Donnerstag, 18. September 2014

Anime: Love Stage

Dear Anime.




So, bevor wieder zu viel Zeit vergeht und meine Meinung dadurch beeinträchtigt ist, schreibe ich besser jetzt, wo die Erinnerung noch relativ frisch ist, mein Kommi zu Love Stage.

Offizielle Kurzbeschreibung:
Der Otaku Izumi Sena lebt in einer Familie bekannter Entertainer, jedoch will er selber lieber Mangaka werden und nichts mit dem Berufsleben seiner Familienmitglieder zu tun haben, seit er vor Jahren einmal in einem Hochzeits-Werbespot die Rolle eines Mädchens spielen musste. Jetzt soll Izumi in einem Jubiläums-Werbespot wieder dieses Mädchen spielen, das den Jungen von damals, den jetzt berühmten Ryouma Ichijo, heiraten soll. Dieser hat sich vor 10 Jahren am Set in ihn verliebt, in dem Glauben, Izumi sei ein Mädchen.

Ich finde den Storyansatz an sich schon sensationell. Klar, es ist etwas klischeehaft und in dem Sinne „einfach“, aber ich mag Klischees. Bei Klischees kann man mit den Erwartungen der Leser spielen. Du kannst ihnen genau das geben, was sie wollen oder was ganz anderes. Und wenn du ihnen das gibst, was sie wollen, kannst du es sogar noch besser machen, als das, was sie sich vorgestellt haben. Dann ist es perfekt.
Aber das ist ein etwas anderes Thema. Allerdings mit einer der Gründe, warum mir dieser Anime sehr gut gefallen hat.
Es ist einfach ein Thema, eine Idee, die man selber (wenn man so jemand ist wie ich) gerne geschrieben hätte.

Und diese Idee ist wundervoll umgesetzt.
Wenn mir selbst der Ansatz einer Geschichte so gut gefällt, mache ich mir natürlich ein wenig Gedanken darüber, wie ich es gemacht hätte und ich glaube, das ich es wirklich anders gemacht hätte. Selbst wenn ich es anders gemacht hätte, wäre es nicht besser gewesen, kein bisschen.
Also die Story ist für das Genre, die Idee und alles wirklich fantastisch.
Die Geschichte baut sich mit der Zeit auf, entwickelt sich. Sie bleibt nicht auf einer Stelle stehen. Bei 10 Folgen wäre das auch nicht gerade sehr optimal. Aber es gibt genug Anime, wo die Story ständig auf der Stelle tritt. Hier ist das auf jeden Fall nicht so, auch wenn es zeitweise vielleicht ein wenig so wirken mag.

Die Hauptcharaktere:
Genau an denen sieht man, dass die Story vorangeht. Es passiert nämlich etwas im Inneren der Charaktere. Auch sie verändern sich, entwickeln sich weiter. Die Beziehung zwischen Izumi und Ryouma entwickelt sich sichtbar weiter und das auf eine wirklich süße Weise.
Auch an und für sich sind die Zwei wirklich süß.
Izumi ist ein Charakter, mit dem man sich gut identifizieren kann. In einer Familie, wo alle erfolgreiche Berühmtheiten sind, ist er eher zurückhaltend und lebt mehr oder weniger in seiner Mangawelt und jagt seinem (für ihn ziemlich unrealistischem) Traum nach. Wenn es nach ihm ginge, würde das auch für immer so bleiben. Er ist glücklich damit, auch wenn es seine Familie stört. In diesem Fall zu Recht, da sein Traum keine reellen Chancen hat, in Erfüllung zu gehen.
Ryouma ist das komplette Gegenteil von Izumi. Er lebt und liebt seinen Job. … Wo ich so darüber nachdenke, ist gar nicht so viel über Ryouma bekannt. Er ist ziemlich selbstbewusst und wenn er weiß, was er will, tut er alles dafür, es zu bekommen, bleibt dabei aber anständig. Er ist etwas unkontrolliert und stürmisch, aber ehrlich und wirklich liebenswert. An einer Stelle wird deutlich, dass er hart gekämpft hat, um seine Karriere so weit voranzubringen. Wäre schon im Manga mal noch etwas mehr über seine genauen Hintergründe zu erfahren.

