Dienstag, 11. Dezember 2018

Status-Update #7

Uni-Stress, Lese-Erfolge und NaNo-Schreiberkenntnis

Irgendwie bin ich gerade in einer sehr melancholischen Stimmung und eigentlich hält das alles nun schon eine ganze Weile an, vielleicht sogar schon das ganze Jahr hindurch oder sogar fast mein ganzes Leben lang. Vielleicht bin ich gerade auch nur dramatisch, das kommt immerhin auch ziemlich oft vor.
Ich bin mir auch gerade gar nicht sicher, ob melancholisch überhaupt das richtige Wort dafür ist. Melancholie verbinde ich doch eher mit einem gewissen Zurückblicken und Erinnern und das ist es nicht, was ich dieses Jahr sehr stark gefühlt habe. Es sogar sehr viel eher das genaue Gegenteil davon – die Zukunft. Meine Zukunft in erster Linie, aber auch allgemein. Aber es geht auch nicht nur um die Zukunft, sondern auch ums Jetzt und Hier, um die Gegenwart, meine Gegenwart und die Gegenwart, in der ich lebe.
Macht das alles irgendwie Sinn? Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, ob ich das gerade irgendwie richtig rüberbringen kann, vermutlich nicht. Es ist ein sehr tiefsitzendes und komplexes Gefühl, das mich wohl so oder so niemals loslassen wird.
Aber das hier soll jetzt nicht in erster Linie ein tiefgründiger Grübel-Post werden, da gibt es auch ein paar andere Dinge, die ich gerne updaten und einfach teilen möchte.

Serien (& Dokumentationen!?): Ich beginne mal ruhig mit den Themen, wo es eher nur Kleinigkeiten zu sagen gibt. Okay, ich habe gerade gesehen, dass mein letztes Status-Update doch schon ziemlich lange her ist und sich da dann doch etwas mehr getan hat, wobei hm.
Mein Serien-Verhalten ist ja insgesamt ziemlich seltsam in jeglicher Hinsicht und daran hat sich in den letzten Monaten auch definitiv nichts geändert. Ich bin immer noch mittendrin, zu versuchen, mich mehr von Youtube loszulösen, wozu ich mehr oder weniger zurzeit gezwungen bin, weil das, was und wer mich interessierte, nicht ganz so stark ist zurzeit und das ist immer mal wieder so und momentan hat das sicherlich auch viel damit zu tun, dass Youtube selbst ständig irgendwie am Strugglen zu sein scheint und nichts so wirklich besser, sondern eher schlimmer für die Creator wird, was ich sehr schade finde. Ich hoffe, dass wird sich in Zukunft vielleicht wieder irgendwie fangen und wieder in eine bessere Richtung entwickeln.
Ähm, ja, aber um Youtube soll es hier gerade eigentlich gar nicht gehen. Ich habe nämlich schon wegen dieser Umstände recht viel an Serien geschaut in den letzten Monaten. Bei Doctor Who bin ich tatsächlich mal wieder vorangekommen und habe die 6. Staffel durchgeschaut. Dann gab es da noch den Prison Break Marathon, der echt heftig war und eng damit zusammenhing, dass ich zeitweise keinen Laptop hatte und irgendeine Form von Beschäftigung und Ablenkung brauchte. Wenn ich jetzt nichts weiter vergessen habe, gab es da zuletzt noch The Hauntings of Hill House, was wirklich eine sehr sehr gute Serie ist und so perfekt zu Halloween war! Kann ich aber auch so definitiv jedem empfehlen, der Horror/Psycho und gut ausgearbeitete Charaktere mag. Ein Kommentar zu der Serie wird demnächst auch noch kommen.
Achso und die zweite Staffel von 13 Reasons Why habe ich jetzt auch endlich mal beendet, womit ich auch nicht mehr so wirklich gerechnet hätte. Es besteht also noch Hoffnung, dass ich mir Riverdale weiter antue. Nicht viel, aber zumindest etwas Hoffnung.
Dann gibt es da ja auch noch Voltron, wo ich noch immer bei der 7. Staffel hänge, weil... aus Gründen. Ein bisschen habe ich Angst und ich will mich auch nicht zu sehr unter Druck gesetzt fühlen? Ich mag die Animationsserie echt gerne und liebe vor allem das ganze Fanart zu den einzelnen Ships, das ich immer mal wieder retweete, aber hm, ich denke, die Tatsache, dass das eigentliche Fandom da so schlimm sein soll, beschäftigt mich doch irgendwo? Ich weiß nicht, ich werde es auf jeden Fall irgendwann zu Ende gucken, aber ich stresse mich da nicht.

Anime (& Manga!): Wie ich immer so denke 'Ach, ich schaue ja gar nicht mehr so viel...', aber dann trotzdem immer über ein paar zu berichten habe und sogar gerade erst wieder was Neues angefangen habe! :D Mit dem neuen sind es dann drei, die ich in den letzten Monaten geschaut habe, was dann doch wieder sehr wenig sind. Aber gut, besser als nichts und ich bin ja auch immer beziehungsweise wieder fleißig am Manga lesen, das zählt ja irgendwie auch.
Also Nr. 1 wäre die dritte Staffel von Free!, von der ich mir mehr erhofft hätte und doch schon eher enttäuscht bin, da die Staffel einfach sehr an neuen Charakteren überladen ist und mehr wie ein Übergang wirkt. Na ja. Trotzdem war es schön, mal wieder ein bisschen was von Free! Zu haben, ist immerhin nach wie vor mein Lieblingsanime, zumindest die ersten beiden Staffeln.
Dann gab es da noch Wotakoi beziehungsweise Wotaku ni Koi wa Muzukashii und ah, so ein guter Anime! Über den sollte ich definitiv auch noch einen Blogpost schreiben. Ich mag die Charaktere, die Thematik und das Setting wirklich sehr. Es ist ein bisschen nervig, dass es nicht allzu viel tatsächliche Handlung gibt, aber ansonsten macht der Anime echt alles richtig und ich hatte sehr viel Spaß dabei, ihn zu schauen.
Zu guter Letzt jetzt noch ein paar Worte zu dem Anime, den ich erst angefangen habe und der sogar von der aktuellen Season ist. Dabei handelt es sich um Dakaretai beziehungsweise Dakaretai Otoko 1-i ni Odosarete Imasu. Es ist ein Boys Love Anime, von dem ich nicht wirklich viel erwartet hatte und den ich einfach angefangen habe, weil ich Lust auf BL hatte und wissen wollte, wie der Anime so ist. Ich bin echt positiv überrascht! Es ist sehr klischee-BLhaft, aber ich mag das einfach und ich mag vor allem den einen Hauptcharakter sehr. :D
In Bezug auf Manga lese ich immer recht viele BL-Einzelbände, was langsam regaltechnisch zu einem Problem wird und auch bin ich teilweise unsicher, ob ich nicht doch mehrere Bände wieder weggeben/verkaufen sollte, da sie mir weniger gut gefallen haben. Hm, eine etwas schwierige Geschichte.
Abgesehen von BL bin ich aber auch bei Seraph of the End aktuell dabei und sehr froh darüber. Bei der Light Novel muss ich noch aufholen und da bin ich auch sehr gespannt. Der deutsche Manga ist ja inzwischen auch über die Handlung der zwei Anime-Staffeln hinaus. Ich liebe die Geschichte und all die Charaktere noch immer sehr! :D Bei Attack on Titan sieht das etwas anders aus, da bin ich zwar auch auf alles Weitere gespannt, aber... hm. Da habe ich eher gemischte Gefühle

Lesen: Ahhhhhhhh! Ich bin so so SO froh, diese Lesechallenge angefangen zu haben! Ich werde sie wahrscheinlich nicht ganz schaffen, aber ich bin einfach glücklich darüber, dieses Jahr wieder sehr viel mehr gelesen zu haben und auch wieder richtig das Bedürfnis zu haben, lesen zu wollen. Das ist einfach so cool und genau der Grund, warum ich diese Challenge angefangen habe, quasi das Ziel, das ich mit der Challenge eigentlich erreichen wollte. An sich war es ja nur ein Vorhaben, eine Herausforderung eben, aber die Motivation dahinter war, wieder mehr zu lesen und auch wieder mehr lesen zu wollen und in der Hinsicht ist mir die Challenge definitiv geglückt! :D
Zurzeit lese ich tatsächlich nichts, weil ich durch alle möglichen Buchläden gelaufen bin, um zu schauen, ob sie den zweiten Teil der The Black Magician Reihe auf Englisch da haben, was offensichtlich nicht der Fall war. Das hat mich schon irgendwie sehr geärgert, aber ich habe es als Ansporn gesehen, meinen Manga-Stapel mal ein bisschen abzuarbeiten, was auch ganz gut funktioniert hat. Das Buch habe ich mir jetzt bestellt und den dritten Band habe ich mir zu Weihnachten von meiner Schwester gewünscht.
Auch was, wozu diese Challenge geführt hat: Ich habe mir zwei Bücher zu Weihnachten gewünscht! :D Einmal das eben genannte und dann noch den zweiten Band von Die Seiten der Welt von Kai Meyer. Bei der Reihe würde ich nämlich auch sehr gerne weiterlesen.
Bin mal gespannt, wie sich das noch weiter entwickeln wird beziehungsweise wie sehr sich dieser neue Leserhythmus halten wird.

Zocken: Beim Zocken herrscht tatsächlich wieder eher eine Durststrecke. Ich konnte mir aber auch wirklich nicht so die Zeit dafür nehmen. Für Sims 4 und das neue Erweiterungspack habe ich mir etwas Zeit genommen und da würde ich auch gerne noch mehr Zeit reinstecken, weil ich Sims einfach sehr sehr gerne mag.
Aber ansonsten ist bei allem anderen eher Stillstand, was ich sehr schade finde, aber zurzeit lässt es sich nicht wirklich vermeiden. Vielleicht wird sich da über die Weihnachtsferien was machen. Da würde ich nämlich auch gerne mehr Routine reinbekommen, da ich das Zocken auch als Teil meines Lebens sehe und nicht ständig so sehr vernachlässigen möchte.

Schreiben: Da habe ich auch gerade etwas Stress hinter mir. Auch weil ich bei dem nachfolgenden Thema ebenfalls Stress hatte und dieser Schreibstress sich daran anschloss. Aber erstmal zu dem Schreibstress und zwar kam der durch den NaNoWriMo, der ja im November wieder war und uff, ich habe mich selten davon so sehr unter Druck gesetzt gefühlt. Klar ist es immer ein Druck, der einem dann in dem Monat ein bisschen im Nacken sitzt und ich hatte es schon öfters, dass ich etwas mit dem Word Count zu kämpfen hatte, um auch wirklich auf 50k in dem Monat zu kommen, aber dieses Mal war es irgendwie nochmal extra schwierig.
Das liegt aber absolut nicht an der Geschichte, an der ich geschrieben habe. Auch wenn ich da das Problem hatte, dass es eine Fortsetzung ist und ich den ersten Teil so perfekt finde, dass ich meinen Ansprüchen an die Fortsetzung nicht so ganz gerecht werden kann. Aber sowas kann ich für den NaNo sonst eigentlich immer ganz gut beiseite schieben und in diesem Fall konnte ich das auch irgendwie überwinden.
Aber mir fehlte es einfach so an Zeit, Konzentration und Energie. Vor allem dadurch, dass ich in der letzten Woche sehr gestresst war. Doch letztendlich habe ich es ja geschafft, den NaNo wieder zu gewinnen, also will ich mich auch nicht beschweren.
Mir ist allerdings dadurch jetzt klar geworden, dass ich mit tausend Wörtern pro Tag als Mindestsatz wohl doch am allerbesten klarkomme. So viel schreibe ich ja inzwischen auch schon seit Ewigkeiten etwa am Tag. Das habe ich mir einfach so angewöhnt und es funktioniert wunderbar. Alles, was dann über die 1k hinausgeht, sehe ich als coolen Bonus und dieses Prinzip macht mich sehr glücklich.
Der NaNo im November fordert mit seinen 50k als Ziel ja 1.666 Wörter am Tag und das ist dann schon um einiges härter, wenn man an vielen Tagen nur gerade so die 1.500 schafft, wenn überhaupt. Ist ja auch mal schön, zu wissen, dass ich mit meinen 1k als persönliches Tagesziel für mich alles richtig mache. :D

Uni-Kram: Uff. Was ist das dieses Jahr bitte!? Das andere Semester in diesem Jahr war ja schon sehr... hm. Dieses Semester ist da nicht wirklich besser, obwohl ich mir echt große Mühe gebe, habe aber wirklich das Gefühl, dass das nicht reichen wird und... uff. Einfach nur uff. Das beschreibt es am besten.
Vor allem dieses Französisch-Übersetzungsseminar macht mir ziemlich fertig. Ich will das einfach endlich mal hinter mich bringen, habe aber Angst, dass es mir wirklich das ganze Studium versauen könnte und ahhhhh! Das will ich einfach nicht! Ich will das schaffen! Grrrr!
Na ja, noch ist da ja zum Glück nicht das letzte Wort gesprochen, also mal schauen, wie sich das noch weiter entwickelt. Sowieso habe ich bei meinem Studium ja die Einstellung, dass es nunmal so lange dauert, wie es dauert und das ich auch völlig okay. Mich da nur zu stressen, bringt auch absolut gar nichts.

Bis zum nächsten Post!

Mittwoch, 5. Dezember 2018

TV Show: 13 Reasons Why S2

Dear TV Shows.



Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich die zweite Staffel von 13 Reasons Why irgendwann nochmal zu Ende gucken würde, aber ich habe es getan, also mal schauen, was genau ich dazu zu sagen habe.

Genre: Drama, High School, Tragedy
Länge: 13 Episoden je 60 Minuten (Staffel 1)
+ 13 Episoden je 60 Minuten (Staffel 2)
+ demnächst Staffel 3
Jahr: 2017-
Kurzbeschreibung: Follows teenager Clay Jensen, in his quest to uncover the story behind his classmate and crush, Hannah, and her decision to end her life.

Gesamteindruck: Ich hatte eine lange Pause zwischen dem ersten Teil der zweiten Staffel und den restlichen Folgen gemacht, weil ich irgendwie doch sehr das Interesse verloren hatte. Es war aber nicht wirklich eine bewusste Entscheidung. Es kamen einfach andere Serien und all sowas, ich wollte einfach was anderes gucken.
Ich würde nicht direkt sagen, dass diese Stimmung von mir unbedingt gegen diese zweite Staffel der Serie spricht, aber es spricht eher gegen als für sie.

Story: Ich würde nicht sagen, dass ich diese zweite Staffel nicht mochte, aber so vollkommen überzeugt bin ich auch nicht. Im Gegensatz zur ersten Staffel hat die zweite bei Weitem kein so klares Konzept, keine so klare Storyline, wobei dazu auch gesagt werden muss, dass durch die Geschichte an sich die erste Staffel eine sehr feste Struktur hat. Das ganze Konzept mit den Tapes gibt der ganzen Geschichte eine Form wie sie klarer nicht sein könnte.
Da nach den 13 Seiten der Tapes diese Geschichte nach der ersten Staffel erzählt ist, kann die zweite Staffel dieses feste Konzept natürlich nicht aufrecht erhalten, was auch gar nicht der Anspruch an die zweite Staffel sein sollte, aber es ist eben etwas, das sie stark von der ersten Staffel unterschiedet und dem Ganzen eine andere Stimmung gibt.
An sich finde ich es sehr sehr cool, was ich auch bei der ersten Staffel schon erwähnt hatte, dass die Serie die Sicht der anderen Charaktere zeigt. Die Tapes erzählen aus Hannahs Sicht und dementsprechend wird die Geschichte irgendwo von ihr erzählt und bestimmt, aber die Serie fokussiert sich sehr stark darauf, was mit allen anderen Charakteren ist und lässt Hannahs Tapes einzig und allein ihre Sicht zeigen, während der ganze Rest sich um die Charaktere dreht, die auf Hannahs Tapes vorkommen.
Ich finde es sehr interessant zu sehen, wie alle mit Hannahs Suizid umgehen, was das alles nach sich zieht und wie es die Charaktere beeinflusst und verändert. Die zweite Staffel führt das eigentlich nur fort, begleitet die Charaktere und ihr Leben weit über die Tapes hinaus, zeigt noch mehr Konflikte sowie Konfliktpotential und eben alles, was die Charaktere so durchmachen, womit sie zu kämpfen haben.
Clay hat dabei definitiv das Gefühl, noch immer Hannahs Kampf zu kämpfen und versucht verzweifelt, Dinge besser zu machen, Hannahs Suizid und die Tapes nicht „umsonst“ gewesen sein zu lassen. Dabei will er natürlich auch am besten allen anderen helfen, soweit es geht. Er setzt sich ganz schön unter Druck.
Und auch alle anderen Charaktere stehen sehr unter Druck, noch immer und gefühlt scheinbar für immer. Denn selbst wenn etwas besser zu werden scheint oder doch gut gewesen zu sein scheint, stellt es sich am Ende meist doch als das Gegenteil von Gut oder Besser heraus, was die ganze Geschichte sehr schmerzhaft macht.
Es wird definitiv kein bisschen an schwierigen Themen gespart und auch nicht an expliziten Szenen zu diesen Themen, was teilweise echt sehr heftig ist. Ich mag es tatsächlich, wie schonungslos die Serie da ist. Klar mag es hier und dort überspitzt und überdramatisiert wirken, aber ich denke, wir wissen alle, dass das Leben manchmal ganz genauso ist oder sich zumindest ganz genauso anfühlt – brutal.
Ich finde, das zeigt die Serie auf eine sehr heftige und ziemlich gut gelungene Weise. Gerade auch, was diese Ausweglosigkeit betrifft, dieses Versuchen und Versuchen und Versuchen und dennoch funktioniert es nicht. Dieser Wunsch, einen Unterschied machen zu wollen, etwas ändern zu wollen und die Hilflosigkeit, wenn es einfach unmöglich erscheint.
Die zweite Staffel fokussiert sich da noch sehr viel mehr auf all die anderen Charaktere neben Hannah, die ja sowieso in dem Sinne nie ein wirklich aktiver Charakter war, in der zweiten Staffel noch sehr viel weniger, wobei auch hier ein bisschen was über sie dabei ist. Doch der Fokus liegt eindeutig auf allen anderen und den Problemen, mit denen sie wegen und durch, aber auch abseits von Hannah zu kämpfen haben.
Mir hat das alles eigentlich echt sehr gut gefallen, aber scheinbar nicht so ganz gut genug. Gut genug, um es doch durchzuschauen und neugierig zu sein, wie es mit den Charakteren weitergeht, aber nicht gut genug, um mit allzu viel Begeisterung bei der Sache zu sein.

Charaktere: Von denen lebt die Geschichte eindeutig, tut sie ja sowieso immer. Aber gerade in dieser zweiten Staffel finde ich die Charaktere sogar nochmal entscheidender. Die erste wurde halt auch noch sehr viel von dem Konzept mit den Tapes getragen und vorangebracht. Jetzt konzentriert es sich wirklich voll und ganz auf die Charaktere.
Ich muss auch sagen, dass ich die Charaktere eigentlich alle irgendwo mag. Tony mag ich wohl am meisten, danach wird es schwierig. Ich würde nicht sagen, dass die anderen Charaktere irgendwie schlecht sind oder mich nicht interessieren, aber wirklich viel Emotionen habe ich da in Bezug auf niemanden.
Nichtsdestotrotz haben mich die einzelnen Geschichten schon sehr mitgenommen und ich habe mit den Charakteren mitgefühlt. Da leistet die Serie schon sehr gute Arbeit.
Natürlich könnte man auch sagen, dass vieles gestreckt wird und die zweite Staffel etwas unsinnig ist, da das Konzept der ersten Staffel ein sehr rundes Ding ist und nicht unbedingt noch mehr braucht. Aber ich finde schon, dass die Charaktere die Geschichte auch durchaus in dieser zweiten Staffel tragen können.

Fazit: Wer nach der ersten Staffel noch Lust auf mehr zu den ganzen Charakteren hat, für den ist diese zweite Staffel durchaus sehenswert. Die Geschichten der einzelnen Charaktere sorgen schon für genug Neugierde. Der Umgang mit traumatisierenden Themen ist ähnlich heftig wie in der ersten Staffel, was ich persönlich gut finde, da es die Extreme von dem, was passiert, sehr gut aufzeigt. Ich denke, wer an der ersten Staffel Gefallen gefunden hat, wird auch durchaus die zweite mögen.

Dienstag, 30. Oktober 2018

Buch: The Magicians Guild von Trudi Canavan

Dear Books.


Dieses Buch beziehungsweise diese Buchreihe, The Black Magician Trilogie, gehört zu der Kategorie von Büchern, die ich bereits vor langer Zeit unbedingt lesen wollte. Jahre lang hatte ich diese Buchreihe im Kopf und als ich meinen Bücherplan für 2018 entworfen habe, um endlich wieder mehr zu lesen, habe ich dieses erste Buch der Reihe aufgeschrieben und nun habe ich es auch wirklich endlich gelesen! :D

Genre: Fantasy, Young Adult
Umfang: 465 Seiten (Taschenbuch Ausgabe)
Sprache (gelesen in): Englisch
Erstausgabe: 24.10.2001 Verlag: Voyager
Kurzbeschreibung: Every year, the magicians of Imardin gather together to purge the city streets of vagrants and miscreants. As masters of the disciplines of magic, they know that no ordinary lowlife can oppose them. But their protective shield is not as impenetrable as they think. Sonea, a young vagrant slum dweller, outraged by the arrogance and high-handedness of the magicians, throws a stone at their protective shield, putting all her rage behind it. She is stunned when her puny rock manages to break through the magic shield and knocks a magician unconscious. Running for her life, Sonea seeks refuge in the underground tunnels that course through the city, for the Guild s worst fear has been realized. An untrained magician is loose, and she must be found before her nascent, uncontrolled powers destroys herself and the city of Imardin.

Gesamteindruck: Bisher bin ich der ganzen Geschichte gegenüber recht neutral und sehr neugierig eingestellt. Und ja, die kleine Background-Story zu dieser Buchreihe habe ich ja bereits als Einleitung zu diesem Post erzählt. Ich habe dieses erste Buch der Reihe tatsächlich ziemlich schnell durchgelesen, worüber ich sehr froh bin und was auch sehr für das Buch spricht. Auch der Rest der Reihe und allgemein des Universums, in dem die Geschichte spielt, interessiert mich sehr.
Insgesamt ist es ja eine doch sehr bekannte Buchreihe und ich bin sehr froh, sie jetzt auch zu lesen.

Story: Die Story ist der Grund, warum ich dem Ganzen bisher eher neutral eingestellt bin. Neugierig bin ich definitiv und das war ich auch beim Lesen durchgehend. Für alle anderen tiefer gehenden Gefühle hat es bei mir lange gedauert. Aber gut, ich bin da vielleicht auch oftmals sehr überanspruchsvoll.
Das Gute ist – ich bin mal wieder ohne jegliche Erwartungen an die Geschichte rangegangen und ich habe nach wie vor keine Erwartungen und nicht wirklich irgendwelche Theorien beziehungsweise auch nur Ideen, was weiterhin passieren könnte. Auch während des Lesens war das nicht anders. Ich mag das sehr. Zum Teil ist das irgendwo meine Einstellung, aber es funktioniert immer bei manchen Geschichten besser als bei anderen.
Natürlich sind manche Dinge trotzdem vorhersehbar oder es wird im Verlauf der Story einfach deutlich, dass einige Ereignisse unausweichlich sind, aber das ist ja nochmal ein anderer Punkt, der mich aber auch in keiner Weise stört. Sowas macht eine Geschichte sogar eher zu einer guten Geschichte. Unerwartetes ist immer cool, aber es muss ja auch klar sein, dass die Geschichte irgendwo hingeht und all sowas.
Meine neutrale Einstellung kommt vor allem daher, dass sich der Großteil des ersten Buchs für mich wie ein sehr langer Prolog angefühlt hat und ich lange darauf gewartet habe, dass dieser erste Abschnitt endet, was erst ziemlich spät passiert. In dem Sinne zieht sich die Story ziemlich und es dauert, bis wirklich etwas passiert, dass die Story voranbringt und die Charaktere herausfordert, den allgemeinen Zustand ändert.
Ich würde nicht sagen, dass das grundsätzlich schlecht ist. Es kann nervig und anstrengend sein, aber ich finde hier macht es sehr viel von der Spannung aus und schaffte es sehr gut, meine Neugierde aufrecht zu erhalten und noch zu steigern. Und ich finde es sehr interessant und gut gelöst, wie dem Leser dadurch die Welt sehr langsam nähergebracht wurde. Am meisten lernt man erst gegen Ende, aber die Happen vorher bereiten einen schon darauf vor, wodurch die Informationen später weniger überladen wirken.
Sowieso kommt mir in dieser Geschichte bisher nichts überladen vor und ich denke auch nicht, dass es an Tiefe fehlt, die konnte sich bloß teilweise noch nicht richtig zeigen. Aber es ist defintiv einiges vorhanden und ich mag es, das die Geschichte sich damit wirklich Zeit lässt, ohne allzu langatmig oder gar sinnlos zu wirken.
Dadurch hat man wirklich viel Zeit, die Charaktere besser kennenzulernen. Wie schon geschrieben fehlt mir da zwar auch noch einiges, aber ich bin sicher, dass es da ist und sich in den weiteren Büchern mehr davon zeigen wird.
Die Geschichte fängt mit diesem ersten Buch wirklich gerade erst an und auch das tut sie eher gegen Ende des ersten Buches.

