Dear Sweet Heart.
Alles
verändert sich. Ständig.
Ich
glaube, das ist der Hauptgrund dafür, dass Freundschaften und alle
anderen Beziehungen zerbrechen. Man selbst und das Leben und einfach
alles verändert sich und dann lebt man sich auseinander. Man ist
nicht mehr die Person, die der andere kennengelernt hat und
andersrum.
Ich
habe vielleicht etwas zu lange gewartet, diesen Post zu schreiben.
Irgendwie ist mir jetzt alles verloren gegangen, was ich schreiben
wollte bzw. hätte schreiben können...
Aber
eigentlich ist das gut so.
Das
bedeutet nämlich, dass ich irgendwie ja schon darüber hinweg bin.
Hat auch lange genug gedauert.
Konkret
geht es in diesem Post nämlich um meine ehemalige beste Freundin.
Wirklich
beste Freunde sind wir schon seit Längerem nicht mehr. Von ihrer
Seite aus war ich auch nie so richtig ihre beste Freundin. Na ja.
Ich
will auch jetzt gar nicht groß ausholen und alles erzählen, was so
passiert ist.
Um
es kurz zu machen: Sie hat sich von mir distanziert, weil ich sie
genervt habe. Nachdem sie nämlich mit einem Jungen zusammengekommen
war, bin ich wohl etwas aufdringlich bzw. panisch und eifersüchtig
geworden. (Verständlich.) Und ja, das hat sie mir dann nicht einmal
gesagt, sondern mich in totaler Unwissenheit gelassen, was mich
richtig verzweifeln lassen hat, weil ich einfach nicht wusste, was
los war. Das war so ziemlich der Tiefpunkt des Ganzen. Danach haben
wir zwar mal darüber gesprochen und alles war auch so halbwegs gut,
aber irgendwie war das Vertrauen von meiner Seite aus weg und sie war
mir gegenüber einfach immer noch ziemlich distanziert.
Es
kurz machen? Kann ich.
Nicht.
xD
Was
jetzt am letzten Wochenende passiert ist:
Ich
war ja auf der Connichi und hatte war mit meiner ehemaligen besten
Freundin und ihrem festen Freund (die sich das Jahr davor durch mich
auf der Connichi kennengelernt hatten) in einer Pension.
Ursprünglich sollten wir zu viert sein.
Auf
der Hinfahrt und so war alles sehr lustig, wirklich. Aber es ist eben
eine Tatsache, dass man sich bei Pärchen schnell ausgeschlossen
fühlt und da bin ich sowieso so ein Kandidat für. Außerdem bin ich
jemand, der eher nickt und lächelt, als zu sagen, wenn mich etwas
stört.
Am
Samstag war es dann so, dass wir uns mit dem Rest unserer Gruppe
getroffen haben. Dazu gehören auch zwei meiner älteren Cousinen.
Meine ehemalige beste Freundin und ihr fester Freund sind dann
alleine weggegangen und ich bin bei den anderen geblieben und ich
habe mich SO wohl bei denen gefühlt. Das war einfach viel, viel
besser.
Am
Abend bekam ich eine Nachricht, dass die anderen Zwei schon gehen
wollen. Ich wollte aber noch zur AMV-Nacht bleiben. Tja, da gab's
eine kleine Diskussion über WhatsApp und das Ganze endete dann
damit, dass ich mit einem Teil der restlichen Gruppe meine Sachen aus
der Pension geholt habe und bei den anderen geschlafen habe.
Die
anderen beide habe ich nicht mehr wiedergesehen an dem Wochenende und
auch danach nicht.
Ich
hab meiner ehemaligen besten Freundin noch eine Nachricht
geschrieben, dass es blöd gelaufen ist und so weiter, hab aber keine
Antwort erhalten. Ich brauche auch gar keine Antwort. Für mich ist
die Sache jetzt abgeschlossen.
Sowas
musste passieren.
Es
war einfach an der Zeit.
Ich
bin ja etwas verwundert, dass ich mich das Ganze nicht völlig fertig
gemacht hat oder ich völlig ausgerastet bin. Ich dachte nämlich
immer, dass das irgendwann mal so enden würde.
Aber
ich war während der ganzen Sache und auch danach überraschend
ruhig. Als hätte ich damit gerechnet. Mehr noch: als hätte ich es
gewusst.
Und
das habe ich in gewisser Weise.
Ich
weiß, wie launisch meine ehemalige beste Freundin ist.
Ich
habe das lange genug ertragen, ihre Launen.
Ich
bin einfach jemand, der immer wieder verzeiht und daran ist auch
nichts schlechtes, finde ich. Aber irgendwann kommt einfach der
Punkt, wo man trotzdem einen Schlussstrich ziehen muss.
Für
mich war das der Schlussstrich.
Ich
hätte ihn schon viel früher ziehen sollen/müssen. Das konnte ich
aber irgendwie nicht.
Aber
jetzt, jetzt konnte ich es und ich bin sehr froh darüber.
Der
Rest der Gruppe inklusive meinen zwei Cousinen ist einfach so toll
und nett und wundervoll lieb. Meine Entscheidung war auf jeden Fall
die Richtige.
Letztendlich
ist es wahrscheinlich so, dass für mich im Leben meiner ehemalige
beste Freundin kein Platz mehr ist und für sie ist in meinem Leben
kein Platz mehr.
Sie
ist ein so dominanter Mensch, der mich so sehr beeinflusst hat, wofür
ich teilweise dankbar bin, aber zum Schluss war diese Beeinflussung
nur noch schlecht für mich und deshalb musste es enden.
Ich
hasse sie nicht, kein bisschen. Ich bin ihr nicht einmal wirklich
böse. Ich kann sowieso niemandem so richtig böse sein. Dazu bin ich
irgendwie nicht fähig, will ich auch gar nicht sein.
Es
sollte einfach nicht mehr sein und das kann ich jetzt endlich
akzeptieren.
Genauso
wie ich akzeptieren kann, dass von hier an alles anders wird.
Ich
habe es längst akzeptiert.
Es
ist ein Neuanfang.
Das
Ende der Schule, das Ende dieser Freundschaft.
Ich
habe auch das Gefühl, dass sich meine komplette Sichtweise auf die
Welt verändert hat und sich immer noch weiter verändert. Ich bin
ein so offener und geduldiger Mensch geworden. Teilweise bin ich
sogar mutig und schaffe es, über meinen Schatten zu springen. Ich
kenne meine Ziele, meine Träume und Wünsche. Ich weiß, wer ich
werden will und wer ich nicht werden will und ich fühlte mich für
so gut wie alles bereit.
Ich
bin bereit, zu leben.
Ich
bin bereit, dieses Leben zu leben.
Das
kann ich mit fester Stimme und stolz behaupten.
Ich
spüre, wie ich immer selbstbewusster und mir meiner selbst sicherer
werde. Das ist ein wirklich schönes Gefühl.
Manchmal
kommt es mir vor, als wären meine Augen für eine sehr, sehr lange
Zeit geschlossen gewesen und ich hätte nur das gesehen, was sich in
meiner direkten Umgebung befindet.
Jetzt
kommt mir mein Verstand, mein Denken so viel offener vor.
Diese
Entwicklung macht mich glücklich.
Es
fühlt sich an, als wäre ich auf dem richtigen Weg und das bin ich
wohl, wenn es sich so anfühlt.
Natürlich
werden auch wieder Tiefs kommen und das Alles.
Aber
ich bin schon weit gekommen, sehr weit.
Und
ich werde noch weiter gehen.
Jetzt,
wo ich dieses neue Kapitel in meinem Leben aufgeschlagen habe und es
mit solcher Begeisterung lesen und erleben kann, werde ich immer
weitergehen, meinen Träumen und allem, was da sonst noch so kommen
mag, entgegen.
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