Dear Sweet Heart.
Was
wäre, wenn ich direkt nach dem Abi angefangen hätte, zu studieren?
Was wäre, wenn ich jetzt noch immer mein FSJ machen würde? Was
wäre, wenn ich jetzt meine Sachen packe, mich in den nächstbesten
Zug setzte und einfach wegfahre?
Was
wäre wenn.
Was
wäre, wenn ich noch mit meiner letzten besten Freundin befreundet
wäre? Was wäre, wenn ich noch mit dem Mädchen von gegenüber
befreundet wäre? Was wäre, wenn wir damals in der Wohnung wohnen
geblieben wäre und ich weiter dort zur Schule gegangen wäre?
So
viele, viele Möglichkeiten. So viele unterschiedliche Leben.
Meist
macht dieses Gedankenspiel einen irgendwie traurig, weil es zeigt,
was alles hätte sein können, aber nie gewesen ist. Und es zeigt,
wovor man Angst hat, was man sich nie trauen würde, zu tun.
Es
ermöglicht aber auch zu träumen, sich Dinge vorzustellen und
auszumalen. Was hätte ich anders machen können? Was würde ich aus
heutiger Sicht anders machen? Würde es wirklich einen Unterschied
machen?
Man
wird nie erfahren, wie es wäre, denn es gibt nur das Jetzt.
Zumindest kennen wir nur das Jetzt. Wenn da noch andere Welten,
entstanden aus anderen Entscheidungen, sind, wir kennen sie nicht.
Aber
mir gefällt der Gedanke, das jede Vorstellung, jede Möglichkeit
irgendwo Realität ist.
Und
mir gefällt das Zukunfts-''Was wäre wenn''. Es ist noch so vieles
möglich, so vieles offen, an jedem Tag aufs Neue.
Wir
werden dieses Potential nie ganz nutzen können und das wird uns
ärgern, uns frustrieren, uns unzufrieden und traurig machen. Doch
allein es zu versuchen, bedeutet schon so viel. Es bedeutet, etwas zu
tun, zu leben.
Denn
wir können nicht jedes ''Was wäre wenn'' ausprobieren. Wir haben
nur dieses eine Leben. Es ist ein schönes Gedankenspiel, aber wir
sollten nicht zu viel Zeit hinein investieren, denn es bleibt ein
Spiel der Gedanken, während das Leben real ist und gelebt werden
will und muss.
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