Die Nebencharaktere:
Izumis Eltern und seine Schulfreunde lasse ich hier mal außen vor, wobei im Anime vor allem letztere und sein Vater etwas öfters vorkommen, aber in dem Sinne nicht unbedingt wichtiger sind. Außer sein Vater und einer seiner Freunde sind sie mehr oder weniger einfach Begleitfiguren.
Der Haupt-Nebencharakter ist eindeutig Rei, der sowas wie Izumis Mutter ist, auf ihn aufpasst, ihm Ratschläge gibt, sich um seine Zukunft kümmert usw. Rei ist wirklich ein interessanter und cooler Charakter, auch wenn sein Auftreten und die Rolle, die der Mutter und des Managers das nicht unbedingt vermuten lässt. Dafür müsstet ihr allerdings die Light Novel ''Back Stage!'' lesen, da will ich jetzt nichts verraten. Zu Izumi ist Rei zwar meist streng, aber doch auf eine sehr liebevolle und sorgenvolle Weise.
Der andere Nebencharakter ist Shougo, Izumis Bruder, der eigentlich auch ein ganz süßer Charakter ist. Vielleicht hab ich aufgrund der Light Novel noch ein etwas anderes Bild von ihm, aber im Anime kam er mir schon etwas nervig vor. (Was vielleicht oder sogar wahrscheinlich an seinem ''Wish'' liegt.) Na ja, in jedem Fall ist er ein sich sorgender Bruder, der einen ziemlichen Bruderkomplex hat und Izumi total verehrt. Auch er sorgt sich um Izumis Zukunft und hilft Rei, wo er kann. Allerdings nicht ohne eine gewisse Gegenleistung. Das wird im Anime allerdings nur angedeutet, zwar schon so, dass es deutlich ist, aber im Manga und der Night Novel sowieso gibt es nochmal expliziertes dazu.

Alles in allem passen die Charaktere alle zueinander und auch zu der Story. Es passt einfach alles zusammen. Das wäre auch mein Gesamtfazit, obwohl ich da noch gar nicht bin.

Humor:
Davon hat der Anime bzw. Manga auch eine ganze Menge. Kann einen wirklich sehr zum Lachen bringen. Das sind auch teilweise echt absurde Situationen und Momente, die einen einfach nur grinsen lassen und dafür sorgen, dass man noch mehr Spaß beim Schauen hat.

Animation:
Da ich den Manga zuerst gelesen habe, hat mich die Animation erstmal etwas irritiert, aber ich glaube, das ist normal. Die Animation entspricht dem Manga, aber bewegte farbige Bilder sind eben doch noch mal was anderes als unbewegte in schwarzweiß.
Aber die Animation ist auf jeden Fall modern und ansehnlich, etwas eigen, aber durchaus passend und annehmbar. Man gewöhnt sich sehr leicht daran, wahrscheinlich noch leichter, wenn man den Manga (noch) nicht kennt.

Vergleich zwischen Anime und Manga:
Was mir als erstes aufgefallen ist (abgesehen von der Animation), sind die hinzugefügten Szene. Im Anime wurde Lalalulu, die Mangafigur, die Izumi so sehr verehrt, viel mehr in die Story eingebunden, als das im Manga der Fall ist. Sie übernimmt eine doch recht wichtige, symbolische Rolle und das wurde sehr schön gemacht, finde ich. Dadurch wurde zwar vor allem Zeit gefüllt und der Anime etwas vom Manga abgewandelt, aber ich würde das nicht als schlecht bezeichnen. Der Anime ist eben etwas für sich und sollte, darf und kann in keiner Weise mit dem Manga gleichgesetzt werden. Sowas finde ich ohnehin unsinnig.
Haha, ja, warum vergleiche ich dann Anime und Manga eigentlich miteinander?
Ich denke schon, dass es wichtig ist, die Atmosphäre und den Inhalt der Geschichte rüberzubringen. Das, was bei dem Manga rübergebracht wurde, sollte auch bei dem Anime rübergebracht werden, zwar auf etwas andere Weise und auch mit etwas anderer Intensität, aber doch vor dem gleichen Hintergrund.
Das hat der Anime auch geschafft. Obwohl die erotischen Szenen kaum bis nicht existent waren (im Gegensatz zum Manga), hat es funktioniert. Der Sex ist eben in dem Sinne doch nur Nebensache. Es geht darum, dass zwei Menschen sich verlieben. So, damit wären wir jetzt bei der Botschaft. Da wollte ich eigentlich noch gar nicht hin. Allerdings weiß ich jetzt auch nicht mehr, was ich noch schreiben wollte. …

Botschaft:
Dann halt doch jetzt die Botschaft.
Wie geschrieben: es geht um zwei Menschen, die sich verlieben. Damit ist auch im Grunde schon alles gesagt. Sie verlieben sich und verändern sich dadurch gegenseitig, verändern gegenseitig ihre Welten und Ansichten und das ist echt schön mitzuerleben.

Fazit:
Auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Für Boys Love Fans sowieso. Sogar schon fast ein Muss, würde ich sagen. Es ist zwar eindeutig, wer Uke und wer Seme ist, aber es ist nicht zu stark ausgeprägt oder übertrieben und wie geschrieben – es geht einfach um Liebe und wie sie Menschen verändert und das ist ein sehr schönes Thema.



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