Sonntag, 21. September 2014

21.09.2014

Dear Sweet Heart.

Alles verändert sich. Ständig.

Ich glaube, das ist der Hauptgrund dafür, dass Freundschaften und alle anderen Beziehungen zerbrechen. Man selbst und das Leben und einfach alles verändert sich und dann lebt man sich auseinander. Man ist nicht mehr die Person, die der andere kennengelernt hat und andersrum.

Ich habe vielleicht etwas zu lange gewartet, diesen Post zu schreiben. Irgendwie ist mir jetzt alles verloren gegangen, was ich schreiben wollte bzw. hätte schreiben können...
Aber eigentlich ist das gut so.
Das bedeutet nämlich, dass ich irgendwie ja schon darüber hinweg bin. Hat auch lange genug gedauert.

Konkret geht es in diesem Post nämlich um meine ehemalige beste Freundin.

Wirklich beste Freunde sind wir schon seit Längerem nicht mehr. Von ihrer Seite aus war ich auch nie so richtig ihre beste Freundin. Na ja.

Ich will auch jetzt gar nicht groß ausholen und alles erzählen, was so passiert ist.
Um es kurz zu machen: Sie hat sich von mir distanziert, weil ich sie genervt habe. Nachdem sie nämlich mit einem Jungen zusammengekommen war, bin ich wohl etwas aufdringlich bzw. panisch und eifersüchtig geworden. (Verständlich.) Und ja, das hat sie mir dann nicht einmal gesagt, sondern mich in totaler Unwissenheit gelassen, was mich richtig verzweifeln lassen hat, weil ich einfach nicht wusste, was los war. Das war so ziemlich der Tiefpunkt des Ganzen. Danach haben wir zwar mal darüber gesprochen und alles war auch so halbwegs gut, aber irgendwie war das Vertrauen von meiner Seite aus weg und sie war mir gegenüber einfach immer noch ziemlich distanziert.

Es kurz machen? Kann ich.
Nicht. xD

Was jetzt am letzten Wochenende passiert ist:
Ich war ja auf der Connichi und hatte war mit meiner ehemaligen besten Freundin und ihrem festen Freund (die sich das Jahr davor durch mich auf der Connichi kennengelernt hatten) in einer Pension. Ursprünglich sollten wir zu viert sein.
Auf der Hinfahrt und so war alles sehr lustig, wirklich. Aber es ist eben eine Tatsache, dass man sich bei Pärchen schnell ausgeschlossen fühlt und da bin ich sowieso so ein Kandidat für. Außerdem bin ich jemand, der eher nickt und lächelt, als zu sagen, wenn mich etwas stört.
Am Samstag war es dann so, dass wir uns mit dem Rest unserer Gruppe getroffen haben. Dazu gehören auch zwei meiner älteren Cousinen. Meine ehemalige beste Freundin und ihr fester Freund sind dann alleine weggegangen und ich bin bei den anderen geblieben und ich habe mich SO wohl bei denen gefühlt. Das war einfach viel, viel besser.
Am Abend bekam ich eine Nachricht, dass die anderen Zwei schon gehen wollen. Ich wollte aber noch zur AMV-Nacht bleiben. Tja, da gab's eine kleine Diskussion über WhatsApp und das Ganze endete dann damit, dass ich mit einem Teil der restlichen Gruppe meine Sachen aus der Pension geholt habe und bei den anderen geschlafen habe.
Die anderen beide habe ich nicht mehr wiedergesehen an dem Wochenende und auch danach nicht.
Ich hab meiner ehemaligen besten Freundin noch eine Nachricht geschrieben, dass es blöd gelaufen ist und so weiter, hab aber keine Antwort erhalten. Ich brauche auch gar keine Antwort. Für mich ist die Sache jetzt abgeschlossen.

Sowas musste passieren.
Es war einfach an der Zeit.

Ich bin ja etwas verwundert, dass ich mich das Ganze nicht völlig fertig gemacht hat oder ich völlig ausgerastet bin. Ich dachte nämlich immer, dass das irgendwann mal so enden würde.
Aber ich war während der ganzen Sache und auch danach überraschend ruhig. Als hätte ich damit gerechnet. Mehr noch: als hätte ich es gewusst.

Und das habe ich in gewisser Weise.
Ich weiß, wie launisch meine ehemalige beste Freundin ist.

Ich habe das lange genug ertragen, ihre Launen.
Ich bin einfach jemand, der immer wieder verzeiht und daran ist auch nichts schlechtes, finde ich. Aber irgendwann kommt einfach der Punkt, wo man trotzdem einen Schlussstrich ziehen muss.

Für mich war das der Schlussstrich.
Ich hätte ihn schon viel früher ziehen sollen/müssen. Das konnte ich aber irgendwie nicht.
Aber jetzt, jetzt konnte ich es und ich bin sehr froh darüber.

Der Rest der Gruppe inklusive meinen zwei Cousinen ist einfach so toll und nett und wundervoll lieb. Meine Entscheidung war auf jeden Fall die Richtige.

Letztendlich ist es wahrscheinlich so, dass für mich im Leben meiner ehemalige beste Freundin kein Platz mehr ist und für sie ist in meinem Leben kein Platz mehr.
Sie ist ein so dominanter Mensch, der mich so sehr beeinflusst hat, wofür ich teilweise dankbar bin, aber zum Schluss war diese Beeinflussung nur noch schlecht für mich und deshalb musste es enden.

Ich hasse sie nicht, kein bisschen. Ich bin ihr nicht einmal wirklich böse. Ich kann sowieso niemandem so richtig böse sein. Dazu bin ich irgendwie nicht fähig, will ich auch gar nicht sein.
Es sollte einfach nicht mehr sein und das kann ich jetzt endlich akzeptieren.

Genauso wie ich akzeptieren kann, dass von hier an alles anders wird.
Ich habe es längst akzeptiert.

Es ist ein Neuanfang.
Das Ende der Schule, das Ende dieser Freundschaft.

Ich habe auch das Gefühl, dass sich meine komplette Sichtweise auf die Welt verändert hat und sich immer noch weiter verändert. Ich bin ein so offener und geduldiger Mensch geworden. Teilweise bin ich sogar mutig und schaffe es, über meinen Schatten zu springen. Ich kenne meine Ziele, meine Träume und Wünsche. Ich weiß, wer ich werden will und wer ich nicht werden will und ich fühlte mich für so gut wie alles bereit.

Ich bin bereit, zu leben.

Ich bin bereit, dieses Leben zu leben.

Das kann ich mit fester Stimme und stolz behaupten.

Ich spüre, wie ich immer selbstbewusster und mir meiner selbst sicherer werde. Das ist ein wirklich schönes Gefühl.

Manchmal kommt es mir vor, als wären meine Augen für eine sehr, sehr lange Zeit geschlossen gewesen und ich hätte nur das gesehen, was sich in meiner direkten Umgebung befindet.
Jetzt kommt mir mein Verstand, mein Denken so viel offener vor.

Diese Entwicklung macht mich glücklich.
Es fühlt sich an, als wäre ich auf dem richtigen Weg und das bin ich wohl, wenn es sich so anfühlt.

Natürlich werden auch wieder Tiefs kommen und das Alles.
Aber ich bin schon weit gekommen, sehr weit.

Und ich werde noch weiter gehen.
Jetzt, wo ich dieses neue Kapitel in meinem Leben aufgeschlagen habe und es mit solcher Begeisterung lesen und erleben kann, werde ich immer weitergehen, meinen Träumen und allem, was da sonst noch so kommen mag, entgegen.

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