Sonntag, 22. Oktober 2017

TV Show: Gilmore Girls (+ Gilmore Girls: Ein neues Jahr)

Dear TV Shows.


Willkommen zu einer Serie aus der Kategorie ''Keine Ahnung, ob ich das normalerweise je geschaut hätte, aber ich brauchte was, das ich nebenbei schauen konnte''. Im Laufe der Zeit wurde Gilmore Girls aber tatsächlich auch zu einer Serie der Kategorie ''Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es mir SO gut gefallen würde!''.

Genre: Comedy, Drama
Länge: 21 Episoden je 44 Minuten (Staffel 1)
+ 22 Episoden je 44 Minuten (Staffel 2)
+ 22 Episoden je 44 Minuten (Staffel 3)
+ 22 Episoden je 44 Minuten (Staffel 4)
+ 22 Episoden je 44 Minuten (Staffel 5)
+ 22 Episoden je 44 Minuten (Staffel 6)
+ 22 Episoden je 44 Minuten (Staffel 7)
~ insgesamt mit 153 Episoden abgeschlossen (?)
+ Gilmore Girls: Ein neues Jahr – 4 Episoden je 90 Minuten
Jahr: 2000 bis 2007, 2016
Kurzbeschreibung: A dramedy centering around the relationship between a thirtysomething single mother and her teen daughter living in Stars Hollow, Connecticut.
*
Ein neues Jahr - Set nearly a decade after the finale of the original series, this revival follows Lorelai, Rory and Emily Gilmore through four seasons of change.

Gesamteindruck: Wofür genau habe ich diese Kategorie nochmal in meine Blogposts aufgenommen? Ach ja, damit ich irgendwas vor mich hinquatschen kann, auch wenn's gar keinen Bezug zur Serie selber hat. Also, ne, eigentlich nicht, aber ja. Inzwischen ist es nämlich schon wieder eine Weile her, dass ich Gilmore Girls und die Mini-Serie aus 2016 gesehen habe. Aber ja, ich habe wirklich alles gesehen und ich kannte vorher auch schon ein paar Ausschnitte, da Gilmore Girls früher immer eine dieser Serien war, bei denen ich reingeschaltet und des öfteren hängen geblieben bin, ganz egal worum es in der Geschichte gerade ging.

