Dienstag, 4. Juli 2017

Buch: Tales from the Shadowhunter Academy von Cassandra Clare+

Dear Books.


Huch, mal wieder so ein ewig lange aufgeschobener Blogpost. o.o Na gut, so ewig jetzt auch nicht, aber doch schon eine kleine Weile. Hmpf. Na ja, bin ja auch nur menschlich und so. :'D

In Zusammenhang mit:
  • Zusatzband zu The Mortal Instruments (Deutsch: Die Chroniken der Unterwelt)
  • Verbindung zu The Infernal Devices (Deutsch: Die Chroniken der Schattenjäger)
  • Verbindung zu The Dark Artifices (Deutsch: Die Dunklen Mächte) - 1. Lady Midnight
  • [Die Chroniken des Magnus Bane]

Genre: Fantasy, Young Adult
Umfang: 672 Seiten (Hardcover Englisch, 840 S. Fester Einband Deutsch)
Sprache (gelesen in): Englisch
Erstausgabe: 15.11.2016 Verlag: Margaret K. McElderry Books
Kurzbeschreibung: Simon Lewis has been a human and a vampire, and now he is becoming a Shadowhunter. But the events of City of Heavenly Fire left him stripped of his memories, and Simon isn’t sure who he is anymore. He knows he was friends with Clary, and that he convinced the total goddess Isabelle Lightwood to go out with him…but he doesn’t know how. And when Clary and Isabelle look at him, expecting him to be a man he doesn’t remember…Simon can’t take it.
So when the Shadowhunter Academy reopens, Simon throws himself into this new world of demon-hunting, determined to find himself again. His new self. Whomever this new Simon might be.

Story: Eine kleine lustige Geschichte vorweg – ich dachte ja zuerst, dass sich dieses Buch mit dem Kreis, also Valentines ''Widerstandsorganisation'' oder wie auch immer man es nennen mag, beschäftigt. Also quasi erzählt, wie Valentine die ganzen Leute, also seine Freunde, damals von der Sache überzeugt hat und wie das eben alles so war damals.
Gaaaanz falsch lag ich damit jetzt auch nicht, aber die Kurzbeschreibung verrät es ja schon, so wirklich richtig lag ich damit halt auch nicht, eigentlich fast gar nicht. Zumindest was den... vorderen Teil der Geschichte (?) betrifft. Ich nenne es jetzt mal so, weil es für mich begrifflich am besten passt. Die Haupthandlung könnte man wohl auch dazu nennen. Also ich meine den Teil der Handlung, der sich tatsächlich abspielt und in dem Simon die Hauptrolle einnimmt, wie in der Kurzbeschreibung erzählt.
Dazu gibt es aber noch eine ganze Reihe von kleinen Geschichten, Rückblicken sozusagen in und über ganz unterschiedliche Zeiten und ganz unterschiedliche Charaktere. Unter anderem auch ein bisschen was über die Zeit von Valentines Kreis und einige andere Geschichten und Charaktere, was ich unheimlich interessant fand!
Mir bedeuten die Shadowhunters Romane wirklich sehr viel, weil sie auch mein Schreiben sehr geprägt haben und ich einfach diese Welt und viele Charaktere total liebe. Dementsprechend habe ich auch alle bisherigen (bei Lord of Shadows bin ich noch dazu) Bücher, die mit dem Universum zusammenhängen, gelesen und einige auch mehrmals, auf Englisch und Deutsch. Und da ist es jedes Mal so unendlich toll, wenn Anspielungen auf andere Charaktere, Verwandtschaften und anderes an anderer Stelle Erwähntes gemacht wird! Ich liebe das unendlich. Diese ganzen Verknüpfungen und Verbindungen und wie daran zu sehen ist, dass diese Welt sehr groß und sehr lebendig und voller dramatischer Geschichten ist. ♥
Es gibt da sicherlich auch ein paar Dinge zu kritisieren, zum Beispiel große Ähnlichkeiten zwischen Charakteren zum Teil, bestimmt auch Plot- und Logiklücken, aber an sich finde ich es einfach sehr cool, eine solche Welt zu erschaffen und diese ganzen Verstrickungen der einzelnen kleinen Geschichten immer wieder zu zeigen.
Tales of Shadowhunter Academy tut genau das. Es zeigt so viele Verbindungen und interessante Hintergründe, das ganze Buch platzt geradezu vor dieser Vielfalt. Das macht es zugegebenermaßen an einigen Stellen etwas blöd wieder in die ''Hauptgeschichte'' rund um Simon zurückzufinden. Sehr häufig fand ich auch eben diese ganzen anderen Geschichten interessante und hätte gerne noch mehr zu ihnen gelesen und war dann fast etwas enttäuscht, dass es mit der eigentlichen Geschichte weitergeht. :'D
Auch einiges an Fragen, die man sich während der anderen Bücher stellen mag, werden hier in diesen Geschichten beantwortet. Vor allem auch Hintergründe, die so niemand mehr wissen oder so erzählen könnte, sondern die schlicht erzählt werden, um erzählt zu werden. Zum Teil stehen die Geschichten aber auch in Zusammenhang damit, dass sie Simon eine gewisse Message vermitteln sollen und sind insgesamt in Simons Geschichte mit eingewebt und das, neben der zu großen Spannung dieser Geschichten, sodass man noch mehr darüber lesen möchte, auch auf eine recht gute Weise, wie ich finde. Sie wirken nicht völlig Fehl am Platz und sinnfrei platziert.
Und im Großen und Ganzen, wenn ich mich richtig erinnere, spielen die meisten Geschichten auch tatsächlich in oder im Rahmen der Shadowhunter Academy, was ja auch wieder den Titel sehr sinnvoll macht.
Simons Geschichte an sich fand ich auch sehr toll, gerade weil sie in einigen Punkten von der Erzählweise und der spannenden, actionreichen Handlung der anderen Shadowhunter Bücher abweicht. Es geht um Simon. Um seinen Weg, seine Gefühle und Gedanken und dieses neue Leben, in dem er sich zurecht finden muss, und diese Identität, die er nicht mehr und irgendwie aber doch hat.
Ich fand es unfassbar schön und toll das mitzuverfolgen und zu lesen, was für Einwirkungen diese Geschichten und die anderen, zu einem recht großen Teil neuen Charaktere auf Simons Entwicklung haben und wie er mit seiner Vergangenheit und all dem umgeht. Es sind sogar ein paar Plottwists vorhanden, was ich für Cassandra Clares Bücher immer sehr bezeichnend fand und als Merkmal ihrer Geschichten sehe und ich liebe es sehr! Auch wenn es wehtut. Gerade wenn es wehtut. Je mehr umso besser. :'D (Ne, ich bin gar nicht masochistisch veranlagt, ich doch nicht. ;D)

Charaktere: Als Charakter habe ich Simon über die Zeit, die anderen Bücher mit eingeschlossen, sehr sehr liebgewonnen. Er ist nicht und wird nie mein Lieblingscharakter der Shadowhunters Bücher sein, aber er nimmt schon einen besonderen Platz unter all den Charakteren für mich ein, was auch damit zusammenhängt, dass ich ihn mal in einem RPG geschrieben habe und ihn da sehr zu schätzen gelernt habe. Vor allem auch seinen Humor mag ich unheimlich. Und wie geschrieben liegt der Fokus in diesem Buch auf seinen Gefühlen und Gedanken, auf seiner Entwicklung, was nicht nur eine interessante Abwechslung zu der ganzen Action sonst ist, sondern auch seinem Charakter und seine Rolle im großen und ganzen Gefüge der Geschichte und seine Position in der Shadowhunters-Welt sehr viel mehr Tiefe gibt, was ich unfassbar toll finde. Das freut mich einfach sehr, weil Simon ein cooler Charakter ist.
Neben Simon und den altbekannten Charakteren aus The Mortal Instruments stellt dieses Buch auch ein paar neue Charaktere vor und beleuchtet einige in der Geschichte zuvor sehr nebensächliche Charaktere etwas genauer. Bei den neuen Charakteren war ich mir erst nicht ganz sicher, aber über die Zeit entwickeln sie viel Persönlichkeit und wachsen einem alle irgendwie ans Herzen, besonders zum Ende hin.
Die altbekannten Charaktere, vor allem Isabelle, nehmen nochmal eine besondere Rolle ein, da sie hin und wieder vorkommen, aber nicht ständig präsent sind und dementsprechend nicht ganz so viel zu Simons eigentlicher Entwicklung beitragen, was ja auch genau der Grund war, warum er zur Academy gegangen ist. Isabelle ist da ein bisschen ein Sonderfall und Alec und Magnus ebenfalls, würde ich jetzt mal sagen. Ich LIEBE den Part mit Alec und Magnus, was kein Wunder ist, denn sie sind meine Lieblingscharakter der Reihe. Wobei ich Jace auch sehr mag und seine Rolle in diesem Buch echt gut ist. :'D Clary ist natürlich auch recht wichtig für Simon, aber hm, ich habe meist nicht so viel zu Clary zu sagen, weil ich sie nicht so sehr mag und na ja.^^
Neben den Charakteren selber liebe ich es wie die Beziehungen sich in Tales of Shadowhunter Academy entwickeln. Besonders die Beziehungen zwischen den neuen Charakteren sind echt cool mitzuverfolgen und nehmen auch keine geringe Rolle in der Geschichte und der ''Message'' des Buches ein.

Tiefere Bedeutung: Da es so viel um Simons Selbstfindung und seinen Umgang mit der ganzen Amnesie und so geht, nehme ich es mir mal raus, hier ein bisschen rum zu philosophieren.
Unterschwellig ist ja auch in den anderen Shadowhunters-Büchern immer die Message versteckt (na ja, so versteckt nun wieder auch nicht), dass alle trotz kleiner und großer Unterschiede gleich sind und die gleiche Behandlung, das gleiche Maß an zugestandener Würde verdienen. Auch Tales from the Shadowhunter Academy greift das wieder auf und stellt dieses Mal besonders die Einstellung der Schattenjäger gegenüber Menschen in den Mittelpunkt und schlicht die Art, wie sie andere, die nicht ihresgleichen sind, zum Teil behandeln und sehen und zwar abschätzend und als minderwertig.
Ich fand das schon immer sehr interessant und die Message, dass alle gleich sind und im Fall von diesem Buch: dass alle die gleiche Chance verdienen, sehr sehr wichtig und auch recht gut transportiert, auch wenn ich da an einigen Punkten durchaus meckern könnte. Aber insgesamt finde ich es als Thema toll und gut aufgegriffen.
In Tales from the Shadowhunter Academy verbindet sich noch mit der Thematik ''Held'', was ich auch super interessant finde und gerade diese Kombination mit der Message und Simons bisheriger Geschichte in den anderen Büchern und seiner Amnesie hat echt was besonderes und bringt das Ganze gut rüber.
Simons Charakter ist da auch nochmal sehr ausschlaggebend. Da er zu keiner Zeit eine starke Überheblichkeit an den Tag legt, weder in diesem Buch noch zuvor. Er ist ein ziemlich bodenständiger Charakter, der immer etwas eifersüchtig auf Jace, den coolen Schattenjäger gewesen ist. Gerade in diesem Zusammenhang ist es spannend zu verfolgen, wie sich Simon in diesem Buch, zu einem großen Teil unabhängig von allem vorherigen, entwickelt, während er gleichzeitig mit diesem Gewissen Druck ausgehend von seinem vergangenen Ich klarkommen muss.

Fazit: Wer die anderen Schattenjäger-Bücher gelesen und gemocht hat, der wird sich auch sehr über dieses Buch und seine vielen vielen Hintergrundgeschichten zu anderen Charakteren und Zeiten freuen. Die Geschichten sind zum Teil in Simons Selbstfindung mit eingebunden und tragen in dem Zusammenhang wichtige Botschaften mit sich. Auch die neuen Charaktere spielen wichtige Rollen in Simons neuem Leben und wachsen einem beim Lesen über die Zeit ans Herz. Noch schöner ist es aber von den altbekannten Charakteren zu lesen und über Simon mitzubekommen, was sich in ihren Leben so getan hat.
Tales from the Shadowhunters platzt geradezu vor kleinen, einzelnen Geschichten und dementsprechend vielen Charakteren, was hin und wieder etwas verwirren kann, aber für mich macht es das Buch, zusammen mit Simons Entwicklung, die gut dargestellt ist, zu einem sehr gutem und interessanten Buch, das die Schattenjäger-Bücher wirklich schön ergänzt und sogar einige Ecken und Kanten abrundet oder schlicht genauer geleuchtet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen