Posts mit dem Label Horror werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Horror werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 11. Januar 2019

TV Show: The Haunting of Hill House

Dear TV Show.


Wie viel Zeit schon wieder seit Halloween vergangen ist. O.O Also es sind wirklich schon Monate und gefühlt kommt es mir irgendwie noch länger vor und!? Was ist Zeit?! :o

Genre: Drama, Horror, Mystery
Länge: 10 Episoden je 50 Minuten (Staffel 1)
Jahr: 2018- (!?)
Kurzbeschreibung: Flashing between past and present, a fractured family confronts haunting memories of their old home and the terrifying events that drove them from it.

Gesamteindruck: Schon mal vorweg muss ich sagen, dass diese Serie eine ganz klare Empfehlung von mir ist. Für alle, die mal wirklich Lust auf guten Psycho-Horror haben, ist die Serie definitiv etwas und hat dabei sogar noch so viel mehr zu bieten, als nur diesen Horror-Aspekt. The Haunting of Hill House hat den Hype meiner Meinung nach absolut verdient und mir vor Halloween einige tolle Stunden beschert. Ich konnte die Serie gar nicht schnell genug durchschauen und wollte sie mir gleichzeitig auch aufheben und ach, so gut einfach.

Story: Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dem Horror in dieser Serie vor allem um Psycho-Horror. Natürlich sind auch viele Elemente enthalten, die ich eher als 'klassisch' beschreiben wurde. Schon allein ein altes Haus, in dem es spukt, ist definitiv nichts neues, sondern wird sehr oft und sehr viel in Horror- und Gruselgeschichten zum Thema der Geschichte gemacht. Aber es geht ja doch eher selten darum, etwas komplett Neues zu erschaffen, was The Haunting of Hill House auch gar nicht tut oder tun will, zumindest meinem Empfinden nach.
Was diese Serie aber sehr sehr gut tut und sie auch zu einer solch guten Serie macht, ist die Art, wie alles umgesetzt wird. Die typischen Klischees fühlen sich nicht leichtfertig benutzt an, sondern haben Tiefe, deuten meist auf etwas Größeres hin, finden Wiederholung und Erklärung. Auch sind die typischen Gruselmomente zwar definitiv vorhanden, befinden sich aber in einer wirklich guten Balance zum Rest der Geschichte.
Neben dem Horror-Aspekt gibt es hier nämlich auch noch den Familien- und Drama-Aspekt der Geschichte, der genauso gut gemacht, ausgeführt und mit dem Horror-Aspekt ausbalanciert ist. In der Hinsicht sind auch die Charaktere wunderbar ausgearbeitet, haben zwar klischeehafte Züge, fühlen sich aber nicht direkt nach kompletten Verkörperungen ihrer Klischees an, was ja gerade bei Horror doch ziemlich oft zu finden ist.
Insgesamt fühlt sich die Story sehr abgerundet an, verliert nicht an Spannung und lässt einen vor allem auch die Charaktere alle gut kennenlernen. Dazu gibt es dann noch ein paar interessante Plottwists und ein Ende, das... dazu werde ich vor dem Fazit noch einmal extra was sagen, da es Spoiler enthält.

Charaktere: Für mich sind die Charaktere ja sowieso das Herzstück einer jeden Geschichte, weshalb ich immer so besonderen Wert auf sie lege und immer diesen extra Unterpunkt hier zu den Charakteren habe.
Bei dieser Serie sind die Charaktere wirklich toll gemacht, haben alle ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Probleme, ihre eigene Art mit dem Passierten und dem, was noch passiert, umzugehen und ich fand es sehr cool, sie auf diesem Weg kennenzulernen, also sowohl ihre gegenwärtigen als auch ihre vergangenen Versionen, wie es dazu kam, wie es heute ist und was in der Zwischenzeit noch passiert ist und all das. Das hat die Serie echt sehr gut hinbekommen.
Auch werden dabei ganz unterschiedliche Lebensmöglichkeiten oder Lebensweisen beleuchtet, sodass es einem auch nicht langweilig oder repetitive vorkommt. Alles und alle in dieser Serie haben ihren Platz und ich habe es sehr genossen, wie sich das alles mit der Zeit offenbart hat.
Durch die zwei Zeitstränge, also einmal die Rückblicke und das Jetzt, hat es sich auch deutlich weniger nach der 'klassischen' Horrorgeschichte angefühlt, sondern wirklich nach etwas mit Substanz und durchdachten Charakteren.
In gewissem Sinne zeigt die Geschichte ja, was nach den Ereignissen in Hill House passiert ist, wie unterschiedlich die einzelnen Leben der Familie verlaufen sind und wie diese Ereignisse sie nicht loslassen. Allein schon dieser Ansatz ist eine coole Erzählweise, durch die die Charaktere in einer spannenden Position sind.

