Freitag, 8. September 2017

Buch: Lord of Shadows von Cassandra Clare (auf Englisch gelesen)

Dear Books.


Huch, jetzt liege ich mit meinen Blogposts ja schon zwei Bücher zurück. Wie ist das passiert? o.o Scheint so, als hätte dieses 'Mehr Lesen' zeitweise ja echt ganz gut funktioniert und das mit den Blogposts eher weniger. Na ja. XD

In Zusammenhang mit:
  • 2. Band von The Dark Artifices (Deutsch: Die Dunklen Mächte) - 1. Lady Midnight
  • Verbindung zu The Mortal Instruments (Deutsch: Die Chroniken der Unterwelt)

Genre: Fantasy
Umfang: 720 Seiten (Taschenbuch Ausgabe)
Sprache (gelesen in): Englisch
Erstausgabe: 23.05.2017 Verlag: Simon & Schuster Childrens Books
Kurzbeschreibung: Emma Carstairs has finally avenged her parents. She thought she'd be at peace. But she is anything but calm. Torn between her desire for her parabatai Julian and her desire to protect him from the brutal consequences of parabatai relationships, she has begun dating his brother, Mark. But Mark has spent the past five years trapped in Faerie; can he ever truly be a Shadowhunter again? And the faerie courts are not silent. The Unseelie King is tired of the Cold Peace, and will no longer concede to the Shadowhunters' demands. Caught between the demands of faerie and the laws of the Clave, Emma, Julian, and Mark must find a way to come together to defend everything they hold dear – before it's too late.

Gesamteindruck
Als ich das Buch gelesen habe (und dieses Mal muss hier nicht mal ein 'Endlich' hin, da es noch gar nicht soo lange draußen ist und dementsprechend auch nicht so lange bei mir rumlag ;D), lief auch die Netflix-Serie zu den Chroniken der Unterwelt, also quasi der ersten Reihe im Schattenjäger-Universum und ich hatte sehr viele, sehr schöne Flashbacks zu damals, als ich die ersten Bücher dieser Welt gelesen habe.
Dementsprechend hat dieses ganze Universum einfach einen sehr besonderen Platz in meinem Herzen und Lord of Shaodws schließt sich da natürlich an und fügt sich ganz gut an die anderen Bücher an, vor allem auch an das erste Buch der TDA-Reihe, also Lady Midnight.
Es hat mir sehr Spaß gemacht, wieder so tief in diese Welt der Schattenjäger einzudringen und ich finde es so toll, dass es momentan so viel zu dieser Welt gibt, also die Serie und noch diese neue Buchreihe und ach, ich mag diese Bücher alle einfach sehr.
Da ist immer noch das Problem mit dem ''neuen'' Fokus auf die Beziehungen, aber der Schreibstil und einfach diese ganze Welt und auch einige sehr tolle Charaktere und Beziehungskonstruktionen haben mich wieder sehr mitgezogen.

