Das
Erste, was ich zu dir sagte, war, dass ich deine Stimme mag.
Ein
Jahr, ein Jahr ist das jetzt her. Vor einem Jahr hat es angefangen.
Drei Monate später war es vorbei. Eine kurze Zeit, nicht? Und viel
passiert ist auch nicht. Es waren nur Gespräche über Skype. Nur...
Besser
als nichts, richtig? Alles ist besser als nichts. Daran glaube ich
wirklich. Deshalb bin ich froh, dass wir hatten, was wir hatten. Auch
wenn nichts davon übrig geblieben zu sein scheint.
Auf
meiner Seele, auf meinem Herzen ist was zurückgeblieben und es wird
für immer dort sein. Es ist eine Narbe, in der ein Splitter von
Sehnsucht steckt. Ein Splitter von einem Traum, der von uns handelte
und jetzt wohl für immer ungeträumt bleibt.
Der
Splitter ist aber auch eine Erinnerung, an das, was war. Er enthält
dieses Gefühl, dieses ganz besondere Gefühl, das nur du mir geben
konntest. Noch nie zuvor habe ich mich so gefühlt wie durch dich. Es
war echt und es war heftig und überwältigend. Es war schön. Was
wir hatten, war schön. Und dieser Traum, den ich von uns hatte, war
schön.
Zum
ersten Mal hatte ich das Gefühl, das da eine Verbindung ist, eine
Verbindung zwischen uns, die stärker ist, tiefer geht, als alles,
was ich je zuvor gefühlt hatte.
Und
das Schönste daran war: Es fühlte sich an, als würde es dir
genauso gehen. Ich dachte wirklich, du könntest es auch fühlen –
diese Verbindung, dieses Mehr. Dieses Etwas, das wohl immer nur ein
Etwas bleiben wird. Eine verstrichene Möglichkeit, eine verpasste
Chance. Ein Traum, der wie eine Seifenblase platzte. Einfach so.
Nein,
nicht einfach so. Du warst das. Du hast es beendet.
Ich
kenne deine Gründe nicht und ich werde sie wohl nie erfahren. Das
macht mich verrückt, ja. Ich wüsste so gerne das Warum. Ich wüsste
so gerne... Aber letztendlich würde es wohl nichts ändern, oder? Du
bist gegangen und was auch immer der Grund war, du hast mich nicht
weiter an dich herangelassen.
Das
ist okay, weißt du. Es ist wirklich okay. Natürlich tut es verdammt
weh, aber es ist okay. Es ist deine Sache.
Ich
wünschte nur, dass es anders gelaufen wäre. Ich wünschte... Gott,
so vieles! Ich wünschte mir so vieles und ich wünsche es mir noch
immer! Es mag kaum mehr als eine träumerische Vorstellung sein, aber
es war so zum Greifen nahe. Du warst so zum Greifen nahe.
Wir
haben uns nie wirklich getroffen. Ich habe dich nie wirklich gesehen,
dich nie wirklich berühren können. Und doch... Du warst da und da
war etwas zwischen uns! All die Stunden, die wir auf Skype verbracht
haben. Diese endlosen Gespräche. Und das Flirten. Wir haben
geflirtet, nicht? Ich habe auf jeden Fall mit dir geflirtet.
Es
hat sich so gut angefühlt, alles davon. So richtig. So real.
Wenn
ich dir noch eine Sache sagen könnte, wäre es: Ich habe mich in
deine Stimme verliebt.
Natürlich
war es nicht bloß deine Stimme, aber das war der Anfang und es ist
alles, was ich je wirklich von dir als Person hatte – deine Stimme.
Und es brauchte nicht mehr, nur dich und deine Stimme, deine Worte,
unsere Gespräche – mehr brauchte es nicht, um mich so unfassbar
glücklich zu machen.
Mehr
brauchte es nicht, um mir das Gefühl zu geben, als könnte ich
tatsächlich diese Liebe haben, die ich mir wünsche.
Durch
dich habe ich so vieles über mich selber gelernt, besser verstanden
und endlich richtig akzeptiert.
Ja,
ich stehe auch auf Frauen und zwar so viel mehr, als ich bis dahin
realisiert hatte! Ja, es kann tatsächlich eine Person dort draußen
geben, die mich genauso sehr mag wie ich sie! Ja, ich liebe es,
andere zum Lachen zu bringen! (Dein Lachen war so schön.) Ja, ich
kann mich wirklich richtig verliebt fühlen! Ja, ich kann flirten!
Ja,
ich wollte mit dir zusammen sein. Ich wollte das wirklich. Ich wollte
so vieles. Wollte ich zu viel? War es das? Ich wollte definitiv nie,
dass es dir zu viel wird. Ich wollte nie, dass... dass es endet. Aber
es endete. Es war zu schön. Viel zu schön, um wirklich mehr sein zu
können.
Zumindest
denke ich das jetzt. Deine Sicht, deine Sicht kenne ich nicht. Da bin
nur ich. Aber wie schon geschrieben, das ist okay. Wir hatten etwas.
Wir hatten drei Monate. Wir hatten Yuri on Ice. Ich hatte deine
Stimme, dein Lachen. Ich hatte diesen wunderschönen Traum, dieses
wunderschöne Gefühl.
Danke!
Verdammt, danke dafür!
Du
hast meine Augen geöffnet, obwohl ich dachte, sie wären längst
offen. Danke.
Ich
hoffe, du hast auch irgendetwas mitgenommen, nicht nur Schmerz und
ein schlechtes Gewissen, ein schweres Herz. Ich hoffe, ich konnte dir
etwas vorher nicht dagewesenes geben, so wie du mir. Ich hoffe, dir
geht es gut und dass du glücklich bist, bleibst, wirst.
Ich
für meinen Teil werde mich an diese drei Monate erinnern und sie in
meinem Herzen bewahren, denn auch wenn du es gebrochen hast, so hast
du es ebenfalls mit viel mehr Leben erfüllt, als ich es bis dahin
kannte.
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