Story: Es ist eine sehr unaufgeregte und leicht verdauliche Serie, wie ich finde. Sie ist nicht besonders anstrengend zu schauen. Und genau so eine Serie habe ich gebraucht, als ich mich spontan entschieden habe, sie zu schauen. Ich brauchte etwas, das ich nebenbei beim Lernen schauen konnte und Gilmore Girls hat sich dafür wirklich perfekt geeignet!
Ich will mit diesen Adjektiven jetzt nicht indirekt sagen, dass die Serie langweilig ist, weil ich das wirklich nicht behaupten würde. Es geht mehr darum, dass die Thematik nicht sonderlich komplex ist und eine Serie, in der es hauptsächlich um Beziehungen geht, allgemein leichter zu schauen ist, als zum Beispiel eine sehr spannende SciFi oder Krimi-Serie. Besonders hier in diesem Fall ist es etwas, das sehr für die Serie spricht.
Ebenso meine ich mit ''anstrengenden'' Serien, solche Serien, bei denen viel Action ist, viel passiert und man allgemein sehr viel aufmerksamer sein muss, da man sonst etwas verpasst.
So viel dazu. Das ist ja jetzt eigentlich gar nicht direkt Thema, musste aber zur Verständlichkeit kurz erwähnt werden.
Und es ist auch wichtig, um meinen nächsten Punkt zu verdeutlichen. Ich habe Gilmore Girls nämlich nach einer Weile sehr lieb gewonnen und habe angefangen, mich mehr und mehr für den Verlauf der Geschichte, die Charaktere und ihr Leben zu interessieren. Schließlich habe ich sogar einige Folgen geschaut, ohne dabei zu lernen. Ich habe die Serie dann also nicht mehr nebenbei geschaut, sondern meine ganze Aufmerksamkeit darauf gerichtet.
In der Hinsicht war ich wirklich überrascht. Ich würde sagen, dass die Serie insgesamt so liebenswürdig gestaltet ist, das man sich dem nach einer Weile nicht mehr so ganz entziehen kann. Wobei auch gesagt werden muss, dass ich Geschichten schlicht über Beziehungen, über Liebe schon sehr interessant und spannend finde, auch wenn es mich häufig stört, dass es viel zu oft das Gleiche ist.
Doch Gilmore Girls baut in der Hinsicht auch sehr viel drumherum auf und es geht ganz sicher nicht ''nur'' um die Liebesziehungen, sondern auch sehr viel um das Leben in der Kleinstadt selbst, was ich sehr schön gemacht finde. Und darüber hinaus ist auch sowas wie Karriere und das Verwirklichen von Träumen immer wieder Thema.
Natürlich gibt es auch einiges an der Serie, das kritisiert werden könnte. Zum Beispiel verhalten sich die Charaktere stellenweise schon sehr klischeehaft und ich kann mir auch vorstellen, dass viele eher genervt und auch gelangweilt sein könnten, von der ganzen Kleinstadtsache und auch von Lorelai und Rory, da sie schon eine recht spezielle Art von Charakter sind und abgesehen von liebenswürdig kann man das natürlich auch anstrengend finden.
Ich für meinen Teil habe sie doch recht lieb gewonnen für ihre Eigenarten. Nichtsdestotrotz ist es manchmal schon so, dass gewisse Handlungsansätze und Handlungsmuster, die Geschichte in eine Richtung drängen, die sehr vorhersehbar und schon mal dagewesen wirkt. Auch das lässt sich wieder auf die Charaktere zurückführen, die eben ihren Eigenschaften entsprechend handeln und sich über die Zeit zwar etwas entwickeln, aber nicht in jeglicher Hinsicht dazulernen.
Insgesamt fühlt sich aber nichts in der Geschichte direkt erzwungen an, sondern wirklich so, als müsste es den Umständen und Charakteren nach passieren.
*
Mit der vier Folgen langen Fortsetzung, oder wie auch immer man es genau nennen möchte, verhält es sich etwas anders. Zumindest hätte ich persönlich mir eine Menge andere Dinge für diese Jahre später spielende Geschichte gewünscht. Vieles an und in den vier Folgen fühlt sich sehr gewollt an. Die Charaktere, zu denen ich gleich nochmal mehr sagen werde, wirken zwar nach wie vor allem Vorhergegangenen entsprechend und es sind auch die gleichen Schauspieler, was ich sehr cool finde. Daran direkt liegt es also nicht.
Und natürlich, es spielt Jahre später, aber so einiges an den zufälligen Begebenheiten hat nicht diesen ''Es musste so passieren''-Effekt, sondern leider mehr diesen ''Das muss so passieren, weil es so gewollt ist!''-Effekt. Auch das, was passiert in diesen vier Folgen, ist eher so na ja. Einiges hat mir wirklich gut gefallen und über vieles habe ich mich gefreut, da es einfach cool ist, die gleichen Charaktere Jahre später in ihrer Geschichte wiederzusehen.
Wie geschrieben sind es auch nicht die Charaktere, die nicht ihnen selbst entsprechend handeln, sondern es ist das, was ihnen passiert, das meiner Meinung nach nicht so ganz passt.
Auch was das Ende betrifft... Es hat irgendwie etwas sehr enttäuschendes. Ich verstehe den Sinn und die Idee dahinter, aber an sich gefällt es mir nicht wirklich. Es ist einfach nicht das, was ich mir für Rory vorgestellt habe und, meinem Empfinden nach, auch nicht die Entwicklung ihrer Geschichte, die für sie hätte vorgesehen sein sollen. Vielleicht ist es teilweise auch nur nicht so gut gemacht, dass ich die Geschichte als wirklich authentisch empfinde.