Story
Wie schon erwähnt, und das sage ich seit City of Fallen Angels (der 4. Band von den Chroniken der Unterwelt), liegt der Fokus sehr auf den einzelnen Charaktere und ihren Beziehungen, während sich die größere Handlung meist mehr im Hintergrund abspielt und hier und dort in den Vordergrund tritt und natürlich die Charaktere und ihre Beziehungen beeinflusst. Auch in Lord of Shadows ist das wieder sehr zu merken. Ich habe ja schon öfters darüber geschrieben, was ich daran gut und was ich daran schlecht finde. Das streitet sich beides in meinem Kopf noch etwas, aber ich glaube während Lord of Shadows habe ich jetzt endlich angefangen, es mehr und mehr zu akzeptieren.
Zu einem sehr großen Teil ist das den tollen Charaktere in dieser neuen Reihe des Schattenjäger-Universums zu verdanken. Sowieso sind es ja die Charaktere, die eine Geschichte lebendig und glaubwürdig machen und in Lord of Shadows werden die in Lady Midnight vorgestellten Charaktere nochmal etwas mehr ausgebaut und die, in die ich mich schon im ersten Buch der Reihe verliebt habe, sind mir noch mehr ans Herz gewachsen.
Es wird recht oft zwischen den Sichten gewechselt, was zum Teil etwas verwirrend und störend sein kann, aber diese Erzählweise schafft es auch sehr gut, die Neugierde aufrecht zu erhalten und es war nie so, dass ich mich verloren gefühlt habe oder nicht mehr wusste, was gerade passiert und warum gerade die Sicht dieser Person dran ist. Es hat sich alles ganz gut zusammengefügt.
Und ich finde es auch sehr schön, wie viele Blickwinkel man dadurch gewinnt. Für jeden Charakter geht es ein bisschen um was anderes, was unterschwellig immer deutlich ist, auch wenn es, dafür dass es so viel um die Charaktere selber und ihre Beziehungen geht, eher weniger direkt deutlich wird. Es ist mehr etwas unausgesprochenes. Dementsprechend stehen trotz des Fokus auf die Beziehungen tatsächlich die Handlungen in, für, wegen dieser Beziehungen im Vordergrund.
Das ist wiederum sehr interessant mitzuverfolgen und verdammt sind da viele Fantasien und Wünschen durch meinen Kopf gewirbelt beim Lesen! Ich wünsche mir so viel für diese Charaktere, ihre Beziehungen und ihr Leben an sich!
Auch die Story an sich, also quasi die ''Haupt''story neben den Beziehungen ist interessant mitzuverfolgen in diesem Band. Vieles wird zwar eher nur angedeutet und in die Wege geleitet, aber es wird schon langsam deutlicher, worum es eigentlich hinter allem geht und zwar die ganze Sache mit den Feen und wie sie als der Feind schlechthin dargestellt, gesehen und von vielen Schattenjäger behandelt werden.
Es ist die meiste Zeit nicht ganz direkt Thema, aber es schwingt unterschwellig sehr viel mit und wenn es dann sehr deutlich zum Vorschein tritt und direkt thematisiert wird, im Mittelpunkt steht, ist es umso heftiger, was vielleicht auch gerade der Grund ist, warum so damit umgegangen wird. Denn innerhalb der Gruppe rund um Emma und Julian, innerhalb dieser Familie hat niemand etwas gegen die Feen schlicht als Rasse. Klar, sie sind nicht vertrauenswürdig und so weiter und da war immer der Ansatz von Abneigung gegen das Feen-Volk und sie wurden bisher als Spezies, wenn man das so sagen kann, recht wenig beleuchtet, wobei ich ganz klar sagen muss, dass sie meine Lieblingskreaturen in dem Schattenjäger-Universum sind.
Zurück zum eigentlichen Thema: Die Familie hat ein eigentlich ziemlich zwiegespaltenes Verhältnis zu den Feen, was ich wirklich sehr interessant finde, besonders was Mark angeht. Eines tut die Familie, vor allem Mark, aber nicht und das ist die Feen grundlos zu hassen, was aber viele Schattenjäger durch den Kalten Frieden tun.
Und wie das in diesem Buch umgesetzt wird und immer mehr deutlich wird, was für Probleme die Feen selber haben, hat mir echt gut gefallen. Es ist erschreckend und es bringt wieder diese gewisse Dramatik, die ich an den Schattenjäger-Büchern sehr liebe, hervor. Es bricht einem wirklich das Herz und ach, ich liebe es so sehr!

