Bald muss ich mal nachlegen mit dem Schreiben.^^
Wieder Fanfiktion, dieses Mal Attack on Titan, Ereri.
Wort: Gegenwart
Wörter: 892
Wir haben jetzt
Erens
Sicht
Keine Ahnung, wann es passiert war oder wie. Es war einfach passiert,
denke ich. Rückblickend weiß ich wirklich nicht mehr, wie es genau
dazu kam. Aber so war das mit den meisten Dingen, oder? Sie
passierten einfach und keiner wusste, wie genau oder warum.
Eigentlich wusste ich natürlich schon, was für Anzeichen da gewesen
waren. Aber ich hatte immer gedacht, dass ich es mir einbilden würde.
Warum sollte Heichou auch etwas von mir wollen? Ausgerechnet von mir.
Ich hatte mir das einfach nicht vorstellen können. Ich konnte es mir
noch immer nicht richtig vorstellen. Zumindest nicht, dass es ihm
ernst war.
„Woran denkst du?“ Levi bewegte sich neben mir im Bett. Ich
konnte spüren, dass er mich ansah.
„Nichts bestimmtes“, murmelte ich, schielte zu ihm rüber und
schaute wieder weg.
„Erzähl mir davon“, bat er. Als ich wieder zu ihm rüberblickte, lag er auf der Seite, den Kopf auf eine Hand gestützt. Er sah mich abwartend an.
„Erzähl mir davon“, bat er. Als ich wieder zu ihm rüberblickte, lag er auf der Seite, den Kopf auf eine Hand gestützt. Er sah mich abwartend an.
„Es ist nichts, wirklich. Ich habe einfach an nichts gedacht“,
versuchte ich mich rauszureden und schaute schnell wieder weg, als
meine Wangen warm wurden. Immer musste mein Körper mich verraten.
Auch damals, als wir das erste Mal miteinander geschlafen hatten.
''Dein Körper verrät dich'', hatte er gesagt, als ich gemeint
hatte, dass ich keinen Sex mit ihm wollte. Seitdem benutzte er diesen
Satz ständig. Und er hatte Recht, jedes Mal.
Auch dieses Mal sagte er es: „Eren, der Körper verrät dich.
Erzähl mir, woran du gedacht hast.“ Seine Stimme war sowohl sanft
als auch eindringlich, fast neckend. Aber es lag auch Ernsthaftigkeit
in seinen Worten. Er wollte mich nicht bloß ärgern.
„Okay“, murmelte ich und drehte mich ebenfalls auf die Seite, um
ihn ansehen zu können. Meine Wangen wurden immer wärmer und ein
Kloß bildete sich in meinem Hals. Plötzlich wollte ich weinen.
Bisher hatte ich noch nie vor ihm geweint und ich hatte es auch
eigentlich nicht vor. Vor allem nicht jetzt und nicht, wenn ich nicht
einmal wusste, warum ich weinen wollte.
„Hey.“ Er berührte meine Wange und strich mit dem Daumen rüber.
„Du musst nicht, wenn du nicht willst. Ich war nur neugierig.“ Am
Anfang hatte es mich sehr überrascht, wie sanft, mitfühlend und
verständnisvoll er sein konnte. Er konnte auch fordernd und ziemlich
gemein und brutal sein, das war er die meiste Zeit. Aber in Momenten
wie diesen, den Momenten unserer Zweisamkeit, in denen nur wir beide
existierten, sah er mich liebevoll an und behandelte mich, wie etwas
besonderes und kostbares. Wie etwas, dass er liebte.
Ich schluckte, spürte seine Berührung auf meiner Wange, schloss
kurz die Augen und öffnete sie wieder. „Doch“, meinte ich.
„Doch, ich will es dir erzählen.“
Sein Gesicht war meinem so nahe. Ich holte tief Luft und sprach es
aus: „Ich hab an den Anfang gedacht. Den Anfang, von dem hier,
von-von... uns. A-A-An unsere erste Nacht.“
Ein Lächeln trat auf Levis Gesicht. Das war so selten, dass ich für
ein paar Sekunden komplett aufhörte zu atmen. Er beugte sich vor und
küsste mich, ein zärtlicher und sehr kurzer Kuss, auf den ich kaum
reagierte.
„Und woran genau?“, fragte er. War da ein rauchiger Unterton in
seiner Stimme? Manchmal hatte ich das Gefühl, dass da nie kein
rauchiger Unterton in seiner Stimme war. Vielleicht war es einfach
seine Stimme.
„N-Nicht was du denkst“, brachte ich hervor.
„Woran denke ich denn?“ Jetzt grinste er, die kleine Andeutung
eines Grinsen in seinen Mundwinkeln. Jetzt neckte er mich. Aber
dennoch war es ihm nach wie vor ernst. Eigentlich war ihm immer so
gut wie alles ernst.
„Ich-Ich weiß nicht. Ich habe daran gedacht, was du danach gesagt
hast.“ Mein Blick war jetzt gesenkt, auf seine Brust gerichtet.
„Was habe ich denn gesagt?“, fragte er nach und klang etwas
verwirrt. Er schien es tatsächlich nicht zu wissen. Ich blickte
wieder auf, schaute in seine Augen, sah direkt hinein und spürte
mein Herz wild pochen. „Ich hab dich gefragt, was du von mir willst
und warum und überhaupt. Ich weiß noch jedes Wort. Du meintest-“
„Weißt du, Eren, wir können uns nie sicher sein, was als
nächstes passiert. Wir könnten in der nächsten Sekunde tot sein
und damit meine ich jede Sekunde. Jede einzelne. Wir haben jetzt, das
ist alles, was wir haben. Und ich will jetzt dich. Warum also sollte
ich zögern? Warum sollte ich mich dagegen wehren? Warum sollten wir
nicht zusammen sein, wenn wir es beide wollen? Viele unserer Wünsche
können wir uns in der heutigen Zeit nicht einfach erfüllen. Solange
wir es noch können, sollten wir uns die Wünsche erfüllen, die wir
uns erfüllen können.“ Wir sprachen gemeinsam, er und ich. Ein
verträumtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Für ihn war die
Erinnerung genauso schön, wie für mich.
„Da habe ich dich das erste Mal lächeln sehen“, sagte ich leise
und er zog mich in seine Arme, drückte mich an seine Brust.
„Vergiss das, was ich dir in der Nacht gesagt habe, niemals. Wir
haben jetzt. Wir haben nur jetzt. Wir wissen nicht, was der nächste
Moment bringt. Was auch immer du dir wünscht, erfülle es dir, wenn
es etwas ist, dass du dir erfüllen kannst. Tue es. Morgen wirst du
vielleicht nicht mehr die Gelegenheit dazu haben.“
Ich nickte, schloss die Augen, schmiegte mein Gesicht an seine
Halsbeuge. „Ich werde dran denken.“
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