Dear Anime.
So, bevor
wieder zu viel Zeit vergeht und meine Meinung dadurch beeinträchtigt
ist, schreibe ich besser jetzt, wo die Erinnerung noch relativ frisch
ist, mein Kommi zu Love Stage.
Offizielle
Kurzbeschreibung:
Der
Otaku Izumi Sena lebt in einer Familie bekannter Entertainer, jedoch
will er selber lieber Mangaka werden und nichts mit dem Berufsleben
seiner Familienmitglieder zu tun haben, seit er vor Jahren einmal in
einem Hochzeits-Werbespot die Rolle eines Mädchens spielen musste.
Jetzt soll Izumi in einem Jubiläums-Werbespot wieder dieses Mädchen
spielen, das den Jungen von damals, den jetzt berühmten Ryouma
Ichijo, heiraten soll. Dieser hat sich vor 10 Jahren am Set in ihn
verliebt, in dem Glauben, Izumi sei ein Mädchen.
Ich
finde den Storyansatz an sich schon sensationell. Klar, es ist etwas
klischeehaft und in dem Sinne „einfach“, aber ich mag Klischees.
Bei Klischees kann man mit den Erwartungen der Leser spielen. Du
kannst ihnen genau das geben, was sie wollen oder was ganz anderes.
Und wenn du ihnen das gibst, was sie wollen, kannst du es sogar noch
besser machen, als das, was sie sich vorgestellt haben. Dann ist es
perfekt.
Aber
das ist ein etwas anderes Thema. Allerdings mit einer der Gründe,
warum mir dieser Anime sehr gut gefallen hat.
Es
ist einfach ein Thema, eine Idee, die man selber (wenn man so jemand
ist wie ich) gerne geschrieben hätte.
Und
diese Idee ist wundervoll umgesetzt.
Wenn
mir selbst der Ansatz einer Geschichte so gut gefällt, mache ich mir
natürlich ein wenig Gedanken darüber, wie ich es gemacht hätte und
ich glaube, das ich es wirklich anders gemacht hätte. Selbst wenn
ich es anders gemacht hätte, wäre es nicht besser gewesen, kein
bisschen.
Also
die Story ist für das Genre, die Idee und alles wirklich
fantastisch.
Die
Geschichte baut sich mit der Zeit auf, entwickelt sich. Sie bleibt
nicht auf einer Stelle stehen. Bei 10 Folgen wäre das auch nicht
gerade sehr optimal. Aber es gibt genug Anime, wo die Story ständig
auf der Stelle tritt. Hier ist das auf jeden Fall nicht so, auch wenn
es zeitweise vielleicht ein wenig so wirken mag.
Die
Hauptcharaktere:
Genau
an denen sieht man, dass die Story vorangeht. Es passiert nämlich
etwas im Inneren der Charaktere. Auch sie verändern sich, entwickeln
sich weiter. Die Beziehung zwischen Izumi und Ryouma entwickelt sich
sichtbar weiter und das auf eine wirklich süße Weise.
Auch
an und für sich sind die Zwei wirklich süß.
Izumi
ist ein Charakter, mit dem man sich gut identifizieren kann. In einer
Familie, wo alle erfolgreiche Berühmtheiten sind, ist er eher
zurückhaltend und lebt mehr oder weniger in seiner Mangawelt und
jagt seinem (für ihn ziemlich unrealistischem) Traum nach. Wenn es
nach ihm ginge, würde das auch für immer so bleiben. Er ist
glücklich damit, auch wenn es seine Familie stört. In diesem Fall
zu Recht, da sein Traum keine reellen Chancen hat, in Erfüllung zu
gehen.
Ryouma
ist das komplette Gegenteil von Izumi. Er lebt und liebt seinen Job.
… Wo ich so darüber nachdenke, ist gar nicht so viel über Ryouma
bekannt. Er ist ziemlich selbstbewusst und wenn er weiß, was er
will, tut er alles dafür, es zu bekommen, bleibt dabei aber
anständig. Er ist etwas unkontrolliert und stürmisch, aber ehrlich
und wirklich liebenswert. An einer Stelle wird deutlich, dass er hart
gekämpft hat, um seine Karriere so weit voranzubringen. Wäre schon
im Manga mal noch etwas mehr über seine genauen Hintergründe zu
erfahren.
Die
Nebencharaktere:
Izumis
Eltern und seine Schulfreunde lasse ich hier mal außen vor, wobei im
Anime vor allem letztere und sein Vater etwas öfters vorkommen, aber
in dem Sinne nicht unbedingt wichtiger sind. Außer sein Vater und
einer seiner Freunde sind sie mehr oder weniger einfach
Begleitfiguren.