Charaktere: Lustigerweise habe ich vor allem den Magiern sehr lange sehr misstraut, was wahrscheinlich auch so gedacht war, da es Sonea ja genauso geht. Mir ist das erst beim Schreiben dieses Blogposts so richtig klar geworden.
Ich bin echt gespannt, wie sehr ich mich da bereits bei manchen Charakteren von Soneas Sichtweise habe beeinflussen lassen. Ingesamt bin ich super gespannt darauf, wie es weitergeht. Da sich das ganze erste Buch eher so einleitend anfühlt, ist es irgendwie schwer, schon genaueres zu sagen.
Ich mag die meisten Charaktere, so viel ist klar und selbst die, die ich nicht mag, machen mich sehr neugierig in Hinblick darauf, wie tief sie sind und was für eine Rolle sie noch weiterhin spielen werden. Das Gefühl, das da einfach noch eine Menge fehlt und darauf wartet, erzählt zu werden, ist das, was am stärksten vorherrscht.
Sonea und Cery sind die Charaktere, die man am besten kennen lernt. Rothen würde ich auch dazuzählen, aber er ist einer der Charaktere, wo ich das Gefühl habe, das mehr hinter allem steckt, das ich nach dem ersten Buch einfach noch nicht wissen kann. Ähnlich geht es mir mit Dannyl und auch mit Faren, mit Akkarin sowieso.
Die Charaktere denken tatsächlich auch recht viel nach, was mir sehr gut gefällt und auch zu dem langsameren Storytelling-Stil passt. Dementsprechend sind auch die Handlungen der Charaktere meist nachvollziehbar, zumindest die deren Gedanken und Gefühle dem Leser verraten werden. Die anderen bleiben natürlich sehr bewusst im Dunkeln.
Ich bin definitiv angefixt, gerade in Bezug auf die Charaktere und werde mir wohl sehr bald den nächsten Teil der Reihe kaufen.

Fazit: Mir erscheint dieses gesamte erste Buch der Black Magicians Reihe wie eine lange Einleitung in die Geschichte, was Gutes und Schlechtes hat. Mich lässt es mit einem eher neutralen Gefühl und sehr sehr viel Neugierde zurück. Spannung ist definitiv vorhanden, auch wenn sich eben alles etwas zieht. Mir gefällt dieser Erzähl-Rhythmus ziemlich gut. Vielleicht weil es dem ganzen einen realistischen Touch gibt.
Am meisten bin ich aber bloß neugierig auf alles Weitere. Das ist das vorherrschende Gefühl, mit dem mich dieses erste Buch der Reihe zurückgelassen hat.

Dienstag, 23. Oktober 2018

Anime: Free! Dive to the future

Dear Anime.

Ich weiß noch genau, als ich die ersten Anzeichen sah, dass es noch eine dritte Free! Staffel werden gibt und ahhhhhhhhhhhh!

Post zu Staffel 1 & 2

Genre: Comedy, Drama, Slice of Life, Sports
Länge: 12 Episoden je 23 Minuten (Staffel 3)
+ 13 Episoden je 24 Minuten (Staffel 2)
+ 12 Episoden je 24 Minuten (Staffel 1)
+ 4 Filme:

  • High☆Speed!: Free! Starting Days
  • Free! Timeless Medley 1: The Bond
Noch nicht gesehen (Zeitpunkt des Posts)
  • Free! Timeless Medley 2: The Promise
  • Free! Take your marks
Jahr: 2018
Kurzbeschreibung: In the new series, Haruka, who is attending college in Tokyo, meets Asahi again and reawakens his memories from his middle school years, including those of Ikuya. Makoto is working toward a new dream while he is in Tokyo together with Haruka. Rin has an unexpected meeting in Sydney. As they await their new futures, will they see a new fight ahead? Or will they instead confront the past they left behind?
(Quelle)

Gesamteindruck: Ach Free! ♥ Leider kein nur herzendes Ach. Hm... Ich würde nicht sagen, dass mir die neue Staffel nicht gefallen hat, aber für mich steht ganz klar fest, dass die ersten beiden SO viel besser sind. Und das hat viel mit dem zutun, was Free! für mich ausgemacht hat und was die dritte Staffel irgendwie nicht mehr so ganz beziehungsweise nur sehr wenig hat.
Nichtsdestotrotz bin ich unendlich froh, dass Free! überhaupt eine dritte Staffel bekommen hat und da ja sogar 2020 noch mehr kommen wird! Ahhhhhh!
Ich liebe diese Staffel schon alleine, weil es eben Free! ist und Free! ist nunmal mein allerliebster Lieblingsanime, daran führt nichts vorbei und ich denke nicht, dass sich das nochmal irgendwann ändern wird. Das heißt aber ja nicht, dass ich nicht trotzdem eine differenzierte Meinung zu dem Anime haben kann, sogar irgendwie im Gegenteil. Gerade weil ich Free! so sehr mag, sehe ich natürlich auch die Fehler, gerade die, die meiner Meinung nach in der dritten Staffel gemacht wurden.
Trotzdem habe ich die dritte Staffel auch genossen und hatte Spaß dabei, sie zu schauen. Einfach weil Free! ♥


Story: Wo fange ich nur am besten an? Vielleicht zunächst einmal damit, dass ich tatsächlich keinerlei wirkliche Erwartungen an die dritte Staffel hatte. So oder so wollte ich mich lieber überraschen lassen und Erwartungen machen meist einfach nur sehr viel kaputt. Aber es spielt auch sehr stark mit rein, dass ich laaange nicht realisieren konnte, dass es tatsächlich eine dritte Staffel gibt und ach. ♥ Es hat sich auch während dem Schauen und fühlt sich immer noch sehr surreal an. Immerhin ist die zweite Staffel vier Jahre her!
Mal abgesehen davon, dass es dann auch noch die Filme gab, von denen ich zwei noch immer nicht gesehen habe. Finde es immer sehr anstrengend, wenn irgendwie noch andere Elemente neben dem eigentlichen Anime hinzukommen. :'D

Aber gut, jetzt mal richtig zur Story: Wie geschrieben hatte ich ja keine Erwartungen und ich habe auch nicht erwartet, dass es wie die ersten zwei Staffeln wird. Ich würde schon sagen, dass es noch etwas von dem hat, was die ersten zwei Staffeln haben, aber es hat auch sehr viel anderes und zwar in erster Linie einen Haufen andere Charaktere.
Ikuya, der in der dritten Staffel eine große Rolle spielt, wird ja in dem ersten Film, der rausgekommen ist, in die Geschichte eingeführt, zusammen mit z.B. auch Asahi, der in der Kurzbeschreibung erwähnt wird, die ich für den Post rausgesucht habe. (Hieran sieht man ein bisschen, was ich damit meine, dass ich es anstrengend finde, wenn Filme zu dem Anime selbst hinzukommen.) Auch ein sehr wichtiger neuer Charakter ist Hiyori. Ansonsten kommen auch Charaktere öfter vor, die in den ersten zwei Staffeln eher weniger vorkamen.
Wie genau Free! das alles in 12 Folgen schafft mit den ganzen Charakteren? Das weiß ich auch nicht und das ist mein erstes Problem mit der 3. Staffel. Ich mag die neuen Charaktere, vor allem auch die, die noch ganz am Ende der Staffel hinzukommen. Aber es sind so verdammt viele! Ahhhhh! Dieses Mal kein Ausdruck unbeschreiblicher Freude, sondern eher ein bisschen Verzweiflung.