Charaktere: Wie bereits erwähnt, habe ich die Charaktere mit der Zeit sehr liebgewonnen und doch recht schnell angefangen, bei der Entwicklung ihrer Geschichte mitzufiebern. Es gibt eine Menge Nebencharaktere, die die meiste Zeit über keine so richtig große Rolle im Verlauf der Geschichte spielen, sondern mehr oder weniger da sind, um die Kleinstadt und die Geschichte an sich mit Leben zu füllen, was sie auch definitiv hinbekommen.
Dabei bedienen sie zwar einige Klischees, aber ich finde, auf eine gute Weise. Zum Teil sind die Charaktere einfach ihre Klischees, was nervig sein kann, aber auch sehr viel für den gewissen Charme der Serie verantwortlich ist.
Die Charaktere, die wirklich eine Entwicklung durchmachen und wichtige Rollen in der Geschichte einnehmen, sind ein paar wenige. Hauptsächlich natürlich Lorelai und Rory, dazu kommt dann noch Emily, die Lorelais Mutter und somit Rorys Großmutter ist, Luke sowie Paris, Lane, Dean (mehr oder weniger), Logan und Jess. Wobei gerade die letzteren drei immer über unterschiedliche Zeiträume der Geschichte hinweg wichtige Rollen einnehmen.
Da sich die Geschichte um Lorelai und Rory dreht, sind es die Beiden, die am meisten mitmachen und um die herum sich die Geschichte entwickelt und die Charaktere verändern. Dementsprechend stehen alle aufgezählten Charaktere einer oder beiden sehr nahe.
Beziehungen sind eins der zentralsten Themen der Geschichte, an dem sich vieles zeigt und aufbaut. Zum Beispiel begleiten Rorys drei feste Freunde sie durch unterschiedliche Abschnitte ihres Lebens (und bis zu einem gewissen Grad darüber hinaus). Sie stehen also quasi für unterschiedliche Abschnitte ihres Lebens und werden auch erst so richtig in denen eingeführt.
Was Lorelai betrifft, verhält es sich ähnlich und doch ein bisschen anders, da ein bestimmter Mann schon von Anfang an in der Geschichte dabei ist und auch immer konstant auftritt.
Rorys Entwicklung, was ihr Liebesleben, ihre Laufbahn und sie selbst als Charakter betrifft, ist auf jeden Fall ganz spannend mitzuerleben, würde ich sagen. Auch wenn hier wieder einiges vorhersehbar ist, hat es mir sehr Spaß gemacht, sie von einem jungen Mädchen zu einer jungen Frau (und in den später spielenden vier Folgen als ältere Frau) zu sehen. Ich mochte es, mitzuverfolgen, wie sie an ihren Aufgaben wächst und scheitert, was sie wie beeinflusst und ich mochte auch ihre Freundschaft zu Paris sehr gerne. (Ich würde die Zwei tatsächlich als eins meiner wenigen Girls Love Pairings bezeichnen und ich könnte jetzt was spoilern, aber ich sage mal besser nichts.)
Auch Lorelais Veränderung im Verlauf der Geschichte ist ganz interessant. Sie hat sich bereits durch eine Menge durchgekämpft und weiß in vielerlei Hinsicht, was sie will. Allerdings hilft das nicht immer dabei, neue Hürden zu meistern. Vor allem die ganze Sache mit Luke hat mich sehr mitgerissen.
Die Beziehung von Lorelai und Rory zueinander ist auch sehr schön, weil sie sich sehr nahe stehen und auch das sehr viel von der Serie ausmacht. Der Humor zwischen den Beiden und einfach ihre Art zusammen aufzutreten und miteinander zu interagieren, hat etwas zwar sehr aufgeregtes, aber auch sehr sympathisches. Sie sind beste Freunde und zwar diese Art von besten Freunden, von der man sich wünscht, sie selbst mit jemand anderem erleben zu können. Das heißt natürlich nicht, dass auch sie nicht mal Probleme miteinander haben, denn es spielt ja auch sehr viel die Mutter-Tochter-Verbindung in ihre Beziehung hinein und über die Zeit verändert sich ihr Verhalten einander gegenüber auch etwas, aber insgesamt hat diese enge Bindung zwischen ihnen etwas sehr schönes.
Es gibt zwar einiges an Drama in der Geschichte, insbesondere was Lorelai und Rorys Liebesleben betrifft und auch in Bezug auf Emily, Lorelais Mutter, aber insgesamt entwickelt sich das meiste doch recht ruhig, mit heftigeren Abschnitten. Ähnlich wie sich auch die Serie an sich beschreiben lässt.

Fazit: Zum Zwischendurch-Schauen war es definitiv eine sehr gute Serie! Man muss sich nicht durchgehend genau auf alles konzentrieren, um mit der Geschichte und den Charakteren mitzukommen, aber es wird doch teilweise interessant genug, um dran zu bleiben, bis man, so erging es zumindest mir, einen Punkt erreicht, an dem man die Charaktere und ihre Geschichte ins Herz schließt und einfach wissen muss, wie ihr weiteres Schicksal aussieht.
Die sieben Staffeln der Serie haben mich echt positiv überrascht, da ich eben nach einer Weile anfing, mit den Charakteren mitzufiebern. Was die vier Folgen der Fortsetzung betrifft... Von der bin ich tatsächlich eher enttäuscht, auch wenn sie viele tolle Elemente aus der vorherigen Geschichte wieder einbringt und die Charaktere alle nach wie vor sehr authentisch wirken. Das, was den Charakteren passiert, hat aber in dieser Fortsetzung eher etwas erzwungenes und ich bin vor allem mit Rorys Teil und dem Ende wirklich nicht zufrieden.
Insgesamt aber wirklich eine Serie, die man sich mal anschauen kann, wenn man Lust auf leichtere Kost, Kleinstadtcharme, ein lustiges Mutter-Tochter-Duo und ein wenig Liebes- und Familiendrama hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen