Freitag, 19. Dezember 2014

Anime: Ame und Yuki - Die Wolfskinder

Dear Anime.


Ugh, dieser Anime Movie hat mich sehr zum Weinen gebracht.

Auf der Connichi hab ich ein AMV zu dem Film gesehen und der hat total mein und das Interesse meiner Begleiter geweckt. Jemand von denen, die mit mir da waren, hat sich den Film auch auf DVD gekauft.
Dann hab ich gelesen, dass der Film auf Arte läuft und ihn gleich aufgenommen und mir gestern angeguckt.

Es ist ein so schöner Film! *_______*

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...

Kurzbeschreibung (nicht frei von Spoilern):
Die Studentin Hana begegnet einem Wolfsmann und ist sofort verzaubert von ihm. Die märchenhafte Liebe der beiden wird von der Geburt zweier Kinder gekrönt: der älteren Schwester Yuki und dem kleinen Bruder Ame, “Schnee” und “Regen” , benannt nach dem Wetter am Tag ihrer Geburt. Obwohl beide Wolfskinder sind, könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Yuki ist wild und neugierig, Ame dagegen sehr schüchtern. Zurückgezogen aber glücklich lebt die Familie in der Stadt, bis plötzlich der Vater stirbt. Hana zieht daraufhin aufs Land, um ihren Kindern fernab der Zivilisation ein unbeschwertes Leben zu ermöglichen, egal ob als Mensch oder als Wolf. Und tatsächlich: Während Yuki gern zur Schule geht und Freunde findet, schlägt Ame nach und nach eine ganz andere Richtung ein…

Alles nicht frei von Spoilern!

Dass der Vater stirbt, wusste ich, vielleicht musste ich deshalb gleich am Anfang heulen. Und ich hab weiter geheult, fast den ganzen Film durch.

Animation:
Die Personen sind sehr schlicht und einfach gehalten. Die Umgebung wird sehr detailreich gezeigt und allgemein wird viel Wert auf die Umgebung gelegt, sowohl was die Stadt als auch die Natur auf dem Land angeht.
Der Anime überzeugt mit starken, schönen und emotionalen Bildern und verschwendet keine Worte.

Story:
Zuerst wird die Liebesgeschichte der Eltern gezeigt und wie sie Yuki bekommen. Der Rest des Films dreht sich darum, wie Hana die zwei Kinder erzieht und was für Schwierigkeiten das mit sich bringt. Der Film zeigt, wie die Kinder erwachsen werden und wer sie werden.
Dass sie Wolfskinder sind, macht es sowohl ihrer Mutter als auch ihnen selbst schwer, aber alle drei lernen auf unterschiedliche Weisen damit umzugehen, verzweifeln teilweise, aber finden ihren Weg.
Das alles ist so wunderbar gestaltet und anzusehen und so schön erzählt, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Man muss es sich ansehen.

Entwicklung:
Da die Geschichte eine lange Zeitspanne des Lebens von Hana und ihren Kindern umfasst, steht die Entwicklung, die Veränderung der Charaktere sehr im Vordergrund.
Hana, die trotz allem ihre fröhliche Art behält und es irgendwie schafft, mit allem klarzukommen.
Yuki, die erst total begeistert davon ist, zur Hälfte ein Wolf zu sein und dann doch das Leben als Mensch für sich entdeckt.
Und Ame, bei dem es genau andersherum ist, wie bei Yuki.
Es ist wunderschön, mit anzusehen, wie die Drei sich verändern und ihren Weg finden.

Tiefere Bedeutung:
Sowas gibt es ja immer, beziehungsweise man kann es immer finden, wenn man will.
In diesem Fall geht es um Andersartigkeit und ums Erwachsenwerden und um Liebe und Familie.
Dass der Mann, den sie liebt, ein Wolfsmann ist, ändert nichts an Hanas Gefühlen und sie sind glücklich miteinander. Auch mit ihren Kindern ist sie glücklich, auch wenn das Leben für die Drei alles andere als leicht ist.
Zuletzt werden auch Ame und Yuki glücklich, weil Hana es ihnen ermöglicht hat, sich entscheiden zu können, wie sie ihr Leben leben wollen.
Das ist vielleicht das Wichtigste an dem Film – die Entscheidungsfreiheit. Hana tut alles, damit ihre Kinder selbst herausfinden können, wie und wer sie sein möchten. Und das tun sie, sie entscheiden selbst und lassen sich weder voneinander noch von ihrer Mutter beeinflussen. Es ist ihre Entscheidung.
Das ist es, was vielen in unserer, der realen Welt fehlt. Uns kommt es nicht so vor, als könnten wir entscheiden, wie wir leben wollen, wer wir sein wollen. Irgendetwas, irgendjemand scheint darüber zu entscheiden, weil wir bestimmte Dinge nicht können, uns bestimmte Dinge verboten werden, wir bestimmte Dinge nicht tun, weil wir denken, es wäre falsch, weil wir denken, andere würden uns komisch ansehen und über uns reden.
Wir fühlen uns gefangen von der Gesellschaft, ohne zu sehen, dass nur wir selbst uns befreien können.
Hana, Ame und Yuki haben das erkannt – dass sie selbst entscheiden. Hana hat es sich für ihre Kinder gewünscht und ihnen beigebracht, während sie selbst sich zuvor für das Leben mit einem Wolfsmann entschieden hatte. Sie hatte den Mut und die Stärke und das hat sie an ihre Kinder weitergegeben.

Fazit:
Allein schon wegen der tieferen Bedeutung, die wahrscheinlich nicht jeder sieht und die ich vielleicht jetzt auch etwas übertrieben habe, lohnt es sich auf jeden Fall den Film anzuschauen. Die Charaktere sind wundervoll und entwickeln sich wundervoll.
Das Thema, das der Film unterschwellig anspricht – Entscheidungsfreiheit, man selbst sein – ist so wichtig, um glücklich zu werden, um überhaupt zu verstehen, was glücklich sein ist.
Dieser Film gehört zu denen, nach denen ich mich komplett verändert fühle, als hätte ich etwas noch mehr verstanden, als zuvor und wüsste jetzt besser Bescheid, was meinen Blick auf die Welt verändert und mich mehr sehen lässt.
Ihr merkt, der Film hat mich echt begeistert. Also, schaut ihn euch an.

Die kleine Familie
Yuki und Ame
''Leider nur'' Fanart :'(

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