Ich verstehe, warum neue Charaktere eingeführt werden, nämlich für die Story. Es muss neue Handlung her. In Staffel 1 und 2 wurden in erster Linie Rins und Harus Probleme thematisiert, was für mich die zwei Staffeln immer sehr schön zusammenfasst. Natürlich gibt es da noch sehr viel mehr als nur Rin und Haru, aber es ist schon alles um die Beiden herum aufgebaut – Harus Probleme und Rins Probleme, Harus Team und Rins Team und die Verbindung, die die beiden zueinander haben. Darum geht es in den ersten beiden Staffeln und ich liebe Rin und Haru einfach so sehr und ihre Charakterdynamik und wie ihre Probleme in den zwei Staffeln behandelt werden.
In der dritten Staffel wird alles durch die semi- und komplett neuen Charaktere komplizierter und unübersichtlicher. Es ist nicht mehr so schön kompakt wie zuvor. Natürlich ist da trotzdem irgendwie eine Struktur – Ikuya und Hiyori, Haru und Makoto und Asahi und Kisumi, Rei und Nagisa und das Iwatobi Team, Sousuke und das Samezuka Team und sogar noch mehr. xD
Ich denke, alleine diese Aufzählung verdeutlicht schon, dass es inzwischen etwas viele Charaktere sind und die alle in dem 12 Folgen Anime unterzubringen... Sie schaffen es ja tatsächlich und ich verstehe es nicht ganz, denn mit meinem zweiten Problem macht das Ganze noch viel weniger Sinn.
Problem Nr. 2 ist nämlich das, was tatsächlich passiert und wie es hinausgezögert wird. Am Anfang geht es sehr viel um Ikuya, der anstelle von Rin und Haru der Charakter mit dem Problem in dieser Staffel ist. Ich habe da ein bisschen was mitbekommen, von wegen dass Ikuya Haru zu ähnlich ist und... Ich erinnere mich nicht mal mehr an die genaue Argumentation, auch wenn ich ihr zum Teil zugestimmt habe.
Ich mag Ikuya und ich werde zu den Charakteren ja auch nochmal extra was schreiben. Es geht auch nicht um ihn direkt als Charakter gerade, sondern um das, was von und mit ihm in der dritten Staffel thematisiert wird. Ikuya und Hiyori ist nochmal so eine Sache für sich. Bleiben wir erstmal bei Haru und Ikuya. Ja, es ist übertrieben, wie das Ganze aufgebaut ist und es wird vor allem durch Hiyori noch sehr aufgebauscht, was ich wirklich unnötig fand und wodurch ich Hiyori auch zu dem Zeitpunkt in der Story nicht wirklich leiden konnte. Auch dazu gleich mehr.


Neben diesem etwas übertriebenem Ikuya-Drama gab es gefühlt vor allem sehr viel Gequatsche der einzelnen Charaktere untereinander. Harus Freundesgruppe sitzt öfters mal zusammen, beim Iwatobi-Team wird fast nur über Haru und Makoto geredet oder über sonst irgendetwas, das Gleiche in etwa beim Samezuka-Team und auch bei Rin in Australien wird sehr viel mehr geredet als getan.
Irgendwie bringen das viele Charaktere nun einmal mit sich, das eben die Verbindungen der einzelnen Grüppchen durch übereinander reden hergestellt wird, aber hmpf. Hätte man besser lösen können, finde ich.
Jetzt bin ich gerade am Überlegen, was die Story denn sonst noch zu bieten hatte... Ja, es gab einige Wettschwimmen und das große Turnier am Ende, aber was war da denn sonst noch? Habe fast das Gefühl, dass ich ein bisschen was verdrängt habe, weil die Story entweder etwas übertrieben und nervig oder fast kaum vorhanden beziehungsweise durch all die Charaktere überfüllt war.
Hm, auf jeden Fall ist da noch die Sache mit Haru und Rins Schwimmkarriere, mit ihren Coaches und all das. Tatsächlich ist das fast eher etwas, das nebenbei läuft und nur in den letzten Folgen mehr thematisiert wird, was ich irgendwie schade finde. Insgesamt habe ich RinHaru Momente sehr vermisst in dieser dritten Staffel. Es gibt so etwa vier oder so, was in Hinblick darauf, dass die ersten beiden Staffeln die Beziehung der beiden in den Mittelpunkt gestellt haben, wirklich schade ist.
Wie geschrieben verstehe ich es von einem erzählerischen Standpunkt aus. Rin und Harus Geschichte wurde ja quasi bereits erzählt, die Konflikte zwischen den Beiden geklärt. Da noch irgendetwas rauszuquetschen, wäre jetzt auch sehr unsinnig gewesen. Und ich kann auch gerade am Ende der Staffel erkennen, in welche Richtung die Verbindung der Beiden gehen wird beziehungsweise insgesamt was da in Zukunft kommt.
Auf mich wirkt diese dritte Staffel sehr viel wie ein Übergang, der etwas sehr chaotisch ist und irgendwie mehr möchte als 12 Folgen tatsächlich leisten können und dadurch insgesamt sehr wenig leistet. Es gibt wundervolle Szenen und Momente und viele der neuen Charaktere mag ich echt sehr und bin sehr gespannt auf sie!
Vor allem das Ende hat für mich nochmal ein bisschen was rausgerissen, weil das Feeling da mich SEHR an Kuroko no Basuke erinnert hat und ♥ Ich denke, dass es 2020 weiter in diese Richtung gehen wird und wenn dann so eine gute Balance gefunden wird, wie das bei Kuroko no Basuke der Fall ist, wird es wundervoll werden! Am Ende gibt es da auch einen gewissen Satz, der mich sehr angefixt hat und wegen dem ich super aufgeregt bin, was 2020 betrifft! :D Das könnte noch alles sehr sehr gut werden!