Zum Ende (!Spoiler!): Also ich habe da ja so meine Theorie, die ich auch jedem erzählen muss, wenn ich über die Serie rede. Deshalb darf diese Theorie hier ja auch nicht fehlen.
Am Ende, als sie in den roten Raum gehen und dort drin sind, wird ihnen ja eine Art Illusion ihres 'Wunschlebens' gezeigt, woraus sich aber ja alle wieder befreien können.
Ganz am Ende sehen wir dann nochmal, wie ihre Leben weiter verlaufen sind und wie glücklich sie jetzt sind und ja, wie sie quasi ihr 'Wunschleben' leben. Zum Beispiel ist die Frau des eigentlich sterilisierten Bruders schwanger (gut, es gibt auch andere Möglichkeiten, wodurch sie schwanger geworden sein könnte) und der andere Bruder feiert, dass er seit (ich glaube, es waren 2) Jahren clean ist. Beides wurde den jeweiligen Charakteren auch in der Illusion gezeigt.
Ich denke, ihr wisst, worauf ich hinaus will: Was, wenn sie es eigentlich niemals aus diesem Raum heraus geschafft haben?
Nur eine Theorie, die sicherlich auch einiges an Gegenargumenten hat. Ich sage ja auch nicht, dass es auf jeden Fall die versteckte Wahrheit ist, nur dass mir eben der Gedanke kam.
Vor allem ist es für Horrorgeschichten auch sehr unüblich, ein solch glückliches Happy End zu haben, ohne dass es noch einen gewissen Twist gibt.

Fazit: Diese Serie ist einfach von vorne bis hinten toll! Vor allem Psycho-Horror Fans werden ihren Spaß haben, aber ich finde auch, dass sie genauso etwas für alle anderen ist, die vielleicht sonst eher weniger mit Horror am Hut haben. Neben dem eigentlichen Horror des Hill Houses geht es vor allem über die Familie, wie unterschiedlich die einzelnen Charaktere mit den Ereignissen und der Situation umgehen und da die Charaktere gut ausgearbeitet sind und die Geschichten zwischen Rückblenden und dem Jetzt wechselt, bleibt es durchgehend spannend und die ganze Geschichte fühlt sich schön abgerundet an.

Mittwoch, 29. März 2017

TV Show: Harper's Island

Dear TV Shows.


Jetzt habe ich doch mal wieder etwas länger gebraucht, um einen Blogpost zu schreiben, der schon eine Weile darauf wartet, von mir in Angriff genommen zu werden. Ich hatte aber auch zugegebenermaßen nicht ganz damit gerechnet, zum Serien schauen zurückzufinden, aber offenbar habe ich das.

Genre: Drama, Horror, Mystery, Thriller
Jahr: 2009
Länge: 1 Staffel, 13 Folgen
Kurzbeschreibung: Harper's Island was once the scene of a gruesome series of murders. Now, seven years later, family and friends gather on the island for a wedding, but one by one they begin to die.
Harper's Island war einst Schauplatz einer grausamen Mordserie. Jetzt, sieben Jahre später, versammeln sich Familie und Freunde für eine Hochzeit auf der Insel, aber einer nach dem anderen beginnen sie zu sterben.