Der
Haupt-Nebencharakter ist eindeutig Rei, der sowas wie Izumis Mutter
ist, auf ihn aufpasst, ihm Ratschläge gibt, sich um seine Zukunft
kümmert usw. Rei ist wirklich ein interessanter und cooler
Charakter, auch wenn sein Auftreten und die Rolle, die der Mutter und
des Managers das nicht unbedingt vermuten lässt. Dafür müsstet ihr
allerdings die Light Novel ''Back Stage!'' lesen, da will ich jetzt
nichts verraten. Zu Izumi ist Rei zwar meist streng, aber doch auf
eine sehr liebevolle und sorgenvolle Weise.
Der
andere Nebencharakter ist Shougo, Izumis Bruder, der eigentlich auch
ein ganz süßer Charakter ist. Vielleicht hab ich aufgrund der Light
Novel noch ein etwas anderes Bild von ihm, aber im Anime kam er mir
schon etwas nervig vor. (Was vielleicht oder sogar wahrscheinlich an
seinem ''Wish'' liegt.) Na ja, in jedem Fall ist er ein sich
sorgender Bruder, der einen ziemlichen Bruderkomplex hat und Izumi
total verehrt. Auch er sorgt sich um Izumis Zukunft und hilft Rei, wo
er kann. Allerdings nicht ohne eine gewisse Gegenleistung. Das wird
im Anime allerdings nur angedeutet, zwar schon so, dass es deutlich
ist, aber im Manga und der Night Novel sowieso gibt es nochmal
expliziertes dazu.
Alles
in allem passen die Charaktere alle zueinander und auch zu der Story.
Es passt einfach alles zusammen. Das wäre auch mein Gesamtfazit,
obwohl ich da noch gar nicht bin.
Humor:
Davon
hat der Anime bzw. Manga auch eine ganze Menge. Kann einen wirklich
sehr zum Lachen bringen. Das sind auch teilweise echt absurde
Situationen und Momente, die einen einfach nur grinsen lassen und
dafür sorgen, dass man noch mehr Spaß beim Schauen hat.
Animation:
Da
ich den Manga zuerst gelesen habe, hat mich die Animation erstmal
etwas irritiert, aber ich glaube, das ist normal. Die Animation
entspricht dem Manga, aber bewegte farbige Bilder sind eben doch noch
mal was anderes als unbewegte in schwarzweiß.
Aber
die Animation ist auf jeden Fall modern und ansehnlich, etwas eigen,
aber durchaus passend und annehmbar. Man gewöhnt sich sehr leicht
daran, wahrscheinlich noch leichter, wenn man den Manga (noch) nicht
kennt.
Vergleich
zwischen Anime und Manga:
Was
mir als erstes aufgefallen ist (abgesehen von der Animation), sind
die hinzugefügten Szene. Im Anime wurde Lalalulu, die Mangafigur,
die Izumi so sehr verehrt, viel mehr in die Story eingebunden, als
das im Manga der Fall ist. Sie übernimmt eine doch recht wichtige,
symbolische Rolle und das wurde sehr schön gemacht, finde ich.
Dadurch wurde zwar vor allem Zeit gefüllt und der Anime etwas vom
Manga abgewandelt, aber ich würde das nicht als schlecht bezeichnen.
Der Anime ist eben etwas für sich und sollte, darf und kann in
keiner Weise mit dem Manga gleichgesetzt werden. Sowas finde ich
ohnehin unsinnig.
Haha,
ja, warum vergleiche ich dann Anime und Manga eigentlich miteinander?
Ich
denke schon, dass es wichtig ist, die Atmosphäre und den Inhalt der
Geschichte rüberzubringen. Das, was bei dem Manga rübergebracht
wurde, sollte auch bei dem Anime rübergebracht werden, zwar auf
etwas andere Weise und auch mit etwas anderer Intensität, aber doch
vor dem gleichen Hintergrund.
Das
hat der Anime auch geschafft. Obwohl die erotischen Szenen kaum bis
nicht existent waren (im Gegensatz zum Manga), hat es funktioniert.
Der Sex ist eben in dem Sinne doch nur Nebensache. Es geht darum,
dass zwei Menschen sich verlieben. So, damit wären wir jetzt bei der
Botschaft. Da wollte ich eigentlich noch gar nicht hin. Allerdings
weiß ich jetzt auch nicht mehr, was ich noch schreiben wollte. …
Botschaft:
Dann
halt doch jetzt die Botschaft.
Wie
geschrieben: es geht um zwei Menschen, die sich verlieben. Damit ist
auch im Grunde schon alles gesagt. Sie verlieben sich und verändern
sich dadurch gegenseitig, verändern gegenseitig ihre Welten und
Ansichten und das ist echt schön mitzuerleben.
Fazit:
Auf
jeden Fall sehr empfehlenswert. Für Boys Love Fans sowieso. Sogar
schon fast ein Muss, würde ich sagen. Es ist zwar eindeutig, wer Uke
und wer Seme ist, aber es ist nicht zu stark ausgeprägt oder
übertrieben und wie geschrieben – es geht einfach um Liebe und wie
sie Menschen verändert und das ist ein sehr schönes Thema.
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