Charaktere: Ich fange mal mit Ikuya an, der wirklich ein sehr süßer Charakter ist. Auch im Film mochte ich ihn schon sehr. (Wenn ich an sich vom Film kaum noch was weiß, weil ich irgendwie allgemein uninteressiert an dem Film war. xD) Und ja, er ist ein recht melodramatischer Charakter und irgendwie meiner Meinung nach eine Mischung aus Rin und Haru, was eigentlich eine sehr coole Mischung ist.
Was seine Probleme angeht und seine Beziehung mit Haru... Es ist aufgebauscht, aber eben vor allem durch Hiyori. Ikuya ist eben auch jemand, der viel mit sich selbst ausmacht und eher nicht so über seine Gefühle spricht. Hiyori ist bei diesem ganzen Drama sehr viel eher das Problem und derjenige, der aus allem eine große Sache macht.
Hiyori ist... ein ziemlich unsympathischer Charakter, zumindest kam er mir zunächst sehr stark so vor und ich weiß immer noch nicht, ob ich ihn jetzt mag oder nicht. Es wird ein bisschen was zu Ikuyas und seinem Hintergrund gezeigt, wie sie sich kennengelernt haben und was sie füreinander bedeuten und der Part ist echt niedlich. Nur Hiyoris Art ist... Es ist schon verständlich, so ist das nicht. Aber was er tut, ist einfach der falsche Weg und alles andere als hilfreich. Er ist sehr bestimmt, vor allem was Ikuya betrifft und tritt sehr besserwisserisch und irgendwo sogar bevormundend auf, was einfach nicht richtig ist.
Na ja, schaut es euch einfach selber an. Ich bin sehr froh, wie Haru, Makoto und Asahi darauf reagiert haben.
Aber genug davon. Es gibt nämlich etwas, was mich wirklich sehr gefreut hat: Dass Haru mehr Gefühle zeigt. Ich liebe seinen Charakter wirklich sehr dafür, wie schwer es ihm fällt, seine Gefühle auszudrücken, weil ich mich genau deshalb so sehr mit ihm identifizieren kann. Aber ich mag es auch sehr, wie er jetzt in der dritten Staffel etwas offener ist und sehr viel deutlicher wird, was er wann empfindet und wie ihn etwas mitnimmt und beschäftigt. Es zeigt so schön seine Charakterentwicklung. ♥ Er sagt nämlich auch, was er fühlt und schaut nicht einfach nur weg. Dementsprechend geht er auch mit Problemen und der Geschichte mit Ikuya ganz anders um.
Die dritte Staffel bekommt es in der Hinsicht ebenfalls sehr gut hin, zu zeigen, dass er da zwar bei einigem inzwischen offener ist und gut damit umgehen kann, zeigt aber gegen Ende auch nochmal, dass er manches noch immer nicht in Worte fassen kann und es ihm schwer fällt, sich mitzuteilen, wenn dabei ist, etwas zu verarbeiten.
Insgesamt würde ich sagen, dass er inzwischen einfach weiß, wie wichtig ihm seine Freunde sind und er ihnen und vor allem in diesem Fall Ikuya genau das zeigen will und sich da auch nicht zurückhält. Bei anderen Dingen aber, die mehr direkt mit ihm selbst und auch seiner Zukunft zu tun haben, ist das aber nochmal eine andere Geschichte. Ich finde es sehr schön, wie da differenziert wird und ach, einfach sehr gut gemacht. :D
Ahhhh, da gibt es auch so eine schöne MakoHaru-Szene, an die ich gerade denken muss. Ach ja.
Sousuke kommt übrigens eindeutig zu wenig vor! Aber auch da verspricht die Zukunft ja so einiges. ;D
Ansonsten... von vielen Charakteren gibt es einfach zu wenig zu sehen, um allzu viel über sie zu sagen. Auf mich wirken sie auf jeden Fall alle recht interessant, aber viele sind eindeutig als Charaktere am Rand konzipiert und einfach mehr oder weniger da, um da zu sein, wobei ich mir auch vorstellen kann, dass da vielleicht nochmal mehr kommen könnte, je nach dem wie die ganzen Charaktere eben gehandhabt werden.
Das Besondere sind die anderen starken Schwimmer, die am Ende noch in die Geschichte eingeführt werden und die mich SO verdammt neugierig machen! Vor allem auch in Hinblick auf diesen einen Satz und ahhhhhhh!


Fazit: Schwierig... Ich liebe Free! und allein deshalb mag ich auch diese dritte Staffel und bin einfach sehr froh, dass es sie gibt und ich meine Schwimm-Boys wiedersehen konnte. Aber die dritte Staffel hat eindeutig einiges an Schwächen – zu viele Charaktere, etwas sehr unsinniges Drama und keine wirklich feste Struktur. Vor allem mit den vielen Charakteren wirkt alles etwas überladen. Meinem Empfinden nach scheint diese Staffel eher eine Art Übergang zu dem zu sein, was dann 2020 kommen wird, quasi eine Vorbereitung auf die Zukunft, was ja auch vom Titel her Sinn macht. Es gibt einiges an sehr schönen Momenten und das Ende der Staffel macht sehr neugierig.
Wer Free! wirklich sehr mag und all die Charaktere mal wiedersehen möchte und sich nicht an den Schwächen stört, der sollte sich auch diese dritte Staffel anschauen, da ich echt das Gefühl habe, dass da in Zukunft noch echt einiges auf uns zukommt. Aber Staffel 1 und 2 sind in vielerlei Hinsicht sehr viel besser, das sollte man im Hinterkopf behalten und dementsprechend nicht zu viel erwarten und vielleicht versuchen, sich einfach auf das einzulassen, was eben da ist. Allein fürs Ende der Staffel lohnt sich das schon durchaus.


Dienstag, 16. Oktober 2018

Anime: Ao Haru Ride

Dear Anime.

Als jemand, der nur hin und wieder die Motivation aufbringt, (non-gay) Romance zu schauen, kann ich diesen Anime dennoch in jeglicher Hinsicht empfehlen! An dieser Stelle auch ein besonderes Dankeschön an meine beste Freundin, die die Geschichte sehr gerne mag und absolut recht damit hatte, dass ich sie auch mögen würde. :D

Genre: Comedy, Drama, Romance, School, Shoujo, Slice of Life
Länge: 12 Episoden je 23 Minuten
+ 2 OVA je 21 Minuten (Prologe + 13. Episode)
~ 14 Episoden, 318 Minuten
Jahr: 2014
Kurzbeschreibung: Futaba Yoshioka used to be an attractive and popular middle-schooler—well liked by the opposite sex, but ostracized by the girls. Nevertheless, she was able to brush all that off, because the only opinion that truly mattered to her was that of Kou Tanaka[…].
Now in high school, Futaba is not your typical adolescent girl. Determined to become a class favorite this time, she avoids all unwanted attention and, instead of acting cute and feminine, only stands out through her tomboyish behavior and disheveled look. But still, her world is soon turned upside down when the only boy she ever liked unexpectedly comes into her life once again—except he goes by the name of Kou Mabuchi now, and it is not his name alone that has gone through a sea change.

Gesamteindruck: Habe ich ja oben als Einleitung zu diesem Blogpost bereits ein bisschen beschrieben. Es ist definitiv ein sehr sehr guter Romance-Anime, auf so vielen Ebenen! Das ändert aber nichts daran, dass ich erwähnen sollte, dass ich mir ewig damit Zeit gelassen habe, die OVAs zu schauen, also damit auch die letzte Folge. Zuerst wusste ich nicht einmal, dass da noch eine Folge existiert, weil sie ja nicht bei den anderen 12 Folgen mit dabei war, sondern eben extra als OVA steht.
Immerhin das Anschauen der zwei OVAs ist bei mir noch ganz frisch, also ähm, ja. So ganz konkret erinnere ich mich an die 12 Folgen also nicht mehr, aber wie immer sehe ich das auch ein bisschen als Begünstigung dafür, dass ich wirklich das im Blogpost erwähne, was hängen geblieben ist.

