Dear Anime.
Ja,
nach Ewigkeiten habe ich es dann auch endlich endlich mal geschafft,
die zweite Staffel von Tokyo Ghoul zu schauen und außer einer recht
großen Sache war ich auch überhaupt nicht gespoilert!
Ich
habe es mir tatsächlich so ein bisschen vorgenommen, zweite Staffeln
beziehungsweise allgemein Fortsetzung von bestimmter Anime, die ich
eigentlich sehr mochte, endlich mal nachzuholen und ja, meine Wahl
ist auf Tokyo Ghoul gefallen, weil ich Lust auf etwas düsteres
hatte, wie so oft. Wobei ich momentan auch sehr Fluff-bedürftig bin.
Na
ja, auf jeden Fall bin ich froh, mir die zweite Staffel endlich mal
angeschaut zu haben.
Genre: Action,
Mystery, Horror, Psychological, Supernatural, Drama, Seinen
Jahr:
2015
Länge:
2. Staffel, 12 Folgen je 24 Minuten
1.
Staffel, 12 Folgen je 24 Minuten (mein Review)
Kurzbeschreibung: Ken
Kaneki has finally come to accept the monstrous, flesh-craving part
of himself that he has feared and despised for so long. After
escaping captivity and torture, Kaneki joins Aogiri Tree—the very
militant ghoul organization that had abducted him, leading his
friends to question his true motive and loyalty.
(Quelle)
Story:
Es hat wahrscheinlich damit zu tun, dass sehr viel Zeit zwischen dem
Schauen dieser zweiten Staffel und der ersten liegt, aber ich war am
Anfang wirklich sehr sehr verwirrt. Ich habe in der Zwischenzeit auch
nicht angefangen, den Manga zu lesen, also konnte ich auch nicht
dadurch an der Story dran bleiben (oder noch mehr verwirrt werden
durch andere Handlung). Ich war aber eigentlich schon der Meinung,
das Ende der ersten Staffel noch recht gut im Kopf behalten zu haben,
aber gut.
Die andere Sache,
die wohl auch damit zu tun hat, ist, dass diese zweite Staffel sehr
viel länger braucht, um richtig in Fahrt zu kommen. Das liegt zum
großen Teil daran, dass die Handlungsstränge ganz anders verteilt
sind, das Gewicht und dadurch der Fokus ganz wo anders liegt, was
höchstwahrscheinlich auch der Grund ist, warum viele diese zweite
Staffel nicht so sehr mochte, zumindest wie ich es mitbekommen habe,
als die Folgen damals aktuell liefen.
Besonders am
Anfang wird so gut wie die ganze Aufmerksamkeit auf die Ermittler –
die Agenten, die gegen die Ghouls arbeiten – gerichtet und das
zieht sich auch sehr stark durch den ganzen Anime. Wenn ich mich
richtig erinnere, war es in der ersten Staffel genau andersherum und
der Fokus befand sich eher bei den Ghouls, die Kaneki mit der Zeit
kennenlernte.
In der Hinsicht
ist diese zweite Staffel einfach sehr sehr anders, als die erste, die
sich auf Kanekis Entwicklung und seine Verzweiflung aufgrund dieser
konzentriert. Die zweite Staffel zeigt mehr das große ganze Bild auf
und beschäftigt sich, wie schon geschrieben, viel mit den
Ermittlern, aber auch mit der genaueren Hintergrundgeschichte einiger
Ghouls, was alles wirklich sehr interessant ist.
Ich würde
definitiv nicht sagen, dass diese Staffel schlechter ist, als die
erste, sie ist vor allem anders, vom Fokus der Handlung her und
insbesondere vom Timing.
Bis Kaneki richtig
ins Geschehen eingebunden wird und deutlicher wird, warum er tut, was
er tut, dauert es eine ganze Weile und das ist es, was diese zweite
Staffel so seltsam macht, da sie eine lange Zeit sehr getrennt von
Kaneki wirkt und er zwar im Hintergrund da ist, aber nicht direkt
eine Rolle zu spielen scheint. Das ändert sich zum Ende hin und sein
Kampf mit seiner Ghoul-Seite wird wieder thematisiert.
Ich für meinen
Teil finde es auch wirklich cool, einige der anderen näher
kennenzulernen und auf diese Weise ein paar Fragen zu klären und den
Charakteren und dadurch auch der Story mehr Tiefe zu verleihen, neue
Fragen aufzuwerfen und so weiter und so fort.
Was ich wirklich
ziemlich unschön finde, ist das Ende, da einfach so so vieles offen
gelassen wird und natürlich macht das irgendwo Sinn als Aufhänger
und es deutet eventuell noch eine weitere Staffel an (Is that a
thing!?) und all sowas, aber hm. Es ist schon sehr blöd aufgezogen,
da (ohne zu sehr spoilern zu wollen) schon ein gewisser Frieden
impliziert wird ganz am Ende, aber vorher der große Kampf nur so
halb zu einem richtigen Abschluss gekommen ist (oder habe ich da was
übersehen?).
Action gibt es
übrigens eigentlich schon noch genug, würde ich sagen. Es gibt zwar
auch ein paar Phasen, wo es sich etwas zieht, aber insgesamt ist
alles sehr vollgepackt mit Hintergrundgeschichten und dem Aufbau von
Charaktertiefe und all so'n Zeug. Da kann ich mich jetzt nicht
unbedingt beschweren.
Ah, ich habe auf
jeden Fall jetzt das Bedürfnis, mir den Manga holen zu müssen, was
von manchen Anime, von sehr vielen sogar, irgendwo schon das Ziel
ist, meinem Gefühl nach. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, sei mal
dahingestellt, aber es funktioniert tatsächlich recht oft und was
soll ich sagen, ich liebe nun einmal Geschichten.
Und
ich denke, das gerade die Charaktere bei vielen Leuten schon genug
Interesse wecken, um sich eventuell den Manga anschauen zu wollen.
Das und die Story – dieser Kampf zwischen den Ghouls und den
Menschen und der Zwiespalt, in dem Kaneki sich befindet, dass beide
Seiten Schlechtes und Gutes an sich haben – wären es auf vielen
Ebenen wert, sich die Story noch näher anzusehen.
Charaktere:
Wie bereits erwähnt werden die Hintergründe der Nebencharaktere,
die tatsächlich sowas wie Hauptcharaktere werden in dieser Staffel,
genauer gezeigt und erzählt. Persönlich fand ich das sehr schön
und wirklich spannend mehr über jene Charaktere zu lernen, die sonst
eher Hintergrundfiguren waren. Das ist es, wovon diese Staffel lebt –
von den Hintergrundgeschichten der Charaktere, die zuvor weniger im
Mittelpunkt gestanden haben.
Es sind auch wirklich interessante und spannende Geschichten, die es
über diese Charaktere zu erzählen gibt und ich fand es sehr cool,
diese ganzen Hintergründe kennenzulernen. Wie schon geschrieben,
gibt es sowohl den Charakteren als auch der Geschichte sehr viel mehr
Tiefe.
Durch die Hintergrundgeschichten werden einige Motive sehr viel
deutlicher und die Charaktere, die Geschichte und das eigentliche
Thema – dieser Kampf zwischen den Ghouls und den Menschen –
werden sehr schön abgerundet.
Das Ganze bedeutet aber natürlich auch, dass nun andere Charaktere
die Rolle der Nebencharaktere übernehmen. Es werden also auch mehr
oder weniger neue Charaktere eingeführt. Wahrscheinlich liegt es
auch zu einem großen Teil daran, dass es schon länger her ist, dass
ich die erste Staffel geschaut habe, aber ich konnte mich nicht an
viele dieser Charaktere von vorher erinnern und die Art wie sie
eingeführt werden, verriet jetzt nicht unbedingt viel mehr außer
auf welcher Seite der Charakter (eventuell) steht und eben wie er
aussieht.
Das ist sicherlich dazu gedacht, um beide Seiten weiter auszubauen
und spätere Ereignisse einzuläuten, aber die bekommt man im Anime
nicht mehr zu sehen und besonders eine der letzten Szenen endet da
sehr... komisch und wenig zufriedenstellend.
Abgesehen von den neuen Charakteren hat natürlich auch der
eigentliche Hauptcharakter oder zumindest der Hauptcharakter der
ersten Staffel, Kaneki, deutlich weniger Zeit, in der er im Anime
vorkommt und in der seine Probleme und sein Leben gezeigt werden. Im
Vergleich zur ersten Staffel ist das schlicht sehr anders und ich
kann mir sehr gut vorstellen, dass vielen genau das nicht gefallen
hat, aber ich denke, dass es rein Story-technisch und auch was
Kanekis Entwicklung betrifft, sehr viel Sinn macht, dass er weniger
vorkommt, auch wenn es vor allen am Anfang sehr irritierend ist.
Mein Lieblingscharakter ist jetzt noch sehr viel eindeutiger als
schon in der ersten Staffel, denn Joozou hat wirklich eine Menge Zeit
in dieser Staffel bekommen und das hat mich sehr gefreut.
An sich ist die Seite der Ermittler, meiner Meinung nach, etwas
weniger sympathisch, vielleicht sogar sehr viel weniger, wobei schon
gerade in dieser zweiten Staffel sehr darauf geachtet wird, auch die
guten und menschlichen (haha xD) Seiten dieser Seite zu zeigen und
allgemein mehr Einblick in ihre Welt und ihre Ansichten zu geben.
Dass ich Joozou sehr mag, hat aber auch nicht wirklich was damit zu
tun, auf wessen Seite er nun steht, weil letztendlich ja doch beide
Seiten irgendwie das Selbe wollen, wofür ja auch Kaneki steht. Ich
mag Joozou einfach, weil er ein sehr eigenwilliger Charakter ist,
auch mit ein Grund, warum ich Kaneki in dieser Staffel sehr
interessant finde. Ich mag einfach solche Charaktere. ;D
Und ich mag es auch sehr, auch wenn ich mich eben noch darüber beschwert habe, neue Charaktere kennenzulernen. Es lässt die Welt, das ganze Universum von Tokyo Ghoul größer werden und macht Neugierig auf mehr.
Und ich mag es auch sehr, auch wenn ich mich eben noch darüber beschwert habe, neue Charaktere kennenzulernen. Es lässt die Welt, das ganze Universum von Tokyo Ghoul größer werden und macht Neugierig auf mehr.
Fazit:
Die zweite Tokyo Ghoul Staffel ist sehr anders als die erste. Der
Fokus liegt nicht ganz so sehr auf den Ghoulen, sondern mehr auf den
menschlichen Ermittlern, die gegen die Ghoule arbeiten. Vor allem ist
Kaneki, besonders am Anfang, viel weniger der Mittelpunkt der
Geschichte, als es zuvor in der ersten Staffel der Fall war. Dadurch
bekommt der ganze Anime ein ganz anderes Gefühl, ein offeneres
Gefühl, was gut sein kann, aber auch seltsam, da es Kanekis direktes
Umfeld sehr oft und sehr weit verlässt, auch wenn er nach wie vor
mehr oder weniger immer Teil von allem ist.
Insgesamt
finde ich die zweite Staffel von Tokyo Ghoul wirklich interessant und
sie weckt bei mir sehr viel Neugierde auf all die neuen Charaktere
und schlicht, wie es weitergeht. Denn es wird unheimlich vieles offen
gelassen und angekratzt, besonders auch ganz am Ende. Es wirkt nicht
ganz abgeschlossen, was es ja auch nicht ist, da der Manga ja noch
weitergeht, aber es ist wirklich... etwas doof gemacht, da in einem
Moment abgebrochen wird, der sehr viel Spannung aufgebaut hat und
dann einfach ohne weiteres endet, was ich nicht nur sehr gemein,
sondern auch sehr schade finde.
Wer einfach mehr über die Welt von Tokyo Ghoul und die Charaktere in
dieser Welt erfahren möchte, für den ist die zweite Staffel
definitiv etwas, solange einen nicht der veränderte Fokus stören
und man offen für die neuen Blickwinkel ist. Wer aber mit den ganzen
negativen Punkten, was vor allem das Ende betrifft, das einfach sehr
blöd gesetzt ist, sollte vielleicht eher zum Manga greifen, den ich
selber bisher nicht gelesen habe, aber eventuell mal anfangen werde.
Es ist auf jeden Fall ein guter Anime, der sehr gut gemacht ist und
eine interessante Story mit einer interessanten Welt und ebenso
interessanten Charakteren hat, aber die zweite Staffel macht es einem
auf jeden Fall sehr viel schwerer, sich hineinzufinden, da sie so
viele unterschiedliche neue Elemente hineinbringt.
Mir hat es gefallen und ich bin froh, die zweite Staffel jetzt
endlich geschaut zu haben.
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