Samstag, 12. September 2015

12.09.2015 - Ausziehen (2)

Dear Sweet Heart.


Neben dem ganzen, eher philosophischen Gequatsche wäre ein richtiges Auszieh-Stuideren-in-Frankfurt Update vielleicht auch mal sinnvoll, schon allein der Vollständigkeit halber.

Also: am 29.9. ist es soweit. Der Fernbus, one way, ist schon gebucht.
Jetzt heißt es, Sachen packen, letzte Dinge abklären, einen kleinen Abschiedsabend mit Freunden machen und dann bin ich weg. Also nicht weg, nur woanders, etwa 6 Stunden Autofahrt von Bremen entfernt. Weg.

Es wird komisch sein, mir ohne meine Familie alles selbst organisieren zu müssen. Allein schon was Essensversorgung und Wäsche angeht. Ich werde wohl etwas überfordert sein, aber ich freue mich auch sehr, all diese neuen Dinge zu lernen. Ich bin sehr gespannt.

So, Unterkunft, ja... Wie war das noch mit: Ich will in keine WG!?
Bin ich jetzt aber, zumindest vorübergehend, eine Übergangs-Notfalllösung sozusagen. WG ist nämlich wirklich nichts für mich. Ich mache mir jetzt schon total die Gedanken wegen Badezimmer und Küche und Müll und weiß ich nicht alles. Das wird sich alles leicht klären, das weiß ich, aber es sind Dinge, die mich verunsichern und die mich sehr wahrscheinlich auch immer wieder aufs Neue verunsichern werden, solange ich in der WG wohne.
Zum Glück ist es nur ein anderer Mensch, der auch sehr nett sein soll und der vor allem so unfassbar nett war, mir ein Zimmer, das er eigentlich gar nicht mehr vermieten wollte, zur Verfügung zu stellen und mein allerliebster Rin aka Riri kennt ihn und sagt auch, dass er lieb ist. Also sollte ich da eigentlich nicht so groß was zu befürchten haben und ich bin ja auch nicht mehr das mega verunsicherte Etwas von früher. Manchmal glaube ich, dass mein Kopf mir einreden will, dass ich das noch bin.

Eigentlich wollte ich mir dann ja, wenn ich Frankfurt bzw. Darmstadt bin, auf Wohnungssuche machen, aber – und das flasht mich immer noch ziemlich – das Studentenwerk Frankfurt am Main hat sich tatsächlich wegen einem Wohnheimplatz bei mir gemeldet! \o/
Damit hatte ich echt überhaupt nicht mehr gerechnet, weil lange Wartezeiten zum Semesterbeginn und begehrt und all sowas.
Wer jetzt denkt: „Ugh, Studentenwohnheim! D:“ → Also, ich hatte da schon ein paar Bedingungen, unter denen ich nur dorthin ziehen würde und die konnte ich beim Ausfüllen des Bewerbungsformulars auch angeben und ich verzichte bei dem Wohnheimplatz, der mir jetzt angeboten wurde, auf keine dieser Forderungen.
Es ist ein Appartement. Das heißt, ich habe mein eigenes kleines Bad und eine winzige ''Küchenzeile'', was alles sehr wichtig für mich war. Weil ich eben nicht mit fremden Menschen in einer Wohnung leben wollte, also keine WG. Und ich wollte auch unter keinen Umständen ein Gemeinschaftsbad oder eine Gemeinschaftsküche. *schauder*
Doch das habe ich jetzt auch nicht. Ja, es gibt Wohnheime, in denen das so ist und wenn man angibt, dass man ein Einzelzimmer möchte, dann ist man in einer WG mit anderen fremden Studenten, was ich niemals, niemals tun würde.
Ja, da sind jetzt auch andere fremde Studenten in dem Haus und denen werde ich sicher auch über den Weg laufen. Es wird nicht so ruhig sein, wie es in einer ganz eigenen Wohnung sein könnte und ja, vielleicht werde ich die Entscheidung, zugesagt zu haben, bereuen.
Aber dann kann ich immer noch den Mietvertrag wieder kündigen.
Davon abgesehen hat das Wohnheim auch einiges an Vorteilen bzw. Besonderheiten in meinem Fall:
1. Es ist ein Neubau und darüber hinaus ein Erstbezug. Das heißt, ich werde die erste Person in diesem Zimmer sein. Die erste Person, die dieses Bad benutzt und in diesem Bett schläft, an diesem Schreibtisch sitzt, ihre Sachen in dieses Regal und diesen Schrank legt. Alles ist neu. Ich hätte kein besseres Wohnheim treffen können!
2. Ja, ich werde Möbel haben, auch wenn ich das zuerst eigentlich nicht so wollte. Ich will neue Möbel, die ich mein nennen kann. Aber eigentlich ist es doch sehr praktisch, wenn es erstmal so ist. Was, wenn ich Frankfurt hasse? Wenn mich mein Studium nach dem ersten Semester total nervt und ich es abbrechen will? Oder ich aus irgendeinem Grund wieder nach Hause nach Bremen will oder muss? Ich werde dann kein Problem mit eigenen Möbeln haben. Und es ist auch praktisch, weil ich das Geld erstmal spare. Mir selbst Möbel kaufen und in eine eigene Wohnung ziehen, kann ich später immer noch.
3. Kein Wohnungssuche-Stress. Den hätte ich nämlich auf jeden Fall gehabt, wenn ich jetzt keinen Wohnheimplatz mehr angeboten bekommen hätte. Ich hätte zwar mit Freuden nach einer Wohnung gesucht, aber es wäre sicher auch sehr frustrierend und nervenaufreibend geworden und dann das alles zum Beginn meines Studiums, in einer neuen, fremden Stadt? Das hätte mich bestimmt ziemlich fertig gemacht.
4. Das Wohnheim befindet sich auf einem Campus direkt in Frankfurt. Das ist leider nur so ein halber Vorteil, weil dieser Campus nicht ''mein'' Campus ist, also nicht der Campus, wo ich für Vorlesungen und so weiter hin muss. Tatsächlich muss ich anscheinend sogar 40 Minuten oder so fahren, bis ich bei meinem Campus bin. Aber na ja, es hat trotzdem sein Gutes. Es ist recht zentral und andere Studenten und so.
Es gibt allerdings auch noch zwei relativ große Nachteile, die mich, bis ich mir das Wohnheim richtig vor Ort ansehen und mit den Leuten da sprechen kann, auch noch beschäftigen werden.
Zum einen ist das das Internet. Es steht allen freies Internet im Wohnheim zur Verfügung. Allerdings ist das auf 100GB im Monat beschränkt und wenn man was ''illegales'' macht, kann das halt bemerkt werden...
Na ja, das andere ist, dass ich keine Ahnung habe, wie das Studentenwohnheim sprich mein Zimmer und das Bad und die ''Küchenzeile'' aussehen. Im Internet gibt es keine Bilder und mir wurden jetzt auch keine mitgeschickt. o.o Es liegt wahrscheinlich daran, dass es ein Neubau und ein Erstbezug ist und sie vielleicht einfach noch nicht ganz fertig sind oder so. Aber gut, ich werde es mir einfach mal anschauen, wenn ich da bin.

Abgesehen von Wohnen ist da auch noch die Frage, was ich denn überhaupt alles erstmal mitnehmen will.
Sobald ich im Wohnheim bin, wird meine Familie mich Besuchen kommen und mir quasi das restliche Zeug bringen und ich werde auch zu Weihnachten nach Hause fahren, aber bis dahin brauche ich ja auch einiges an Zeug.
Mit meinen Klamotten werde ich mich auseinander setzen müssen, wobei das vielleicht sogar noch eher recht schmerzlos sein wird. Ich werde wohl vor allem meine Bücher vermissen und all mein Dekokram und ach.
Mein Laptop kommt natürlich mit und ja, vieles kann man sich ja auch kaufen, das ist nicht das Problem. Aber ich werde schon einiges zurücklassen und der Gedanke ist etwas seltsam.

Was steht noch an?
Freunden auf Wiedersehen sagen, was mich mehr killen wird, als ich mir gerade eingestehen will. Es wird ein Abend mit zwei Freunden werden und wir werden uns irgendeinen Film anschauen und Pizza essen. Also nichts großes. ;D

Hm, ja und mehr fällt mir gerade gar nicht ein?
Es wird alles sehr schnell gehen, wenn es soweit ist, das weiß ich. Es geht jetzt schon alles so schnell. Ich werde gar nicht merken, wie mir geschieht, wie das immer so ist und ähnlich schnell wird alles Alltag sein. Hoffentlich ein guter, schöner Alltag mit einem schönen Wohnheimzimmer, keinen Problem diesbezüglich, meinem tollen Rin und anderen interessanten, netten Menschen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen