ständig etwas zu tun, aber ich kann nicht ständig irgendetwas mit den Bewohnern machen, das ist weder von denen noch von mir ausgehend möglich. Also gab es einfach viel Warterei.
Klar, die Zeit ging irgendwie vorbei. Aber dieses Irgendwie hat mich schlussendlich zu sehr fertig gemacht. Ich will kein Irgendwie. Ich will ein gutes Wie und ja, das gab es auch, aber es war dennoch zu viel irgendwie.


Ich werde meine Kollegen und die Bewohner sehr vermissen. Ich habe sie echt alle sehr ins Herz geschlossen und es wird mir furchtbar fehlen, mit denen allen zu tun zu haben. Die Arbeit in dem Altersheim war mein Leben die letzten acht Monate. Es hieß immer: Aufstehen, hin zur Arbeit, Arbeiten, nach Hause kommen, ein bisschen was machen, Schlafen. Und dann wieder von vorne.

Genau das ist es auch, was mich letztendlich so sehr gestört hat. Das FSJ hat mein Leben aufgefressen und weil ich von Anfang an wusste, dass Altenbetreuung absolut nicht meins ist und das auch so geblieben ist, musste ich es abbrechen.


Mein FSJ nach acht Monaten abzubrechen, ist die erste, richtige, eigene Entscheidung in meinem Leben. Ein Schritt weiter in Richtung Erwachsen werden. Ein Schritt weiter in Richtung Eigenverantwortung übernehmen. Ein Schritt weiter in Richtung (Traum)Zukunft.


(Erschreckend, dass der Post deutlich kürzer geworden ist, als ich gedacht hatte. Aber das ist schon okay. Jetzt kann ich mich darauf konzentrieren, meine Träume in Pläne und diese in Realität zu verwandeln.)

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