Posts mit dem Label Lesen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Lesen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 16. Januar 2018

Mein Leseuniversum (3): Bücherplan 2018

12 Bücher in 12 Monaten

Na, erinnert sich noch wer an diese kleine Post-Reihe, die ich mal gestartet hatte, in der ich darüber geschrieben habe, wie das bei mir so mit dem Lesen ist? Falls nicht, dass war im März 2017 und ich hatte damals auch nur zwei Posts dazu hochgeladen, auch wenn es eigentlich mehr werden sollten. Und ja, damals hieß es noch Leseverhalten, aber ich habe es jetzt mal in Leseuniversum geändert, weil ich das passender finde.
Soviel dazu. Ich habe mir gedacht, dass ich dieses kleine Projekt mal wiederbelebe, denn das, was ich damals damit machen wollte, will ich dieses Jahr auf einer höheren Stufe auch wirklich durchziehen. Denn wirklich mehr gelesen habe ich im letzten Jahr nicht, eher das Gegenteil.
Aber dieses Jahr wird alles anders! Oder so.

Zu Part 2: Diagnose: Lesefaul

Schritt 1: Wo genau liegt mein 'Lese-Problem'?
Ich glaube, das habe ich inzwischen schon ziemlich oft erwähnt und mich darüber aufgeregt. Auch in dem zweiten Blogpost habe ich darüber geschrieben. Es ist mehr oder weniger Faulheit gepaart mit anderen Prioritäten, vor allem dem Schreiben, und der Tatsache, dass man ja doch immer irgendwas anderes zu tun hat. Oder sich das zumindest bis zu einem gewissen Grad einredet. Weil wegen Prioritäten und Faulheit.
Also, gegen meine Prioritäten und meine Faulheit will ich, was mein Leseverhalten betrifft, 2018 mal ein bisschen arbeiten. Ersteres ist so eine Sache, weil für mich das Schreiben eben wirklich vor all meinen anderen Hobbys steht und daran wird sich auch nichts ändern, aber, und das hängt wieder mit der (Lese-)Faulheit zusammen, anstatt zu lesen, schaue ich ganz oft lieber ein Video oder eine Folge einer Serie/eines Anime. Auch wenn ich eigentlich in dem Moment gerade Lust zum Lesen habe. Und ich glaube, da liegt am ehesten das Problem.
Ich bin da auch sehr stimmungsabhängig und klar, wenn ich zu müde bin, schaue ich mir lieber noch ein Video an, als zu lesen, da ich das Lesen ja genießen will. (Ausrede! Na ja, so halb. Ist halt schon auch die Wahrheit.)


Schritt 2: Was tun?
Mein Ziel ist es eigentlich, wieder jeden Tag vor dem Schlafen gehen ein bisschen was zu lesen, weil ich das als Ritual sehr liebe und man dadurch immer beim Lesen etwas vorankommt und nicht plötzlich irgendwo hängen bleibt. Am Wochenende beziehungsweise an freien Tagen lese ich eigentlich auch mal ganz gerne morgens, einfach damit ich länger im Bett bleiben kann und zum Aufwachen kann es auch ganz cool sein.
Doch um da erstmal wieder eine Regelmäßigkeit reinzubringen... Das ist wirklich gar nicht so leicht, weil ich mir das ja nicht erst seit diesem Jahr, sondern schon seit einer ganzen Weile vornehme und irgendwie immer nur Babyschritte mache, um dann wieder komplett aus der Regelmäßigkeit zu fallen.
Ich muss also in dem Punkt erst Selbstdisziplin entwickeln, wie es scheint. Und wie könnte ich mir das antrainieren?

Schritt 3: Sich Ziele setzen und sich diese im Detail bewusst machen
Das hier ist jetzt übrigens keine Universallösung, sondern etwas, das ich für mich als Möglichkeit entdeckt habe beziehungsweise ausprobiere. Es wird sich im Laufe des Jahres zeigen, wie erfolgreich das Ganze ist.
Mir persönlich hat es schon immer geholfen, mir klar zu machen, wie ich mein eigentliches, großes Ziel denn erreichen kann und meistens, gerade wenn es einem so weit weg und unmöglich erscheint, helfen die kleinen Schritte. Ich rechne dann zum Beispiel wie viele Seiten ich an einem Tag lesen müsste, um bis zu einem bestimmten Tag mit dem Buch fertig werden zu können. Wenn ich dann weiß, wie viel Seiten ich lesen müsste, ist das Ganze sehr viel weniger abstrakt als ''Ich will mehr lesen'' oder ''Ich will dieses Buch jetzt bald fertig lesen''. Mir hilft es sehr, da konkreter zu denken.
Natürlich kann das auch kontraproduktiv sein, wenn man dann nicht diese sich selbst vorgenommene Zahl schafft oder einen einfach allgemein dieses leichte 'Zwang'-Element stört. Das kommt bei mir auch manchmal vor, aber ich glaube, ich kann da inzwischen eine ganz gute Balance zwischen Enttäuschung und 'I don't care' finden, sodass es ein 'I don't care enough to be really upset and I'll just try again later/the next day' wird und damit kann ich gut leben.


Ergebnis: 12 Bücher in 12 Monaten
Ich hatte letztens kurz was zu einer Challenge zu 18 Bücher für 2018 oder sowas in der Richtung gesehen und ja, eine Challenge ist bei sowas eigentlich immer eine ganz gute Idee, denke ich. Klar, auch da kommt wieder so eine Zwang-Geschichte mit hinzu, aber ich brauche manchmal diesen Druck, genau wie den Druck einer Deadline und deswegen ist sowas für mich nichts hinderliches, sondern eher eine Herausforderung.
Schon bevor ich irgendwas von dieser anderen Challenge gehört hatte, habe ich aber für mich selber bereits überlegt gehabt, was denn eine realistische Zahl an Büchern sein könnte, die ich eventuell in einem Jahr schaffe. Ich bin da bei 10 bis 12 Büchern gelandet, wobei Buch Nr. 11 und 12 sowas wie 'Bonusbücher' sind, wenn sich manche Bücher schneller lesen als andere und solche Umstände.
Und ja, ein Buch in einem Monat sollte selbst für mich einigermaßen zu schaffen sein, wenn ich mich wirklich mal etwas mehr bemühe. Für den Fall, dass das doch eher nicht so der Fall ist, sind 11 und 12 eben Bonusbücher, sodass 10 mein eigentliches Ziel ist und 12 quasi das angestrebte Wunschziel, auf das ich sehr stolz wäre.