Charaktere (leichte Spoiler!)
Es gibt ja so ein paar Charaktere in dieser neuen Reihe, die ich so sehr herze, dass es mich sicherlich noch umbringen wird! Sowas ist nie gut und gleichzeitig das Beste überhaupt. Ach. ♥
Mark ist ganz eindeutig mein Lieblingscharakter aus dieser Reihe. Im ersten Band war er sowohl ein witziger als auch ein trauriger Charaktere, dadurch, dass er sich erstmal wieder in seinem Leben als Schattenjäger zurecht finden musste. Das ist jetzt in diesem zweiten Band nicht mehr ganz so stark und wird ersetzt durch noch mehr Melancholie und ahhh, dadurch liebe ich ihn als Charakter nur noch mehr!
Ähnlich gibt für Kieran, der viel mehr Teil der Geschichte ist als noch im ersten Buch, zumindest meinem Gefühl nach. Auch ist seine Rolle eine ganz andere und er selbst ist auf gewisse Weise ein ganz anderer Charakter. Ein ziemlich mysteriöser Charakter, weil er eine Fee ist, aber aus dem selben Grund eben auch ein ziemlich ehrlicher Charakter. Habe ich schon mal erwähnt, wie sehr ich Widersprüche, Gegensätze, Kontraste und all sowas liebe!? Kieran vereint das sehr schön in sich!
Über Christina muss ich definitiv auch sprechen! Es gibt da nämlich einen Moment in diesem Buch, in dem ich mich sehr in ihren Charakter verliebt und mich sehr in ihr wiedergefunden habe. Insgesamt wird auch mehr über ihr bisheriges Leben deutlich, wenn auch mehr angedeutet als tatsächlich offengelegt. Vor allem geht es aber sehr um ihre Beziehung zu Mark und ihre Beziehung zu Kieran. Besonders letztes ist in diesem Buch sehr interessant und insgesamt diese Kombination von dieser Dreiecksbeziehung und wie es dargestellt wird und!
Also ich für meinen Teil hoffe ja schon irgendwie, dass sie vielleicht zu dritt was anfangen? Ach, ich würde das lieben! Ich würde sterben dafür. xD Bisher habe ich noch nie eine Geschichte gelesen, in der das passiert, aber ah, ich will das so gerne selber schreiben und ich meine, hey, warum zum Teufel nicht!?
Beim Lesen habe ich mich schon sehr oft gefragt, ob ich mir das nicht nur einbilde, aber die Beziehung zwischen Christina und Keiran... Eigentlich ist selbst das zu schreiben, schon etwas spoilerhaft. Aber ahhh! Ich musste einfach darüber schreiben.^^
Ein anderes Dreiergespann ist auch sehr interessant und zwar Ty, Livvy und Kit. Ty und Kit mag ich auch als Charaktere wirklich sehr. Ty ist so ein cooler Charakter und ich will ihn auch einfach nur herzen. Das Gleiche gilt für Kit. Von Kit würde ich so gerne so viel mehr lesen! Er tut mir zu oft so leid und :( Livvy, Tys Zwillingsschwester, hat sich mir in diesem zweiten Buch nicht ganz erschlossen. Klar, sie sorgt sich um ihren Zwillingsbruder und es ist nicht so, dass ich sie nicht leiden kann, aber hm, so ganz habe ich keinen Zugang zu ihr gefunden. Nichtsdestotrotz funktioniert diese kleine Gruppe zu dritt sehr gut und es ist schön, zu sehen, wie sich das in diesem zweiten Band entwickelt.
Jetzt müsste ich ja auch noch über Julian und Emma und separat über Diana reden. Also Julian und Emma... Ähnlich wie mit Livvy hasse ich die Beiden nicht, aber hm. Als Charaktere mag ich sie schon irgendwie, besonders Julians Charakterkonzept ist sehr cool und gefällt mir sehr gut, aber hm, ich weiß nicht. Sie sind gut geschrieben, ihre Parts sind gut geschrieben, sie sind die Hauptcharaktere und ihre Liebe spielt eine sehr große, besondere Rolle in der Geschichte, aber... Da fehlt wieder irgendwie der richtige Zugang für mich. Ich mag ihre Parts und ihre Dramatik und ich bin gespannt, wo das noch hinführen wird, aber Jace und Clary zum Beispiel haben mich da damals schon mehr gepackt und ich mochte auch Will sehr. Aber hm, ist vielleicht auch Geschmackssache oder sowas.
Zum Teil habe ich mir auch irgendwie einfach was anderes von Emma erhofft? Es gibt irgendwie zu wenige Momente, in denen sie so ist, wie ich sie mir gewünscht hatte – quasi eine lustigere Version von Isabelle oder sowas in der Art. Na ja.
Was Diana betrifft... Wow! Also mit dem, was über ihre Vergangenheit herausgekommen ist, hätte ich echt nicht gerechnet! Und ich finde es cool, das auch sowas sich in einer Geschichte wie dieser einfindet und seinen Platz hat, weil es einfach auch etwas ist, dass Schattenjäger durchmachen können. Aber so ganz... überzeugend? fand ich es irgendwie nicht. Vielleicht liegt es daran, dass es eben nicht DAS Thema ist, sondern mehr oder weniger nur für sie eine Rolle spielt, was völlig okay ist. Aber irgendwie kam es mir so ein bisschen nach dem Motto vor: Das muss jetzt auch noch mit rein! So eine Person muss auch noch vorkommen!
Und damit will ich nicht irgendetwas gegen Personen wie Diana sagen, wirklich nicht. Aber es fühlte sich einfach ein bisschen in die Geschichte reingeworfen an und das finde ich irgendwie schade. Vielleicht liegt das auch zu einem großen Teil daran, dass Diana eben nicht sooo viel vorkommt und es eben eher nebensächlich ist und quasi nur kurz erzählt wird, was ja auch okay ist, aber hm, es kam eben bei mir nicht so ganz an.
Nichtsdestotrotz mag ich die Beziehung, die sich da bei Diana entwickelt. Das war sehr lustig zu lesen und es hat mich so einige Male zum Lächeln gebracht.

Fazit
Dadurch, dass die Charaktere und ihre Beziehungen die Geschichte tragen, ist beides sehr gut. Die Erzählweise ist teilweise etwas frustrierend, weil öfters die Sicht gewechselt wird, aber da an sich aus der Sie-Perspektive erzählt wird, ist es nicht allzu verwirrend und hält sogar gut die Neugierde aufrecht.
Die Geschichte, die hinter allem steht, also sozusagen die ''Haupt''handlung, Rahmenhandlung ist wohl das richtige Wort, entfaltet sich eher langsam, wobei es immer wieder so einiges an Andeutungen gibt, sowie auch zum eigentlichen Hauptthema der Geschichte und zwar den Feen (neben der Parabatai-Sache).
Für Fans der Welt der Schattenjäger auf jeden Fall sehr zu empfehlen, da es der ganzen Welt noch mehr Leben gibt – durch die Charaktere, die Geschichte selber, mehr zu den Feen und mehr zum Mysterium des Gesetzes laut dem Parabatai sich nicht auf romantischer Ebene lieben dürfen.
Mir persönlich macht es sehr viel Spaß, über die Feen zu lesen und ich liebe einige der Charaktere so sehr und ich bin sehr gespannt, wie es im dritten Buch weitergehen wird.

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