Dear Books.
Das
erste Buch meines Ich will wieder mehr lesen!-Projekts. Glaube
ich zumindest, mein Hirn lässt mich da gerade mal wieder etwas im
Stich, aber an sich ist es ja auch egal. Es ist auf jeden Fall ein
Buch beziehungsweise eine Buchreihe, die ich schon lange mal lesen
wollte, was ich jetzt endlich geschafft habe. Auch von Kai Meyer
wollte ich seit Jahren, seit ich damals Asche und Phönix
gelesen habe, da mir das sehr gut gefallen hat und deutsche Autoren
meinem Gefühl nach doch irgendwie etwas besonderes in meinem
Leseuniversum sind.
Genre:
Fantasy, Jugendbuch (das ist doch kein Genre!? o.O)
Umfang:
560 Seiten (gebundene Ausgabe)
Sprache:
Deutsch
Erstausgabe: 31.07.2014
Verlag: Fischer FJB
Kurzbeschreibung:
„Während sie die
Stufen zur Bibliothek hinablief, konnte Furia die Geschichten schon
riechen: den besten Geruch der Welt.“ Furia Salamandra Faerfax lebt
in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Familie birgt eine
unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach
einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die
Magie und die Macht der Worte entfesseln. Doch dann wird ihr Bruder
entführt, und sie muss um sein Leben kämpfen. Ihr Weg führt sie
nach Libropolis, in die Stadt der verschwundenen Buchläden, und an
die Grenzen der Nachtrefugien. Sie trifft auf Cat, die Diebin im
Exil, und Finnian, den Rebell. Gemeinsam ziehen sie in den Krieg –
gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller
Bücher.
(Quelle)
Story:
Das allerbeste zuerst – die Welt der Bibliomantik, die dieses Buch
erschafft, ist unglaublich toll! Schon vor dem Lesen hat mich das
echt fasziniert und mir das Buch, als eines, das ich lesen möchte,
im Kopf behalten. Was das betrifft, wurde ich auch wirklich nicht
enttäuscht. Die Welt und wie sie dargestellt wird; die einzelnen
Elemente, die über die Zeit hinzukommen; selbst die kleinen Details
sind alle wirklich toll und sehr schön und lebendig beschrieben und
haben mir jedes Mal ein Lächeln auf die Lippen gezaubert.
Das ist die Magie
dieses Buches beziehungsweise dieser Welt – als ins lesen und in
Bücher und Geschichten verliebter Mensch hat man die Lebendigkeit
von Büchern und dem, was sie erzählen, sicherlich schon bereits
viele Male gefühlt und sich oft vorgestellt, wie es wäre, wenn
Charaktere daraus zum Leben erwachen oder es eine Stadt nur mit
Buchläden gäbe oder Bücher sprechen könnten und und und. Der
Fantasy sind ja keine Grenzen gesetzt.
Die
Seiten der Welt
schafft eine Welt, in der es diese Dinge gibt und das in einer
wirklich guten und interessanten Form, die auch die Probleme von zum
Beispiel Buchcharakteren in der Realität oder einer solchen
Bücherstadt nicht ignoriert, wodurch das Ganze einen realistischen
Charakter gewinnt und auch einige Probleme unserer Gesellschaft
beziehungsweise dem Buchmarkt unserer Gesellschaft aufzeigt.
Ich bin sehr gespannt, in den anderen Büchern der Reihe noch viel
mehr über diese Welt zu lernen, denn was im ersten Buch beschrieben
wird, ist schon recht viel, aber sicherlich noch lange nicht alles.
Da scheint es noch eine ganze Menge mehr entdecken zu geben. Vor
allem auch aus dem Grund, das einiges, obwohl es durchaus ein
größeres Thema sein könnte, nur angerissen wird, was ich an ein
paar Stellen wirklich schade finde.
Auch werden bestimmte Sachen und Handlungen von Charakteren einfach
als gegeben dargestellt und nicht weiter erläutert oder aus Sicht
der Charaktere näher erklärt. Zum Teil fällt mir das sicherlich
deshalb auf, weil ich selber Gedanken und Gefühle nie genug
beschreiben kann und das bestimmt auch oft zu viel und zu ausführlich
tue, aber in diesem Buch ist von Gefühlen und Gedanken nur hier und
dort was druntergestreut.
Ebenso hätte ich mir mehr tiefschürfendere Gespräche zwischen den
Charakteren gewünscht, was die Situation an vielen Stellen einfach
nicht erlaubt, aber ich denke, dafür hätten durchaus Momente
geschaffen werden können und sollen.
Denn auch wenn ich die Charaktere wirklich ganz in Ordnung finde und
sie interessante Eigenheiten haben, kommen sie mir durch das Fehlen
von mehr Gedanken und Emotionen und Gespräche etwas flach vor. Mag
sein, dass sich das durch das Lesen der anderen Bücher noch ändert,
aber ich hätte mir es auch hier schon gewünscht.
Was
die Story an sich angeht und wie erzählt wird... die Spannung wurde
definitiv erhalten und es ist auch nicht zu viel oder zu
durcheinander, ein bisschen mitgerätsel ist möglich und die großen
Fragen, die sich im Laufe der Geschichte auftun, werden tatsächlich
so gut wie alle in diesem Band beantwortet, wodurch ich wirklich
gespannt bin, was den Inhalt des zweiten Buches betrifft. Trotzdem
bin ich nicht ganz glücklich damit, wie sich einiges entwickelt hat
und selbst die großen Plottwists...
Vielleicht habe ich irgendwo schlicht mehr erwartet oder es liegt
eben wieder daran, dass die Charaktere für mich noch nicht genug
Tiefe entwickelt haben.
Die Story hat mich schon mitgerissen und alles, was passiert ist, hat
mich neugierig auf den weiteren Verlauf gemacht und auch die Ansätze
der Charaktere haben mir wirklich gefallen, aber meinem Gefühl nach
hätte alles noch etwas mehr... mehr eben vertragen können.
Charaktere:
Tja, das, was ich schon über die Charaktere geschrieben habe, ist
eigentlich auch schon fast alles, was es zu sagen gibt.
Ich möchte so so gerne noch mehr über diese Charaktere wissen! Mir
fehlt da so vieles! Und das ist so schade, weil sie, wie geschrieben,
wirklich sehr interessant sein könnten. Der Einzige, der mir etwas
näher vorkommt, ist Furias kleiner Bruder und das, obwohl er
insgesamt in der Geschichte gar nicht so viel vorkommt, aber das, was
über ihn vorkommt, hat gereicht, um ihn auf eine Weise
kennenzulernen, die mir ein klares Bild von ihm gegeben hat.
Doch zum Beispiel Furia selber, die man als Leser die ganze Zeit
begleitet, hat mir irgendwie zu wenig Charakter, zu wenige Gedanken-
und Gefühlsmomente, was es schwer macht, sich in sie
hineinzuversetzen und sie richtig kennenzulernen. Das, was man über
sie lernt, ist spannend und ich finde es auch sehr interessant, wie
sie auf bestimmte Situationen und Ereignisse reagiert, aber auf
anderes wiederum reagiert sie kaum und soweit ich mich erinnere, wird
auch recht wenig wirklich reflektiert, was sie getan hat.
Wie geschrieben, könnte daran liegen, dass ich das selber meine
Charaktere einfach viel zu gerne tun lasse, aber ein bisschen mehr
hätte definitiv nicht schaden können.
Ebenfalls sehr interessant finde ich Cat und Finnian und die Lage der
beiden und ihre Beziehung zueinander. Auch hier will ich so so gerne
mehr! Weil wieder nur so Ansätze durchkommen, was natürlich auch
beabsichtigt ist und Spannung aufbaut, neugierig macht, aber etwas
mehr Info und Reden und so wäre nett gewesen.
Wer mich auch noch fasziniert ist der Bürgermeister von Libropolis,
Isis natürlich und Severin. Über die alle will auch sehr gerne noch
mehr lernen und in der Hinsicht bin ich wirklich neugerig auf den
zweiten Band und habe gerade sehr Lust, mir den zu kaufen und ihn zu
lesen, weil das Potential definitiv da ist. Die Welt und die
Charaktere können definitiv noch eine ganze Menge (mehr) hergeben.
Fazit:
Die Seiten der Welt
schafft eine sehr faszinierende und detailreiche Welt, die jeden
Buchliebhaber in ihren Bann ziehen dürfte. Die Geschichte erhält
sich die gesamte Zeit über eine gewisse Spannung und es ist
interessant zusammen mit der Geschichte mehr über die Welt der
Bibliomantik zu lernen. Auch die Charaktere haben Eigenschaften und
Eigenheiten, die Neugierde wecken, allerdings kaum bis gar nicht
näher beleuchtet werden und dadurch die Charaktere etwas flach
erscheinen lassen, auch was ihre Gefühle und Gedanken und wie sie
mit den Ereignissen umgehen, betrifft.
Insgesamt schaffen die Geschichte und die Welt es definitiv einen bei
der Stange zu halten und die Charaktere wirken zumindest nicht
austauschbar. Auch die Plottwists haben mir sehr gut gefallen und es
werden so gut wie alle großen Fragen, die über die Zeit entstehen,
am Ende beantwortet.
Vom zweiten Band wünsche ich mir sehr, mehr über die Charaktere und
die Exlibri zu lernen. Allein um die coole Welt der Bibliomantik
kennen zu lernen, lohnt es sich aber schon sehr, das Buch zu lesen.
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