Dear Sweet Heart.
Kleines Update:
Es ist jetzt – mal wieder – ein paar Tage her,
dass ich diesen Post geschrieben habe und ich denke inzwischen –
mal wieder – etwas anders über die ganze Sache. Was mein FSJ
angeht, habe ich sowieso etwas Stimmungsschwankungen, ich bin eben
hin und her gerissen.
Jetzt würde ich schon wieder sagen, dass ich mein
FSJ schaffen kann und es nicht so schlimm ist, wie es in diesem Post
rüberkommen wird. Ich komme schon damit klar. Das, was bei diesem
Post passiert ist, war wohl wie ein Tiefpunkt. Aber ich denke, jetzt
geht es mir wieder besser mit dem Ganzen.
Nichtsdestotrotz will ich euch den Post nicht
vorenthalten, denn es kann auch durchaus sein, dass ich wieder an so
einen Tiefpunkt gelange und einige Fakten lassen sich einfach nicht
von der Hand weisen, zum Beispiel, dass ich eigentlich nicht in die
Tagesbetreuung eines Altersheims gehöre, weil das nicht mein Ding
ist oder dass es sehr anstrengend ist.
Also, vielleicht mache ich mir auch nur selbst was
vor, wenn ich denke, dass ich das FSJ schaffen kann und es nicht so
schlimm ist, wie in diesem Blogpost beschrieben. Vielleicht stehen in
diesem Post ja meine wahren Gedanken, die ich sonst – mal mehr mal
weniger – erfolgreich verdränge.
Ich weiß es nicht, macht euch selbst ein Bild. :)
Da habe ich sechs mögliche Ideen für den nächsten
Blogpost und davon vier als ''demnächst'' angestrichen und ich
schreibe über was, über das ich gefühlt schon unzählige Male
geschrieben habe.
Aber na ja, es beschäftigt mich einfach so sehr und
weil ich durchs Schreiben die Dinge eigentlich am Besten verarbeiten
kann, versuche ich einfach mal, es alles raus zu lassen, auch auf die
Gefahr hin, dass ich mich wiederhole.
Vielleicht lande ich ja auch bei der gleichen
Schlussfolgerung wie immer und schaffe, mich selbst zu motivieren,
keine Ahnung. ;D
Ich habe jetzt schon über sechs Monate meines FSJs
hinter mir und ich bin unglaublich stolz auf mich. Aber darum geht es
hier jetzt nicht hauptsächlich.
Man sagt doch, oder zumindest habe ich es mal irgendwie
gehört, dass man nach sechs Monaten sicher weiß, ob einem der Job
wirklich gefällt oder nicht.
Ich habe das FSJ schon mit dem Gefühl angefangen, dass
ich ganz sicher nicht in ein Altersheim in die Tagesbetreuung gehöre.
Ganz sicher nicht. Und jetzt – nach sechs Monaten – bin ich mir
da 200, 300%ig sicher. Ich gehöre da nicht hin, niemals.
Am Anfang war ich einfach nur überrascht, wie gut ich
doch mit allem, den Senioren und so klarkam und darüber bin ich auch
immer noch überrascht. Ich bekomme das doch ziemlich gut hin. Aber
ich weiß und spüre einfach, dass es absolut nicht meins ist und ich
da eigentlich nichts verloren habe.
Sechs Monate, sechs Monate habe ich es durchgehalten.
Aber ich habe keine Ahnung, wie lange ich es noch
schaffe.
Ein ganzes Jahr werde ich sowieso nicht dabei sein, da
ich im August gar nicht mehr da sein werde und eigentlich bis 10.
August machen müsste, um ein ganzes Jahr voll zu haben.
Aber das ist ja auch gut so. Ein ganzes Jahr muss ich
sowieso nicht machen. Anerkannt wird das Jahr nach sechs Monaten und
die habe ich ja jetzt schon voll.
Doch ich würde am liebsten sofort aufhören. Jeden
Morgen, wenn ich zur Arbeit gehe, will ich einfach weiterfahren oder
umdrehen oder in den anderen Bus wieder nach Hause einsteigen. Ich
will einfach nicht mehr und ich denke nicht, dass dieser Gedanke
verschwinden wird. Der begleitet mich jetzt auch schon seit einer
ganzen Weile.
Ich würde auch aufhören. Ich würde auf der Stelle
aufhören, wenn da nicht ein paar Störfaktoren werden.
Vielleicht sind diese Faktoren völlig nichtig in
Anbetracht dessen, dass mir das Ganze wohl ziemlich auf die Psyche
schlägt, aber für mich sind diese Faktoren dennoch wichtig. Oder
vielleicht bin ich auch einfach nur feige, keine Ahnung.
- Faktor: Ich will die coolen Aktionen vom FSJ noch mitmachen. Das ist vor allem das Wahlseminar Photographie, wo ich mich so darüber gefreut habe, einen Platz zu bekommen und ich überlege mir ja jetzt sogar, eine richtig gute Kamera zuzulegen.→ Das Ganze wäre kein Drama, wenn das Seminar nicht erst im Juni wäre. Bis dahin muss ich also theoretisch für diesen Faktor ausharren. Und dann kann ich auch noch den Juli durchhalten und mit auf das Abschlussseminar fahren.
- Faktor: Die lieben Mitarbeiter und wie sie sich auf meiner Arbeitsstelle immer über mich freuen. Was würden die denn denken, wenn ich einfach aufhöre? Ich kann das schwer mit meinem Gewissen vereinbaren. Die brauchen mich doch irgendwie und es ist ja auch nicht so, dass ich ungerne da bin. Manche Dinge überfordern und belasten mich einfach und da kann weder die Arbeitstelle an sich noch die Mitarbeiter was für.
- Faktor: Was würde ich dann machen? Was würden meine Eltern usw. denken? Das würde alles total stressig werden und ich müsste mich erklären und rechtfertigen und das will ich nicht!Hier ist das wohl auch wieder die Feigheit. Ich will so gerne was ändern und ich könnte, aber ich tue's nicht, weil ich zu feige für die Konsequenzen bin.
Ja, der letzte Satz beim dritten Faktor fasst es auch
schon ziemlich gut zusammen. Ich bin zu feige für die Konsequenzen.
Das ist wohl irgendwie der eigentliche Grund, dass ich nicht einfach
aufhöre mit dem FSJ.
Ich denke nämlich, es würde mir so viel besser gehen,
wenn ich einfach aufhöre.
Überall sehe ich nur andere Dinge, die ich tun könnte
und bei denen es mir viel, viel besser gehen würde. Menschen sind
einfach nicht mein Ding. Ich schaffe das irgendwie, überlebe es,
quäle mich durch und ja, es gibt tolle Momente, aber ich weiß
einfach nicht, ob diese tollen Momente es schaffen, die ganz und gar
untollen, überfordernden, belastenden Momente aufzuwiegen.
Jeden Morgen habe ich diesen verfluchten Kampf in mir
und ich kann ihn einfach nicht gewinnen.
Aufhören und irgendwie mit den Konsequenzen klar kommen
vs. Weitermachen und das irgendwie durchstehen.
Das kann doch einfach nicht sein!
Beenden kann ich diesen Kampf auch eigentlich nur auf
eine Weise: in dem ich aufhöre. Denn wenn ich weitermache, wird
dieser Kampf solange weitergehen.
Die einzige andere Möglichkeit, die ich noch irgendwie
sehe, wäre etwas an meiner Arbeitssituation an sich zu verändern,
zum Beispiel weniger Stunden zu arbeiten. Vielleicht würde das ja
helfen. Aber ich denke, das würde auch nur eine Weile gut gehen und
ich kann sowas einfach nicht zur Sprache bringen. Ich kann das
einfach schlecht erklären und ich will mich auch einfach nicht
rechtfertigen.
Eigentlich sollte ich einfach aufhören. Ich sollte
einfach aufhören. Das wäre besser, so viel besser! Warum zum Teufel
bin ich nur zu feige dazu!?
So und damit hat dieser Post ganz anders geendet, als
die vorherigen FSJ-Posts.
Ich will aufhören, aber ich weiß, dass ich es
wahrscheinlich nicht machen werde. Ich kenne mich und ich bin feige
und meine Güte, vielleicht dramatisiere ich auch, ich weiß es
nicht.
Aber irgendwie, irgendwie muss ich das zur Sprache
bringen. Ich muss irgendetwas ändern, sonst macht es mich am Ende
noch kaputt und das ist echt das letzte, was ich will.
Wer weiß, vielleicht erreiche ich demnächst auch
einfach den Punkt, an dem ich sage, dass die drei Faktoren und meine
Feigheit einfach unwichtig sind im Vergleich zu der psychischen
Belastung und meinen psychischen Fähigkeiten in der Hinsicht. Und
dann finde ich den Mut und höre auf und was danach ist, ist dann
auch egal, weil meine Psyche einfach wichtiger ist.
Eigentlich sollte ich es auf jeden Fall so sehen.
Aber na ja, ich bin wohl Masochistin.
Gibt es dort, wo du das FSJ machst, jemanden, der als Ansprechpartner für FSJ/BFD fungiert und mit solchen Dingen neutral umgehen kann? Wenn ja, würde ich mich erstmal an sojemanden wenden und mit dieser Person nach einer guten Lösung suchen.
AntwortenLöschenHallo :)
LöschenJa, es gibt so jemanden, meinen Seminarleiter und ich hatte auch letztens ein Gespräch mit ihm und meiner Chefin. Weniger arbeiten, was ich selbst als Lösung gedacht hatte, kann ich nicht, aber meine Chefin meinte, auf Anfrage dürfte ich früher gehen oder mal so einen Tag frei bekommen. Was mir selbst noch eingefallen ist, ist, dass ich mal fragen könnte, ob ich nicht auch ein bisschen mit in der Verwaltung arbeiten kann oder Eintragungen machen kann.
Aber na ja, ich habe da sowieso immer Stimmungsschwankungen, den einen Moment quäle ich mich und zweifel, den anderen Moment bin ich rundum zufrieden.^^
LG