Wie mein Schreiben dieser
Blogposts mal wieder super zu meinem Lese-Verhalten passt, aber auch
gleichzeitig so gar nicht und!? Wie habe ich das jetzt eigentlich
wieder hinbekommen? xD
Genre:
Gay-Romance, Drama
Umfang:
458 Seiten (Taschenbuch
Ausgabe)
Sprache
(gelesen in): Deutsch
Erstausgabe:
17.03.2014 Verlag:
Cursed Verlag
Kurzbeschreibung:
Was bedeutet
Freiheit – und ist sie für jeden Menschen gleich? Für Landmaus
Bruno sind Großstadt und Studium das Abenteuer seines Lebens. Weit
weg von seinem behüteten Dorfleben ist er von vielen neuen
Eindrücken manchmal reichlich überfordert. Alles scheint plötzlich
möglich – vor allem für eine schwule Jungfer. Doch als dann
Gideon auf den Plan tritt, wird Brunos Welt vollkommen auf den Kopf
gestellt, denn Gideons Vorstellungen von Freiheit sind so ganz anders
als Brunos...
Gesamteindruck:
So schön, wie ich bei diesem
Buch mal wieder gemerkt habe, wie sehr ich Gay Romance einfach liebe.
Es ist und bleibt so und ach, ich bin so froh, dieses Buch endlich
gelesen zu haben und hatte so Spaß dabei! Zusätzlich wurde ich auch
noch mindestens einmal wirklich sehr positiv überrascht und hach,
ich mag hier gerade mal wieder am liebsten die ganze Zeit mit ganz
vielen Herzen werfen.
Auch noch erwähnenswert wäre, dass ich auf
dieses Buch gekommen bin, weil ich 'Froschprinz' gelesen habe,
ebenfalls von Isabel Shtar. Ich weiß jetzt gerade nicht genau,
welches Buch zuerst rauskam, aber rein zeitlich betrachtet würde
'Sehnsucht nach uns' vor 'Froschprinz' spielen. Die Charakter in
diesem Buch hier jetzt kommen auch in 'Froschprinz' vor und
andersrum, mehr oder weniger. Dadurch bin ich überhaupt auf das Buch
gekommen. Ich liebe solche Verknüpfungen, auch wenn es in diesem
Fall keine besonderen Auswirkungen auf die jeweiligen Geschichten
hat. Ich mag es einfach, dass mehrere Geschichten in dem gleichen
Universum spielen.
Story:
Wie die Kurzbeschreibung ja
bereits erwähnt, sind die Hauptcharaktere im Uni-Alter, was ich
selber als Student super cool finde. Schon allein weil es eben nicht
dieses typische High School Zeugs ist, was bei 'Froschprinz' zum
Beispiel ja schon der Fall ist. High School hat auch definitiv einen
besonderen Reiz, aber dieses Uni/College-Alter verdient definitiv
mehr Aufmerksamkeit!
Diese Zeit im Leben ist so eine Schwelle
zwischen dem Schulchaos, der 1. Findungsphase sozusagen und dem
„richtigen“ Erwachsenen- und Arbeitsleben. Es ist eine Zeit mit
viel Ausprobieren, viel Neuem und den ersten, festeren Grundsteinen
des eigenen Lebens. Ich finde, dass 'Sehnsucht nach uns' dieses
Gefühl wirklich sehr gut einfängt, ohne zu sehr zu über oder zu
untertreiben.
Die Geschichte hat so so viele unendlich coole
Entwicklungen und ich war echt jedes Mal wieder positiv überrascht.
Mit einer guten Geschichte, die mir sehr gefällt, hatte ich so oder
so gerechnet, aber die allerhöchsten Erwartungen oder so hatte ich
nun auch nicht. Umso cooler ist es, da dann wiederholt überrascht zu
werden.
Ich will jetzt auch gar nicht zu
viel verraten. Auf jeden Fall wird die Story an keinem Punkt
langweilig. Immer, wenn ich dachte, dass nicht sonderlich viel
passiert, kam wieder irgendwas total überraschendes. Einiges davon
war natürlich auch irgendwo vorhersehbar, aber trotzdem jedes Mal
wieder eine interessante Storyentwicklung.
Neben nicht gerade wenig Drama
gibt es aber auch einiges an Fluff, soviel kann ich ja schon sagen,
ohne dass es allzu sehr spoilernd ist.