Story: Ich habe in meinem letzten Wochenrückblick (#11) schon erwähnt, dass mir die Serie schon ziemlich lange im Hinterkopf rumspukt. Schon seit Jahren, um genau zu sein. Denn meine Eltern haben die Serie vor Ewigkeiten geschaut und ich habe damals so ein bisschen mitgeguckt und es ist mir im Kopf geblieben. Wahrscheinlich war ich schon immer recht interessiert an Horror, denke ich.
Auf jeden Fall haben sich da so einige Bilder in meinen Kopf eingebrannt und bis jetzt nicht losgelassen, also habe ich mir die Serie endlich mal angeschaut.
Bei dieser kleinen Vorgeschichte, die ich zu der Serie habe, war es natürlich ziemlich interessant, herauszufinden, wie viel ich tatsächlich schon gesehen hatte und wie gut ich mich daran erinnern konnte. Ich muss tatsächlich damals schon recht viel gesehen haben, denn mir kam wirklich einiges sehr bekannt vor. Umso cooler war es zu sehen, wie das alles miteinander zusammenhängt.
Und ich muss echt sagen, dass die Serie das sehr gut macht – die Art wie sich die Handlung aufbaut. Zunächst dauert es seine Zeit und, ohne Spoilern zu wollen, ist noch viel Friede-Freude-Eierkuchen, zumindest für die meisten und besonders die Hauptcharaktere, während der Zuschauer natürlich schon ein bisschen mehr mitbekommt.
Durch den guten Aufbau der Handlung wird auch die Spannung sehr lange und sehr gut, eigentlich die ganze Zeit über, aufrecht gehalten, denn sinnvollerweise steigert sie sich über die Zeit und findet am Ende ihren Höhepunkt.
Es ist wirklich interessant gemacht, wie neue Elemente zu der Geschichte hinzugefügt werden und andere Blickwinkel auf das bisher passierte zulassen. Auch wird die ganze Zeit über 'das große Geheimnis', nämlich wer genau der Killer ist, nicht entküllt, erst am Ende, was ich hier richtig gut gemacht finde.
Genauso verhält es sich mit den Plottwists, die ebenso eine andere Sicht ermöglichen, Dingen einen Sinn geben und doch nie schlagartig zu viele Fragen beantworten, außer vielleicht etwas am Ende. Aber insgesamt werfen sie eher neue Fragen auf, auch da nicht zu viel, sondern genau die richtige Menge.
Das Gleichgewicht zwischen Hinweisen, wer es sein könnte, und offener Fragen ist wunderbar gehalten und auch wie es dann alles aufgelöst wird.
Mir hat auch das Ende wirklich gut gefallen. Es war nicht so, dass ich es mir, kurz bevor klar war, was genau los ist, nicht gedacht habe, wer es ist und die Person es dann auch war, aber selbst diese Auflösung an sich fand ich echt gut und schlüssig, hat mir sehr gefallen.
Es ist natürlich alles etwas... klischeehaft und nicht irgendwie was neues und an sich fühlt sich die Serie einfach wie ein ewig langer Horrorfilm an und ist auch genau das, denn die Handlung funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die meisten Horrorfilme, ebenso die Charaktere. Aber wenn es richtig gemacht ist, muss das ja nichts schlechtes sein, im Gegenteil. Und ich finde bei Harper's Island ist es richtig gemacht, meiner Meinung nach.


Charaktere: Wie schon erwähnt sind die Charaktere ebenso wie die Horrorfilm-artige Handlung ziemlich klassisch und keine wirkliche Überraschung. Die Hauptperson ist eine etwas zurückhaltende junge Frau, die sich wegen ihrem besten Freund entschieden hat, zurück nach Hause zu kommen, obwohl ihr Vater sie nach der Ermordung ihrer Mutter weggeschickt hat. Der beste Freund arbeitete für einen reichen Mann, dessen Tochter, das Mädchen seiner Träume, er nun heiratet. Und auch die anderen Charaktere entspringen alle bestimmten Klischees.
Aber es gibt auch kleine und größere Brüche in manchen dieser Charaktere und mich zum Beispiel hat es ziemlich überrascht, dass zwei der Charaktere, die ich zu Anfang ziemlich wenig leiden konnte, später Charaktere geworden sind, mit denen ich echt sehr mitgefühlt habe und die mir sehr sehr leid taten am Ende.
Was die Serie auch sehr gut macht – so ziemlich jeder scheint zu irgendeinem Zeitpunkt verdächtig zu sein und ich meine nicht einfach ein Gefühl oder dass sie sich seltsam verhalten, sondern dass es wirklich Gründe gibt, warum sie die Person sein könnten. Und es ist sehr cool mitzuverfolgen, was sich da bestätigt und was nicht. Mir hat das auf jeden Fall eine Menge Freude bereitet.
Und wie bereits oben geschrieben sind es zwar bis zu einem gewissen Grad Klischee-Charaktere, aber die Art, wie sie gemacht sind, die Brüche und wie sie sich selbst über die kurze Zeit der Handlung entwickeln, ist spannend mitzuverfolgen.
Dass ich die Auflösung toll finde, habe ich ja auch schon erwähnt, und ich will nicht zu viel verraten, aber es macht einen ganz bestimmten Charakter um einiges interessanter, finde ich zumindest.

Fazit: Für das, was es ist – ein 13 Folgen Horrorfilm – ist es ein sehr gut gemachter 13 Folgen Horrorfilm, der zwar, was die Handlung und die Charaktere betrifft, viele Klischees erfüllt und nichts wirklich neues ist, aber doch alles genau richtig macht – das Tempo der Handlung, die gehaltene Spannung, die Charakterentwicklung. Es passt alles sehr gut zusammen und auch die Auflösung hat mich alles andere als enttäuscht.
Die Serie hat wirklich was und für Horrorfans, Fans von Serienkiller-Geschichten ist es definitiv eine sehenswerte Serie.