Story: Manche würden vielleicht behaupten, dass es sich zieht und jein. Ich glaube, bei Romance ist das sowieso schwierig zu sagen, wann genau „etwas passiert“, da die Handlung eben auf einer ganz anderen Ebene stattfindet als zum Beispiel bei Action, logischerweise. Romance konzentriert sich sehr viel auf Gefühle, Gedanken und Stimmung und genau das macht Ao Haru Ride auf eine Weise richtig, wie ich das echt noch nicht oft erlebt habe.
Normalerweise bin ich selbst bei Romance-Anime, die ich wirklich gut finde, ein bisschen genervt davon, wie das Ganze aufgebaut ist und dass es oftmals so ein Hin und Her gibt oder Missverständnisse entstehen oder alles wird ständig aufgeschoben und so weiter und so fort. Die „eigentliche Handlung“ wird einfach immer weiter aufgeschoben und es passiert in dem Sinne nichts und das nervt. Bei Romance-Anime ist es sogar noch oftmals so, dass selbst wenn dann endlich etwas passiert, nicht wirklich was passiert und das ist einfach frustrierend.
Ob dieses Konzept an sich bei Ao Haru Ride existiert, da lässt sich sicher drüber streiten, aber selbst wenn, ist es dennoch so gut gemacht und ausbalanciert, dass ich es nicht als störend oder frustrierend empfunden habe. (Außer vielleicht bei der 13. Folge. Die war... na ja.)
Nichtsdestotrotz besteht der Anime natürlich größtenteils aus Schulalltag, Unternehmungen mit Freunden und dieser ganze Kram. So ist das eben bei Slice of Life Anime, deren Charaktere auf die gleiche Schule gehen. Trotzdem hatte ich bei dem Anime nicht das Gefühl, dass sich allzu viel unsinnig wiederholt oder ähnliches.
Ich mag es sehr, wie die Freundschaften der Protagonistin aufgebaut sind und wie die Mädchen miteinander umgehen. Auch wenn die eine Freundin zeitweise etwas sehr nervig ist, sind sie doch alle sehr süß miteinander und es hat mir unfassbar gut gefallen, wie sie Konflikte lösen und wie Probleme eben nicht, wie so oft, zu einem großen Drama aufgebauscht werden, weil irgendwer aus irgendwelchen Gründen nicht erzählt, was eigentlich Sache ist. Das fand ich sehr erfrischend und sollte definitiv öfters so gehandhabt werden.
Was den Romance-Part an sich betrifft, gibt es von mir ganz ganz viele Herzchen! Es ist einfach so gut gemacht! Und es trifft mein Herz dazu auch noch genau an dem richtigen Punkt. Ich würde sagen, dass es eine sehr unaufgeregte Liebesgeschichte ist, die nicht durch die allerheftigsten, überdramatisierten Momente glänzt, sondern eben durch eine gewisse Ruhe und eine ganz bestimmte Harmonie zwischen den Beiden.
Ich liebe liebe liebe es, wie sich die Beziehung von Futaba und Kou entwickelt! Gerade weil es so langsam passiert und trotzdem so deutlich ist, wie sie sich näher kommen und immer vertrauter miteinander werden. ♥
Was dann natürlich ziemlich nervig ist, sind die Hürden, die sich den Beiden ganz selbstverständlich in den Weg stellen. Richtig anstrengend und zum Augen verdrehen bringend wird es, wenn die Hürden einem einfach unsinnig erscheinen und super klischeehaft sind. Davon hat Ao Haru Ride aber tatsächlich gar nicht so viel zu bieten. Das Einzige, was wirklich nervig ist, ist die eine Freundin von Futaba, die ich auch als Charakter am allerwenigsten in dem Anime leiden kann. Ansonsten ist die „eine große Hürde“ tatsächlich das Näherkommen von Futaba und Kou, beziehungsweise das, was Kou eben verändert hat, worauf ich jetzt natürlich nicht weiter eingehe.
Ich erwähne es nur, um betonen zu können, wie sehr ich es mag, wie Futaba damit umgeht und auf der einen Seite zwar nicht locker lässt, Kou aber auch jede Menge Zeit lässt. Klar ist sie auch teilweise verunsichert und verwirrt und all das, aber die Dynamik der Beiden ist einfach wunderschön.

Charaktere: Jetzt habe ich bereits im Zuge der Story schon so viel zu den Charakteren geschrieben, dass ich gar nicht mehr weiß, was hier genau hin soll. :'D
Was ich noch nicht erwähnt habe, ist Futaba als Charakter. Ganz viel Liebe an sie! Im Gegensatz zu sehr vielen anderen weiblichen Charaktere ist sie wirklich sehr angenehm und kein bisschen nervig. Ihre Reaktionen, Gedanken und Gefühle kamen mir an keiner Stelle irgendwie übertrieben vor und wie bereits beschrieben geht sie mit Kou wirklich sehr geduldig um, was ich so unendlich schön finde.
Fehlerfrei ist sie natürlich nicht, was ich auch sehr wichtig finde aufzuzeigen und was sehr gut dargestellt ist in diesem Anime. Besonders zu Anfang hat sie sehr damit zu kämpfen, wie sie von anderen wahrgenommen wird und versucht, jemand zu sein, der sie nicht ist, um nicht wieder in der gleichen Situation zu landen, in der sie in der Mittelstufe war. Ich liebe es, wie sie sich anhand dessen als Charakter weiterentwickelt und sich selbst zu akzeptieren lernt. Auch eine sehr schöne Message. ♥
Kou gefällt mir auch sehr sehr gut als Charakter. Er hat zwar etwas mysteriös-geheimnisvolles, aber ohne dass es übertrieben wirkt oder er dadurch etwas unmenschliches bekommt. Er ist sehr zurückhaltend und isoliert sich und es wird deutlich, dass er mit vielem nicht gut klarkommt. Ich will da jetzt natürlich nicht spoilern, deswegen bleibe ich da wage.
Natürlich ist es ein bisschen klischeehaft von wegen „dramatische Vergangenheit“ und so, aber ich finde, es ist wirklich sehr gut dargestellt und der Fokus liegt eben darauf, wie vor allem Futaba damit umgeht und wie es den Umgang der Beiden miteinander beeinflusst, was es vor allem mit Kou macht.
[Spoiler!] An dieser Stelle ist auch noch wichtig, dass im Anime nicht sehr viel zwischen Futaba und Kou passiert, wenn man das so sagen kann. Natürlich passiert schon etwas und es gibt wirklich sehr sehr schöne Momente. Aber auf der direkteren, romantischen Ebene gibt es nicht sonderlich viel, was für mich sogar genau das ist, was den Anime und diese Liebesgeschichte ausmacht. [Spoiler Ende!]
Das Zusammensein und Näherkommen der Beiden hat etwas wirklich sehr angenehmes und fast mehr freundschaftliches. Zumindest ist sehr deutlich, dass sie zunächst eine Freundschaft aufbauen und es eben absolut nicht nur darum geht zusammenzukommen und dass sie aufeinander stehen. Diese Elemente sind natürlich auch vorhanden und sind bei vielem auch der Auslöser und stehen dann und wann im Mittelpunkt, aber ich finde es sehr schön, dass Futaba Kou eigentlich vor allem näher kennenlernen und für ihn da sein möchte. Als Grundlage für eine Lovestory gefällt mir das sehr gut.

Fazit: Wer mal eine Lovestory sehen möchte, die sich wirklich auf die Gefühle und das Näherkommen der Charaktere konzentriert und nicht aus allem gleich ein riesig großes Drama macht, sondern im Großen und Ganzen den Fokus auf die Entwicklung von Vertrauen der Charaktere zueinander legt, ist bei Ao Haru Ride definitiv an der richtigen Adresse! Neben dem typischen Slice of Life und High School Zeug gibt es viele, süße Momente zwischen Futaba und Kou, die alle sehr angenehm ruhig sind und auch meist etwas amüsantes haben. Der Anime geht mit sehr vielen Story-Elementen, die in anderen Geschichten oft aufgebauscht werden, richtig gut um und stellt die Entwicklung der Charaktere und ihre Beziehungen zueinander in den Vordergrund, was sehr schön gemacht und angenehm mitzuverfolgen ist.

Freitag, 12. Oktober 2018

TV Show: Prison Break (Staffel 1 bis 4)

Dear TV Shows.

Eine Serie, von der ich wirklich nicht gedacht hätte, dass ich sie so bald und dann auch noch gleich so viel auf einmal schaue. Tja, mein kaputter alter Laptop und die ewig währende, erfolglose Reparatur hat es möglich gemacht.

Genre: Action, Crime, Drama
Länge:  
22 Episoden je 44 Minuten (Staffel 1)
+ 22 Episoden je 44 Minuten (Staffel 2)
+ 13 Episoden je 44 Minuten (Staffel 3)
+ 24 Episoden je 44 Minuten (Staffel 4)
(noch nicht gesehen: Staffel 5)
Jahr: 2005 - 2017
Kurzbeschreibung: Due to a political conspiracy, an innocent man is sent to death row and his only hope is his brother, who makes it his mission to deliberately get himself sent to the same prison in order to break the both of them out, from the inside.

Gesamteindruck: Die genaue Situation, wegen der ich die Serie in dem Sinne überhaupt erst angefangen und auch gleich so viel geschaut habe, habe ich ja gleich am Anfang des Posts schon beschrieben. Den Großteil der Serie habe ich nicht in der allerbesten Stimmung geguckt und ich hatte in der Zeit diese Serie ausgewählt, weil sie mich schon interessiert hat, viele Folgen hat und ich etwas schauen wollte, worauf ich mich nicht zu sehr konzentrieren muss und was mich nicht noch mehr nicht vorhandene Energie kostet.
Das beeinflusst meine Sicht auf diese Serie natürlich sehr. Deshalb
vorweg: Für diese lustlose Stimmung, in der ich meistens war, wenn ich die Serie geschaut habe, war sie wirklich perfekt und ich in dem Sinne echt sehr froh, diese Serie als willkommene Ablenkung gehabt zu haben.
Ich habe mit dieser Serie auch sehr oft dieses Ding getan, dass ich sie genutzt habe, um mich zu etwas aufzuraffen, zum Beispiel aufräumen und Geschirr spülen. Mir hilft es sehr, zur Ablenkung dabei etwas zu schauen, vieles geht mir dann leichter von der Hand.