Was auch wieder sehr toll ist, ist
der Humor. Da bin ich auch immer sehr glücklich, wenn der passt und
ich daran Spaß haben kann, was bei diesem Buch definitiv der Fall
ist und viel vom Charme des Schreibstils ausmacht.
Was mir beim Lesen auch noch
aufgefallen ist: Manchmal quatschen die Charaktere echt eine ganze
Menge und das auch am Stück und ahhh, irgendwie gibt mir das sehr
viel positive Feels in Bezug auf mein eigenes Geschreibsel, weil ich
das auch des öfteren mal mache und mich immer frage, ob das
eigentlich so okay ist oder ob ich übertreibe. Da es hier in dem
Buch auch so war, fasse ich das einfach mal als gutes Zeichen auf,
dass man es schon machen kann.
Dann nochmal etwas Wichtiges:
Neben allem anderen wird es zwischenzeitlich auch wirklich sehr
dramatisch und psychische Probleme spielen eine große Rolle in der
Geschichte. Dem sollte man sich bewusst sein, denn eine luftig
lockere Lovestory ist 'Sehnsucht nach uns' in dem Sinne eher nicht.
Und eines will ich auch unbedingt
erwähnen, weil es mich so unfassbar glücklich gemacht hat. Ich
fasse es jetzt mal schlicht in einem Wort zusammen und lasse es dann
mal so stehen, ohne genauer zu benennen, was für eine Rolle es in
der Geschichte spielt: Polyamorie. Es ist kein Hauptthema oder so in
der Geschichte, aber ich finde es sehr schön, dass es überhaupt
Thema ist und wie damit umgegangen wird.
Das ist thematisch ein toller
Übergang zu den Charakteren.
Charaktere
(leichte Spoiler!): Es ist so
toll, wie unterschiedlich die Ansichten der zwei Hauptcharaktere sind
und wie ähnlich sie sich doch gleichzeitig in vielerlei Hinsicht
wieder sind. Sie passen einfach so unfassbar gut zusammen. Da, wo sie
unterschiedlich drauf sind, ergänzen sie sich und das, was sie
gemeinsam haben, verbindet sie. Sex ist da bei den beiden das, woran
es sich am besten zeigt.
Mal abgesehen von dieser coolen
Beziehungsdynamik haben Bruno und Gideon auch jeder für sich einen
tollen und interessanten Charakter und ich liebe liebe liebe es, dass
sie sich selbst ganz anders wahrnehmen, als sie von anderen
wahrgenommen werden und wie das im Laufe der Geschichte deutlich wird
und sich bei den Beiden vor allem auch wieder durch und aneinander
zeigt.
Insgesamt mag ich es bei der Story
sehr, wie bei Gideon und seinem besten Freund mit deren Ruf
umgegangen wird und mir gefällt in der Hinsicht auch wirklich sehr
Brunos charakterliche Entwicklung, die so ganz unaufgeregt und quasi
nebenbei passiert und doch so ausschlaggebend ist. <3
Sowieso liebe ich es, wie allen
voran Bruno mit bestimmten Themen und Problemen umgeht und ach ach,
dieses Buch macht einfach in vielerlei Punkten so vieles richtig!
Die Nebencharaktere sind da
natürlich keine Ausnahme. Sie sind sehr individuell und ich mag es,
wie unterschiedlich Brunos Eltern und dann dazu noch seine Oma sind
und wie sie doch letztendlich irgendwie alle eine Familie sind. Ach
ja, diese Familiendynamik ist auch einfach so Liebe, weil sie eben
nicht diesem klassischen Model entspricht und trotz aller
Schwierigkeiten funktioniert.
Es ist auch die ganze Zeit über
deutlich, wie menschlich all die Charaktere sind und dass sie Fehler
machen und dass sie das nicht gleich zu 'dem Bösen' schlechthin
macht. Das hat mir auch wirklich sehr gut gefallen.
Fazit:
Wer gerne Gay-Romance liest,
eine schöne Mischung aus ernsthaftem Drama, einiges an Fluff und
viel Hoffnung mag, ist mit diesem Buch auf jeden Fall gut bedient.
Die Dynamiken zwischen den Hauptcharakteren und auch in Brunos
Familie sind wirklich toll und ich wurde ein paar Mal sehr positiv
von den Story-Entwicklungen überrascht, wodurch die Geschichte immer
interessant blieb. Von mir eine ganz klare Empfehlung.
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