Auswahl der Bücher
Das... Das war echt eine Aufgabe und ich musste die natürlich an einem einzigen Abend in Angriff nehmen, weil why not. Die ganze Realisierung dieses Bücherplans für 2018 war eher eine spontane Entscheidung. Ich hatte schon länger darüber nachgedacht, aber nicht so wirklich ernsthaft und dann dachte ich mir: ''Nö, ich ziehe das jetzt wirklich durch! So!''
Also musste ich mir überlegen, was für Bücher ich denn eigentlich mal so gerne lesen würde. Nicht, dass es davon nicht genug geben würde, aber damit wären wir wieder bei diesem Konkret Werden, was einfach wichtig ist, wenn man eine Sache wirklich in Angriff nehmen will. Also zumindest für mich.
1. Bücher, die ich schon immer mal lesen wollte: Die ersten paar Bücher waren schnell gefunden. Eben weil es viele Bücher gibt, die ich super gerne mal lesen würde und die auch zum Teil schon in meinem Bücherregal liegen, aber einfach noch komplett ungelesen und unberührt sind.
2. Horizont erweitern, mehr LGBTQ+ (und nicht nur Boys Love): Tja und dann hatte ich mir vorgenommen, meinen Horizont mal ein wenig zu erweitern, was ich an sich auch schon länger tun wollte. Denn so sehr ich Fantasy und Boys Love auch liebe und da noch gaaaaaaaaanz viel lesen möchte, andere LGBTQ+ Geschichten wären auch wirklich mal was schönes, wo ich mich mehr rantasten möchte. Das war wohl das Schwerste dieser Liste. Dank goodreads gibt es zwar wirklich genug Listen, also genug Auswahl, aber uff, bin ich wählerisch!
Oh und am besten sollte es natürlich trotzdem auch noch Fantasy sein. Ja. Und nicht nur wieder Gay Romance bitte! Und dann bitte nicht so super klassisch und oh, hier sind die Kommentare ja auch eher nicht so gut und ugh, was die eine Person dazu kritisiert hat, also das würde mich auch echt stören...
Endergebnis: Ach ja. Am Ende ist die Liste aber tatsächlich fertig geworden. Auch wenn es natürlich trotzdem vorwiegend Fantasy und Boys Love geworden ist, aber es ist auch ein Buch dabei, dass man vielleicht mit 'Girls Love' (als Gegensatz zu Boys Love) betiteln könnte. Und Fantasy-Boys Love, worauf ich sehr gespannt bin, ist auch dabei!
Ich bin ein bisschen... unsicher, was die Auswahl an sich betrifft. Sowieso habe ich, besonders als Literaturwissenschaften studierende Person immer ein wenig Angst davor, ganz hart beurteilt zu werden durch die Bücher, die ich so lese beziehungsweise lesen will. Es ist dumm, ich weiß und Gott, ich bin leidenschaftliche Verfechterin des Mottos ''Lese verdammt nochmal, was dir gefällt! Alles, was dir gefällt, hat einen Mehrwert!''. Also, ja, ich sollte mir da einfach nicht so viele Gedanken machen.
Begutachtet also ruhig meine Liste und seid euch bewusst, dass ich selber noch keins dieser Bücher gelesen habe, sie mich aber alle aus ganz unterschiedlichen Gründen ansprechen.
Gut zu wissen: Oh und eine Sache noch: Es sind nicht ganz 12 Bücher auf der Liste, zumindest nicht 12 ganz konkrete Buchtitel. Das liegt daran, dass ich mir zwei Plätze auf der Liste für 'random' Bücher freigelassen habe. Also einfach wenn mich die Lust auf was ganz anderes, das nicht auf der Liste steht, überkommt oder ich endlich mal eins der anderen, in meinem Regal verstaubenden, ungelesenen Bücher in Angriff nehmen will. Und dann sind da auch noch zwei Plätze reserviert für Fortsetzungen von den Reihen, die ich dieses Jahr anfangen werde. Auch sehr wichtig. Aber auch da wollte ich mich eben noch nicht festlegen, welche Reihe ich jetzt genau weiterlesen möchte. Das entscheidet sich dann spontan.


Mein Bücherplan 2018 ist also eins der großen Projekte für mich 2018 und ich hoffe wirklich sehr, dass ich das gut durchhalten werde und endlich endlich wieder mehr lesen kann!
Dafür muss ich jetzt übrigens erstmal mein momentanes Buch beenden, an dem ich schon viel zu lange lese. Ach ach. Aber auch da habe ich ja jetzt ganz viel Motivation und Grund, wirklich voranzukommen und es hat schon Wirkung gezeigt. Diese Woche, vielleicht sogar heute, werde ich auf jeden Fall noch damit fertig und dann fange ich mit der Liste an.
Habt auch ihr ein tolles Lese-Jahr 2018, ob ihr euch nun irgendwelche speziellen Bücher vornehmt oder nicht, genau wie beim Schreiben zählt jedes einzelne Wort. ^-^

Dienstag, 21. März 2017

Everything Else: Mein Leseverhalten (2)