Story: So, genug von den Umständen und nun zur eigentlichen Serie und deren Handlung. Ich versuche natürlich, so wenig wie möglich zu spoilern, aber bei ein paar Kleinigkeiten werde ich nicht drumherum kommen, sie zu erwähnen.
Der Plot in der ersten Staffel, der auch in der Kurzbeschreibung beschrieben wird, hat mir von den vier Staffeln am allerbesten gefallen. Die Ziele der Charaktere waren hier am klarsten, die Spannung fand ich am mitreißendsten und alles schien auch gut durchdacht, von den Entscheidungen der Charaktere bis hin zu den verschiedensten Wendungen in der Story. Vielleicht mag ich es schlicht deshalb am meisten, weil es der Anfang der Geschichte ist und irgendwo der Kern der Geschichte, wenn man es so sagen kann, auch wenn da später natürlich noch eine Menge mehr Hintergründe dazukommen.
Die zweite Staffel hatte für mich den wenigsten Reiz. Ich kann mich gerade nicht einmal wirklich daran erinnern, was da genau alles passierte. Aber ich glaube, dass es einfach daran liegt, dass ich dieses „Auf der Flucht“-Ding nicht so sehr mag. Und ich finde irgendwie, das in der zweiten Staffel viele Handlungsstränge und -ansätze ein bisschen sehr auseinandergefallen sind und sich im nichts verlaufen haben. Wobei es durchaus sein kann, dass ich da einfach zu kritisch bin und zu viel Wert auf solchen Kram lege. Bei Serien verlaufen sich bestimmte Ansätze von Ideen irgendwie oftmals recht schnell, was ich wirklich schade finde.
Die dritte Staffel hat mir wieder besser gefallen, was wahrscheinlich daran liegt, dass es wieder Prison-Content gibt und damit ist es so ein bisschen „Back to the roots“ von Staffel 1. Ich glaube, ich mag den richtigen Prison-Content am meisten, weil das eben das ist, was die Serie einem verspricht und was man dementsprechend erwartet. Und ich mag dieses „Die Charaktere sind auf einem engen Raum und müssen irgendwie miteinander klarkommen und sind auch voneinander abhängig“-Ding. Das hat irgendwie sehr was, vor allem was Beziehungsdynamiken und auch Charakterentwicklung betrifft.
Die vierte Staffel schlägt dann wieder eine ganz neue Richtung ein, die bereits in der dritten und auch der zweiten schon stark angedeutet und dann immer weiter ausgebaut wurde. Dass mehr hinter dem Ganzen steckt, wurde ja bereits im Ansatz in der ersten Staffel sehr deutlich. In der vierten Staffel steht dieses Mehr, das große Ganze nun endgültig im Vordergrund und hm... In der ersten Staffel fand ich diese Hintergründe wirklich spannend und war sehr neugierig darauf und ich denke, ich mag es, wie sich all das über die Staffel hinweg mehr und mehr aufgeklärt hat und immer mehr ans Licht kam.
Trotzdem finde ich auch, dass diese gesamte, seit Staffel 1 stattfindende Hetzjagd irgendwann doch sehr ermüdend wird und viel an Spannung einbüßt. Klar gibt es immer mal wieder neue Entwicklungen, aber gerade dieses „Können wir der Person nun vertrauen? Eher nicht, aber wir haben keine Wahl. Oh, sie hat uns wie alle anderen zuvor hintergangen!“ ist nach einer Weile etwas sehr bescheuert, auch wenn es trotz allem noch recht glaubwürdig rüberkommt, was schon eine Leistung ist.
Auch hier bin ich aber der Meinung, dass sich durch diese vielen, sich wiederholenden Elemente alles sehr verläuft und vieles nicht mehr die heftige Tragweite hat, die es sonst vielleicht haben könnte. Mich hat das Schicksal der Charaktere dennoch genug interessiert, um zumindest noch teilweise mitzufiebern.
Allzu intensive Gefühle haben diese vier Staffel nicht in mir ausgelöst. Die erste Staffel war da echt am einprägsamsten und meiner Meinung nach am besten. Danach hat sich einfach vieles verlaufen. Einiges davon hat sich zum Glück auch wieder gefunden und so manche Entwicklungen haben wirklich wieder viel Spannung zurückgeholt, aber vieles hat mich dann doch nicht so sehr gepackt.

Charaktere: Auch hier lobe ich mir wieder sehr die erste Staffel, in der meiner Meinung nach die Charaktere einfach am allerbesten ausgearbeitet sind und wirklich sehr gute Grundsteine für späteres gelegt werden. Dass sich auch hiervon einiges wieder ziemlich verläuft oder sogar einfach in gewissem Sinne abgeschnitten wird, ist wiederum schade und fällt der manchmal doch etwas übertriebenen Dramatik der Serie zum Opfer, die später dann aber doch etwas sehr nachlässt, was auch wiederum doof ist. Da wäre mir Entweder Oder lieber.
Aber gut, Entweder Oder kennen die Charaktere irgendwie auch nicht so richtig. Insbesondere in Anbetracht des gesamten Verlaufs die vier Staffel hinweg ändert sich da doch sehr oft so einiges, was ich einerseits gut und andererseits auch etwas... hm... unglaubwürdig vielleicht finde. Einige Charaktere sind da dann aber auch wieder im Kontrast dazu sehr gleichbleibend in ihren Ansichten und Motiven, wodurch ihre Handlungen, wenn auch des öfteren vorhersehbar, wiederum sehr gut nachzuvollziehen sind.
Insgesamt balanciert sich das dadurch wieder ein bisschen aus und die Charaktere, die es nicht so ganz schaffen Entweder Oder zu sein, sind wahrscheinlich auch dazu gedacht, dieses „Gut oder Böse“ noch mehr aufzubrechen, was ich an sich sehr schön finde. Allerdings ist es auch schwierig, da die Serie trotzdem versucht einen klaren Gegner der Protagonisten zu schaffen. Das widerspricht sich irgendwo und ich finde, das ist schon spürbar.
Irgendwo mag ich diesen Widerstreit aber auch gleichzeitig, weil es dem Ganzen schon etwas Tiefe verleiht und gewisse Charaktere wirklich sehr interessant macht.
Als Lieblingscharakter müsste ich wahrscheinlich Gretchen nennen, gerade weil sie eine der Bösen ist. ;D Michael mag ich natürlich auch sehr, was ich gerade daran merke, dass ich mir wünsche, er hätte noch mehr gelitten. xD Wobei ich so das Gefühl habe, dass er das nach dem Ende der 4. Staffel auch auf jeden Fall tut.
Kalt gelassen haben mich die anderen Charaktere auch definitiv nicht. Mit Sara habe ich auch sehr mitgefühlt und sie gefällt mir als Charakter. Ich mag es, wie die Interaktion zwischen Michael und ihr eher etwas zurückhaltender sind, ist irgendwie eine sehr erfrischende Beziehungsdarstellung im Vergleich zu vielen anderen Serien. Könnte auch mit damit zusammenhängen, dass es eben nicht hauptsächlich um diese Beziehung geht, auch wenn sie auf vieles großen Einfluss hat.
Ich muss aber auch zugeben, dass das Schicksal einiger Charaktere mich eher weniger interessiert hat.

Fazit: Zum nebenbei Schauen und vor allem als Ablenkung und low-energy Beschäftigung war die Serie einfach genau das, was ich brauchte. Wirklich gut gefallen hat mir nur die erste Staffel, weil sie meiner Meinung nach am besten durchdacht ist. Vieles hat sich dann leider etwas im Nichts verlaufen und ich finde, dass die Spannung mit der Zeit sehr nachgelassen hat. Trotzdem waren das Mitfiebern noch stark genug und einige der Story-Entwicklungen interessant genug, um weiterzuschauen. An Action, Drama und Verschwörungskram lässt die Serie definitiv nichts zu wünschen übrig und wer darauf Lust hat, wird nicht enttäuscht werden.