Dear Sweet Heart ~ Loslassen und Behalten
Ich
hasse es, Dinge, Zeiten und vor allem Menschen und Hoffnungen
loszulassen. Es heißt, dass die Hoffnung zuletzt stirbt und meine
Hoffnung ist definitiv unsterblich, aber das ändert nichts daran,
dass das Leben einen immer wieder dazu zwingt, Gewisses hinter sich
zu lassen. Auch wenn es doch irgendwie immer bei einem bleiben wird,
verändern und verschieben sich Dinge und das ist gut so.
Blick
nach vorne.
Im
Rücken die Geister der Vergangenheit.
Im
Herzen das Unvergessliche.
Die
Augen sehen, was die Zukunft bereit hält.
Vom Erfüllen und
Zerplatzen von Träumen
Ich
träumte einen Traum, der mehr als ein Traum war und doch nie so
real, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber vielleicht ist es
besser, dass es nicht das sein kann, was ich mir davon erhofft habe.
Träume sind zum Träumen da.
Selbst
die Träume, die es schaffen, in Erfüllung zu gehen, kollidieren mit
der Realität. Manche zerplatzten dabei und die, die es nicht tun,
passen sich an und obwohl sie den Inhalt des Traumes wiedergeben,
verlieren sie nach und nach ihre träumerische Natur und verschmelzen
mit dem Gegenteil von dem, was sie einst waren.
Denn
Träume sind das, was die Realität nicht hat. Werden sie Teil der
Realität, hören sie auf Träume zu sein.
Tritt
der andere Fall ein, wird die Anpassung unmöglich und das
Glaskonstrukt der Hoffnung, das aus Wunschfäden zusammengeschweißt
wurde, zerbricht beim Aufprall auf den harten Boden – bleibt der
Traum für immer Traum.
Ich
kann es noch immer sehen, in meinem Kopf. Ich werde es immer sehen
können. Über die Zeit wird es verwaschener und undeutlicher werden
und irgendwann vielleicht ganz verschwimmen, aber ich werde nie
vergessen, dass ich diesen Traum träumte und wie glücklich allein
das mich machte.
Manchmal
geht es nicht um die Erfüllung des Erträumten, sondern um das
Träumen selbst. Ist das nicht oftmals viel schöner? Das, was es von
Träumen in die Realität schafft, kann doch niemals mit der
Schönheit des Traumes selbst mithalten. Die Fantasie ist doch viel
bunter und lebendiger, magischer und mit viel mehr Möglichkeiten und
möglichen Unmöglichkeiten gefüllt als die Realität es jemals sein
könnte.
In
Träumen gibt es keine Hindernisse. Träume kennen keine Grenzen.
Träume brauchen kein Einverständnis und keine Regeln, keinerlei
Gesetze. Träume sind endlos und unsterblich.
Wenn
Träume bei der Berührung mit all den Spitzen und Ecken und Kanten
der Realität zerplatzen, ist das unfassbar tragisch und es tut
unheimlich weh. Es fühlt sich an wie ein Verlust, als würde ein
Teil des Herzens abgetötet werden und ein Stück der Seele
zurückgelassen werden. Es entstehen Zweifel, ob der Traum je auch
nur die kleinste Chance hatte. Fragen über Fragen nach Wies und
Warums. Der Wunsch, die Zeit zurückdrehen zu wollen, um es besser
machen zu können.
Das
Greifen nach dem, was unsichtbar durch die Hände glitt.
Doch
ich stelle mir vor, dass das unsichtbare Traum-Etwas wie ein
Schmetterling ist. In bunten Farben schillernd wie die Träume selbst
fliegt es frei davon und ist glücklich darüber, dem Gefängnis der
Realität entkommen zu sein.
In
der Fantasiewelt bleiben die Träume frei.
Der
Schmerz, der beim Verlust der Träume empfunden wird, kommt daher,
dass sie wie glitzernde Schutzschichten an uns haften, solange ihre
Erfüllung nah erscheint. Für eine Weile können sie vor der
Realität schützen mit ihrer starken Magie und lassen die Härte der
Realität für eine Weile verblassen.
Dieser
Schutz ist wie eine Droge, die berauscht und leuchtende Augen macht,
die die Realität erleuchten lässt. Verliert sie an Wirkung oder
wird ganz entzogen, kehrt die Realität wie mit einem unbarmherzigen
Schlag zurück.
Als
eigentlich ununterbrochen vor mich hin träumendes Wesen bin ich
abhängig von dieser Droge und es ist nicht schwer für besonders
schöne Träume mich so sehr in ihren besonders schönen Bann zu
ziehen, dass ich mich verliere.
Lost Realist
In
gewisser Weise ist es tatsächlich der Realität zu verdanken, dass
es doch nicht allzu oft passiert. Der Traum, der sich gerade erst von
mir losgelöst hat, war derartig schillernd und hat die Realität
derartig gut abgewehrt, dass ich kaum noch was anderes sehen konnte
und auch gar nichts anderes sehen wollte.
