Samstag, 21. Februar 2015

21.02.2015 - Die Sache mit meinem FSJ

Dear Sweet Heart.

Kleines Update:
Es ist jetzt – mal wieder – ein paar Tage her, dass ich diesen Post geschrieben habe und ich denke inzwischen – mal wieder – etwas anders über die ganze Sache. Was mein FSJ angeht, habe ich sowieso etwas Stimmungsschwankungen, ich bin eben hin und her gerissen.
Jetzt würde ich schon wieder sagen, dass ich mein FSJ schaffen kann und es nicht so schlimm ist, wie es in diesem Post rüberkommen wird. Ich komme schon damit klar. Das, was bei diesem Post passiert ist, war wohl wie ein Tiefpunkt. Aber ich denke, jetzt geht es mir wieder besser mit dem Ganzen.
Nichtsdestotrotz will ich euch den Post nicht vorenthalten, denn es kann auch durchaus sein, dass ich wieder an so einen Tiefpunkt gelange und einige Fakten lassen sich einfach nicht von der Hand weisen, zum Beispiel, dass ich eigentlich nicht in die Tagesbetreuung eines Altersheims gehöre, weil das nicht mein Ding ist oder dass es sehr anstrengend ist.
Also, vielleicht mache ich mir auch nur selbst was vor, wenn ich denke, dass ich das FSJ schaffen kann und es nicht so schlimm ist, wie in diesem Blogpost beschrieben. Vielleicht stehen in diesem Post ja meine wahren Gedanken, die ich sonst – mal mehr mal weniger – erfolgreich verdränge.
Ich weiß es nicht, macht euch selbst ein Bild. :)

Da habe ich sechs mögliche Ideen für den nächsten Blogpost und davon vier als ''demnächst'' angestrichen und ich schreibe über was, über das ich gefühlt schon unzählige Male geschrieben habe.
Aber na ja, es beschäftigt mich einfach so sehr und weil ich durchs Schreiben die Dinge eigentlich am Besten verarbeiten kann, versuche ich einfach mal, es alles raus zu lassen, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole.
Vielleicht lande ich ja auch bei der gleichen Schlussfolgerung wie immer und schaffe, mich selbst zu motivieren, keine Ahnung. ;D

Ich habe jetzt schon über sechs Monate meines FSJs hinter mir und ich bin unglaublich stolz auf mich. Aber darum geht es hier jetzt nicht hauptsächlich.
Man sagt doch, oder zumindest habe ich es mal irgendwie gehört, dass man nach sechs Monaten sicher weiß, ob einem der Job wirklich gefällt oder nicht.
Ich habe das FSJ schon mit dem Gefühl angefangen, dass ich ganz sicher nicht in ein Altersheim in die Tagesbetreuung gehöre. Ganz sicher nicht. Und jetzt – nach sechs Monaten – bin ich mir da 200, 300%ig sicher. Ich gehöre da nicht hin, niemals.

Am Anfang war ich einfach nur überrascht, wie gut ich doch mit allem, den Senioren und so klarkam und darüber bin ich auch immer noch überrascht. Ich bekomme das doch ziemlich gut hin. Aber ich weiß und spüre einfach, dass es absolut nicht meins ist und ich da eigentlich nichts verloren habe.

Sechs Monate, sechs Monate habe ich es durchgehalten.
Aber ich habe keine Ahnung, wie lange ich es noch schaffe.

Ein ganzes Jahr werde ich sowieso nicht dabei sein, da ich im August gar nicht mehr da sein werde und eigentlich bis 10. August machen müsste, um ein ganzes Jahr voll zu haben.
Aber das ist ja auch gut so. Ein ganzes Jahr muss ich sowieso nicht machen. Anerkannt wird das Jahr nach sechs Monaten und die habe ich ja jetzt schon voll.

Doch ich würde am liebsten sofort aufhören. Jeden Morgen, wenn ich zur Arbeit gehe, will ich einfach weiterfahren oder umdrehen oder in den anderen Bus wieder nach Hause einsteigen. Ich will einfach nicht mehr und ich denke nicht, dass dieser Gedanke verschwinden wird. Der begleitet mich jetzt auch schon seit einer ganzen Weile.

Ich würde auch aufhören. Ich würde auf der Stelle aufhören, wenn da nicht ein paar Störfaktoren werden.
Vielleicht sind diese Faktoren völlig nichtig in Anbetracht dessen, dass mir das Ganze wohl ziemlich auf die Psyche schlägt, aber für mich sind diese Faktoren dennoch wichtig. Oder vielleicht bin ich auch einfach nur feige, keine Ahnung.
  1. Faktor: Ich will die coolen Aktionen vom FSJ noch mitmachen. Das ist vor allem das Wahlseminar Photographie, wo ich mich so darüber gefreut habe, einen Platz zu bekommen und ich überlege mir ja jetzt sogar, eine richtig gute Kamera zuzulegen.
    → Das Ganze wäre kein Drama, wenn das Seminar nicht erst im Juni wäre. Bis dahin muss ich also theoretisch für diesen Faktor ausharren. Und dann kann ich auch noch den Juli durchhalten und mit auf das Abschlussseminar fahren.
  2. Faktor: Die lieben Mitarbeiter und wie sie sich auf meiner Arbeitsstelle immer über mich freuen. Was würden die denn denken, wenn ich einfach aufhöre? Ich kann das schwer mit meinem Gewissen vereinbaren. Die brauchen mich doch irgendwie und es ist ja auch nicht so, dass ich ungerne da bin. Manche Dinge überfordern und belasten mich einfach und da kann weder die Arbeitstelle an sich noch die Mitarbeiter was für.
  3. Faktor: Was würde ich dann machen? Was würden meine Eltern usw. denken? Das würde alles total stressig werden und ich müsste mich erklären und rechtfertigen und das will ich nicht!
    Hier ist das wohl auch wieder die Feigheit. Ich will so gerne was ändern und ich könnte, aber ich tue's nicht, weil ich zu feige für die Konsequenzen bin.

Ja, der letzte Satz beim dritten Faktor fasst es auch schon ziemlich gut zusammen. Ich bin zu feige für die Konsequenzen. Das ist wohl irgendwie der eigentliche Grund, dass ich nicht einfach aufhöre mit dem FSJ.
Ich denke nämlich, es würde mir so viel besser gehen, wenn ich einfach aufhöre.
Überall sehe ich nur andere Dinge, die ich tun könnte und bei denen es mir viel, viel besser gehen würde. Menschen sind einfach nicht mein Ding. Ich schaffe das irgendwie, überlebe es, quäle mich durch und ja, es gibt tolle Momente, aber ich weiß einfach nicht, ob diese tollen Momente es schaffen, die ganz und gar untollen, überfordernden, belastenden Momente aufzuwiegen.

Jeden Morgen habe ich diesen verfluchten Kampf in mir und ich kann ihn einfach nicht gewinnen.
Aufhören und irgendwie mit den Konsequenzen klar kommen vs. Weitermachen und das irgendwie durchstehen.
Das kann doch einfach nicht sein!
Beenden kann ich diesen Kampf auch eigentlich nur auf eine Weise: in dem ich aufhöre. Denn wenn ich weitermache, wird dieser Kampf solange weitergehen.

Die einzige andere Möglichkeit, die ich noch irgendwie sehe, wäre etwas an meiner Arbeitssituation an sich zu verändern, zum Beispiel weniger Stunden zu arbeiten. Vielleicht würde das ja helfen. Aber ich denke, das würde auch nur eine Weile gut gehen und ich kann sowas einfach nicht zur Sprache bringen. Ich kann das einfach schlecht erklären und ich will mich auch einfach nicht rechtfertigen.

Eigentlich sollte ich einfach aufhören. Ich sollte einfach aufhören. Das wäre besser, so viel besser! Warum zum Teufel bin ich nur zu feige dazu!?

So und damit hat dieser Post ganz anders geendet, als die vorherigen FSJ-Posts.
Ich will aufhören, aber ich weiß, dass ich es wahrscheinlich nicht machen werde. Ich kenne mich und ich bin feige und meine Güte, vielleicht dramatisiere ich auch, ich weiß es nicht.
Aber irgendwie, irgendwie muss ich das zur Sprache bringen. Ich muss irgendetwas ändern, sonst macht es mich am Ende noch kaputt und das ist echt das letzte, was ich will.

Wer weiß, vielleicht erreiche ich demnächst auch einfach den Punkt, an dem ich sage, dass die drei Faktoren und meine Feigheit einfach unwichtig sind im Vergleich zu der psychischen Belastung und meinen psychischen Fähigkeiten in der Hinsicht. Und dann finde ich den Mut und höre auf und was danach ist, ist dann auch egal, weil meine Psyche einfach wichtiger ist.

Eigentlich sollte ich es auf jeden Fall so sehen.
Aber na ja, ich bin wohl Masochistin.

2 Kommentare:

  1. Gibt es dort, wo du das FSJ machst, jemanden, der als Ansprechpartner für FSJ/BFD fungiert und mit solchen Dingen neutral umgehen kann? Wenn ja, würde ich mich erstmal an sojemanden wenden und mit dieser Person nach einer guten Lösung suchen.

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    1. Hallo :)
      Ja, es gibt so jemanden, meinen Seminarleiter und ich hatte auch letztens ein Gespräch mit ihm und meiner Chefin. Weniger arbeiten, was ich selbst als Lösung gedacht hatte, kann ich nicht, aber meine Chefin meinte, auf Anfrage dürfte ich früher gehen oder mal so einen Tag frei bekommen. Was mir selbst noch eingefallen ist, ist, dass ich mal fragen könnte, ob ich nicht auch ein bisschen mit in der Verwaltung arbeiten kann oder Eintragungen machen kann.
      Aber na ja, ich habe da sowieso immer Stimmungsschwankungen, den einen Moment quäle ich mich und zweifel, den anderen Moment bin ich rundum zufrieden.^^
      LG

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