Alles oder nichts?
Ich
bin ein 'Alles oder nichts'-Mensch, in vielerlei Hinsicht. Wenn ich
etwas will, wirklich will, dann will ich es – no matter what.
Sorry, gibt es dafür irgendwelche guten deutschen Worte? Ich weiß
es nicht. No matter what kam mir als erstes in den Sinn. No matter
what beschreibt es am besten. No matter what beschreibt ziemlich
vieles für mich und über mich am besten, denke ich.
Mit
Freundschaften, oder vielleicht besser: mit Menschen bin ich auch so.
Wenn ich jemanden mag, wirklich mag, würde ich fast alles für diese
Person tun. Ich weiß, das mag vielleicht etwas eingebildet klingen,
als würde ich mich für eine besonders befähigte Person in Sachen
Freundschaft fühlen. Direkt so meine ich es nicht.
Ich
will damit viel eher sagen, dass ich recht schnell Gefahr laufe, mich
für andere aufzugeben und mich darin zu verlieren, meinen Blick für
mich selbst zu verlieren.
Nicht
nur, was Menschen betrifft, sondern eben auch alles andere. So bin
ich eben. Ich verliere mich und ich liebe es, weil es eins der
allerschönsten Gefühle ist, in etwas vollkommen aufzugeben, sich
etwas voll und ganz zu verschreiben und alles dafür zu geben. Diese
Leidenschaft! Ich glaube, dafür lebe ich.
Das
macht es allerdings nicht leichter und es ändert auch nichts an den
Nachteilen der ganzen Sache, im Gegenteil. Ganz im Gegenteil.
Eigentlich macht es alles sogar sehr viel schwieriger und
komplizierter.
Halbherzig
Eines,
was mich sehr oft verfolgt, weil ich diese Leidenschaft kenne und
diese Leidenschaft will und brauche, ist das Gefühl, etwas nicht aus
vollem Herzen zu tun, sondern nur halb, nur so nebenbei, nur so hin
und wieder. Ich hasse das. Ich hasse das so sehr.
Es
deckt und überschneidet sich mit einigem, das ich schon mal in
diesen Blogposts angerissen habe, woran ja auch ziemlich gut zu sehen
ist, dass es mich tatsächlich sehr verfolgt. Und das wird es immer.
Dieses Gefühl, nicht genug zu tun, nicht genug zu sein, nicht genug
Herz in etwas hinein zu stecken, nicht genug Aufmerksamkeit und
Energie für etwas aufzuwenden...
Es
ändert auch absolut gar nichts, dass ich weiß, dass es eben nicht
geht, dass ich eben nicht alles von mir in alles hineinstecken kann,
das ich tue. Und eigentlich will ich das ja auch wiederum nicht.
Nichts wäre mehr etwas besonderes, wenn ich bei allem alles geben
würde und könnte. Das hätte auch keine Leidenschaft, kein Herz
mehr.
Aber
selbst die Dinge, die mir wirklich sehr viel bedeuten und die etwas
besonderes sind, bei denen ich alles geben will, selbst da kann ich
nichts sein, was ich nicht bin, nicht mehr geben, als ich habe.
Und
trotzdem versuche ich es, wieder und wieder und wieder und es wird
auch nicht aufhören. Ich werde das immer versuchen.
Keine
Ahnung, ob das gut oder schlecht ist. Es ist wie und was es ist.
Ich
glaube, dass es mir, trotz der damit verbundenen Schwierigkeiten,
helfen kann, herauszufinden, was und wie ich Dinge tun möchte, wer
ich sein möchte und womit und mit wem ich sein möchte. All dieses
Zeug eben, das es herauszufinden gilt.
Beschäftigt = Happy?
Eine
etwas andere Sache ist eine Erkenntnis, die mir jetzt zum
wiederholten Mal kommt: Ich bin um einige zufriedener, wenn ich etwas
tue. Etwas, in dem ich einen Sinn sehe. Etwas, das mir das Gefühl
gibt, für mich wertvoll zu sein und mich in irgendeiner Weise
weiterzubringen. Und etwas, woran ich auch irgendwie Spaß habe, denn
das geht bei mir schon ziemlich Hand in Hand.
Etwas,
für das ich mich nicht begeistern kann, kann auch nichts sein, dass
mich in irgendeiner Weise weiterbringt. (Mal abgesehen von so Dingen,
die eben getan werden müssen.)
Etwas
kann nicht so anstrengend sein, wenn es mir gefällt und für mich
eine Funktion hat, dann werde ich es verfolgen und gegen mich selbst
und alles mögliche andere kämpfen, um es durchziehen zu können.
Auch
hier verliere ich mich gerne wieder und weil ich nicht alles tun
kann, wird einiges eben auf der Strecke bleiben, was mich wiederum
weniger glücklich macht und ich weiß nicht, ob ich abschätzen
kann, was ich wirklich will, wirklich brauche. Dafür gehe ich dann
doch zu oft nach meiner Stimmung, die zwar nicht ständig wechseln
mag, aber doch hin und wieder was über den Haufen wirft, was
allerdings gut ist. Veränderung ist gut.
Was
nicht gut ist: Mich im Nichts tun verlieren, was durchaus auch
vorkommen kann. Das ist es eben, was mir jetzt wieder so deutlich
auffällt. Ich will und muss Dinge tun. Nicht, weil Gesellschaft und
das alles, sondern weil ich. Weil ich will. Weil ich für mich will.
Für mich.
Freunde, Familie und
Geburtstag! :D
Wie
und wann ich tatsächlich viel zu tun habe, ist wohl Ansichts- und
Empfindungssache, aber diese Woche war und bin ich nun tatsächlich
ziemlich durchgeplant.
An
sich nichts unbedingt schlechtes. Es wird nur kritisch, wenn ich gar
keine Zeit mehr für mich zwischen allem finde, aber das passiert
eher selten, sonst wäre ich jetzt nicht am Schreiben dieses
Blogposts.
Dieses
Mal kann ich sogar aus voller Überzeugung sagen, dass es was sehr
gutes ist, Sachen vorzuhaben, Sachen mit anderen zu tun. Das ist wohl
der große Unterschied für mich – ob ich Sachen für mich oder mit
anderen tue.
Diese
Woche hatte ich zuerst einmal einen tollen Abend mit tollen Freunden,
die ich immer als meine Uni-Freunde bezeichne, da ich sie dort
kennengelernt habe und es das ist, was uns zusammengeführt hat und
auch in vielerlei, aber nicht jeglicher, Hinsicht verbindet. Ich war
zum ersten Mal in der Wohnung von der einen Freundin und ihrem Freund
und wir haben Pizza selbst belegt und gequatscht und uns endlich
endlich unsere Weihnachtsgeschenke gegeben – sind ja auch gar nicht
inzwischen vier Monate vergangen, oder so. :'D
Das
einzig Doofe war die Anbindung, da ich mit einer der Freunde erstmal
ein bisschen in der Bahn festsaß, da es einen Brand an der Böschung
der Schienen gab. Wir haben uns schließlich abholen lassen, da wir
nicht so weit weg waren. Aus einem ähnlichen Grund mussten wir auch
den Abend etwas überstürzt abbrechen, damit ich und die Freundin,
mit der ich auch hergefahren war, noch nach Hause kommen.
Aber
insgesamt war es einfach ein toller Abend und ich habe diese Menschen
echt sehr gerne.
Den
Tag darauf hieß es dann, ab nach Bremen zu meiner Familie, wo ich
meinen Geburtstag verbracht und heute diesen im großen Familienkreis
nachgefeiert habe. Überraschend kam mich eine Freundin aus der
Schulzeit besuchen, mit der ich mich nach wie vor unfassbar gut
verstehe und die ebenfalls eine sehr wertvolle Person für mich ist.
An
meinem Geburtstag war ich mit meinen Eltern und meiner Schwester im
Restaurant essen und heute gab es Kaffee und Kuchen und am Abend
Pizza. Ich habe das schon mal geschrieben, aber hier nochmal: Ich bin
froh, eine große Familie zu haben und zu so vielen aus meiner
Familie Kontakt zu haben, auch wenn sie so ihre Macken hat. Genauso
hat sie definitiv ihre sehr guten und schönen Seiten.
Das
absolute Highlight heute: Ein paar meiner Cousinen, meine Schwester
und ich haben Verstecken im Dunkeln, auch genannt 'Monster' gespielt.
Keine Ahnung, ob irgendwer anders diese Spiele auch als Kind gespielt
hat, auf jeden Fall geht es darum, das Zimmer, am besten nachts,
komplett abzudunkeln, alles Licht auszuschalten und sich 'zu
verstecken'. Eine Person ist das Monster und muss jemand anderen
finden, ticken und 'Monsterwechsel' sagen und die getickte Person
muss wiederum jemanden suchen und so weiter.
Als
Kinder haben wir das geliebt und heute ist eine meiner Cousinen auf
die Idee gekommen, dass wir es doch mal wieder spielen könnte.
Inzwischen sind alle, die heute mitgemacht haben, 15 bis 21 Jahre
alt. Aber oh, das hat nichts daran geändert, dass wir gekichert und
gelacht, uns erschreckt und einfach Spaß gehabt haben, ganz im
Gegenteil.
Ich
will das nie verlieren – dieses Kindsein. Und auch die Verbindung
zu meinen Cousinen und meiner Schwester, meiner ganzen Familie nicht.
Genauso wenig wie die zu den Freunden, die ich jetzt habe. Das alles
ist so wertvoll.
Noch
etwas, dass sehr wertvoll ist: Die zwei Kater, die mit meiner Mutter
und meiner Schwester zusammenleben. Der größere, ältere – Tigger
– liegt gerade neben mir und schnurrt und ist im Augenblick sehr
schmusig, was wirklich süß ist.
Jeder,
der ein Haustier hat, wird verstehen, was für ein Gefühl das ist.
Die Zuneigung, die schlichte Anwesenheit, dieses irgendwo
Bedingungslose, das sie geben und das keinerlei Fragen bedarf. Ich
kann das gerade nicht gut in Worte fassen, aber es ist ein sehr
schönes Gefühl und ich bin so froh, auch das zu haben.
*
Am
Montag geht es schon wieder zurück nach Frankfurt und dort heißt es
dann wieder Uni und, worauf ich mich sehr freue, Wii U und Zelda
Breath of the Wild!
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