Das
war gefährlich und es war dumm, aber es war wunderschön und ich
würde es wieder und wieder und wieder tun.
Getreu
nach einem meiner liebsten Sprüche: Reality is a lovely place, but I
wouldn't wanna live there.
Vollständig
dem Träumen verfallen sollte ich dabei natürlich nicht und das ist
es auch nicht, was ich will. Die Grenzen zwischen Träumen und der
Realität mögen in meinem Kopf öfters verwischen, aber letztendlich
weiß ich sie zu trennen oder werde nur Not eben brutal daran
erinnert, wo genau der Unterschied liegt.
Das
gehört eben zum Träumen dazu – das Zusammenstoßen mit der
Realität. Früher oder später passiert es immer.
Ich
versuche mich, so gut es geht, mental darauf vorzubereiten, darauf
einzustellen, auch wenn ich das oftmals gar nicht will. Aber mein
Wille hat da nicht so viel mitzumischen. Die Realität kann ich zwar
in einem bestimmten Maß nach meinen Möglichkeiten gestalten, aber
was mit meinen Träumen und Gefühlen los ist, das unterliegt eher
weniger bis gar nicht meiner Kontrolle.
Ich
kann nur entscheiden, wie ich damit umgehen möchte.
Der
Realist Teil von mir, weiß ganz genau, dass ich nach vorne schauen
muss, dass wieder neue Träume kommen werden, dass sich einige Träume
tatsächlich soweit an die Realität werden anschmiegen können, dass
es funktioniert und ich glücklich sein kann.
Ich
mag etwas verloren sein, doch ich kann die Realität sehen und weiß,
dass kein Weg daran vorbeiführt, sie zu akzeptieren. Also tue ich
das und bin verlorener Realist.
Oder
so ähnlich.
Worte sind Worte sind
Worte
Ich
glaube, wer meine Wochenrückblicke jetzt schon etwas länger
verfolgt oder allgemein meinen Blog, wird bemerkt haben, dass ich
vieles nicht ganz so gerne beim Namen nenne, insbesondere Gefühle,
da sie etwas sehr abstraktes haben und deshalb schwer zu greifen
sind, egal wie klar sie sich anfühlen.
Das
ist auch der Grund, warum ich in diesen Wochenrückblicken meist
weitaus weniger konkret bin, als ich sein könnte. Es ist einfach
meine Art, Dinge wiederzugeben und zu verarbeiten und dazu sollen mir
diese Rückblicke ja dienen.
Wobei
ich wirklich zugeben muss, dass der Post hier doch sehr zu einem
'Dear Sweet Heart' Post ausgeartet ist, die ich allerdings auch immer
mit Datum versehen mehr wie eine Art Tagebucheintrag gesehen habe.
Das vermischt sich jetzt alles eben etwas.
Während
als Kind meist in Tagebüchern nur ganz einfach die Geschehnisse des
Tages festgehalten wurden, halte ich heute lieber irgendwie meine
Gefühle und Gedanken, meine Stimmung fest, was in Worten gar nicht
so einfach ist, da es eben nur Worte sind und es ändert auch nichts
daran, dass ich durchs Geschichten schreiben jetzt wirklich schon
lange ständig Gefühle und Gedanken und Worte verpacke oder es
zumindest nach besten Möglichkeiten versuche. Es bleibt gleich
schwierig, das Werkzeug verbessert sich höchstens.
Die tatsächliche Woche
Um
dazu dann doch auch noch was zu schreiben, schon allein der
Vollständigkeit wegen: Meine Schwester hat ihren Geburtstag
nachgefeiert mit der Familie und es war schön mit den Cousinen in
ihrem Zimmer zu sitzen und einfach etwas beisammen zu sein.
Ansonsten
gab es wahrscheinlich wie immer sehr viel Youtube für mich, weil ich
viel zu viel und viel zu gerne faul bin und Youtube dafür der
perfekte Ort ist.
Das
mit dem Lesen klappt sehr sehr gut und ich habe den dritten Teil von
Harry Potter auf Englisch jetzt endlich mal durch und gerade gestern
morgen 'Die Seiten der Welt' von Kai Meyer angefangen, was mich
wirklich freut, da ich schon so lange mehr von ihm lesen und
insgesamt wieder mehr lesen wollte und es ist echt toll, dass das
klappt.
Auch
geschrieben habe ich wieder etwas, wobei es sehr viel mehr sein
könnte und ich mir wünsche, dass es wieder viel viel mehr wird,
weil das Schreiben meine liebste und größte Leidenschaft ist.
Es
geht immer noch wieder weiter bergauf und ich werde alles geben, was
ich kann, um nicht wieder den Berg hinunterzurollen!
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