Dienstag, 10. Juli 2018

TV Show: You Me Her

Dear TV Shows.


Diese Serie war 100000% das, was ich brauchte! Also zu dem Zeitpunkt, als ich sie angefangen habe, dann als noch die dritte Staffel hinzukam und sowieso hätte ich diese Serie immer gebraucht!

Genre: Comedy, Drama, Romance
Länge:
10 Episoden je 28 Minuten (Staffel 1)
+ 10 Episoden je 28 Minuten (Staffel 2)
+ 10 Episoden je 28 Minuten (Staffel 3)
(+ Staffel 4!?!?)
~ 30 Episoden, 840 Minuten
Jahr: 2016-
Kurzbeschreibung: Um ihr Sexleben aufzupeppen, engagieren die Eheleute Jack und Emma ein Callgirl. Doch als plötzlich Gefühle aufkommen, nehmen die Dinge eine unerwartete Wendung.

Gesamteindruck/Vorgequatsche: Ich weiß gar nicht, wie unendlich lange ich diese Serie schon auf meiner Netflix-Liste hatte und wann genau es war, dass ich die Serie auf Netflix zufällig gesehen hatte und mir dachte, dass es interessant klingt. Auf jeden Fall ist das wirklich eine ganze Weile her und ahhh! Diese Serie!
Es ist wirklich ziemlich lange her, dass ich eine Serie so sehr gesuchtet habe, wie diese. Und dann war ich auch noch 70-80% der Fahrt auf einer recht heftigen Achterbahnfahrt der Gefühle. Die Serie hat mich wirklich sehr mitgerissen und ich möchte sie am liebsten einfach nur ganz viel herzen.
Aber egal, wie sehr mensch etwas liebt, da gibt es auch immer ein bisschen was zu kritisieren und so und ah, ich freue mich so, meine Gefühle und Gedanken zu dieser Serie teilen zu können.

Story&Thematik: Zunächst einmal klingt die Kurzbeschreibung ja irgendwie vor allem reißerisch, vor allem der erste Satz. Der zweite bringt dann sozusagen den Twist mit in die Geschichte. Ich finde auch wirklich, dass die Kurzbeschreibung es eigentlich recht gut trifft, ohne zu viel zu verraten und sie sorgt auch für Spannung, da mensch sich fragt, wer Gefühle entwickelt und wie dann damit umgegangen wird.
Aber natürlich lässt die Kurzbeschreibung auch so einiges weg und auch wenn mein erster Gedanke, als ich über die Serie gestolpert bin und das Titelbild mit den drei Hauptcharakteren zusammen im Bett gesehen habe, auch gleich in die Richtung „Polyamorie! \o/“ ging, war ich doch sehr ängstlich, dass die Serie am Ende absolut nichts mit diesem Thema zu tun haben würde oder nicht gut damit umgehen würde und alles in Richtung Betrügen und Geheimnisse und Lügen und Missverständnisse gehen würde und das hätte das ganze Potential, was ich in dieser Kurzbeschreibung und der Idee gesehen habe, zerstört und mich auch irgendwie verletzt.
Es gibt so so so unendlich wenige Geschichte, die sich mit dem Thema Polyamorie beschäftigen oder wo es überhaupt vorkommt und etwas mehr behandelt wird. So spontan würde mir nur eine andere Geschichte einfallen und da ist es eher eine Vermutung und ein Wunsch von mir, dass es darauf hinausläuft. Ansonsten ist mir das Thema in Geschichten eigentlich bisher gar nicht begegnet, außer in einer meiner eigenen Geschichten, aber das ist ja was anderes.
Auf jeden Fall ist es sehr unterrepräsentiert, was ich wirklich schade finde. Ich wollte also bei dieser Serie nicht zu sehr darauf hoffen, dass es das ist, was ich mir davon wünsche, weil ich das als nicht so wahrscheinlich empfand.
Aber woah, wenn ihr alles vorherige in diesem Blogpost gelesen habt, wisst ihr ja bereits, wie sehr ich die Serie liebe und wie rundum positiv ich überrascht wurde! Ich bin noch immer so geflasht darüber, dass es diese Serie wirklich gut und ach. <3
Und ja, natürlich ist nicht alles perfekt. Vieles hat Klischee-Charakter, wie ich finde, was an sich meiner Meinung nach nichts schlimmes ist, da mensch wunderbar mit Klischees spielen kann und sie auch in gewisser Weise 'perfektionieren' kann. Ich mag Klischees an sich, aber sie können eben auch sehr schnell nerven.
Aber trotz der aufkommenden und teilweise nervenden Klischees denke ich, dass die Serie wirklich gut mit vielem umgeht, vor allem was die ganzen Probleme betrifft, denen sich die Hauptcharaktere stellen müssen. Viel davon sind natürlich Beziehungsprobleme, aber es ist auch einiges an persönlichen Problemen dabei und insgesamt ist es gut gemacht, wie das alles in Zusammenhang zueinander steht und sich gegenseitig beeinflusst.
Natürlich steht die Beziehung beziehungsweise die Beziehungen im Vordergrund, wie zu erwarten bei einer Romance-Serie und ja, zwischendurch wiederholt sich irgendwie so einiges und die Dreichen-Beziehung dreht sich doch ein bisschen viel im Kreis, obwohl eigentlich auch neue Probleme aufkommen und thematisiert werden.
Dass der Fokus öfters mal auf Sex gelenkt wird, könnte auch als problematisch gesehen werden und ist es in Bezug auf die Beziehung auch teilweise, aber aus meiner Sicht geht die Serie auch damit sehr gut um, macht es direkt zum Thema und lässt die Charaktere darüber reden. Allgemein wird sehr viel beredet in der Serie und zwar auf eine wirklich wirklich gute Weise, wie ich finde. Die Dialoge und insgesamt was die Gespräche beinhalten und nach sich ziehen, kommt mir meistens sehr schlüssig vor und alles wird angesprochen und gut besprochen. Das fand ich wirklich erfrischend.
Dadurch kam auch das Gefühl auf, dass die Charaktere sich wirklich weiterentwickeln. Obwohl sich die Dreichen-Beziehung teilweise sehr im Kreis dreht, werden Probleme aufgelöst und Konflikte klären sich auf, es wird miteinander geredet und so weiter. Das im Kreis drehen kommt eher dadurch zu Stande, dass quasi jeder von den Drei einmal mit seinen Problemen an der Reihe ist und auch wenn sie alle unterschiedlich reagieren, sind da ähnliche Muster und nya, das war ein bisschen nervig, aber trotzdem noch nachvollziehbar und es passte auch gut zu den Charakteren und ihren persönlichen Problemen.
Alles in allem ist die Story also keinesfalls perfekt, aber ich feiere es schon alleine sehr, dass es um ein Dreichen geht und finde das trotz einiger Klischees und dementsprechenden Kritikpunkten wirklich gut mit vielem umgegangen wird und entsprechende Vorurteile beziehungsweise Unsicherheiten der Charaktere wirklich aufgearbeitet werden.

Charaktere: Hm, ich glaube, die Charaktere sind bei dieser Serie wirklich der schwierige Punkt, was ganz lustig ist, da es meinem Empfinden nach doch oftmals eher andersrum ist und die Story eher ein bisschen zu wünschen übrig lässt, während die Charaktere einen mit Liebe erfüllen.
Obwohl, wie bereits erwähnt, vieles in der Serie unter den Charakteren besprochen und aufgearbeitet wird, sind die Charakter teilweise doch etwas sehr eigen und das nicht unbedingt auf eine positive Art.
Abgesehen von Izzy, die ja als neue Komponente zu den Eheleuten hinzukommt, habe ich doch sehr das Gefühl, dass die Charaktere ihre Probleme sind. Bei den Nebencharakteren trifft das auch teilweise zu. Was ich damit meine: Abgesehen von ihren Problemen haben Jack und Emma an sich nicht besonders viel Charakter. Die Beziehung zwischen den Beiden ist wirklich süß und ich muss auch sagen, dass ich dieses Konzept von ''Eigentlich ist alles gut zwischen uns'' zu ''Okay, scheinbar stimmt eine ganze Menge nicht'' doch ziemlich cool finde.
Natürlich ist dieses Konzept auch recht klischeehaft, aber Klischees an sich sind irgendwo eben auch cool, finde ich. Man muss nur wissen, wie man mit ihnen umzugehen hat und meiner Meinung nach macht die Serie da sonst echt vieles richtig.
Aber hm, Emma und Jack sind vielleicht als Charaktere auch einfach nicht so mein Ding. Sowieso gefällt mir Emmas Schauspielerin, denke ich, nicht besonders gut und das an sich macht schon immer vieles kaputt, auch wenn das natürlich mit dem Charakter an sich eher weniger zu tun hat und einfach nur eine persönliche Vorliebe beziehungsweise Abneigung ist.
Izzy hingegen und auch alle Nebencharaktere gefallen mir wirklich wirklich gut und vor allem bei Izzys bester Freundin finde ich auch ihre charakterliche Entwicklung echt cool. Emmas beste Freundin und auch deren Mann gefallen mir auch gut.
Vielleicht sollen Emma und Jack in der Hinsicht auch wirklich dieses klassische Vorstadt-Pärchen sein, woraus sie dann ja ausbrechen und sich mit ganz anderen Problemen als nur ihrem erfolglosen Versuch ein Kind zu bekommen rumschlagen müssen und sich ganz neu entdecken müssen. Ja, ich denke so war die Idee, wobei ich mir dann irgendwie noch etwas mehr Einblicke in ihre Gefühlswelten gewünscht hätte. Da gibt es zwar einige Szenen zwischen Emma und ihrer besten Freundin sowie Jack und seinem Bruder, aber das sind dann eben auch immer Dialoge mit anderen Charakteren und hm.
Aber gut, ich bin ja eh immer so gefühlsfixiert, ist vielleicht bloß mein persönliches Ding.
An sich habe ich auf jeden Fall alle Charaktere recht schnell sehr lieb gewonnen und wollte vor allem, dass das Dreichen glücklich miteinander wird.

Fazit: Eine interessante, sich manchmal mit ihrer Dramatik etwas im Kreis drehende Serie, in der es doch tatsächlich um Polyamorie geht, was sogar ziemlich gut dargestellt ist, da die Charaktere wirklich miteinander reden und Probleme sowie Klischees und Vorurteile aufgearbeitet und thematisiert werden.
Die persönlichen Probleme der Charaktere wiederholen sich allerdings in gewisser Weise doch etwas viel, was ein bisschen nervig werden kann. Nichtsdestotrotz hatte ich sehr viel Spaß an dem Gefühlschaos, das die Serie mit sich gebracht hat und in das ich mich sehr schnell hineingezogen gefühlt habe.
Mir hat das Mitfiebern bei der Serie, der Geschichte der Charaktere sehr sehr viel Spaß gemacht und ich habe diese Serie wirklich schnell durchgesuchtet.
Wer also mal Lust auf eine etwas andere Liebesgeschichte mit nicht nur zwei, sondern gleich drei Personen hat, kann sich die Serie definitiv mal antun. Wie geschrieben, finde ich, dass die Thematik wirklich recht gut aufgefasst und von den Charakteren aufgearbeitet wird.

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