Dear Sweet Heart.
Tatsache: Etwas
Altes endet, damit etwas Neues beginnen kann.
Seit meinem
Abiball fühle ich mich wirklich besser, als wäre eine Last von mir
abgefallen. Und sie ist nicht einfach nur so abgefallen, ich habe sie
selbstständig und ganz bewusst abgelegt, weil ich zu dem Schluss
gekommen bin, dass ich mich damit nicht länger rumquälen muss, weil
ich es überwunden habe. Oder zumindest glaube ich, dass ich es
überwunden habe, wobei ich mir schon recht sicher bin.
Vielleicht
liegt es auch allgemein daran, dass die Schule jetzt vorbei ist und
der Abiball einen Schlussstrich unter das Alles gezogen hat.
Das bedeutet
natürlich nicht, dass ich meine Freunde nicht mehr sehen will oder
nichts aus der Zeit mitgenommen habe, im Gegenteil. All die Zeit und
die schönen Erinnerungen werde ich in Ehren halten und die Fehler,
die ich gemacht habe, die zerreißenden Gefühle – daraus werde ich
lernen. Dazu habe ich mich entschieden.
Nicht zuletzt
habe ich das einer alten Freundin zu verdanken, die so gar nicht mehr
präsent war in meinem Leben. Ich hatte sie zwar schon noch hin und
wieder gesehen und sie war auch mit auf Mallorca gewesen, aber direkt
mit ihr verbunden habe ich mich nicht gefühlt.
Unbegreiflich
eigentlich, dass genau sie diejenige war, die sich am meisten für
mich interessiert zu haben scheint, zumindest an diesem Abend. Da
macht es mich wirklich traurig, dass wir nicht mehr richtig
befreundet waren und es auch nicht sind. Es macht mich wirklich
traurig, da sie doch ein sehr lieber Mensch ist.
Überhaupt habe
ich an dem Abend alles von der positiven Seite aus gesehen. Anstatt
über das zu jammern, was nicht ist, habe ich mich über das gefreut,
was ist und was gewesen ist.
Natürlich
hätte es besser sein können. Aber es war okay. Es war gut so.
Oftmals genügt es, die Dinge in einem positiven Licht zu sehen.
Vieles muss gar nicht verändert werden. Der Blickwinkel ist
entscheidend, der Blickwinkel und die Einstellung.
Hiermit
betrachte ich mein Schulleben, die damit verbundenen Qualen und
Freuden als beendet und breche einen neuen Lebensabschnitt an, der
mich nach wie vor mit Furcht erfüllt, aber Menschen fürchten nun
einmal Unbekanntes, das ist weder ein schlechtes Omen noch bedeutet
es in irgendeiner Weise Schlechtes.
Ich habe es
überwunden. Ich habe in gewisserweise mich selbst überwunden, noch
nicht vollständig und vielleicht werde ich das nie, aber es ist ein
Anfang und zwar ein guter Anfang.
Ich kann
wirklich sagen, dass ich stolz auf mich bin.
Von jetzt an
kann es nur besser werden. Im Grunde kann es immer nur besser werden.
Egal, wie gut etwas vorher war und wie schlecht es danach ist, es
wird früher oder später besser werden, weil es immer nur eine
Verbesserung gibt. Du kannst zwei Schritte zurückgeworfen werden,
aber wenn du wieder einen Schritt vorwärts gehst, verbesserst du
dich trotzdem stetig.
Es mag uns oft
so erscheinen, als würde alles kämpfen und alles bemühen nichts
bringen und sich am Ende nicht auszahlen.
Es zahlt sich
auch nicht am Ende aus, sondern am nächsten Anfang.
Es gilt bloß,
niemals die Hoffnung zu verlieren.
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