Zum ersten Teil: Mein Leseverhalten (1) - Damals, als ich eine Leseratte war

Diagnose: Lesefaul

Nachdem es ist ersten Post zu meinem Leseverhalten mehr um die Vergangenheit und die Entwicklung ging, wird sich dieser Post mehr mit dem Jetzt und Hier und der, ich nenne es jetzt mal so, nahen Vergangenheit auseinandersetzen. Da gibt es kaum noch eine zeitliche Abfolge oder zumindest finde ich es schwierig und nicht sinnvoll, eine bestimmte Reihenfolge festzulegen. Es sind mehr Dinge, die alle etwas zusammenfallen und sich miteinander vermischen

SCHREIBEN!
Die Twilight-Saga oder auch Bis(s)-Reihe habe ich ja bereits im ersten Post erwähnt, im Zusammenhang mit dem Lesen von Buchreihen. Da habe ich auch schon darüber geschrieben, dass die Buchreihe und die Filme sehr vieles bei mir bewegt haben und dass eine dieser Auswirkungen das Entdecken meiner Leidenschaft fürs Schreiben ist. 

Angefangen bei Fanfiktions kamen nach einer Weile auch immer mehr Ideen und Umsetzungen dieser zu eigenen Geschichten hinzu. An sich Geschichten geschrieben habe ich in sehr kleinem Rahmen auch schon vorher, aber nie auf einem wirklich intensiven und ernsthaften Level. Mit meinem Entdecken von Fanfiktions änderte sich das und ich begann jeden Tag zu schreiben und grub mich immer tiefer in die Welt des Schreibens hinein.
Das Schreiben nahm für mich schnell den Großteil meines Lebens und meiner Freizeit ein und auch wenn ich zu Anfang auch viel selber andere Fanfiktions las und mein Geschreibsel durch das Lesen von weiteren Büchern verbesserte, ist das Schreiben wohl der Hauptauslöser dafür, dass das Lesen für mich mehr und mehr in den Hintergrund rückte. Es war nicht so, dass ich nichts mehr lesen wollte, im Gegenteil. Aber ich fing an, das Schreiben über alles andere zu stellen und führte zu einer Verdrängung des Lesens als Freizeitbeschäftigung.

In gewisser Weise fühlte sich das Selbstschreiben von Geschichten wie die nächste Stufe nach dem Lesen an, denke ich. Es war wie eine Art Level Up. Ich konnte jetzt selber Welten erschaffen; selber das passieren lassen, das ich mir zu passieren wünschte, sozusagen – jeder der selbst Fiktion schreibt, weiß, dass das nicht unbedingt das ist, was Geschichten schreiben ist, aber gerade am Anfang war es genau das für mich, denn ich hatte schließlich mit diesem intensiven Schreiben angefangen, da ich nicht gewollt hatte, dass die Twilight-Saga bereits zu Ende war und die Geschichte von Bellas und Edwards Tochter hatte erzählen wollen.
Fernsehen und Zocken habe ich als Kind mal ähnlich miteinander verglichen. Fernsehen und Lesen erfordern nur Schauen, sind quasi eine Art von Beobachten, von Zusehen. Es wird einem eine Geschichte erzählt, dafür muss nur umgeblättert oder der Blick auf dem Bildschirm gehalten werden, mehr erfordert es nicht. Dem gegenüber gestellt sind Zocken und selber Schreiben interaktive und aktive Formen des Geschichtenerzählens und bieten in der Hinsicht sehr viel mehr Spielraum, sehr viel mehr zu Entdecken und lassen einen dadurch auch tiefer in die Geschichte eintauchen.
Das war und ist zumindest mein Empfinden und erklärt für mich sehr eindeutig, warum das Schreiben bei mir das Lesen derartig krass in der mentalen Liste meiner Prioritäten herabgestuft hat.

Comics!? Manga!
Als ich angefangen habe, Anime zu schauen, hat das auch sehr schnell einen sehr großen Teil meines Lebens eingenommen und damit das Lesen noch weiter weg getrieben. Für Manga habe ich dabei ganz am Anfang kaum interessiert und konnte mir auch nicht vorstellen, dass sich das je so wirklich ändern würde. Tja, weit gefehlt.
Je mehr Anime ich schaute umso größer wurde auch meine Neugierde auf Manga, da diese sehr oft die Handlung der Anime fortführen und eben auch oft der Ursprung der Anime selbst sind. Wie genau es dann kam, dass ich mir doch mal einen Manga genauer ansah, weiß ich nicht mehr, aber als ich es tat, gefiel es mir definitiv und das tut es auch heute noch sehr.
Besonders schön (und für den Geldbeutel und das Bücherregal im Endeffekt etwas gefährlich): ein einzelner Mangaband ist schnell durchgelesen und nicht sonderlich teuer. Mit der Anzahl ändert sich das natürlich wieder, aber an sich ist die Hemmschwelle deutlich niedriger als zum Beispiel bei einem gebundenen Buch für 20€.
An sich sorgte das Mangalesen dadurch dafür, dass ich doch zumindest etwas las. Ich hatte sogar eine Zeitlang immer einen Manga dabei in meiner Umhängetasche, um ihn zum Beispiel im Bus oder in der Bahn lesen zu können, was ich auch oft tat.
Direkt etwas ändern an dem eigentlichen Problem, das entstanden war, tat es aber nicht wirklich. Denn auch das Mangalesen war mehr etwas, das ich selten, so hin und wieder tat.


Keine Zeit zum Lesen mehr?! D:
Lesen war nicht mehr ein fester Bestandteil meines Lebens. Es war nun anderes, was meine Freizeit ausfüllte. Ausgefüllt hatte das Lesen meine Freizeit zwar sowieso nie, aber es war doch etwas gewesen, das ich mir nie hatte wegdenken können. Es hatte dazu gehört, hatte zu mir gehört und es hatte mich immerhin auch zum Schreiben geführt und ich liebte es, zu lesen, liebte all die Geschichten. Tue ich immer noch, habe ich zu keinem Zeitpunkt nicht getan.
Mir war nur anderes wichtiger geworden als das Lesen. Das klingt recht hart, aber es ist die Wahrheit.
Natürlich habe ich trotzdem noch einiges gelesen, aber gefühlt auf eine ganz andere Weise und vor allem in einem ganz anderen Tempo, denn wenn ich mich dazu entschied, etwas zu lesen, musste ich es irgendwie unter all dem anderen Zeug unterbringen, mühevoll Platz dafür schaffen. So hat es sich angefühlt. So fühlt es sich auch heute zum Teil an.
Das ist es, was mir mehr und mehr die Lust genommen hat. Nicht die Lust am Lesen selbst, sondern daran dafür Zeit aufzuwenden. Es gab einfach andere Dinge, denen ich meine Zeit widmen wollte, auch wenn ich dabei sehr oft dachte, dass ich unbedingt wieder mehr lesen muss. Vor allem auch, da ich einige Male aus meinem Muster des 'Ich habe keine Lust, Zeit zum Lesen aufzuwenden' ausbrechen konnte und dabei natürlich merkte, wie sehr ich es vermisste und wie wichtig es mir doch eigentlich war und ist.

Endlich wieder mehr lesen!
Zu einem sehr großen Teil ist es meinem Studium zu verdanken, dass ich nun daran arbeite, endlich wieder mehr zu lesen. Da ich Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften (mit Japanologie im Nebenfach) studiere, sollte das Lesen eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein und genau dazu will ich es in meinem Leben wieder machen.
Ich will nicht mehr ständig denken: 'Irgendwann lese ich das!' oder 'Irgendwann kaufe ich mir dieses Buch.' oder 'Irgendwann habe ich Zeit, mehr zu lesen!' Nicht irgendwann. Irgendwann wird nicht kommen. Irgendwann ist jetzt. Ich entscheide das. Es ist mein Leben und meine Zeit und ich sage, dass ich einen Teil davon dem Lesen widmen will!
Ganz so leicht funktioniert es natürlich nicht, aber der Wille alleine macht schon einen großen Unterschied und den hatte ich bisher nicht so stark wie er inzwischen (wieder) geworden ist. Es gibt so vieles, dass ich lesen will und wenn meine Zeitplanung das Einzige ist, was mich davon abhält, muss ich diese eben ändern, egal wie schwer das auch sein mag, da das Ablegen und Antrainieren von Gewohnheiten nicht unbedingt ganz einfach ist, aber es wird die ganze Sache wert sein, das weiß ich.

Tatsächlich funktioniert es seit Anfang des Jahres sogar ziemlich gut. Ich habe mir nämlich gedacht, dass ich das neue Jahr einfach mal als Anlass nehme, um mich der ganzen Sache anzunehmen und allgemein meine Zeitplanung mal etwas ordentlicher zu handhaben und mich strikter an meine Pläne zu halten.
Das ist ein Prozess und geht nicht von heute auf morgen und ich stolpere mehr so vor mich hin als alles andere, aber hey, ich habe mein altes 'Lesen vor dem Schlafen gehen' wieder eingeführt und ich bin sehr glücklich darüber und überhaupt wieder mehr zu lesen, denn es gibt so viele in Büchern versteckte Welten, die ich noch kennenlernen möchte und genauso wie nichts mich vom täglichen Schreiben abhalten sollte, sollte mich auch nichts vom täglichen Lesen abhalten – das ist quasi mein Ziel, auf das ich hinarbeite und das ich dann aufrecht erhalten und noch optimieren möchte.

Es klingt immer so fachlich und analytisch, wenn ich es so schreibe, dabei ist es vor allem eine Sache des Willens und der Disziplin und während ich erstes habe, mangelt es noch an zweitem und das ist es, was ich zu ändern versuche, woran ich arbeite und was einiges an Durchhaltevermögen und Kraft erfordert.
Aber ich glaube jetzt mal ganz fest daran, dass ich auf einem guten Weg bin und den auf jeden Fall weiter verfolgen werde und zwar auf meine Weise, denn alles andere würde ja auch keinen Sinn machen. Ich will für mich wieder mehr lesen und aus keinem anderen Grund. Genauso wie ich das Lesen in den Hintergrund hatte rücken lassen, denn ich wollte andere Sachen mehr.
Nun hole ich das Lesen quasi wieder zurück in die erste Liga.

In meinem Wochenrückblicken hatte ich darüber auch schon hin und wieder geschrieben und werde das auch weiterhin tun. Falls es euch also interessiert wie es bei mir in Zukunft mit dem Lesen und meinem Vorhaben läuft, könntet ihr da mal reinschauen. :)

Freitag, 3. März 2017

Everything Else: Mein Leseverhalten (1)

Damals, als ich eine richtige Leseratte war

Lesen – etwas, das ich immer als Hobby angebe, sehr gerne tue und leider viel zu selten und unregelmäßig und wofür ich sehr gerne viel mehr Konzentration und Energie und Zeit und das alles übrig hätte und übrig haben sollte!

Wann genau es passiert ist, kann ich wirklich nicht sagen, aber irgendwann bin ich ziemlich lesefaul geworden und die Zeit, die ich früher fürs Lesen verwendet habe, wurde mehr und mehr von anderen Dingen verdrängt, was soweit ging, dass ich nicht einmal mehr vor dem Schlafen gehen gelesen habe, was eigentlich ein festes Ritual für mich war.

Harry Potter vorgelesen bekommen
Ich erinnere mich noch, dass meine Eltern mir immer vor dem Schlafen vorgelesen haben und das letzte Buch bzw. die letzten Bücher, die mir vorgelesen worden waren, waren die Harry Potter Bücher, wofür ich meinen Eltern nicht nur sehr dankbar bin, sondern was ich auch ziemlich beeindruckend finden, denn es sind nicht gerade dünne Bücher und ja auch nicht unbedingt wenige und sie sind damals auch erst rausgekommen und das alles.



Das letzte Buch der Harry Potter Reihe wurde mir sogar noch vorgelesen, als ich eigentlich auch schon selber ganz gut lesen konnte. Ich habe darauf bestanden, dass es mir noch zu Ende vorgelesen wird, obwohl meine Eltern mir so nicht mehr vorgelesen habe. Sie haben meinen Wunsch erfüllt.
Damit wurde das letzte Harry Potter Buch schließlich zu dem einzigen Buch der Reihe, an dessen Handlung ich mich noch recht konkret erinnern konnte, selbst als die Filme dazu rauskamen. Klar sind das verschwommene Erinnerungen, aber sie sind definitiv vorhanden.

Bücherei und Lesewettbewerb
In meiner Hochphase als richtige Leseratte ist meine Mutter mit meiner Schwester und mir noch oft in die Bücherei gegangen und hat später zeitweise sogar in einer ehrenamtlich gearbeitet, wodurch auch immer gutes Rankommen an ganz neue und viel ausgeliehene Bücher war. Eine Buchreihe, die ich zuerst als ausgeliehene Bücher gelesen habe, ist zum Beispiel Die Tribute von Panem und das, obwohl ich die Buchreihe wirklich sehr gerne mag. (Inzwischen besitze ich die englischen Taschenbücher in einem Schuber.)
Diese Zeit, in der ich wirklich viel und irgendwann auch recht schnell gelesen habe, muss um die vierte, fünfte, sechste und siebte Klasse gewesen sein und ich habe sogar mal an einem Lesewettbewerb der Stadtbücherei teilgenommen damals, wo ich zwar nichts gewonnen habe, außer dem Zeug schlicht fürs Mitmachen, aber es hat viel Spaß gemacht, auch mal ganz andere Genres auszuprobieren und Bücher zu entdecken, die ich unter anderen Umständen vielleicht nicht gelesen hätte.
Dabei hat sich auch einiges als Fehlgriff herausgestellt und an sehr vieles davon erinnere ich mich nicht mehr. Und an manches erinnere ich mich zwar noch und würde es sogar gerne nochmal lesen, aber Titel und Namen waren noch nie so meine Stärke und da es auch nur wirre Handlungsfetzen sind, die bei mir hängen blieben, ist das eher ziemlich unmöglich.

Es war wirklich immer sehr interessant und spannend, ohne ein bestimmtes Buch zu suchen, in die Bibliothek zu gehen, zu stöbern und dann was mitzunehmen, von dem man noch überhaupt nichts kannte, das einen aber durch irgendetwas neugierig gemacht hatte.

Bevor ich näher mit den ganzen Popkultur-Sachen in Berührung gekommen bin, waren Büchereien Orte voller unentdeckter Welten, die nur darauf warteten, von mir erkundet zu werden. Heute ist das an sich zwar noch genauso, auch wenn ich dabei eher an Buchhandlungen denke, aber über die Zeit hat sich da doch vieles in mir verändert.

Das Buch auf dem Küchentisch, das alles veränderte und weitere Buchreihen
Nach der Phase, in der jedes einzelne Buch ein unbekanntes Abenteuer war, kam es dazu, dass ich häufig vorher von Büchern, vor allem Buchreihen, hörte und sie daraufhin lesen wollte. Das Musterbeispiel, das für mich weit darüber hinaus eine Art Meilenstein in meinem Leben markiert, ist die Twilight-Saga.

