Dear Sweet Heart.
Also
klar, manche Dinge sind an der Realität schon sehr cool. Die tolle
Grafik zum Beispiel. Die Echtheit von, na ja, allem eben – dem
Wind, dem Geschmack und all diesen anderen Sinnen. Die Realität kann
so wunderwunderschön sein. So viel schöner, als jede Geschichte,
als alle Worte der Welt. Die Realität wird nie in Worte gefasst, auf
einem Bild festgehalten, in ein Spiel oder einen Film, eine Serie
gesteckt werden können. Da passt die Realität einfach nicht rein.
Sie ist viel zu groß, viel zu komplex, viel zu allgegenwärtig.
Ich
flüchte nur zu gerne vor der Realität. Wie schön sie auch ist, ich
lebe dort einfach meist nicht so gerne. Viel zu ernst und viel zu
viele Dinge, die dort nicht möglich sind oder durch irgendetwas
unmöglich erreichbar sind. Das ist nichts für mich.
Ich
träume lieber vor mich hin und eigentlich ist das auch absolut kein
Problem. Ich meine, das mit der Realität kriege ich ja trotzdem so
halbwegs hin und es gibt auch so viel schönes in der Realität,
wirklich.
Aber
ich weiß nicht, gäbe es eine Möglichkeit, wirklich in meinen
Träumereien zu leben, ich würde sie jederzeit ergreifen.
Die
Realität ist viel zu beängstigend, viel zu echt. Ich weiß nicht.
Ich
mag natürlich echte Dinge, echte Gefühle und echte Momente
und all sowas. Aber es fällt mir so verdammt schwer, mit dem öffnen
manchmal. Ich werfe mir da ständig selbst Steine in den Weg, schreie
mich an, dass das doch niemals so gehen wird, wie ich es mir
vorstelle, weil das ebene Vorstellungen sind und die Realität eben
ganz anders ist.
Aber
eigentlich, eigentlich glaube ich doch auch daran, dass
Vorstellungen, Träume Wirklichkeit werden können, wenn eins nur
hart genug dafür kämpft, es stark genug will. Nun, das ist wohl
auch eher eine Wunschvorstellung. Aber verdammt, ich hasse mich jedes
Mal dafür, wenn ich es nicht schaffe, es nicht wenigstens zu
versuchen.
Leider
können Versuche auch bereut werden oder eins an der Entscheidung
zweifeln lassen. Das gehört eben zur Realität dazu. Es ist eben
meist nur so, dass eins sich für etwas entscheidet und nur weil es
in dem Moment irgendwie richtig war und es sich auch nicht so falsch
anfühlt, heißt das nicht, dass es später nicht doch falsch ist.
Dinge
ändern sich so schnell und manchmal so unvorhersehbar in dieser
Realität. Ständig muss eins sich mit irgendetwas auseinandersetzen,
gegen irgendetwas ankämpfen, für alles mögliche Motivation
aufbringen und so weiter und so fort.
Es
ist so verdammt anstrengend!
Ich
will einfach nur auf irgendeine unbewohnte Insel und mir dort von
irgendeinem Erbe oder was weiß ich, ein eigenes kleines Leben
aufbauen mit viel Geschreibe, Internet brauche ich natürlich auch
und Menschen, die ich sehr gerne habe, wären auch super cool. Dort
könnte ich vor dem Haus sitzen und einfach in den Himmel starren,
einfach nur sein.
Ja,
das wünsche ich mir wirklich – einfach sein zu können. Aber wie
macht eins das? Da gibt es bestimmt kein Wundermittel oder irgendeine
Anleitung für. Das muss eins sich irgendwie erkämpfen, das „sein“
und auch das „glücklich sein“.
Es
ist eine Einstellungssache und die ist nicht leicht beizubehalten.
Die Realität legt es immer wieder darauf an, einen davon
abzubringen.
Ich
könnte eigentlich glücklich sein. Ich könnte SO glücklich sein
und ich will das! Aber die Realität muss ja immer mit irgendwelchem
Scheiß winken und meinem Hirn irgendwelchen Blödsinn erzählen!
Das
sind nur Gerüchte, Hirn! Nur Gerüchte! Hör nicht hin. Lass uns
einfach unsere eigene Realität schaffen, denn nur so kann es
funktionieren!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen