Dear Books.
Inzwischen habe ich schon das
zweite Buch der Reihe angefangen. :D
Genre:
Fantasy
Umfang:
391 Seiten (Taschenbuch Ausgabe)
Sprache
(gelesen in): Englisch
Erstausgabe:
09.07.2009 Verlag:
Gollancz
Kurzbeschreibung:
A
dark lord will rise. Such is the prophecy that dogs Ringil
Eskiath—Gil, for short—a washed-up mercenary and onetime war hero
whose cynicism is surpassed only by the speed of his sword. Gil is
estranged from his aristocratic family, but when his mother enlists
his help in freeing a cousin sold into slavery, Gil sets out to track
her down. But it soon becomes apparent that more is at stake than the
fate of one young woman. Grim sorceries are awakening in the land.
Some speak in whispers of the return of the Aldrain, a race of widely
feared, cruel yet beautiful demons. Now Gil and two old comrades are
all that stand in the way of a prophecy whose fulfillment will drown
an entire world in blood. But with heroes like these, the cure is
likely to be worse than the disease.
(Quelle)
Gesamteindruck:
Hey,
the main character is gay! \o/ Und ja, das ist der Grund, warum ich
das Buch gelesen habe beziehungsweise ist es der Grund dafür, dass
ich auf diese Buchreihe gekommen bin. Über Goodreads hatte ich nach
Gay/Queer-Fantasybüchern geschaut. Eigentlich war dabei mein Ziel
gewesen, mal nicht immer nur schwule Lovestories zu lesen, sondern
eben auch mal andere queere Geschichten, aber da ich bisher eher
reine Gay Romance, also größtenteils ohne irgendwelche Fantasy-
oder sonst großartig andere Elemente. Deswegen habe ich hier mal
eine Ausnahme gemacht und ich bereue es definitiv nicht! (Side Note:
Der Hauptcharakter ist nicht der einzige queere Charakter.)
Story
& alles drum und dran:
Ich muss an dieser Stelle echt sagen, dass ich viel zu sehr an
englischsprachige Jugendromane gewöhnt bin und eher weniger
Geschichten auf Englisch gelesen habe, die mehr für ein
erwachseneres Publikum gedacht sind. Ich mag Jugendromane einfach
sehr, aber es war jetzt auch keine bewusste Entscheidung von mir nur
Jugendromane auf Englisch zu lesen.
Auf
jeden Fall hat das dazu geführt, dass ich bei diesem Buch hier sehr
deutlich gemerkt habe, dass das Englisch und auch der Schreibstil und
das Vokabular etwas schwerer beziehungsweise anspruchsvoller sind und
ein deutlich langsameres Lesetempo habe und bei manchen Sachen auch
unsicher bin, ob ich die so richtig mitbekommen habe. Aber gut, dass
ist jetzt keine Kritik an dem Buch, der Geschichte, nicht einmal dem
Schreibstil oder ähnliches. Einfach nur eine kleine Anmerkung
meinerseits.
Ansonsten
hatte ich wirklich nicht viele Erwartungen, was die Charaktere, die
Geschichte und alles drum und dran betrifft, außer eben ein
Fantasybuch mit queeren Charakteren zu lesen und das habe ich
bekommen. Erst während des Lesens habe ich dann die verschiedenen
Elemente der Reihe kennengelernt.
Ich
glaube, ich wusste, dass es nicht um Helden im klassischen Sinne
geht, sondern eher um Anti-Helden, das hatte ich auch vorher gelesen
gehabt, soweit ich weiß und war auch mit ein Grund, warum ich
interessiert und neugierig war. In der Hinsicht bekommt die
Geschichte auch echt 10/10, alles sehr anti-heldig.
In
die Welt, die Geschichte und die Charaktere musste ich mich natürlich
erstmal etwas hineinfinden, was ja normal ist, gerade wenn das Ganze
etwas anspruchsvoller ist. Als Lesende wird eins da auch eher weniger
an die Hand genommen. Die Charaktere kennen natürlich ihre Welt und
ihre Leben und dementsprechend sind alle Infos eher untergestreut und
springen einem nicht direkt ins Gesicht.
Da
gib es dann hin und wieder einige Ausnahmen, da im Laufe der
Geschichte ja auch neue Sachen eingeführt werden und manche Sachen
dann doch etwas mehr Erklärung bedürfen. Aber auch diese Stellen
sind dann so gut in alles andere eingearbeitet, dass es einem
wirklich nicht auffällt und einfach nur dazu beträgt, alles besser
zu verstehen und die Welt mehr kennenzulernen, ohne dass es
langweilig oder zu viel Info auf einmal wäre.
Die
Balance zwischen ruhigeren, eher nachdenklichen Abschnitten und
actionreichen Momenten gefällt mir sehr gut. Vor allem die
Beschreibungen der Gefühle und Gedanken der Charaktere finde ich
echt toll, da ich dafür ja sowieso eine besondere Vorliebe habe und
da immer sehr drauf achte. Hier macht es die Charaktere deutlich
greifbarer, ohne diese gewisse Unvorhersehbarkeit wegzunehmen.
Ich
wusste auch echt zu keinem Zeitpunkt, was nun genau als nächstes
passiert und wie genau sich alles entwickeln würde, was ich immer
sehr cool finde, da es die Spannung aufrecht erhält und ich würde
auch behaupten, dass die Geschichte einiges an Überraschungen
bereithält.
Die
Fantasy bis SciFi (Völker aus anderen Dimensionen) Elemente haben
mir echt alle sehr sehr gut gefallen und waren in gewisser Weise auch
mal was ganz anderes, als das, was es sonst oft zu lesen gibt. Gerade
in diesem ersten Buch der Reihe spielt der Mythos über ein
bestimmtes Volk eine große Rolle. Ich möchte da aber wirklich
nichts spoilern, aber es ist sehr spannend und interessant.
Auch
Gottheiten nehmen einen sehr wichtigen Platz in der Geschichte ein.
Charaktere:
Ich würde schon sagen, dass der Fokus mehr auf der Geschichte und
der Welt liegt als auf den Charakteren, die Geschichte aber
gleichzeitig sehr durch die Charaktere vorangebracht und die Welt aus
ihrem Blickwinkel gesehen wird. Ich schätze mal, das heißt, dass
die Balance auch hier sehr gut getroffen ist.
Die
drei Hauptcharaktere sind sehr unterschiedlich, kommen aus
unterschiedlichen Hintergründen und bringen damit jeder für sich
sehr unterschiedliche Aspekte der Fantasywelt mit sich. Das, was sie
alle gemeinsam haben, ist das Anti-Heldenhafte, das auch wieder jeder
für sich auf eine eigene Weise mitbringt.
Ringil
zum Beispiel kommt aus gutem Haus, ist der jüngere Sohn einer
wohlhabenden Familie und hat schon sehr früh die Brutalität und
Ungerechtigkeit, die in der Großstadt, in der er aufgwachsen ist,
herrscht, kennengelernt und durch den Krieg gegen die Echsen
(Lizards, keine Ahnung, wie es in Deutsche übersetzt wurde) hat er
nur noch mehr davon erlebt. Dass er schwul ist, findet dabei immer
wieder auf die ein oder andere Weise Erwähnung und es ist sehr
deutlich, dass es von der breiten Masse nicht akzeptiert wird, worauf
er immer ziemlich direkt und schlagfertig reagiert.
Ich
will hier jetzt aber nicht zu genau auf die einzelnen
Lebensgeschichten der Charaktere eingehen, da ich es gut gemacht
fand, wie die Lesenden das im Verlauf der Geschichte mitbekommen und
ich mich hier auch nicht zu sehr in irgendwelchen
Übersetzungsversuchen von bestimmten Begrifflichkeiten verstricken
möchte.
Es
sei nur so viel gesagt, um auch den anderen zwei Hauptcharakteren
etwas vorstellen: Egar gehört einem Steppen-Volk an und hat auch mit
im Krieg gegen die Echsen gekämpft. Letzteres gilt auch für
Archeth, die dem Volk der Kiriath angehört, welches vor langer Zeit
aus einer anderen Dimension kam und sie zurückließ, als sie
zurückgingen. Im ersten Buch gibt es dazu und zu ihr insgesamt nicht
ganz so viele Informationen. Erwähnenswert wäre noch, dass sie auf
Frauen steht. Es gibt also zwei queere Hauptcharaktere. Bei ihr wird
es deutlich weniger erwähnt als bei Ringil. Dass sie zum Teil eine
Kiriath ist, spielt da eine sehr viel präsentere Rolle.
Sethlaw
wäre auch noch wichtig zu nennen, aber das würde zu viel spoilern,
also lasse ich das mal weg. Neben Ringil ist er für mich der
interessanteste Charakter, wegen allem, was er so mit sich bringt. Um
zu erfahren, was das ist, müsst ihr allerdings das Buch lesen.
Ein
paar andere Charaktere übernehmen zwischendurch auch mal die Rolle,
eine bestimmte Handlung oder ein bestimmtes Geschehen näher zu
beleuchten, was einfach einige Hintergründe deutlicher werden lässt
und der Geschichte noch mehr Tiefe gibt.
Fazit:
Inzwischen habe ich das zweite Buch angefangen, weil mir tatsächlich
gerade die Erwachsenheit und die Düsterkeit sowieso sehr zusagt und
ich auch die Charaktere allesamt interessant finde. Die Geschichte
ist sehr detailreich erzählt und bringt einem Stück für Stück die
Welt, in der die Charaktere leben, näher. Die Handlung braucht
etwas, um sich zu entfalten, was aber durch die interessante Welt
perfekt ausbalanciert wird und mich persönlich wenig gestört hat.
Gerade
dass zwei der Hauptcharaktere queer sind und das sich das Ganze schon
auch irgendwo mit Game of Thrones vergleichen lässt, gefällt mir
wirklich sehr gut.
Nur
das Lesen auf Englisch, da es schon etwas anspruchsvoller geschrieben
ist, war teilweise anstrengend, aber hey, so lerne ich und habe Spaß
in einem.
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