Was die Buchreihe mit den glitzernden Vampiren und der kitschigen Love-Story, die so gerne belächelt und für Scherze benutzt wird, alles bei mir verändert hat, ist ein etwas anderes, recht großes Thema. Kurz gefasst: Das Twilight-Fandom war mein erstes, richtiges Fandom, hat mich zum Fanfiktion und allgemein zum Schreiben gebracht und dazu, mich mit der englischen Sprache anzufreunden, mit der ich heute wirklich sehr dicke bin. (Das geht soweit, dass ich Bücher, die ursprünglich in Englisch verfasst wurden, nur im 'Original' lesen möchte.)

Darauf gekommen, die Twilight-Saga überhaupt zu lesen, bin ich allerdings etwas über Umwege, obwohl ich schon Tage, bevor ich überhaupt von dem Film wusste, das erste Buch auf dem Küchentisch liegen sah, da meine Mutter es damals gelesen hatte. Sie meinte aber zu mir, dass es nichts für mich wäre. (Aus irgendeinem Grund habe ich mir hier ausnahmsweise mal tatsächlich den Titel gemerkt. Ich weiß auch nicht, warum.)
Erst als die Bravo den ersten Twilight Film vorgestellt hat und ich diesen unbedingt sehen wollte und das dann auch zusammen mit meiner Mutter tat, nahm ich mir im Anschluss die Bücher vor, da ich wissen wollte, wie das Buch zu diesem Film war, der mich wirklich mitgerissen hatte.
Dass jenes Buch, das ich auf dem Küchentisch hatte liegen sehen, das Buch, aus dem dieser Film entstanden war, gewesen ist, wusste ich da längst und habe es bis heute nicht vergessen, weil ich jedes Mal grinsen muss, wenn ich daran denke, dass meine Mutter damals meinte, es wäre nichts für mich und genau diese Geschichte so vieles war, nach dem ich mich damals gesehnt habe, das ich in gewisser Weise gebraucht habe und das bis heute so vieles beeinflusst hat.

Ich weiß nicht, ob es direkt eine Folge davon ist, dass die Twilight-Saga mehrere Bücher umfasst oder ob in der Zeit schlicht Buchreihen mehr inn geworden sind, auf jeden Fall folgten für mich auf die Bis(s)-Bücher einige weitere Lesereihen, wie zum Beispiel die bereits erwähnte Hunger Games Reihe, die Chroniken der Unterwelt, Eragon und Vampire Academy.
Die letzten beiden gehören nochmal zu einem besonderen Phänomen dazu, da ich beide Reihen in recht kurzer Zeit in den Sommerferien verschlungen habe. Bei Eragon hat das sogar dazu geführt, dass ich nicht mehr recht weiß, was eigentlich alles passiert ist, da in den Büchern sowieso auch vieles beschrieben wird, das nicht so ganz unbedingt im Gedächtnis bleibt, zumindest mir nicht.

In der Buchreihen-Phase stecke ich tatsächlich noch immer etwas drin, Buchreihen sind schließlich auch toll, da die Charaktere noch genauer beleuchtet und die Geschichte sehr viel ausschweifender sein kann und das mag ich sehr. Immerhin will man ja meist zum Teil auch nicht, dass das Buch und die Geschichte, die es beinhaltet, endet. Da ist es schön, wenn man sich auf einen weiteren Teil freuen kann. (Einige Nachteile haben Buchreihen natürlich auch, aber das will ich jetzt nicht unbedingt anreißen.)
Aber so richtig intensiv lesen tue ich eigentlich fast gar nicht mehr. Momentan versuche ich mir das wieder mehr zurückzuholen, da ich es wirklich vermisse und auch in meinem Leben brauche, da ich auch meine Zukunft auf jeden Fall rund um das Thema Bücher gestalten möchte.

Dazu dann mehr in einem zweiten Blogpost über mein Leseverhalten, da der hier jetzt schon ziemlich lang ist.
Bis dann. ^-^