Dear Anime.
Warnung: Spoiler enthalten.
Bei ''5
Centimeters per Second'' handelt es sich um einen Anime-Film, den ich
schon seit einer ganzen Weile gucken wollte und wo ich heute einen
dieser komplett unmotivierten Momente hatte, dachte ich, ich schau
ihn mir jetzt endlich mal an.
Und was ist
passiert: ich musste weinen.
Es geht um
einen Jungen und ein Mädchen beziehungsweise zwei Mädchen. Akari
und Takaki haben sich in der Schule angefreundet, weil sie beide ihre
Zeit lieber in der Bücherei als auf dem Schulhof verbracht haben.
Akari ist dann weggezogen und Takaki zieht schließlich noch weiter
weg, sodass die Distanz zwischen ihnen noch größer wird.
Ein Happy End
gibt es nicht. Der Film ist in drei Kapitel unterteilt und endet
einfach.
Mir kommt es
vor, als würde die Geschichte einem sagen wollen, dass sich dein
größter Wunsch nie erfüllt, egal wie sehr du es willst und dass
das Leben nur aus Schmerz besteht, den es zu überwinden gilt,
wodurch du aber nicht stärker wirst, sondern bloß weitermachst,
unfähig es zu vergessen und unfähig etwas an den Tatsachen zu
ändern.
Na ja, ich
denke, man sollte sich ihn einfach angucken.
Auf jeden Fall
ist es kein klassisches Romance und auch kein klassisches Drama. Ich
persönlich fand die Geschichte und die Animation sehr schön, auch
wenn letzteres für mich etwas ungewohnt war, aber es passte zum
großen Ganzen.
Die Geschichte
ist sehr realistisch, weshalb sie sich auch nicht wirklich in ein
Genre einordnen lässt und viele mit dem Ganzen wohl auch nicht ganz
klar kommen oder klar kommen wollen, wo ich aus Kommentaren entnehmen
konnte.
Ich denke auch,
wie bei ''Das Schicksal ist ein mieser Verräter'', dass es mehr
braucht, um die Geschichte vollkommen zu verstehen, als das, was ich
jetzt besitze. Das, was ich jetzt vor allem gefühlt habe, ist
Traurigkeit, weil wir machtlos sind.
Wir sind
machtlos gegenüber der Zeit. Machtlos gegenüber dem, was das Leben
uns in den Weg wirft. Machtlos gegenüber dem Schicksal, wenn man es
so sehen will. Wir können nichts tun. Letztendlich können wir
nichts tun. Das ist es, was der Film mir vermittelt hat und das
stimmt einen wirklich sehr traurig. Es ist einfach unfair, aber man
kann sich nicht einmal richtig darüber ärgern oder irgendetwas
dagegen machen, weil da nichts ist, gegen das man etwas machen
könnte. Mit was würde man sich denn dann anlegen, mit der Welt? Wie
soll das funktionieren?
Wer etwas
ruhiges, trauriges, tiefgründiges sehen und sich auf dieses Gefühl
einlassen möchte, ist bei ''5 Centimeters per Second'' genau
richtig.
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